Magath hat Recht, der BVB wird wahrscheinlich nicht Deutscher Meister 2019 – Aber was soll’s?

In Dortmund kann man rund um den BVB aktuell ganz entspannt sein. Foto: Robin Patzwaldt

In einer Woche geht die Fußball-Bundesliga in ihre mit Spannung erwartete Rückrunde der Saison 2018/19. Aktuell hat Borussia Dortmund an der Tabellenspitze sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger, den Rekordmeister FC Bayern München.

Während es um den BVB, der sich aktuell in Spanien auf die kommenden Monate vorbereitet, in diesen Tagen vergleichsweise ruhig ist, sorgen die Bayern auf ganz unterschiedlichen Ebenen derzeit für die ganz großen Schlagzeilen. In Erinnerung aus den letzten Tagen ist da in erster Linie natürlich die unrühmliche Gold-Steak-Affäre rund um den alternden Bayern-Kicker Frank Ribery, aber auch die kessen Sprüche einiger Profis von der Isar im Hinblick auf die angestrebte Deutsche Meisterschaft ließen aufhorchen.

Gestern michte sich dann auch noch Ex-Bayern Coach Felix Magath in das Stimmengewirr. Der 65-jährige (Ex-)Coach ließ die Fußballnation über das Fachblatt Kicker wissen, dass er trotz der kritischen Ausgangslage nach wie vor an einen Titelgewinn der Münchener glaubt.

„Ein Vorsprung von sechs Punkten zur Winterpause ist vergleichbar mit einer 2:0-Führung in einem Spiel. Wehe, es fällt da der Anschlusstreffer!“, schreibt Magath in einem Beitrag. „Sollten sich die Dortmunder eher als die Bayern einen Ausrutscher leisten, wackelt die Tabellenführung. Gerade darin besteht für sie das Bedrohliche.“

„Insgesamt spricht die Qualität der Einzelspieler für die Bayern, die Hinserie bildet mehr die Münchner Schwäche als die Dortmunder Stärke ab“, findet er. „Ich glaube nicht, dass der BVB die Klasse hat, sein Ding bis zum Saisonschluss durchzuziehen. Deshalb gehe ich davon aus, dass die stabileren Bayern Meister und die Borussen Zweiter werden.“

Aussagen, die aktuell landesweit für Diskussionen sorgen. Dabei spricht der aktuell vereinslose Ex-Bayern-Angestellte nur aus, was unbestritten die Ausgangslage vor der Rückrunde im Fußballoberhaus ist.

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Diese meisterliche Bundesliga-Hinrunde des BVB war so wahrlich nicht zu erwarten!

Es läuft beim BVB und Kapitän Marco Reus. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Während der Vizemeister des Vorjahres, der FC Schalke 04, heute in Stuttgart völlig überraschend gegen das Abrutschen auf den Relegationsrang 16 kämpft, kann sich der große Rivale der Gelsenkirchener, die Borussia aus Dortmund, ab sofort auf völlig entspannte Weihnachtsfeiertage freuen.

Nach dem verdienten 2:1-Heimerfolg vom Freitag, über den bisherigen Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach, steht fest, dass der BVB die zweitbeste Hinrunde der Vereinsgeschichte absolviert hat, mit mindestens sechs Punkten Vorsprung auf den ärgsten Verfolger in die Rückrunde starten wird.

Damit rehabilitierte sich der Pokalsieger des Jahres 2017 für die überraschende erste Saisonniederlage vom Dienstag in Düsseldorf, krönte zugleich eine bärenstarke Hinrunde mit insgesamt13 Siegen und am Ende 42 Punkten.

Mindestens so überraschend wie der heftige Absturz der Schalker war die deutlich verbesserte Leistung der Dortmunder. Allerdings in diesem Falle im positiven Sinne. Wer hätte im August geglaubt, dass die Schwarzgelben eine historisch gute erste Saisonhälfte hinlegen werden, nachdem das Team sich gegen Ende der Vorsaison noch so uninspiriert und wenig engagiert zeigte?

Die Stimmung im Umfeld des Vereins war im Sommer bekanntlich nicht gerade euphorisch. Erstmal seit Jahren hatte sich eine wahrnehmbare Kluft zwischen Fans und Team aufgetan.

