Weniger Geschrei würde mich freuen

Die Entspanntheit einer Katze. (Foto: Sebastian Bartoschek)

Meine Mitmenschen sind mir nicht egal. Politik ist mir nicht egal. Selbst Tiere sind mir nicht wirklich egal. Aber meist sind mir Tiere weniger wichtig als Politik oder meine Mitmenschen. Aber momentan fühle ich mich manchmal nicht so. Weil alle anderen lauter sind, sich mehr Sorgen machen, mehr Angst haben, und ja, meinem Empfinden nach hysterisch sind.

Dabei geht es mir gar nicht um ein bestimmtes Thema. Es geht mir um alle Themen, also alle Themen, die große Resonanz in den Sozialen Medien haben. Sei es Corona, sei es der Klimawandel, sei es Rechtsterrorismus. Von den vermeintlichen Problemen werde ich schweigen, und sie auch nicht exemplarisch benennen, aber es gibt eben auch Geschrei um Themen, die eigentlich keinen realen Themenwert haben. Ich bin des Geschreis müde. Ich bin es müde, dass jedes Thema durch einen Zyklus des Aufdiespitzetreibens geht, bis dann der Kern nicht mehr vernünftig diskutiert werden kann.

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Corona-Countdown: In neun Tagen sind wir Italien

Graphik 1: Corona in Europa: Wieviel Tage bis Italien? (Italien = 0); Quelle: Prof. Mark Handley, Twitter: @MarkJHandley

Ungläubig-gebannt blicken wir alle nach Italien: Ein Land, das sich selbst unter General-Quarantäne gestellt hat. Ein Land, in dem das öffentliche Leben komplett zum Stillstand gekommen ist. Ein Land, das fest eingefroren ist unter dem Eispanzer des Corona-Virus. Typisch südländische Schlamperei? Nicht vorstellbar, dass es bei uns so weit kommt? Doch, sehr wohl vorstellbar – und vor allem mathematisch vor-rechenbar. In neun Tagen werden auch wir Italien sein.

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BVB enttäuscht in Paris: Das vielleicht unwichtigste Scheitern der Klubgeschichte

Das leere Stadion in Paris. Quelle: Wikipedia, Foto: Валерий Дед , Lizenz: CC BY 3.0

Es hat einfach irgendwie nicht sollen sein. Der BVB unterlag am Mittwoch bei Paris SG in der UEFA Champions League im Rückspiel des Achtelfinales mit 0:2 (0:2) und schied aus dem Wettbewerb aus. Das 2:1 aus dem Hinspiel reichte der Elf von Trainer Lucien Favre nicht um am Ende eine Runde weiterzukommen.

Natürlich ist das enttäuschend, aber wohl im Rückblick sportlich betrachtet irgendwann das unwichtigste Scheitern in der langen Klubgeschichte der Dortmunder.

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Coronavirus: Warum Zuschauerausschlüsse noch das geringste Problem im Profisport sein werden

Fans in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps

Der Profisport in Deutschland ringt mit den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus. Wie soll man angemessen mit der Gefahrenlage umgehen? Noch ist man sich nicht einig. Eine Hiobsbotschaft folgt in diesen Stunden auf die nächste.

Während erste Großveranstaltungen schon ohne Zuschauer über die Bühne gehen werden, so wird das Rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln heute zum Geisterspiel, versuchen andere Klubs ihr Programm mit aller Entschlossenheit unverändert durchzupeitschen. Union Berlin zum Beispiel will am kommenden Bundesligaspieltag trotz allem noch immer mit seinen Fans im Rücken gegen den FC Bayern München antreten. Die Debatten über das Pro und Contra laufen.

Erstaunlich ist jedoch, dass die meisten Beobachter dieser unschönen Entwicklungen dabei bisher noch immer deutlich zu kurz zu denken scheinen.

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Coronavirus – Wenn selbst das Revierderby plötzlich zur absoluten Nebensache wird

Revierderby in Dortmund vor leeren Rängen? Foto: Robin Patzwaldt

Es klang zunächst recht harmlos. Als die Deutsche Fußballliga (DFL) am Sonntagnachmittag mit einer knapp gehaltenen Pressemeldung herauskam, die den Umgang mit dem Coronavirus betraf, da hieß es darin schlicht: „Selbstverständlich gilt der Gesundheit der Bevölkerung und damit auch aller Fußball-Fans oberste Priorität. Dabei muss es das Ziel sein, in unterschiedlichen Lebensbereichen den jeweils angemessenen Weg zu finden zwischen berechtigter Vorsorge und übertriebener Vorsicht.

Selbstverständlich werden sich die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga mit den zuständigen Behörden an den jeweiligen Standorten wie bisher eng hinsichtlich des Ablaufs weiterer Spieltage abstimmen.

Gleichzeitig steht es außer Frage, dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln. Nur so erhalten Clubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Spielzeit Planungssicherheit.“

Das hieß im Klartext wohl: Wir versuchen alles den Spielbetrieb weiter aufrecht zu erhalten. Zur Not auch ohne Zuschauer!

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Es steht viel auf dem Spiel: Das wohl spannendste Bundesliga-Wochenende seit Jahren!

Ultras in Aktion. Foto: Daniel Jentsch

An Themen mangelt es in der Fußball-Bundesliga aktuell wahrlich nicht. Es erscheint sogar gut möglich, dass uns eines der spektakulärsten und spannendsten Wochenenden der vergangenen Jahre erwartet.

