Romantische Marschroute: „Duisburg steht auf“ versuchte durch Duisburg-Hochfeld zu spazieren

Impfmücken gegen Impflücken: Mahnwache in Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Impfmücken gegen Impflücken: Mahnwache in Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Spannend ging es in den letzten Tagen bei den Querdenkern von „Duisburg steht auf“ zu: Nachdem der Organisator der bisherigen „Spaziergänge“ in Duisburg, Stefan Brackmann, den Spaziergang für den gestrigen Montag abgesagt hatte, war die Stimmung in der Telegram-Gruppe der Impfgegner in Duisburg ähnlich euphorisch wie in der SA-Führung während der Nacht der langen Messer.

Hintergrund: Während des Spaziergangs am 17. Januar 2022 hatten Mitarbeiter des Ordnungsamtes in Duisburg und Polizei Verstöße gegen die Hygieneregeln bei den Widerstandskämpfern gegen das finstere Corona-Regime geahndet.

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Extremistenveranstaltung „Duisburg steht auf“: „Kommt einfach mal in die Puschen!“

Seit Wochen veranstalten die Querdenker der Gruppierung „Duisburg steht auf“ – die nicht müde werden sich von Querdenkern zu distanzieren – sogenannte „Spaziergänge“ in Duisburg.

Mit „Spaziergängen“ haben diese Veranstaltungen wenig zu tun: Ein PKW, mit Anhänger, fährt bei diesen Events mit. Aus der, auf dem Anhänger aufgebauten, Stereoanlage erklingen Rufe wie „Wir sind das Volk!“ und Vergleiche zwischen der jetzigen Lage in Deutschland und in anderen europäischen Ländern und der Situation in der DDR im Herbst 1989. Fake-News zu Masken, Corona-Tests und Impfungen: Bei „Duisburg steht auf“ ist das der normale Standard.

In der Telegram-Gruppe der Extremisten wurden, bis zur Berichterstattung hier im Blog, antisemitische Inhalte und Mordfantasien toleriert. Von einem Redner, der Vergleiche zwischen der NS-Justiz und den heutigen Gerichten in Deutschland  zog, fand keine Distanzierung durch die Veranstalter statt. Die inzwischen deaktivierte Facebook-Community von „Duisburg steht auf“ war, bis vor Dezember 2021, das Aushängeschild des PEgIdA-Ablegers in Duisburg.

Inzwischen hat der Staatsschutz die „Spaziergänger“ ins Visier genommen.

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Wahlplakate: Der unfeine Unterschied

Wahlplakat der Partei DIE PARTEI

Vielleicht ist es ein weiteres Argument gegen die Hufeisentheorie, dass es praktisch kein intelligentes rechtes Pendant zu linker Satire gibt. Versuche von rechts, satirische Muster zu kopieren, offenbaren vielmehr die Dummheit und Brutalität in den dortigen Köpfen. Das jüngste Beispiel sind die Plakate „Nazis töten.“ und „Hängt die Grünen!“ von der Partei DIE PARTEI einerseits und den Rechtsextremen von „Der III. Weg“ andererseits. Um beide gibt es Rechtsstreitigkeiten und während beim PARTEI-Plakat wohl juristische Einhelligkeit besteht (unbedenklich), sind die Urteile zu „Hängt die Grünen!“ von Unsicherheit geprägt (verboten hier, erlaubt dort)

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Sonneborn vs. Semsrott – und viel Doppeldenk

Nico Semsrott verläßt also DIE PARTEI – behält aber sein lukratives Mandat – weil Martin Sonneborn eine rassistische Geschmacklosigkeit von sich gegeben hat. Und alle so: Huch, das hätte ich dem Sonneborn ja gar nicht zugetraut – der war doch immer so witzig. Und ich so: Nö, ist er schon lange nicht.

Niemand mag Klugscheißer, und so werden viele es auch nicht mögen, daran erinnert zu werden, was Sonneborn 2017 twitterte, nämlich dies hier:

Als Sonneborn noch als witzig galt: Tweet aus dem Jahre 2017.
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Matthias Eidens (DIE PARTEI) zur ersten Ratssitzung in Duisburg

Matthias Eidens wurde bei der Kommunalwahl 2020 in den Rat der Stadt Duisburg gewählt; Foto: Peter Ansmann
Matthias Eidens wurde bei der Kommunalwahl 2020 in den Rat der Stadt Duisburg gewählt; Foto: Peter Ansmann

Die erste Ratssitzung in Duisburg nach der Kommunalwahl 2020 fand unter außergewöhnlichen Bedingungen statt. Mit 102 gewählten Mitgliedern ist der Stadtrat in Duisburg so groß wie nie zuvor. Aufgrund der Corona-Sicherheitsbestimmungen versammelten sich die Ratsmitglieder bei der konstituierenden Sitzung nicht im Ratssaal des Rathauses, sondern in der wesentlich größeren Meractorhalle.

