037 Corona und Verschwörungsmythen

Passend zum Anbeginn der vermeintlichen Neuen Weltordnung am 15. Mai haben Sebastian Weiermann und Sebastian Bartoschek noch fix über Corona und Verschwörungsmythen gesprochen: Heisst das nicht eigentlich Verschwörungstheorien? Wer glaubt an sowas? Und wieso? Und welche Erfahrungen hat Sebastian auf einer Hygiene-Demo in Köln gemacht? Und was ist am Samstag um 15.30 Uhr? All dem und noch einigen Anderen rund ums Thema, und auch ein wenig abseits davon, gehen die beiden Herren hier nach.

DFL bekräftigt: Laufende Saison soll zu Ende gespielt werden

Foto: Robin Patzwaldt

Die 36 Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga haben sich am heutigen Donnerstag auf einer weiteren außerordentlichen DFL-Mitgliederversammlung per Video-Konferenz mit den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie beschäftigt. Dabei wurde einstimmig mit einer Enthaltung die Absicht bekräftigt, die laufende Saison 2019/20 inklusive Relegation vollständig auszutragen, soweit dies rechtlich zulässig möglich ist, und falls notwendig über den 30. Juni hinaus im Juli fortzusetzen.

Für den Fall, dass eine Fortführung des Spielbetriebs durch künftige Entwicklungen nicht mehr möglich sein sollte und die Saison vorzeitig abgebrochen werden muss, soll innerhalb der nächsten beiden Wochen eine Regelung hinsichtlich der sportlichen Wertung entwickelt werden. Nachdem hierüber am gestrigen Mittwoch im Rahmen von jeweiligen Teilversammlungen der Bundesliga und 2. Bundesliga eingehend gesprochen wurde, wurde das Thema in der DFL-Mitgliederversammlung nicht vertiefend erörtert.

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Ihr Ziel ist R=4: „Corona-Rebellen“ sind erbärmlich und gesellschaftsfeindlich

Einfach mal draußen Spazieren gehen: Corona-Rebellen mögen Xavier Naidoo; Screenshot Facebook
Einfach mal draußen Spazieren gehen: Corona-Rebellen mögen Xavier Naidoo; Screenshot Facebook

Unsere Verfassung ist ein hohes Gut und verteidigungswert: Klar, wie fahren seit 1949 recht gut damit. Auch richtig: Die aktuelle Lage ist unerfreulich. Auch ich würde lieber ohne Maske rumlaufen, Kontaktsport betreiben und mich mit Freunden in den Biergarten setzen. Das geht aber aktuell leider nicht.

In zahlreichen Gruppen wird gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung gehetzt. Worte wie „Diktatur“ und „Faschismus“ werden oft benutzt. Auch vor den Kameras der „Systemmedien“ (Wutbürger-Jargon!) wird unbeschwert gegen die Maßnahmen gehetzt und geweint, weil in .de angeblich keine Meinungsfreiheit mehr herrschen würde

Die Tatsache, dass man – auch als „nicht die hellste Kerze auf der Torte“ – seine Meinung auf Facebook und vor Kameras kundtun kann, ohne am nächsten Morgen Angst haben zu müssen von der Polizei oder irgendwelchen CDU-Todesschwadronen eliminiert zu werden: Sie führt diese Vorwürfe und Ängste ad absurdum.

In Gruppe auf Facebook und auf der Straße: Was sich da aktuell zusammenrottet ist eine Gefahr. Friseure und die Gastronomie haben inzwischen wieder geöffnet. Mit Sicherheitsmaßnahmen.

Was Corona-Rebellen und Wutbürger, offensichtlich, anstreben: Eine erhöhte Infektionsrate. Chaos, ein richtiger Lockdown – um Bürger auf die Seite von Rattenfängern der AfD zu bringen.

Mit dem Verhalten dieser selbsternannten „Rebellen“ wird die Gesundheit anderer Menschen und die Wirtschaft gefährdet.

Durch die Maßnahmen der letzen Monate wurde der R-Faktor unter eins gesenkt.

Dank selbsternannter Widerstandskämpfer droht irgendwann wieder R=1 – oder R=4.

Das muss verhindert werden. Von mir aus: Der Mehrzweck-Rettungsstock zur Ahndung von Verstößen bei kommenden Zusammenrottungen –  er darf gerne locker mitgeführt werden.

