Vom ‚Unglück‘ mit dem FC Bayern München im Jahr 2015 Deutscher Fußball-Meister zu werden

Die Meisterschale. Foto: Robin Patzwaldt
Die Meisterschale. Foto: Robin Patzwaldt

Wenn Spieler zum FC Bayern München wechseln, dann wollen sie in der Regel Titel sammeln, sportliche Meriten erringen. Nirgendwo im deutschen Profifußball ist das bekanntlich so wahrscheinlich möglich, wie beim Rekordmeister von der Isar. Gestern war es mal wieder soweit, auch wenn es relativ unbeachtet blieb. Der Club mit dem enormen Selbstvertrauen, mit der ‚Mia san mia‘-Mentalität, errang mal wieder die Meisterschaft. Die 25. war es im Übrigen in der äußerst ruhmreichen Clubhistorie.
Was in nahezu allen Städten der Republik Grund für eine ‚große Sause‘ gewesen wäre, trieb in München die Massen nicht (mehr) auf die Straßen. Öffentliche, spontane Feierlichkeiten? Fehlanzeige! Bei näherer Betrachtung ein wahres Trauerspiel, welches wohl auch manch ein erfolgsorientierter Profi, bei seinem Wechsel zu den Bayern so gerne mal unberücksichtigt lässt. Die Meisterschaft ist, obwohl allenthalben als eigentlich wichtigster der möglichen Titel für einen Fußballspieler hierzulande angesehen, krönt er doch eine konstante Leistung während des kompletten Fußballjahres, in München ganz offensichtlich zu einer Art Randerscheinung verkommen.

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Dem Super-GAU gerade noch einmal entkommen – Folgt jetzt die Kür für den BVB?

Jürgen Klopp musste zuletzt häufiger mal schwer schlucken. Foto: Robin Patzwaldt
Jürgen Klopp musste zuletzt häufiger mal schwer schlucken. Foto: Robin Patzwaldt

Was immer letztendlich auch der Hauptgrund gewesen sein mag, warum sich das Verhältnis von Jürgen Klopp zu ‚seiner‘ Mannschaft beim BVB so sehr veränderte, dass er in der Vorwoche keinen anderen Weg für sich mehr sah als die Borussia am Saisonende freiwillig und frühzeitig zu verlassen, seinen eigenen Weg in schwarzgelb also, für einen Trainer mit laufendem Vertrag eher unüblich, von sich aus zu beenden, die Reaktion der Mannschaft seit der medienwirksamen Bekanntgabe am Mittwoch vor einer Woche war jedenfalls so, dass durch die zwei danach errungenen Siege gegen Paderborn (3:0) und gestern gegen Eintracht Frankfurt (2:0), der Super-GAU, der tatsächlich noch im Verlauf der Bundesliga-Rückrunde ganz konkret drohende Abstieg, für den Vizemeister der Jahre 2013 und 2014 noch einmal abgewendet werden konnte.
Nach den jüngsten Erfolgen, und dem Anwachsen des Punktekontos auf nun aktuell immerhin 39 Punkte, braucht der BVB seit gestern nun nicht länger ängstlich nach unten zu schauen. Mit den restlichen vier Ligaspielen und dem anstehenden Pokalhalbfinale gegen die favorisierten Bayern vor der Brust hat die Klopp-Truppe nunmehr ’sogar‘ noch etwas Spielraum für eine sportliche ‚Kür‘, die Möglichkeit diese bittere Saison letztendlich doch noch mit so etwas wie einem Erfolg abzuschließen.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Club im Februar, aus noch immer unerfindlichen Gründen, welche noch immer nicht wirklich aufgearbeitet geworden zu sein scheinen, auf Tabellenrang 18 stand, kann diese Tatsache alle Kritiker der vergangenen Monate nun zumindest schon einmal etwas versöhnlicher stimmen.

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BVB: Das ‚Schweigegelübde‘ von Dortmund


Es war eine wahrlich bemerkenswerte Woche für und bei Borussia Dortmund seit letzten Sonntag, dem Tag, als der Verein Thomas Tuchel als Nachfolger des im Sommer vorzeitig aus dem Amt scheidenden Trainers Jürgen Klopp präsentierte.
Aber bemerkenswert eben, erstaunlicher Weise, nicht weil so viel passiert wäre seither, sondern weil eben (fast) nichts davon nach Außen durchsickerte. So war es überwiegend eine Woche der Spekulationen und Gerüchte.
Und völlig entgegen der allgemeinen Erwartung hat das sich selbst auferlegte ‚Schweigegelübde ‘ in Sachen neuer Trainer bisher bei den Schwarzgelben auch gehalten. Egal in welches Medium man auch blickte, bisher ist es offenbar niemandem dort gelungen aktuelle Aussagen vom neuen Trainer zur Zukunft des Teams zu bekommen, auch die BVB-Verantwortlichen schwiegen, versuchten so mit Macht die Konzentration auf die Endphase der laufenden Saison möglichst hoch zu halten.
Ob die Taktik am Ende von Erfolg gekrönt sein wird, das wird der BVB-Fan schon ein Stück weit am morgigen Samstag beim Heimspiel gegen die Eintracht aus Frankfurt, vor allem aber auch beim anstehenden Pokalhalbfinale in der nächsten Woche bei den Bayern erleben müssen bzw. dürfen.