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Trotz vieler Proteste: Bau der B 474 n in Datteln hat begonnen

Die ersten Bagger rollen. Foto: Robin Patzwaldt

Noch sieht es nicht nach viel aus, doch mit dem erfolgten Baubeginn der B 474 n in Datteln geht ein Projekt auf die Zielgerade, das bereits seit den 1970er-Jahren in Planung ist.

Die angedachte Bundesstraße soll das bisherige Ende der Autobahn 45 in Dortmund-Mengede besser mit dem Münsterland in Richtung Norden verbinden.

Im Laufe der Jahre wurde die geplante Trasse etliche Male hin und her verlegt. Jetzt werden Fakten geschaffen. Die ersten Bagger rollen.

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Kevin Großkreutz: Seit Jahren schon von einem Fettnapf in den nächsten

Wohin führt der Weg des Kevin Großkreutz? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Fußballprofi Kevin Großkreutz ist inzwischen für eine Spitzensportler recht reife 30 Jahre alt. Er verkörpert in den Augen vieler schlicht den idealtypischen Fußballspieler, ist leidenschaftlich wie kaum ein anderer, kämpft stets bis zum Umfallen, spricht häufig Klartext, was ihm auch kürzlich noch einmal eine wertschätzende Einladung in die Sky-Sendung ‚Wontorra‘ eingebracht hat.

Sportlich jedoch sind seine glanzvollsten Zeiten längst vorbei. Jahrelang brillierte Großkreutz in der BVB-Mannschaft eines Jürgen Klopp als Fan-Liebling und bekennender Ur-Dortmunder, der von der Süd-Tribüne gefeiert wurde. Unvergessen auch seine extrem leidenschaftlichen Auftritte in früheren Revierderbys gegen den FC Schalke 04. Erinnerungen, die einem das Herz aufgehen lassen, wenn man es auch nur ein wenig mit dem BVB hält.

Höhepunkt seiner Laufbahn war dann sicherlich die Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Der damalige Borusse wurde tatsächlich Fußballweltmeister, ohne jedoch eine einzige Minute im Turnier gespielt zu haben.

Im Rückblick war dieser sportliche Erfolg jedoch offenkundig der Wendepunkt zum Negativen in seiner Karriere. Seit 2014 befindet sich Großkreutz in einem fortdauernden Sinkflug, wie man ihn als Fußballfan zuvor nur sehr selten mitverfolgen musste.

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Lucien Favre beweist, dass auch ein ’schwieriger‘ Trainer beim BVB Erfolg haben kann

Foto: Robin Patzwaldt

Unter Lucien Favre ist der BVB aktuell deutlich erfolgreicher als es viele Beobachter noch vor Saisonbeginn in der Fußball-Bundesliga erwartet hätten. Als erstem BVB-Trainer gelang es dem Schweizer mit dem Team in den ersten dreizehn Spielen ungeschlagen zu bleiben.

Das gestrige 2:0 über den SC Freiburg war schon der zehnte Erfolg der noch jungen Spielzeit. Hinzu kommen noch drei Unentschieden. Der BVB rangiert mit 33 Zählern auf Platz eins, neun Zähler vor den über Jahre als unantastbar geltenden Bayern aus München.

Wenn keine unvorhergesehen Dinge mehr passieren, dann werden die Dortmunder in wenigen Tagen wohl auch die Herbstmeisterschaft feiern können, da selbst der Vorsprung auf den derzeit Zweitplatzierten, die andere Borussia, die aus Mönchengladbach, schon (mindestens) vier Zähler beträgt.

Dass es ausgerechnet unter dem stets als schwierig geltenden Favre bei den Westfalen in diesen Tagen wieder so gut läuft, das ist schon ein Stück weit erstaunlich.

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023 ComicCon Dortmund

Der Winter naht. Samt der Schauspieler aus „Game of Thrones“. Und zwar im Ruhrpott – am Samstag und Sonntag auf der ComicCon in den Westfallenhallen, Dortmund. Und zwei Sebastians sind am Samstag am Start – neben dem Bartoschek nun auch der Knoke. Wer? Hört einfach mal rein. Und sagt mal, ob ihr auf solche Themen mehr Bock habt.
Das Programm der ComicCon findet ihr hier.