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Parkfest in Waltrop: „Ich gehe davon aus, dass wir im nächsten Jahr ein tolles Fest feiern werden!“

Auf dem Parkfest in Waltrop. Archiv-Foto: Dieter Wirdeier

Dass durch das Corona-Virus verursachte grundsätzliche Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende August 2020 hat kürzlich für viele enttäuschte Gesichter in diesem Lande gesorgt. Nicht nur bei den Schaustellern und Künstlern schmerzt der ungewohnt veranstaltungsfreie Sommer 2020, auch bei den Organisatoren hinterlässt die aktuelle Situation viele sorgenvolle Gesichter.

Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU) Foto: CDU-Waltrop

Neben den vielen überregional bekannten Events sind dabei auch etliche Großveranstaltungen betroffen, die seit Jahren fest mit zum Kulturprogramm einer kleineren Stadt oder einer Region gehören, diese teilweise sogar prägten.

Mit zuletzt rund 60.000 Besuchern am letzten August-Wochenende gehörte auch das Waltroper Parkfest stets mit zu diesen fixen Terminen, an denen sich seit gefühlten Ewigkeiten die Jahres-Planung ganzer Generationen von Bürgern im Kreis Recklinghausen und darüber hinaus ausgerichtet hatte.

Seit den 1970er-Jahren gehörten Kunst, Musik und kulinarischer Genuss im örtlichen Stadtpark in Waltrop stets zu Highlights des Jahres. In diesem Jahr muss jetzt erstmals darauf verzichtet werden. Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt, selber seit 1973 in Waltrop wohnend und mit dem Parkfest quasi aufgewachsen, fragte Waltrops Bürgermeisterin Nicole Moenikes (CDU) einmal exklusiv nach den konkreten Auswirkungen dieser für eine Stadt wie Waltrop extrem bitteren Absage und den daraus resultierenden Zukunftsperspektiven der Veranstaltung.

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Cartoons ohne Bilder #97


Ein Bischof. Sprechblase: „Wir widersprechen der Aussage unserer Kollegen. Das Virus ist natürlich keine Schöpfung von kinderfressenden Reptilienmenschen. Es ist wie alles andere die Schöpfung eines allmächtigen Wesens, das als sein eigener Vater aus einer jungfräulichen Mutter kam, um als Brot … Moment, jetzt habe ich den Überblick verloren.“

Geht es inzwischen in Sachen Urlaub wirklich nicht mehr ohne Fernreisen?

Urlaub daheim kann auch Spaß machen. Foto: privat

Blickt man in diesen Tagen so durch die laufenden Debatten in den Sozialen Medien, könnte man vielfach leicht den Eindruck bekommen, dass bei vielen Menschen das Entfallen ihrer traditionellen Fernreise in diesem Sommer aktuell die größte Sorge ist.

Logisch, so eine Urlaubsreise ist immer eine tolle Sache und für viele der absolute Höhepunkt des Jahres. Das ist auch bei mir nicht anders. Trotzdem werde ich in diesem Jahr relativ leicht darauf verzichten können und wundere mich gerade, wie schwer sich Mitmenschen damit offenbar tun.

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Covid-19: Fatales Signal vom Robert Koch-Institut

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

Professor Lars Schaade, der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts, ließ am Donnerstagvormittag in Berlin auf dem jüngsten Pressebriefing des Instituts eine scheinbar beiläufige Bemerkung fallen, die sich rasch als der große Aufreger der Veranstaltung entpuppte:

Ab sofort wird das RKI keine regelmäßigen Pressekonferenzen zu den Entwicklungen rund um das Coronavirus mehr geben, nur noch zu besonderen Anlässen Medienvertreter und Bevölkerung in diesem inzwischen für Millionen zum Alltag gehörenden Format informieren.

Wie groß die Wellen waren, die diese wohl eher beiläufig gemeinte Ankündigung schlug, das konnte Schaade schon während der Fragestunde ganz deutlich erkennen. Etliche Journalisten und Journalistinnen nahmen darauf in der Fragestunde nach seinem Statement direkt Bezug, äußerten Bedauern und Unverständnis für diese Entscheidung der Verantwortlichen.

Und in der Tat muss es einen ja stutzig machen, dass zeitgleich mit der Verkündigung diverser Lockerungsmaßnahmen im ganzen Lande diese seit vielen Wochen vertrauten Veranstaltungen als Informationsquelle entfallen.