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‚Lospech‘? Nein! Klopp findet Auswärtsspiel beim FC Bayern München im Pokal sogar ‚cool‘

Der BVB-Trainer ganz entspannt... Foto: Robin Patzwaldt
Der BVB-Trainer ganz entspannt… Foto: Robin Patzwaldt

Was macht man, wenn einem Fortuna nicht besonders hold war, die Losfee einem das wohl zumindest auf dem Papier schwerstmögliche, das scheinbar sportlich unattraktivste Los beschert hat? Wenn man Jürgen Klopp heißt, dann macht man aus der Not eine Tugend.
Statt lange über das vermeintliche Lospech zu stöhnen, welches dem BVB im DFP-Pokal-Halbfinale ausgerechnet das Auswärtsspiel beim Rekordmeister und souveränen Tabellenführer der Bundesliga aus München zuteilte, ließ Jürgen Klopp gerade auf der Pressekonferenz im Dortmunder Stadion sogar Vorfreude durchblicken. Das Los sei gar richtig ‚cool‘, meinte der Trainer, als er auf die Pokalauslosung vom gestrigen Abend angesprochen wurde.

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Noch 10 Ligaspiele verbleiben– Wohin führt der Weg des BVB?

Der BVB spielt bis Mai noch mindestens acht Heimspiele. Foto: Ulrike Märkel
Der BVB spielt bis Mai noch mindestens acht Heimspiele. Foto: Ulrike Märkel

Das 0:0-Unentschieden vom Wochenende in Hamburg wurde von zahlreichen BVB-Fans und Journalisten schon wieder als enttäuschend wahrgenommen. Man sieht, die ‚alten‘ Ansprüche an Trainer und Team sind offenbar bei vielen schon wieder in den Köpfen präsent. Dabei ist es gerade einmal fünf Spieltage her, dass der BVB die ‚Rote Laterne‘ in der Bundesliga inne hatte. Erstaunlich, wie schnell manche das offenbar zu vergessen bereit sind.
Tatsächlich hat der BVB von den inzwischen sieben Rückrundenspielen in der Bundesliga nur eines verloren. Klingt schon wieder nach der ‚alten Borussia‘. Aber eben auch nur fast.
Vier Spiele wurden bisher seither in der Eliteliga des deutschen Fußballs gewonnen. Die Art und Weise der Auftritte war dabei nicht immer überzeugend, aber gegenüber der Hinrunde natürlich eindeutig verbessert.
Aktuell bleiben nach Spieltag 24 vom Wochenende noch zehn Rückrundenspiele bis zum Saisonende. Der BVB hat sich von Rang 18 nach Spieltag 19 inzwischen auf Rang 10 vorgearbeitet, führt die untere Tabellenhälfte an, wie man so schön sagt. Was geht da noch für die Dortmunder?

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Der BVB muss dringend seine Abhängigkeit von Marco Reus reduzieren

Marco Reus im Dortmund-Trikot. Foto: BVB
Marco Reus im Dortmund-Trikot. Foto: BVB

Dass der BVB es beim Pokalauswärtsspiel in Dresden schwerer haben dürfte, als es die reine Papierform eigentlich hergegeben hätte, das war so sicherlich zu erwarten. Die Drittligakicker aus Sachsen hatten ja nicht umsonst schon die Revierclubs aus Bochum und Schalke im laufenden Wettbewerb ausgeschaltet. Und die emotionale Fallhöhe war für die Borussen, nur wenige Tage nach dem vielbeachteten Revierderby gegen den FC Schalke 04 ja auch beachtlich.
Das am Ende mühsame, aber doch relativ ungefährdete 2:0 vom Dienstag kann und muss daher unzweifelhaft als Erfolg für den BVB verbucht werden.
Im Pokal gibt es eben keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Man muss am Ende siegen, eine Runde weiterkommen, egal wie. Das ist den Dortmundern innerhalb der regulären Spielzeit gelungen.
Der Doppelpack von Ciro Immobile (50. + 90. Spielminute) dürfte dem Gemütszustand des Italieners zudem äußerst gut tun, seine Laune, nachdem er zuletzt nur selten eingesetzt wurde, deutlich verbessern. Alles gut soweit.
Wäre da nicht die verletzungsbedinge Auswechslung von Marco Reus in der 24. Spielminute gewesen. An den hektischen Reaktionen bei Jürgen Klopp und Co. konnte man dessen Bedeutung im immer noch recht fragilen Gebilde BVB deutlich ablesen.

