Nach dem überraschenden Erfolg des DFB-Teams in Frankreich: Nicht so schnell mit den jungen Pferden!

Die Hoffnung stirbt zuletzt. Foto: Robin Patzwaldt

Am Samstag siegte die DFB-Auswahl mit 2:0 (1:0) bei Vizeweltmeister Frankreich und zeigte dabei, unabhängig vom Ergebnis, unerwartet eine der besten Leistungen der vergangenen Monate, wenn nicht sogar Jahre. Der Leistungssprung, der so kurz vor der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland im Sommer dringend erforderlich war, wenn die Stimmung im Lande sich denn so kurz vor dem Heimturnier doch noch spürbar aufhellen sollte, war beachtlich. Und das, obwohl Bundestrainer Julian Nagelsmann im Vorfeld des Spiels durch etliche überraschende Personalentscheidungen, voll ins Risiko gegangen war, dafür auch zum Teil heftig kritisiert wurde. Doch der Coach wurde für seinen Mut, ja vielleicht auch sein Gespür, von den nominierten Spielern reich belohnt. Was sich dann jedoch medial nach Spielende abspielte, das schien dann an vielen Stellen auch schon wieder arg übertrieben.

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Vielleicht hätte sich der FC Bayern München eher von Oliver Kahn und Hasan Salihamidžić als von Julian Nagelsmann trennen sollen

Trainer Thomas Tuchel bei seiner Vorstellung in Dortmund 2015. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Wer an eine ruhige Spielpause in der Fußball-Bundesliga geglaubt hatte, der sah sich bisher getäuscht. Der FC Bayern München füllte das hinter uns liegende spielfreie Wochenende in der Liga mühelos ganz alleine. Durch die verkündete Trennung von Trainer Julian Nagelsmann und die Neuverpflichtung von Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel als dessen Nachfolger, bestimmte der Rekordmeister die Schlagzeilen und sorgte bundesweit für lebhafte Diskussionen.

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Echte Typen wie den Trainer Huub Stevens sucht man in der Bundesliga inzwischen leider fast vergeblich

Saisonende 2019 auf Schalke – Notnagel Huub Stevens konnte den Abstieg der Gelsenkirchener verhindern. Archiv-Foto: Michael Kamps

Der ehemalige Schalke-Trainer Huub Stevens war am Sonntag zu Gast bei der Fußball-Talkrunde ‚Doppelpass‘ von Sport1. Dabei wirkte der 69-Jährige, der in der vergangenen Woche seinen endgültigen Rückzug bekanntgab, schon etwas ‚aus der Zeit gefallen‘.

Dies wurde spätestens bei einem von den Kollegen angefertigten filmischen Karriererückblick deutlich. Egal ob er in seiner Zeit beim VfB Stuttgart seine Spieler als ‚Affen‘ bezeichnete, oder aber, ob er Journalisten auf Pressekonferenzen quer durch seine Laufbahn als Coach mit teilweise unflätigen Bemerkungen abkanzelte, vieles von dem, was Stevens als Trainer über Jahre hinweg ausmachte, würde man heute so sicherlich nicht mehr machen bzw. miterleben.

Und doch wehte eine merkwürdige Wehmut durch die Gesprächsrunde bei Sport 1, die einen auch vor dem TV-Bildschirm erfasste. Und dazu musste man nicht einmal Anhänger eines der diversen Ex-Vereine des Niederländers sein.

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Hat der Sport1-Doppelpass mit Rudi Brückner die Top-Besetzung für den Moderatorenjob?

Das ‚Phrasenschwein‘ im Sport1-Doppelpass. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Der Moderator Rudi Brückner war einer der Gründungsväter der Sendung ‚Doppelpass‘ auf Sport 1 im Jahre 1995. Der Fußballtalk entwickelte sich in Deutschland rasch zu einer festen Institution für rund eine Millionen Fußballfans am Sonntag. An Bundesligawochenenden begrüßten Brückner, und über viele Jahre hinweg auch Kult-Trainer Udo Lattek als Experte, Sportjournalisten und Gäste aus der Szene zur Aufarbeitung der Geschehnisse in der Bundesliga.

Vor seiner Zeit im Doppelpass machte ich mit Brückner erste Bekanntschaft, als er als Sportchef des WDR in Dortmund Ende der 1980er-Jahre regelmäßig den Lokalsport im TV moderierte. Seither verfolgte ich seine Laufbahn stets mit besonderem Interesse. Über das ZDF führte ihn sein Weg schließlich weiter zu Sport 1. Im Jahre 2004 war dann von einem Tag auf den anderen Schluss für den Moderator Brückner. Von internen Streitigkeiten war damals die Rede. Wirklich öffentlich wurde der Grund der abrupten Trennung nicht.

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Die Bundesliga ist zurück! Gerne mehr davon!

