In der öffentlichen und medialen Wahrnehmung scheint sich die rechtsextreme Szene in Deutschland auf den Osten zu konzentrieren. Doch trotz entsetzlicher, über die sozialen Netzwerke wie ein Lauffeuer verbreiterter Vorfälle wie der johlende Mob, der Flüchtlinge in Clausnitz daran hinderte, ihre Unterkunft zu beziehen, sitzt der harte aber herzliche Westen leider längst nicht so fest im multikulturellen Sattel, wie Optimisten es sich vielleicht wünschen würden. Von unserem Gastautor Matthias Penkert-Hennig.
Als Hochburg der rechten Szene im Ruhrgebiet gilt bereits seit FAP-Zeiten in den Achtzigern der Stadtteil Dortmund-Dorstfeld. Hier wuchs Illustrator und Comiczeichner Nils Oskamp auf. Als Schüler an einer prophetischer Weise nach Comic-Großvater Wilhelm Busch benannten Realschule wurde er Zeuge und Opfer rechter Gewalt, vor der Lehrer, Polizei, Staatsanwaltschaft und sogar seine Eltern die Augen fest verschlossen.