Aus ganz Deutschland kommen heute wieder Bilder von Demonstrationen gegen die Corona-Schutzmaßnahmen. Es sind Bilder, wie man sie leider seit Monaten kennt, und die in ihrer Intensität zunehmen: Menschen ohne Masken, Menschen die Abstände nicht einhalten, Menschen die mit grauenhaft selbst gedichteter Musik demonstrieren.
Menschen die Gewalt ausüben, gegen Polizisten, Journalisten und die mit weiterer Gewalt drohen. Ein kursierendes Video zeigt gar ein Mann, der droht das nächste Mal mit einer Waffe wieder zu kommen und dann zwei Menschen nieder zu schießen. Es reicht!
Überschrift: Corona-Leugner
Fünf Panels, immer der gleiche Mann ist in verschiedenen Umgebungen zu sehen.
1. Er niest. Sprechblase: „Ich habe bloß Heuschnupfen.“
2. Er hustet. Sprechblase: „Ich habe mich bloß verschluckt.“
3. Eine Krankenschwester misst ihm Fieber. Sprechblase: „Ich bin bloß zu warm angezogen.“
4. Er bekommt Sauerstoff. Sprechblase: „Ich bin bloß starker Raucher.“
5. Er liegt tot auf einer Bahre. Auf dem Bauch ein selbstgeschriebenes Schild: „Ich ruhe mich bloß aus.“
Die Wichtel-, Wahn- und Wahnwichteldemo in Berlin findet an diesem Wochenende nicht statt. Das Geheul der ewig Abgehängten, unter denen viele andere hängen sehen wollen, ist – wie zu erwarten war – groß. Vielfach wird dabei auf Artikel 8 des Grundgesetzes verwiesen. Der würde angeblich sicherstellen, dass ein Verbot wie das der Demo an diesem Samstag nicht zulässig sei. Wir Ruhrbarone haben keine Mühen gescheut und knallhart recherchiert – naja, wir haben halt gegoogelt – und herausgefunden, was wirklich in Artikel 8 GG steht:
(1) Alle Deutschen haben das Recht, sich ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln.
(2) Für Versammlungen unter freiem Himmel kann dieses Recht durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes beschränkt werden.
Und ja, die Demo in Berlin wäre genau das, was im zweiten Absatz gemeint ist.
Heult also ruhig weiter, liebe Aluhutrechtsversiffte, aber nehmt das mal zur Kenntnis.
Am ersten August 2020 marschierten Corona-Rebellen, Reichsbürger, sonstige Rechtsextremisten und Verschwörungstheoretiker am „Tag der Freiheit“ durch Berlin. Eine bunte Querfront des Wahnsinns und Extremismus. Die anschließende Diskussion über die Besucherzahlen habe ich belustigt, aber eher desinteressiert, verfolgt.
Weil die Teilnehmerzahl im Grunde egal ist: Ob 1,7 Millionen COVIDioten durch Berlin laufen – oder nur 20.000: Zahlen sind Schall und Rauch und ändern nichts an der Tatsache, dass eine Demo gegen eine Virenpandemie genauso sinnvoll ist wie eine Demonstration gegen durchnässte Kleidung während sintflutartiger Regenfälle. Wenn man mal von einem Szenario ausgeht, dass Teilnehmer der letztgenannten – fiktiven – Demo auf Regenschirme und Regenkleidung verzichten: Die klassischen Instrumente der Unterdrückung und Versklavung, genau wie die Mund-Nasen-Schutzmasken und Sicherheitsgurte in Automobilen.
Es ist wie Gesang von Micki Krause: Auch wenn es Millionen von Menschen gibt die ihn gerne hören – angenehmer macht es seine Musikevents trotzdem nicht.
Um einen Haufen Scheiße fliegen auch viele Fliegen.
Am vergangenen Wochenende gingen wieder zahlreiche COVID-19-Verharmloser, Neonazis und Verschwörungsgläubige in Deutschland auf die Straße.
Auch in Duisburg war endlich wieder was los: Unter dem, unfreiwillig ironischem, Motto „Duisburg denkt mit“ hatten Aluhutträger aus dem Umfeld der Gruppe Widerstand2020 zu einer Demonstration im Epizentrum von Duisburg geladen.
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