Da ist zum einen der sportliche Wert der angesetzten Partien. Beispielsweise empfängt der FC Schalke 04 nach sechs sieglosen Ligaspielen die TSG 1899 Hoffenheim zum Punktspiel in der heimischen Arena. Und der BVB reist zum immer jungen Duell mit der ‚anderen Borussia‘ an den Niederrhein, ist in Mönchengladbach zu Gast.

Das Alles findet vor dem Hintergrund der sich anbahnenden Corona-Virus-Krise statt, die der Kollege Stefan Laurin hier im Blog ja thematisch heute auch schon aufgegriffen hat und dabei die Frage gestellt hat, ob insbesondere die Partie in Mönchengladbach vor diesen Hintergründen überhaupt stattfinden sollte. Eine berechtigte Frage, wie auch ich finde, die in den kommenden Tagen und Wochen wohl auch für andre Städte und Spiele gestellt werden dürfte.

Und dann ist da ja auch noch die leidige Ultra-Thematik, die uns alle seit Tagen in Atem hält.

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Cartoons ohne Bilder #88

Drei Panels. Jeweils eine Pressekonferenz, jeweils der gleiche Politiker, sieht in jedem Bild etwas ramponierter aus als im vorangegangenen. Jeweils eine Sprechblase über dem Politiker.

Panel 1: „Meine Damen und Herren, die Lage ist ernst, aber bislang besteht kein Grund zur Panik.“

Panel 2: „Die Lage hat sich weiter zugespitzt, aber es besteht nach wie vor kein Grund zur Panik.“

Panel 3: „Meine Damen und Herren, es ist soweit: Es besteht Grund zur Panik, bitte handeln Sie ab sofort überstürzt und irrational!“

Virale Hetze: Zur aktuellen AfD-Corona-Experten-Epidemie auf Twitter

Polizisten in Seattle während der spanischen Grippe (1918)
Polizisten in Seattle während der spanischen Grippe (1918); Foto: Für den Autor, siehe / Public domain

Klar: Das Corona-Virus ist aktuell stark im Schwange. Beunruhigt bin ich persönlich nicht. Auch wenn meine Kenntnisse über die aktuelle Epidemie nicht wirklich umfangreich sind.

Was ich den Medien entnommen habe: Der Virus ist, potentiell, gefährlicher als ein Grippe-Virus. Wenn man gesundheitlich vorbelastet ist. Ein erhöhtes Risiko besteht für kranke und ältere Menschen. Der Virus wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Die Anzahl der Toten durch die aktuelle Grippewelle ist wesentlich höher als durch das neue Virus. Was ich auch weiß: Das Gesundheitssystem in Deutschland hat einen hohen Standard. Es gibt Intensiv- und Quarantänestationen in Krankenhäusern. Weitere Schutzausrüstung soll angeschafft werden. An einem Impfstoff wird mit Hochdruck geforscht – und ist, eventuell, bereits in Reichweite gerückt. (Israelische Forscher: Impfung gegen Covid-19 in Sicht)

Von Epidologie habe ich genauso viel Ahnung wie von Fußball, traditioneller bhutanischer Webkunst oder Quantenphysik. Ich habe, wie der Großteil der Bevölkerung, keinen Schimmer wie der Virus im Detail funktioniert und wie man Impfstoffe entwickelt.

Als medizinischer Laie vertraue ich deshalb auf das deutsche Gesundheitssystem und auf offizielle Quellen, wie z.B. dem renommierten Robert-Koch-Institut. Aber: Fake-News zum Virus, mit Todesmeldungen aus Plochingen und Esslingen, machen inzwischen die Runde.

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Dass die Vorbereitung auf Corona längst nicht so gut ist wie behauptet wurde, verwundert nicht

Feuerwehrleute üben den Ernstfall. Quelle: Wikipedia; Lizenz: gemeinfrei

Ich bin ein medizinischer Laie. Ich bin, wie wohl die meisten hier, allerdings an bedeutenden gesellschaftlichen Vorgängen stets interessiert. Und aktuell scheint es nur noch ein Thema in diesem Lande zu geben: Das Corona-Virus!

Dass das Virus sich aktuell gefühlt weitestgehend ungebremst ausbreitet, obwohl lange Zeit von den Verantwortlichen immer wieder öffentlich behauptet wurde, man sei darauf ‚gut vorbereitet‘ und habe ‚die Lage im Griff‘, überrascht mich persönlich nicht.

Erste Ärzte und Apotheken beklagen öffentlich trotz aller gegenteiligen Behauptungen den derzeitigen Versorgungsstand mit Hygieneartikeln usw.. Ohne direkt vom Fach zu sein kann man schon im frühen Stadium dieser sich bedrohlich vor uns aufbauenden Virenwelle in Deutschland erkennen, dass hier seitens der Experten viel orakelt und behauptet wird, was sich schon wenige Stunden oder Tage später als Makulatur erweist.

Trotz aller Beunruhigung über diese Beobachtungen, in Panik gerate ich deshalb nicht. Zumindest noch nicht. Mich erinnert dies nämlich, um ehrlich zu sein, an Erfahrungen, wie ich sie selber schon in den 1990er-Jahren häufiger machen musste.

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Corona-Virus: Gen-Code in Rekord-Zeit geknackt, Internet boostet Gegenmittel

Corona-Virus (Wikipedia, Nilses [Public domain])

Chinesische Wissenschaftler haben den genetischen Code des Corona-Virus in Rekordzeit entschlüsselt. Gerade mal zehn Tage haben sie dafür gebraucht. Nun wird an einem Impfstoff gearbeitet – mit Hilfe des Internets. Erste klinische Tests an Menschen werden bereits in drei Monaten erwartet. Kann das Internet helfen, eine weltweite Epidemie rechtzeitig aufzuhalten?

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