Buchtipp: ‚Heja! – Borussia Dortmund in Bildern‘

Seit gestern frisch auf dem Buchmarkt: Der Bildband ‚Heja!‘. Logisch, dass ein so gelungener Bildband über den BVB hier bei den aktuellen Buchtipps in der beginnenden Vorweihnachtszeit nicht fehlen darf. Zumal der Verantwortliche mit Gregor Schnittker nicht nur ein ausgewiesener Fußball-Fachmann ist, sondern auch für die Produktion des legendären Streifens „Am Borsigplatz geboren – Franz Jacobi und die Wiege des BVB“ vor gut drei Jahren mitverantwortlich war. Das alleine bürgt, wie unzählige BVB-Fans wissen, schon für die entsprechende Qualität.

Es ist zudem nicht das erste Buch über die Schwarz-Gelben, das Schnittker im Verlag ‚Die Werkstatt‘ zu verantworten hat. Auch das gelungene Werk über die Dortmunder Europapokalhelden des Jahres 1966 hatten wir hier im Blog vor gut zwei Jahren bereits in einem separaten Beitrag unseren Lesern kurz vorgestellt.

Der 1969 geborene Schnittker macht sich seit den 1970er-Jahren intensiv ein Bild über den Verein. Vielen hier wird er sicherlich durch seine Arbeit für das WDR-Lokalfenster ‚Dortmund‘ und seine Fußball-Berichte für den ZDF-Sport ein Begriff sein.

Schnittker ist für die am Montag offiziell erschienenen 208 Seiten tief in die Foto-Archive abgetaucht, hat von dort die seiner Meinung nach schönsten Bilder über die Dortmunder Kicker mitgebracht und in diesem sehr farbigen Bildband vereint.

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Was tut Dortmund gegen Rechtsrock-Terroristen?

In einer Pressemitteilung macht die „Autonome Antifa 170“ aus Dortmund auf ein am Montag geplantes Rechtsrockkonzert mit dem Berliner Neonazi Michael Regener aufmerksam. Die Antifaschisten fordern Stadt und Polizei dazu auf gegen die Neonazi-Veranstaltung aktiv zu werden. Hier ihre Erklärung im Wortlaut:

Am kommenden Montag wollen Dortmunder Neonazis einen Balladenabend mit dem Rechtsrockmusiker Michael Regener alias „Lunikoff“ veranstalten. Das neonazistische Konzert sollte konspirativ durchgeführt werden, explizit forderten die Veranstalter auf, es nicht in sozialen Netzwerken zu bewerben. Tobias Schmidt, Sprecher der Autonomen Antifa 170 erklärt: „Geheime Konzerte sind zentraler Bestandteil der neonazistischen Erlebniswelt. Junge Nazis werden über die Subkultur an die Szene gebunden, älteren Kadern dienen die Konzerte für den Austausch. Regelmäßig werden bei solchen Konzerten auch verbotene Materialien verkauft.“

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Letzte Schicht: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!

Die letzte Zeche schließt, nach Jahrhunderten geht die Ära des Bergbaus zu Ende. Ruhrbarone-Autoren erzählen in den kommenden Wochen in loser Folge darüber, was sie mit der Welt der Zechen verbindet. 

Als 1971 in Dortmund geborenes Kind des Ruhrgebiets habe ich natürlich gleich etliche Verbindungen zum Bergbau in der Region. Obwohl meine Verwandtschaft Zeit meines Lebens nie besonders zahlreich war, komme selbst ich locker auf ein ganzes Dutzend Verwandte, die einst ganz unterschiedliche Jobs auf den Zechen im Revier ausgeübt haben.

Alle meine persönlichen Beziehungen zum Bergbau in der Region sind jedoch schon seit Jahren Geschichte. Und genau deshalb packt mich auch das offizielle Ende der Geschichte in diesen Tagen emotional nicht mehr sonderlich.

Für mich ist der Bergbau längst schon ein Relikt aus vergangenen Tagen, ein antiquierter Wirtschaftszweig, der sich seit Jahrzehnten komplett überlebt hat. An dem Stolz und Respekt, den ich für meine früher hart arbeitenden, inzwischen größtenteils verstorbenen Verwandten empfinde, die teilweise unter Einsatz von Leben und Gesundheit das tägliche Brot ihrer Familien erschuftet haben, ändert das im Grundsatz jedoch nichts. Und genau deshalb möchte ich hier und heute auch noch einmal kurz von diesen erzählen.

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Ruhrbarone-Ausflugstipp: Der Rombergpark – Dortmund von seiner vielleicht schönsten Seite

Dortmund ist grau und dreckig? Wer sagt denn sowas? Foto(s): Robin Patzwaldt

Seit Jahren schon kämpft das Ruhrgebiet mit viel Energie und Geld gegen sein altes Schmuddel-Image. Grau, dreckig, unattraktiv. So zumindest das althergebrachte Bild des Reviers in noch immer viel zu vielen Köpfen im Lande.