Das leere Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga schon im Monat Mai habe ich, wie viele andere auch, grundsätzlich skeptisch gesehen. Weniger deshalb, weil ja von Anfang an klar war, dass es dann natürlich nur Geisterspiele werden würden, sondern in erster Linie aufgrund gesundheitlicher Bedenken.

Die Worte von SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach, der seine Überlegungen unter anderem vor einigen Worten in Deutschlands meistgesehener Fußballtalkshow, dem ‚Doppelpass‘ auf Sport1 äußerte, erschienen mir damals durchaus einleuchtend.

Es kam bekanntlich anders, wie wir jetzt wissen. Seit diesem Wochenende rollt der Ball im deutschen Profifußball wieder. Und ich muss einräumen: Mir gefällt das!

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Warum der Gedanke von Jens Lehmann gar nicht so leicht vom Tisch zu wischen ist, wie es scheint

Das ‚Phrasenschwein‘ im Sport1-Doppelpass. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Trotz des Vorhabens die Maßnahmen zur Lockerung des Covid-19-Shutdowns möglichst bundeseinheitlich vorzunehmen, hat sich in diesem Bereich in den vergangenen Tagen leider ein ziemliches Durcheinander herausgebildet.

Welcher Laden darf denn nun wieder öffnen? Welcher nicht? Welche Kriterien gelten dafür? Seid ihr euch da derzeit immer sicher? Bestimmt nicht. Mir geht es da auch so.

Und das Dumme daran ist, diese uneinheitlichen Kriterien wecken jetzt natürlich Begehrlichkeiten bei denen, die bisher noch von den Lockerungen ausgeschlossen sind.

Jüngste Beispiele (neben der Gastronomie): Kirchen-, Kultur- und Sportevents. Ja, warum eigentlich soll diesen verwehrt bleiben, was ähnlichen Wirtschaftszweigen/Veranstaltungen gewährt wurde?

Um mal ein ganz konkretes Beispiel zu nennen: Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann brachte beim sonntäglichen ‚Doppelpass‘ auf Sport1 zur offenkundigen Überraschung der restlichen Diskussionsteilnehmer eine teilweise Öffnung der Fußballstadien ins Spiel. Ein paar Tausend Zuschauer sollten doch machbar sein, wenn der Spielbetrieb in ein paar Wochen wieder neu starten soll, meinte Lehmann im Rahmen des Fußballtalks.

Und so unsinnig dieser Gedanke auf den ersten Blick sein mag, so ganz unrecht hat Lehmann natürlich nicht.

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1000. Sendung: Der Sport1-‚Doppelpass‘ feiert ein trauriges Jubiläum

Der ‚Doppelpass‘ im Jahre 2016. Foto(s): Robin Patzwaldt

Das hatten sich die Verantwortlichen bei ‚Sport1‘ sicherlich noch bis vor wenigen Tagen ganz anders vorgestellt. Da feiert das Flaggschiff des Sport-Spartensenders seine 1000. Ausgabe, eigentlich ein guter Grund zu viel Fröhlichkeit, und dann das: Der Spielbetrieb in der Bundesliga ist ausgerechnet in der Woche vor der Jubiläumsausgabe des TV-Talks zum Erliegen gekommen. Das ist natürlich Pech.

Moderator Thomas Helmer.

Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, wird sich die Sendung am Sonntagmittag diesmal mit Sicherheit einer besonders großen Aufmerksamkeit erfreuen dürfen. Wie geht es in Zeiten des Coronavirus weiter im Profifußball? Was ist aktuell überhaupt los? Welche Auswirkungen hat die Einstellungen des Spielbetriebs für die Klubs? Viele drängende Fragen, die heute am Münchener Flughafen (übrigens ohne Live-Publikum) diskutiert werden können und sollen.

Da wir diese Themen und Fragestellungen aber auch hier im Blog im Laufe der kommenden Tage, Wochen, ja vielleicht Monate noch ausreichend diskutieren können, möchte ich mich hier bei uns heute an dieser Stelle einmal der grundsätzlichen Entwicklung des ‚Doppelpass‘ selber widmen, einer Sendung, die ich zumindest gefühlt schon Zeit meines Lebens regelmäßig verfolge, bei der ich im Jahre 2016 selber sogar schon einmal als Gast von Sport1 im Publikum vor Ort mit dabei sein durfte.

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Jörg Wontorra: Der Altmeister des Fußballtalks gibt sich so leicht nicht geschlagen

Foto: Sky

Der Altmeister des Fußballtalks gibt sich so leicht nicht geschlagen. Nachdem er das direkte Duell der Fußballtalkshows am Sonntagvormittag mit seiner Sendung ‚Wontorra‘ gegen den ‚Doppelpass‘ von Sport 1 verloren hatte (wir berichteten), seinen Sendeplatz nach zwei Jahren direkter Konkurrenz zum von Thomas Helmer moderierten Stammtisches räumen musste, meldete sich Jörg Wontorra am gestrigen Montag zu neuer Sendezeit und mit neuem Format erfolgreich zurück.