Buchtipp: ‚Heja! – Borussia Dortmund in Bildern‘

Seit gestern frisch auf dem Buchmarkt: Der Bildband ‚Heja!‘. Logisch, dass ein so gelungener Bildband über den BVB hier bei den aktuellen Buchtipps in der beginnenden Vorweihnachtszeit nicht fehlen darf. Zumal der Verantwortliche mit Gregor Schnittker nicht nur ein ausgewiesener Fußball-Fachmann ist, sondern auch für die Produktion des legendären Streifens „Am Borsigplatz geboren – Franz Jacobi und die Wiege des BVB“ vor gut drei Jahren mitverantwortlich war. Das alleine bürgt, wie unzählige BVB-Fans wissen, schon für die entsprechende Qualität.

Es ist zudem nicht das erste Buch über die Schwarz-Gelben, das Schnittker im Verlag ‚Die Werkstatt‘ zu verantworten hat. Auch das gelungene Werk über die Dortmunder Europapokalhelden des Jahres 1966 hatten wir hier im Blog vor gut zwei Jahren bereits in einem separaten Beitrag unseren Lesern kurz vorgestellt.

Der 1969 geborene Schnittker macht sich seit den 1970er-Jahren intensiv ein Bild über den Verein. Vielen hier wird er sicherlich durch seine Arbeit für das WDR-Lokalfenster ‚Dortmund‘ und seine Fußball-Berichte für den ZDF-Sport ein Begriff sein.

Schnittker ist für die am Montag offiziell erschienenen 208 Seiten tief in die Foto-Archive abgetaucht, hat von dort die seiner Meinung nach schönsten Bilder über die Dortmunder Kicker mitgebracht und in diesem sehr farbigen Bildband vereint.

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Was tut Dortmund gegen Rechtsrock-Terroristen?

In einer Pressemitteilung macht die „Autonome Antifa 170“ aus Dortmund auf ein am Montag geplantes Rechtsrockkonzert mit dem Berliner Neonazi Michael Regener aufmerksam. Die Antifaschisten fordern Stadt und Polizei dazu auf gegen die Neonazi-Veranstaltung aktiv zu werden. Hier ihre Erklärung im Wortlaut:

Am kommenden Montag wollen Dortmunder Neonazis einen Balladenabend mit dem Rechtsrockmusiker Michael Regener alias „Lunikoff“ veranstalten. Das neonazistische Konzert sollte konspirativ durchgeführt werden, explizit forderten die Veranstalter auf, es nicht in sozialen Netzwerken zu bewerben. Tobias Schmidt, Sprecher der Autonomen Antifa 170 erklärt: „Geheime Konzerte sind zentraler Bestandteil der neonazistischen Erlebniswelt. Junge Nazis werden über die Subkultur an die Szene gebunden, älteren Kadern dienen die Konzerte für den Austausch. Regelmäßig werden bei solchen Konzerten auch verbotene Materialien verkauft.“

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Letzte Schicht: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!

Die letzte Zeche schließt, nach Jahrhunderten geht die Ära des Bergbaus zu Ende. Ruhrbarone-Autoren erzählen in den kommenden Wochen in loser Folge darüber, was sie mit der Welt der Zechen verbindet. 

Als 1971 in Dortmund geborenes Kind des Ruhrgebiets habe ich natürlich gleich etliche Verbindungen zum Bergbau in der Region. Obwohl meine Verwandtschaft Zeit meines Lebens nie besonders zahlreich war, komme selbst ich locker auf ein ganzes Dutzend Verwandte, die einst ganz unterschiedliche Jobs auf den Zechen im Revier ausgeübt haben.

Alle meine persönlichen Beziehungen zum Bergbau in der Region sind jedoch schon seit Jahren Geschichte. Und genau deshalb packt mich auch das offizielle Ende der Geschichte in diesen Tagen emotional nicht mehr sonderlich.

Für mich ist der Bergbau längst schon ein Relikt aus vergangenen Tagen, ein antiquierter Wirtschaftszweig, der sich seit Jahrzehnten komplett überlebt hat. An dem Stolz und Respekt, den ich für meine früher hart arbeitenden, inzwischen größtenteils verstorbenen Verwandten empfinde, die teilweise unter Einsatz von Leben und Gesundheit das tägliche Brot ihrer Familien erschuftet haben, ändert das im Grundsatz jedoch nichts. Und genau deshalb möchte ich hier und heute auch noch einmal kurz von diesen erzählen.

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