Dass das natürlich längst nicht (mehr) der Wahrheit entspricht, das weiß zumindest jeder, der hier einmal mehr als nur ein paar Stunden verbracht hat. Es gibt im Pott, so wie fast überall, viele wunderschöne Ecken, die einen Besuch nicht nur lohnen, die zu den echten Sehenswürdigkeiten in dieser Republik zählen.

Einige haben wir auch in diesem Sommer besucht und hier in der Reihe ‚Ruhrbarone-Ausflugstipp‘ vorgestellt. Sei es die Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen, die Westruper Heide in Haltern, oder auch der Westfalenpark in Dortmund.

Klappert man all diese Highlights nach und nach ab, dann darf ein Besuch im Romberpark in dieser Reihe natürlich nicht fehlen. Der Botanische Garten der Stadt Dortmund zeigt sich gerade in diesen Tagen wieder von seiner schönsten, da buntesten Seite. Sage nach Anblick dieser Bilder vom gestrigen Sonntag noch einmal jemand das Ruhrgebiet wäre grau und hässlich.

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Weidenfeller-Abschied beweist, dass ‚Echte Liebe‘ in Dortmund mehr als ein Werbeslogan des BVB ist

Foto(s): Robin Patzwaldt

Wie kann man als einer der größten Fußball-Vereine der Republik ein bundesligafreies Wochenende im September schöner nutzen als sich selbst mit den Fans gemeinsam einmal wieder so richtig zu feiern? Das haben sich wohl auch die Verantwortlichen von Borussia Dortmund vor ein paar Monaten gedacht, und als Ergebnis dieser Überlegungen für den 07. September 2018 das große Abschiedsspiel des langjährigen Stammtorhüters Roman Weidenfeller angesetzt, der in diesem Sommer nach 16 Jahren Vereinstreue mit inzwischen 38 Jahren in den wohlverdienten Ruhestand als aktiver Spieler ging.

Rund 70.000 Schwarz-Gelbe folgten letztendlich dem Ruf ihres Herzensvereins, und auch ich warf mich erstmals seit Jahren wieder in meine alte Fan-Montur und habe das Ereignis von der mir früher sehr vertrauten Südtribüne aus mitverfolgt. Es hat sich im Rückblick wahrlich gelohnt.

Die ‚Echte Liebe‘ im modernen Fußball spürt man ja gerade im Spitzenbereich in den letzten Jahren, wie vielfach beklagt, immer seltener. Am Freitagabend war in Dortmund jedoch ganz viel davon zu sehen und zu spüren.

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Paco Alcácer-Verpflichtung beweist: Der BVB ist keine große Nummer im Weltfußball (mehr)!

Foto: BVB

Seit gestern Abend ist die zuletzt bereits etwas panisch anmutende Stürmer-Suche bei Borussia Dortmund erst einmal vorbei. Mit dem Spanier Paco Alcácer verpflichtete der BVB einen scheinbar gestandenen Stürmer von einem internationalen Top-Klub.

Bisher war die Position im traditionell ambitionierten Kader der Westfalen nach den jüngsten Abgängen von Michy Batshuayi und Pierre-Emerick Aubameyang in der Vorsaison noch immer vakant. Dementsprechend groß ist aktuell die Erleichterung in und um Dortmund. Schließlich endet am 31. August ja bereits das aktuelle Transferfenster. Gerade noch so gelöst, das Problem.

Doch wie gut ist die am frühen Dienstagabend stolz präsentierte Lösung wirklich? Die Einschätzungen im Netz schwanken derzeit zwischen ‚Wunschstürmer‘ und ‚Notlösung‘. Die Wahrheit liegt wohl, wie fast immer im Leben, irgendwo in der Mitte.

Fakt ist jedoch, der Spieler hat es beim FC Barcelona seit Jahren nicht in die Stammelf geschafft. Und auch wenn das sicherlich keine Schande ist, so setzt sich mit der aktuellen Verpflichtung doch ein nicht zu übersehender Trend fort, der jedermann deutlich macht: Der BVB ist international gesehen längst keine große Nummer (mehr)!

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Wie glaubwürdig ist eigentlich der Seitenwechsel von Matthias Sammer zurück zum BVB?

Foto: twitter.com/c_a_hoch

Matthias Sammer ist bekanntlich kürzlich als ‚Externer Berater‘ zum BVB zurückgekehrt. In Dortmund feierte er sowohl als Spieler als auch als Trainer vor Jahren große Erfolge. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an die Meisterschaften 1995, 1996 und 2002. Zudem war er ein absoluter Anführer der Schwarz-Gelben auf dem Platz im Jahre des Champions-League-Sieges 1997.