Bei seinem einstündigen Gespräch mit BVB-Geschäftsführer Aki Watzke, im Rahmen seines neuen Talks ‚Wontorra On Tour, zeigte der erfahrene Sportjournalist der ehemaligen Konkurrenz einmal mehr, wie man mit einem Gespräch über Fußball einen echten Mehrwert für die interessierte Zuschauerschaft generiert.

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Sport1-‚Doppelpass‘ verdrängt die Sky-Konkurrenz – Der ‚Stammtisch‘ siegt über das ‚Fachgespräch‘

Das ‚Phrasenschwein‘ vom Sport1-Doppelpass. Foto(s): Robin Patzwaldt

Vor zwei Jahren freuten sich viele Fußballfreunde in diesem Lande darüber, dass der ‚Doppelpass‘, die allwöchentliche Fußball-Talkshow am Sonntagvormittag, auf Sport1 eine Konkurrenz erhielt. Der frühere Moderator der Sendung, Jörg Wontorra, bekam auf Sky Sport News HD einen nach ihm benannten Fußballtalk zur annähernd gleichen Sendezeit, sollte dem etablierten ‚Doppelpass‘, der zuletzt mit viel Kritik konfrontiert wurde, kräftig einheizen.

Nach zwei Spielzeiten im Fußballoberhaus steht jetzt fest, der Platzhirsch ist als eindeutiger Sieger aus diesem Duell hervorgegangen. Die Einschaltquoten vom Doppelpass zeigten sich trotz der neuen Konkurrenz kaum verändert. Das Angebot von ‚Wontorra‘ konnte die in es gesetzten Erwartungen seitens des Senders trotz des großen Aufwandes nicht erfüllen.

Der Moderatoren-Veteran erhält ab der kommenden Woche ein neues Format am Montag nach den jeweiligen Bundesliga-Spieltagen, geht dem Doppelpass zukünftig terminlich aus dem Weg. Das gab Sky am Montag offiziell per Pressemeldung bekannt.

Für die Fußballfreunde in diesem Lande ist sicherlich grundsätzlich gar keine so schlechte Nachricht, bekommt der geneigte Zuschauer so doch die Chance ab sofort beide Angebote live zu verfolgen und sich eventuell dort auch aktiv mit einzubringen.

Der Hintergrund dieser Entscheidung stimmt jedoch bedenklich, hat hier doch offenkundig der ‚Stammtisch‘ über das ‚Fachgespräch‘ gesiegt.

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Horst Heldt nun doch vor der Ablösung? – Der FC Schalke 04 mit einer Debatte zur Unzeit

Im Stadion herrschte gestern sehr gute Stimmung 'auf Schalke'. Foto: Michael Kamps
Im Stadion herrschte gestern sehr gute Stimmung ‚auf Schalke‘. Foto: Michael Kamps

Der FC Schalke 04 ist wahrlich ein bemerkenswerter Club. In diesem Punkt sind sich Fans und Kritiker völlig einig. Da läuft es sportlich ungewöhnlich gut, legt die Mannschaft nach dem Trainerwechsel vom Sommer den besten Bundesligastart seit Jahren hin, liegt aktuell auf Rand Drei der Bundesliga, spielt erfolgreich im Europapokal, gewinnt auch an diesem Wochenende mit viel Leidenschaft (und am Ende dann auch der nötigen Portion Glück) letztendlich knapp mit 2:1 (1:0) gegen die Hertha aus Berlin, was das Stadion kurzzeitig stimmungstechnisch, im positiven Sinne, mal wieder richtig ‚explodieren‘ ließ, doch gesprochen wurde und wird in den letzten Tagen eigentlich fast nur über die mögliche Ablösung von Sportdirektor Horst Heldt, dessen Vertrag im kommenden Sommer angeblich nicht verlängert werden wird, und der angeblich dann von Mainz-Macher Christian Heidel ersetzt werden soll.

So besagen es zumindest die noch immer nicht eindeutig dementierten Gerüchte in diesen Tagen. Schalke-Boss Clemens Tönnies schweigt zum Thema Heldt, Mainz bestätigt grundsätzlich eine Anfrage an den eigenen Mann, auch Heidel selber bleibt total unkonkret, will zumindest offenbar nichts ausschließen, nur Horst Heldt spricht relativ freimütig über seine Lage, betont seine grundsätzliche Gelassenheit und seinen gradlinigen Umgang mit seiner persönlichen Situation. Das ehrt ihn, zeigt aber gleichzeitig auch seine Machtlosigkeit in der Sache. Offenbar weiß auch er nicht, was da gerade hinter seinem Rücken so wirklich geschieht, ob man nun noch mit ihm plant, oder eben nicht.

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