Senioren First: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (r.) verordnet Impf-Vorrang für Ältere, Ärzte und Pfleger (Foto: BMG)
Vor ein paar Minuten hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die neue Corona-Impfverordnung unterzeichnet. Nun liegt der Text vor, den wir unseren Lesern hier in voller Länge zur Verfügung stellen. Sie sieht drei Gruppen vor, denen Vorrang gewährt wird. Aufgezählt wird genau, wer in welche Gruppe fällt.
Im Frühjahr haben wir in unserer Reihe „intensiv erklärt“ versucht Intensivmedizin allen allgemeinverständlich zugänglich zu machen. Die Erklärungen aus dem Frühjahr sind auch aktuell – in der zweiten Welle – noch gültig, da aber im Moment immer häufiger von Triage gesprochen wird und sich die Presseberichte häufen in denen vermeldet wird, dass Kliniken in Sachsen nun Patienten triagieren müssten, wollen wir uns dieser nochmal explizit widmen.
3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei
Bundesweit bisher eine Million Corona-Infizierte. Und wie sieht es in den Großstädten an der Ruhr aus? Mehr als 1.000 Menschen sind dem Corona-Virus im Ruhrgebiet zum Opfer gefallen. Wie geht es nun weiter? Was kommt auf das Industriegebiet noch zu? Voraussagen anhand eines ausgeklügelten Simulationsmodells. Und ein Blick in den Rückspiegel zeigt, wie gut oder schlecht das Prognosemodell ist.
Der Teil-Lockdown funktioniert: Die Zahl der täglichen Neuinfektionen geht leicht zurück. Möglicherweise haben wir die Spitze der zweiten Welle gerade vor ein paar Tagen hinter uns gebracht. Aber die Todeszahlen verharren auf hohem Niveau. Bis Silvester sind weitere 10.000 Tote zu befürchten, so die neueste Prognose der Universität des Saarlandes von gestern. Trotzdem können wir hoffen, dass die Pandemie nicht außer Kontrolle gerät.
Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet mit einer Verdoppelung der täglichen Corona-Neuinfektionen von heute rund 14.000 auf 28.000 binnen einer Woche – wenn die Kontakte nicht reduziert werden. Kann das wirklich sein? In so kurzer Zeit eine Verdoppelung? Ist das bloßer Alarmismus und Panikmache? Wir wollen wissen, seit wann sich die aktuellen Zahlen verdoppelt haben und wagen einen Blick zurück auf die Zahlen der letzten Wochen und Monate…
Kommt man mit einer Covid-19-Erkrankung ins Krankenhaus, so hat man durchschnittlich eine 80%ige Überlebenschance. Muss man bei einem schweren Krankheitsverlauf beatmet werden, so verringert sich die Aussicht auf einen guten Ausgang auf knapp unter 50%. Insgesamt waren bislang rund 20.000 Menschen mit Covid-19 auf der Intensivstation. Gut 4.500 davon sind verstorben. Die Zahl der Neuaufnahmen steigt rapide an.
Die Covid-19-Infektionszahlen gehen derzeit stark nach oben, die zweite Welle rollt ganz klar. Immer mehr ernsthaft Erkrankte müssen stationär behandelt werden, einige von ihnen auf Intensivstationen. Aber wann ist die Kapazitätsgrenze unserer Krankenhäuser erreicht? Wann haben wir nicht mehr genug Intensivbetten? Ein hochkomplexes Computermodell der Uni Saarland simuliert die Belastbarkeit des deutschen Gesundheitswesens. Es zeigt sich: auf den R-Wert kommt es an – dieser aber zieht seit Anfang September kräftig an.
Nichts ist 100%ig sicher. Aber Masken können helfen. Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei
Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin vermeldet für Deutschland einmal wieder einen neuen Rekordwert. Über 11.200 Neuninfektionen mit dem Corona-Virus gab es alleine am gestrigen Mittwoch. Darunter war mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn diesmal auch ein sehr prominenter Mitbürger.
Spahn begab sich direkt in eine 14-tägige Quarantäne. Diese Nachricht bestimmte naturgemäß die bundesdeutsche Medienlandschaft, war am Abend sogar die Top-Meldung in der ‚Tagesschau‘.
Nun löst so eine Meldung ja gerne sehr unterschiedliche Reaktionen aus. So auch Gestern. Die Leute sind halt verschieden. Es gibt ängstliche, forsche, empathische und weniger sensible Zeitgenossen. Doch was man in den vergangenen Stunden rund um die Erkrankung von Spahn lesen musste, der sich bislang zum Glück nach eigener Aussage offenbar nur mit Erkältungssymptomen herumschlagen muss, das war kaum zu ertragen.
Bislang veröffentlichte das Robert-Koch-Institut (RKI) die Werte der 7-Tage-Inzidenz nur auf Ebene der Bundesländer. Auf Bitten der Ruhrbarone werden nun seit gestern auch die Zahlen für die Städte und Landkreise in einer eigenen Übersicht veröffentlicht. Das macht regionale Analysen viel einfacher. Zum Beispiel für das Ruhrgebiet, einer der größten Agglomerationen Europas, für die es bislang keine Gesamtübersicht gab. Nun bringen wir sie…
Ein Mann niest. Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei
Die Zahl der Corona-Infizierten steigt seit Tagen wieder bedrohlich an. Das war leider zu erwarten. Alle Experten haben uns gebetsmühlenartig davor gewarnt, dass es im Herbst so kommen würde, wenn wir die einst beschlossenen Maßnahmen zu sehr lockern würden.
Jetzt ist es dann also soweit. Die zweite Welle baut sich auf. Ein Ende ist noch nicht zu erkennen. Es wurde seit dem Ende des ‚Lockdowns‘ offenkundig in zu vielen Bereichen gleichzeitig gelockert. Die Tage des vergleichsweise entspannten Sommers für weite Teile der Bevölkerung sind damit leider erst einmal wieder Geschichte. Das war zu befürchten.
Das große Erstaunen und Entsetzen darüber, das derzeit in der Geseellschaft zu erkennen ist, muss einen kritischen Beobachter der Geschehnisse daher stark verwundern.
Noch mehr betrübt einen solchen jedoch die sich gleichzeitig ausbreitende große Sorglosigkeit und der sich aufbauende klammheimliche passive Widerstand weiter Teile der Bürgerschaft gegenüber den jüngst angeordneten Verschärfungen der Schutzmaßnahmen.
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