In den letzten Jahren galt das Verhältnis zwischen dem BVB und Sammer jedoch als zumindest ‚distanziert‘. Der ehemalige DFB-Sportdirektor schoss speziell in seinen Jahren als Sportvorstand des FC Bayern München zwischen 2012 und 2016 des öfteren verbal gegen seinen alten Klub.

Unvergessen sind bis heute beispielsweise die Auseinandersetzungen mit dem damaligen Dortmund-Coach Jürgen Klopp in den Jahren 2013 und 2014, als Sammer die Bayern-Konkurrenten, speziell auch den BVB mit harschen Worten kritisierte, Klopp entsprechende Retourkutschen vom Stapel ließ. „Ich glaube nicht, dass Bayern München einen Punkt weniger hätte, wenn Sammer nicht da wäre“, hatte der damalige BVB-Coach beispielsweise im März 2014 über Sammer gesagt. Am Spielfeldrand waren die beiden damals ebenfalls aneinandergeraten.

Das Verhältnis von Sammer zu BVB-Boss Aki Watzke hatte hierdurch ebenfalls deutlich gelitten. Watzke richtete im Laufe der Jahre seinerseits eben so harsche Worte in Richtung des damaligen Bayern-Funktionärs. Jetzt plötzlich die Wiederannäherung, sogar die neue Tätigkeit Sammers für den Ruhrgebietsverein.

Am Montag, beim DFB-Pokalspiel der ersten Runde bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, dass der BVB in der Nachspielzeit der Verlängerung sehr glücklich durch einen Treffer von Marco Reus mit 2:1 gewinnen konnte, sahen Millionen Sammer ganz harmonisch neben Watzke auf der Tribüne sitzen.

Doch beim nebeneinander sitzen blieb es nicht. Für viel öffentliche Aufmerksamkeit sorgten Szenen rund um den späten Siegtreffer der Gäste, in denen Sammer überschwänglich jubelte, Watzke gar kräftig umarmte und ausgelassen den späten Triumpf der Dortmunder auf der Tribüne feierte.

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Der BVB steht vor dem Saisonstart am Scheideweg

Foto: Robin Patzwaldt

Mit Lucien Favre versucht derzeit der bereits vierte Trainer in den letzten gut 15 Monaten sein Glück bei Borussia Dortmund. Am heutigen Montagabend beginnt für den BVB mit dem ersten Pflichtspiel, dem Auftritt in der ersten Rundes im DFB-Pokal bei der Spielvereinigung Greuther Fürth, nach gut sechs Wochen Vorbereitung endgültig der ‚Ernst des Lebens‘.

Ein Auftakt bei einem Zweitligisten, der bereits zwei Ligaspiele hinter sich gebracht hat, damit deutlich besser im Rhythmus ist als ein Erstligist, bei dem der Liga-Alltag erst am kommenden Wochenende beginnt, das ist schon eine sehr ernst zu nehmende Hürde. Auch für einen erfahrenen Champions League-Teilnehmer wie Borussia Dortmund.

Doch der BVB hat aktuell im Hintergrund noch größere Probleme zu lösen als nur die vergleichsweise anspruchsvolle erste sportliche Hürde in Fürth. Der im Sommer angelaufene Kaderumbau hat jedermann endgültig verdeutlicht, dass die Fehlentwicklungen der letzten Jahre offenkundig tatsächlich gravierender waren, als es viele Beobachter und Beteiligte zuletzt öffentlich einräumen wollten.

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Marco Reus ist die logische Wahl als BVB-Kapitän – und belegt zugleich das Problem des Klubs

Foto: Robin Patzwaldt

Seit diesem Wochenende ist es offiziell: Der neue Kapitän von Borussia Dortmund für die bevorstehende Saison heißt Marco Reus! Nach dem Rücktritt von Vorgänger Marcel Schmelzer, den dieser wohl notgedrungen verkündete bevor man ihm den Posten nach dem abermaligen Trainerwechsel ohnehin bald entzogen hätte, die logische Wahl. Trotzdem zeigt die Entscheidung, dass der BVB unverändert ein großes Problem hat. Denn der ideale Kandidat für den Job ist Reus eben ganz offensichtlich auch nicht.

Früher hatten die Schwarz-Gelben ständig gleich haufenweise echte Führungsspieler im Kader. Von Zorc und Sammer über Kehl bis hin zu Hummels. In den erfolgreichsten Zeiten der letzten Jahrzehnte zeichnete sich der Kader der Borussen stets durch eine klare Hierarchie aus. Es gab wenige Häuptlinge, einige Künstler und eine Menge von klassischen Arbeitern. Einen Kapitän und einen Mannschaftsrat zu bestimmen war stets eine relativ einfache Angelegenheit, die auch Außenstehende leicht nachvollziehen konnten. In den letzten Jahren, bedingt durch die große Personalfluktuation und durch viel zu viele recht ungeschickt anmutende Transfers, fällt es immer schwerer diese unumstrittenen Anführer klassischer Ausprägung im BVB-Kader zu entdecken.

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