The Return of „Das Goldene Zeitalter“ – Wiedersehen macht Freude

The Return of DAS GOLDENE ZEITALTER, Caroline Hanke
The Return of DAS GOLDENE ZEITALTER, Caroline Hanke und Björn Gabriel

Am Freitag feierte „The Return of ‚Das Goldene Zeitalter‘ – 100 neue Wege dem Schicksal das Sorgerecht zu entziehe'“ am Schauspielhaus Dortmund Premiere. Der Abend war ein ebenso fröhliches Theaterspektakel, wie die Originalversion. Die war so schön, das eine Wiederholung ein Gewinn für die Spielzeit 2014/2015 ist. Und eigentlich auch ein Muss – ist doch das Grundmotiv des Stückes, das von Alexander Kerlin und Kay Voges inszeniert wurde, die Wiederholung. Das Publikum freute sich offensichtlich, lachte viel und verliess kaum den Theatersaal, obwohl man sich bei der Vorstellung des Goldenen Zeitalters mit Getränken versorgen kann. Doch wer springt schon mitten in der Fahrt aus einer Achterbahn? Die Zuschauer schienen weder erholungsbedürftig, noch mochten sie beim Sekt- oder Bierholen irgendetwas vom Stück verpassen. 

Zum Beispiel den Erklär-Bär, der wie Balou über die Bühne trottet, bevor er sich als wahrer Massaker-Bär entpuppt – und glücklicherweise (bevor er wieder zum erneuten Leben erwacht) in den Theatergraben fällt. Aber es gibt auch jede Menge anderer Wiedersehen mit „Vertrauten“. Zum Beispiel mit der sehr lieb gewonnen, nimmersatten Raupe, die auf die Hilfe ihres Regisseurs, wahlweise des Publikums hofft und wacker gegen Widrigkeiten des Treppensteigens ankämpft.

Nicht nur die Raupe, auch die zauberhaften Blumen, die direkt Alice’s Wunderland entsprungen sein könnten, zeigen echte kostümbildnerische Kunst. Pia Maria Mackert hat eine wundervolle Welt der Phantasiewesen geschaffen. Zu ihnen gehören neben einem schwarzen Engel und einer Qualle im Tütü auch die beiden Verliebten Adam und Eva, die einfach nur zum kn(a)utschen sind. Bei Adam hilft zwar zum Schluss beim Flirten nur noch mädchenhaftes Rabiatsein – aber Ende gut, Apfel gut.

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Schauspiel Dortmund: Premiere im Internet

DAS GOLDENE ZEITALTERHeute ist Premiere in Dortmund – und auf der ganzen Welt. Das Dortmunder Schauspielhaus wird geliebt und gefürchtet als mediales Theaterlabor. Da ist es nur konsequent, dass nun eine Premiere ausschließlich im Internet stattfindet. „Wenn Gott die Wiederholung nicht gewollt hätte“ heißt der Film von Mario Simon über die Arbeiten am Stück „Das Goldene Zeitalter“. Das Stück, das im Untertitel „100 Wege, dem Schicksal die Show zu stehlen“, basiert vor allem darauf, dass während jeder Aufführung Kay Voges live Regie führte. In seinem Film legt nun Mario Simon offen, wie diese Live-Mechanik tatsächlich funktioniert. Das Erstaunliche daran ist, dass es der Arbeit nichts von seiner Magie nimmt, sondern sie sogar noch erhöht. Selbst, wer bereits eine Aufführung von „Das Goldene Zeitalter“ gesehen hat, wird nach dem Film nicht schlicht sagen: „Aha, so funktioniert das also“. Er wird eher Lust verspüren, eine weitere Aufführung zu sehen, um vielleicht doch noch dem Rätsel dieses Stückes, dass sich mit dem Leben als endlose Wiederholung des Gleichen auseinandersetzt. In diesem Sinne ist „Wenn Gott die Wiederholung nicht gewollt hätte“ auch ein Teaser für die Neuauflage der Produktion, die ab dem 27.2. am Dortmunder Schauspiel unter dem Titel „Das Goldene Zeitalter – 100 neue Wege dem Schicksal das Sorgerecht zu entziehen“ zu sehen ist.

Der Film ist hier zu sehen.