Für Aufregung sorgte gestern der Ausschluss des Blogs Xtranews bei der Ratssitzung. Xtranews musste sich über das Verwaltungsgericht in Düsseldorf in die Sitzung einklagen. Die Ruhrbarone berichteten hierzu.

Gestern habe ich Matthias Eidens, den einzigen Ratsherren der Partei DIE PARTEI in Duisburg, auf seinem Weg zur ersten Ratssitzung begleitet und anschließend zu seinen Eindrücken befragt.

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Kommunalwahlwerbung: In Duisburg ausnahmsweise mal spannend

"Lebenswert" - Oberbürgermeister Sören Link auf einer Plakatwerbung der SPD; Foto: Peter Ansmann
„Lebenswert“ – Oberbürgermeister Sören Link auf einer Plakatwerbung der SPD; Foto: Peter Ansmann

Plakatwerbung ist für mich – irgendwie – so 1914: Ich beachte sie eigentlich nicht mehr. Einen Nutzen sehe ich in der altbackenen Werbeform auch nicht mehr. Botschaften und Inhalte lassen sich besser über soziale Medien, die Zeitung, Radio und TV transportieren.

In Duisburg ist diese Form der Werbung aktuell trotzdem spannend: Auf zahlreichen Plakaten – die Botschaften wie „Lebenswert“, „Sicherheit“, „Wohnen“ transportieren – lächelt der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link dem potenziellen Wähler entgegen.

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Moers: Aufregung wegen „Nazis töten.“-Plakaten der PARTEI

Ob SPD oder DIE PARTEI, egal: Hauptsache irgendwas mit PARTEI; Screenshot
Ob SPD oder DIE PARTEI, egal: Hauptsache irgendwas mit PARTEI; Screenshot

Wegen „Nazis töten.“-Plakaten der Partei DIE PARTEI gab es jetzt Ärger in Moers.
Um einen weiteren (bizarren) Aspekt erweitert die rechtsradikale „AfD“ in Moers – die sich selbstverständlich durch das Plakat angesprochen fühlt – den Fall:

Die Politprofis der AfD Moers sind sogar zu dumm, um DIE PARTEI und die SPD auseinanderhalten.

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Martin Sonneborn (DIE PARTEI) zur aktuellen Krise der SPD

Martin Sonneborn (Die PARTEI) zum Coup der SPD; Foto: Martin Sonneborn
Martin Sonneborn (Die PARTEI) zum Coup der SPD; Foto: Martin Sonneborn

Ja, die Agenda ist, in diesen Tagen, mit Sicherheit verdammt lang für Martin Sonneborn (Vorsitzender der PARTEI). Die Wahlen in Weißrussland, die Coronakrise, die Sommerhitze, der Ausbruch des Vulkans Sinabung in Indonesien – sehr viele Baustellen für das junge Mitglied des Europäischen Parlaments.

Und jetzt: Auch noch eine Personalentscheidung in der SPD zur Frage der Kanzlerkandidatur. Für die sympathischen Ruhrbarone hat Martin Sonneborn heuer trotz aller Umstände Zeit gefunden um über Olaf Scholz zu sprechen. Das erste Interview mit uns nach dem großen Sommerinterview im Juni 2020.

Ruhrbarone: Der Scholzzug nimmt seit heute unaufhaltsam Fahrt auf in Richtung Kanzleramt. Die Stimmung ist auch gut, sogar bei der SPD. Ist der Masterplan der PARTEI damit bereits aufgegangen?

Martin Sonneborn: DER Olaf Scholz, angeblich Sozialdemokrat? Verantwortlich für G20, Bankenskandale, CumEx-Geschäfte ohne strafrechtliche Verfolgung, Verhinderung von EU-weiten Transaktions- und Digitalsteuern für große Konzerne? Wirklich? Ich fürchte, unsere personelle Decke ist zu dünn, um DIE ganzen Mandate zu besetzen.

Ruhrbarone: Vielen Dank für ihre wertvolle Zeit, Gesundheit und alles Gute!

Martin Sonneborn: Selba!