Unerklärlicher Modetrend: Was haben Dartspieler eigentlich anderen Sportlern voraus?

Pfeilewerfen ist für Sport1 aktuell ein echter Volltreffer. Foto: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Über die Attraktivität und den Sinn bzw. Unsinn gewisser Sportarten wird seit jeher heftig und emotional diskutiert. Ist E-Sport auch Sport? Darüber haben wir hier im Blog erst kürzlich debattiert. Was ist mit Schach? Warum schauen eigentlich so viele Leute Biathlon im TV an?

All diese Fragen sind für Sportbegeisterte grundsätzlich nicht neu. Doch die Tatsache, dass  Deutschland in diesen Tagen zwischen den Jahren offenbar  einen neuen Nationalsport für sich entdeckt hat, das ist schon noch einmal eine Diskussion auf einer ganz neuen Ebene.

Rund um die Darts-WM in London zieht diese früher vielfach lediglich als Kneipenaktivität und somit eine Art von ‚Saufspiel‘ verbreitete Aktivität Millionen Bundesbürger elektrisiert vor den TV-Bildschirm und sogar live vor Ort in seinen Bann. Zweistellige Marktanteile für den ansonsten nicht gerade mit wirklich attraktiven Live-Senderechten gesegneten Spartensender Sport1 sind dabei für sich betrachtet schon ein markanter Ausdruck des ungewöhnlichen Booms. Laut aktuellen Medienberichten gingen zudem 24 Prozent aller Tickets für dieses Event im Londoner Alexandra Palace an deutsche Fans. Kaum zu glauben!

Für viele klassische Sportfans und Medienschaffende ist das jedoch so nur schwer zu begreifen, wenn man aktuell einmal durch die Sozialen Medien schaut. Für die unmittelbar Verantwortlichen von Sport1 jedoch ein herbeigesehnter Glückstreffer im ansonsten nur noch sehr wenige Highlight umfassenden Livesport-Sendeplan.

Während die einen also innerlich und äußerlich aufgrund dieser Entwicklung der Sportlandschaft feiern und jubeln, schütteln die anderen über diesen Trend nur ungläubig mit dem Kopf.

Und egal wie man selber dem Dart-Sport gegenüber auch eingestellt sein mag, ob man sich dafür erwärmen kann oder auch nicht, es ist unzweifelhaft rein objektiv tatsächlich kaum zu verstehen oder irgendwie zu begründen, warum sich seit Jahren schon in Deutschland auf Vereinsebene fest etablierte und durchaus attraktive Mannschaftssportarten wie Handball, Basketball, Volleyball oder auch Eishockey hierzulande extrem schwer tun größere Sendezeiten und Einschaltquoten im sogenannten Free-TV zu erkämpfen, während ein solches Darts-Turnier urplötzlich zum Hingucker für Millionen wird.

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