Arschlochsein zu verbieten ist mir zu deutsch

Immer schön schauen, was der Nachbar macht! (Foto: Sebastian Bartoschek)

Schon lange war man in Deutschland, egal ob grün, ob blau nicht mehr so stolz auf sein Deutschsein wie derzeit. Was den einen der dumpfe rechtsradikale Nationalismus ist, der auch heute noch ernsthaft lieber über Flüchtlinge als über Glasfaserinternet, Pflegekräftemangel, marode Straßen oder Rückstände in der Digitalisierung sprechen will, ist den anderen das Fordern immer neuer Verbote von Konsum und Luxus, im Namen des Klimaschutzes, des Tierschutzes, der Vernunft und einer selbstgeißelnden Schamethik. Hier soll es nun um letztere Deutschtümmelei gehen, den Wunsch dem Nächsten sein Leben vorzuschreiben.

Die Verbotsforderungen überschlagen sich: Feuerwerke, Plastiktüten, Plastikstrohalme, SUVs, E-Roller und seit heute dann auch noch Luftballons. Bereits schon zum traditionellen Verbotsforderungskanon gehören Zigaretten, geschlechterungerechte Sprache und Alkohol. Überhaupt nicht mehr gesprochen werden kann dabei über Legalisierungen, sei es über privaten Waffenbesitz, oder Drogen im allgemeinen – die Ausnahme ist Cannabis, bei dem eine ganze Kohorte sich im gemeinschaftlichen Wahn über Spät-68er-Erinnerungen suhlt.

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Böhmermännchen und die Guten (Deutschen)

Muss deutsch immer böse sein? (Screenshot des YT-Videos von Jan Böhmermanns Musikvideo)
Auch sie gehört dem Führer

Jan Böhmermann ist sicher kein Nationalist. Dafür ist er zu feige. Er ist auch kein Intellektueller. Er ist schlicht der Björn Höcke der Bionade trinkenden Bessermenschen. Eine Ergänzung zu Felix Christians und Sebastian Bartoschek.

Selbstverständlich hat der liebe Co-Ruhrbaron Sebastian Bartoschek mit seiner Verteidigung  des Böhmermann’schen Kanaillentums völlig unrecht. Der liebe Co-Ruhrbaron Felix Christians trifft den Kern der Sache aber auch nicht richtig.

Was Böhmermann ausmacht, ist nicht sein Deutschtum. Es ist seine gnadenlose moralische Überlegenheit. Egal welche Frage der Zeit zu klären ist, welche Randgruppe aufmuckt. Das Juste Milieu stellt sich nicht anstrengenden Debatten. Es lässt Böhmermann medial anklagen, verurteilen und exekutieren. Und er, den sie zum Führer ausgerufen haben, vollstreckt den Willen der Bionade trinkenden Bessermenschen. Er stellt seine durchaus vorhandenen und überlegenen Talente ganz in den Dienst des gesunden Volkskörpers der (O-Ton Böhmermann) „wahren Deutschen“. Ein Björn Höcke für Zeit-Abonnenten.

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Schöne Aktion: Das kostenlose ‚WillkommensABC‘ für Flüchtlinge

1200x900_Facebook_Post (600x450)Ein kostenloses Bildwörterbuch mit über 150 wichtigen Alltags-Begriffen auf Deutsch und Englisch für Flüchtlingskinder und ihre Familien, das bietet jetzt ein neues Internetprojekt an.

Die Macher schreiben über ihr Angebot: „Neu in einem fremden Land zu sein bedeutet mehr als nur eine Grenze zu überqueren – auch die Sprache kann anfangs eine Barriere sein. Hier möchte unser WillkommensABC eine erste Hilfe sein. Durch Anna Karina Birkenstock wurde die Idee zu einem ganz besonderen Projekt an arsEdition herangetragen: Ein Bildwörterbuch für Flüchtlingskinder und ihre Familien – 26 Buchstaben, illustriert von 26 Illustratoren unseres Hauses.“

Und weiter heißt es dort zu den Beweggründen: „Das WillkommensABC möchte allen Neuankömmlingen in Deutschland einfach, schnell und ansprechend einen ersten Zugang zur deutschen Sprache bieten. Über 150 relevante Begriffe wurden von Illustratoren aus dem Haus arsEdition honorarfrei gestaltet und auf Deutsch und Englisch vertont.“

Und das schönste daran ist: Das ‚WillkommensABC‘ kann ab sofort kostenlos als Druck-pdf, eBook und App direkt unter www.willkommensABC.de von jedermann heruntergeladen werden. Es darf von jedem benutzt und geteilt werden (jedoch nicht zu kommerziellen Zwecken), wie die Macher ausdrücklich anmerken.

Na, wenn das nicht mal ein lobenswertes Projekt ist! Und natürlich reichen wir den Hinweis auf das kostenlose Bildwörterbuch hier gerne direkt auch an unsere interessierten Leser/innen weiter.

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Die irren Forderungen der CSU

Immer wieder für einen Überraschung gut: die CSU-Programmkommission (Symbolbild) (Foto: Anna / CC-BY-SA)
Immer wieder für einen Überraschung gut: die CSU-Programmkommission (Symbolbild) (Foto: Anna / CC-BY-SA)

München – Die ehemalige bayrische Staats- und nun Regierungspartei (CSU) erregt mit einem Leak aus ihrem Leitantrag die Gemüter.

Zur Frage, wie sich Migranten in Deutschland zu verhalten haben, heisst es dort:

Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie Deutsch zu sprechen.

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