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Mit W wie Wahnsinn: Widerstand2020

Website von Widerstand2020; Screenshot: widerstand2020.de
Website von Widerstand2020; Screenshot: widerstand2020.de

Fake-News, Falschinformation, Verschwörungstheorien – die sozialen Netze sind ein prima Nährboden für deren Entstehung und Verbreitung. Im Schatten der Corona-Krise und den Maßnahmen der Bundesregierung um diese zu bewältigen gedeihen und verbreiten sich diese fragwürdigen – und teilweise gefährlichen – Informationen in Windeseile.

Natürlich versuchen Menschen sich diese Stimmung zu Nutze zu machen. Die einen verkaufen ziemlich teuren esoterischen Krimskrams, der gegen das Virus helfen soll. Andere gründen eine Partei.

Aufgebaut auf Verschwörungstheorien, Paranoia vor einem Coup d’Etat von oben und Angstmacherei vor Impfungen, erleben wie gerade die Geburt einer politischen Gruppierung.

Zielgruppe sind die gleichen Leute, die in Berlin auf Demonstrationen gegen das sogenannte „Corona-Regime“ auf die Straße gehen.

Die Ruhrbarone haben sich mal ein wenig in den Gruppen, in denen sich Anhänger der neuen „Widerstandspartei“ austauschen, umgeschaut.

Fazit vorab: Die Anhänger von Widerstand2020 haben eine hohe Affinität zu Verschwörungstheorien, esoterischen Blödsinn, Pseudowissenschaften.

Als ausschließlich rechtsextrem kann man diese Gruppierung nicht bezeichnen. Wenn man sich die Facebook-Gruppen anschaut, in denen sich Anhänger von Widerstand2020 austauschen, bekommt man ein anderes Bild. Diese Gruppe ist ein buntes Gemisch, bestehend aus:

Originären Anhängern von Die Linke und der AfD – die jetzt versuchen in einer neuen Partei schnell Karriere zu machen, Frustrierten, Verschwörungstheoretikern, Esoterikern, Impfgegnern, Antisemiten, Reichsbürgern und sonstigen Rechtsradikalen.

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DFL: Der ‚Brot und Spiele‘-Faktor – Kicken entgegen jeder Vernunft

Foto: Robin Patzwaldt

Sie werden es tatsächlich tun. Nachdem am Mittwoch bereits die Politik grundsätzlich ‚grünes Licht‘ für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga ab Mitte Mai gegeben hat, wird heute die DFL über die Details beraten und dann konkret beschließen.

Dass es in wenigen Tagen wieder losgehen wird, das gilt damit als sicher. Eigentlich ein Irrsinn, wenn man nur ein wenig darüber nachdenkt. Über die zahlreichen Bedenken, die offenkundig nun allesamt hinweggewischt wurden, hatten wir auch hier im Blog im Laufe der vergangenen Tage, Woche, ja sogar Monate, schon mehrfach diskutiert.

Die Geschäftsinteressen der Klubs und der beteiligten Geschäftspartner haben sich am Ende durchgesetzt. Das wird viele Bedenkenträger in ihrem Verdacht bestärken, dass für den Fußball hier (einmal mehr) eine ‚Extrawurst‘ gebraten wird.

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Face-Palm für Boris Palmer: Mehrheit der Corona-Toten hätte noch 10 Jahre zu leben gehabt

Boris Palmer, Tübingens grüner OB
Boris Palmer (GRÜNE): Wir schützen Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären. Foto: Stadt Tübingen

Nein, anders als Boris Palmer meint, retten wir durch den Lockdown nicht nur Menschen, die in einem halben Jahr sowieso tot wären. Eine neue Studie aus Schottland zeigt anhand der italienischen Todeszahlen, dass die Mehrheit der an COVID-19 gestorbenen Menschen noch mehr als ein Jahrzehnt zu leben gehabt hätte. Selbst Menschen mit schweren Vorerkrankungen hätten ohne Corona noch 13 bzw. 11 Jahre (Männer/Frauen) vor sich gehabt.

Die COVID-19-Pandemie ist weltweit für eine steigende Anzahl von Todesfällen verantwortlich. Da die meisten Corona-Toten älter sind und langfristige Vorerkrankungen haben, geht Boris

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