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10 Jahre nach dem Robert-Hoyzer-Skandal – Realer Fortschritt oder pure Verdrängung im Fußball?


Man, wie doch die Zeit vergeht. Heute vor genau zehn Jahren nahm der Fußball-Wettskandal um den damals 25-jährigen Schiedsrichter Robert Hoyzer so richtig Fahrt auf.
Genau am 22. Januar 2005 gab der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bekannt, dass der Kontrollausschuss gegen den auf der Karriereleiter des DFB rasch empor gestiegenen, aber schon vor dem Skandal längst bei vielen Beobachtern aufgrund seiner teilweise aufreizenden Arroganz auf dem Platz nicht unumstrittenen Referee ermittelt.
Kurz darauf kam dann offiziell heraus, dass Hoyzer mehrere Zweitligapartien sowie das Pokalspiel zwischen dem damaligen Drittligisten SC Paderborn und dem Hamburger SV manipuliert hatte.

In Folge dessen bestimmten damals über Monate hinaus Diskussionen über Manipulationen und Ermittlungen im kriminellen Umfeld die Schlagzeilen in vielen Ligen Europas. Inzwischen ist es weitestgehend ruhig geworden um das Sport-Skandal-Thema des Jahres 2005.

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Ligastart: BVB und S04 bleiben in den Startblöcken hängen

Ein Schalke-Bus. Foto: Michael Kamps
Ein Schalke-Bus. Foto: Michael Kamps

Der erste Spieltag in Liga Eins des Fußballoberhauses ist inzwischen Geschichte. Und leider muss man festhalten, dass die beiden Revierclubs, Dortmund und Schalke, die Negativschlagzeilen, auch bundesweit bestimmen.

Beide Clubs, mit Titelträumen angetreten, hinken dem FC Bayern München und auch Bayer 04 Leverkusen nun schon um drei Punkte hinterher. Das ist natürlich bei Leibe noch kein Drama, einen idealen Saisonstart stellt man sich so allerdings bei den Vertretern beider Teams aber natürlich auch nicht vor.

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Ruhrgebiet schlägt Stuttgart heute mit 2:0

Der DFB-Pokal. Foto: Robin Patzwaldt
Der DFB-Pokal. Foto: Robin Patzwaldt

Schöner Nachmittag für den Ruhrgebietsfußball heute im DFB-Pokal beim Kräftemessen mit der Stadt Stuttgart. Während der Deutsche Vizemeister aus Dortmund zu einem relativ mühsamen 4:1 (1:0) Erfolg beim Drittligisten Stuttgarter Kickers kam, gelang dem Zweitligisten vom VfL Bochum die Sensation des Nachmittags mit einem überraschend ungefährdeten 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den neuerdings von Armin Veh trainierten VfB Stuttgart aus Liga Eins.

Die Dortmunder taten sich, beim Comeback der Nationalspieler Marco Reus und Neven Subotic, vor gut 38.000 Zuschauern in der Stuttgarter Arena, in der sonst eigentlich der große VfB seine Heimspiele bestreitet, gegen die Kickers lange schwer. Auch das zwischenzeitliches 2:0 in Halbzeit zwei sollte nicht zur Nervenberuhigung bei den Dortmunder Fans reichen. Der Anschlusstreffer der Kickers sorgte kurzzeitig für Verunsicherung im Lager Schwarzgelben. Dem Gabuner P.-E. Aubameyang war es schließlich zu verdanken, dass dieser mit seinem zweiten Treffer des Nachmittags in der 77. Spielminute mit seinen Treffer zum 3:1 für die Vorentscheidung zugunsten der favorisierten Klopp-Truppe sorgte. Das ganz große Zittern ersparten sich die Ruhrgebietskicker somit. Die weiteren Treffer für den BVB erzielten Mkhitaryan (30.) und kurz vor Schluss Adrian Ramos (87.).

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Die neu ausgebrochene Debatte über Torlinientechnik im Fußball ist unverständlich!

Ort des DFB-Pokalendspiels: das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt
Ort des DFB-Pokalendspiels: das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt

Noch ist der Ärger bei der Dortmunder Borussia und ihren Anhängern nicht wirklich verflogen. Das nicht gegebene Tor im Pokalfinale von Mats Hummels, welche die Führung für den BVB innerhalb der zweiten Halbzeit gegen die Bayern bedeutet hätte, ist natürlich auch zwei Tage danach noch ein großes Ärgernis. Keine Frage!

Doch das nun innerhalb weniger Monate deshalb die eigentlich erst Anfang 2014 ad acta gelegten Debatten über die Einführung technischer Hilfsmittel zur Torlinienüberwachung wieder so heftig aufflammen, wie man es aktuell überall lesen kann, das ist eigentlich total unverständlich.

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