Organisator festgenommen – Pegida in Dortmund fällt aus.

Daumen raus: Pegida-Hools im Duisburger HBF. Bild: BgDZ
Daumen raus: Pegida-Hools im Duisburger HBF. Bild: BgDZ
Daumen raus: Pegida-Hools im Duisburger HBF. Bild: BgDZ

Eine für Montag geplante Demonstration von Pegida in Dortmund kann nicht stattfinden. Am Vormittag wurde der Organisator des rechten Aufmarsches im Dortmunder Polizeipräsidium festgenommen. Eigentlich wollte er über Details zur Demonstration sprechen.

Die Liste seiner Vorstrafen ist lang. Wegen „Hausfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Androhung von Straftaten, Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz im Zusammenhang mit Fußballspielen, Körperverletzung, Beleidigung und weiteren Delikten ist er schon vorbestraft. Ein 36 jähriger Duisburger, der dort schon seit längerer Zeit Pegida Demonstrationen organisiert, ist wohl kein Kind von Traurigkeit. Schon seit längerer Zeit ermittelt die Duisburger Polizei gegen ihn. Zwischen Februar und Oktober soll er fast 300 weitere Straftaten begangen haben. Deswegen klickten im Dortmunder Polizeipräsidium heute die Handschellen. „Das „Kooperationsgespräch“ für die am Montag in Dortmund angemeldete Pegida-Versammlung konnte nach der Festnahme nicht mehr durchgeführt werden.“ heißt es in einer Pressemitteilung der Dortmunder Polizei. Außerdem, dass der Polizei mitgeteilt wurde, dass die Pegida-Demo „aus organisatorischen und personellen Gründen abgesagt ist.“

 

BVB-Krise ist hausgemacht – War es das schon für Peter Bosz in Dortmund?

Peter Bosz bei seiner Vorstellung in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Auf der Spieltags-Pressekonferenz vor der gestrigen Begegnung der Dortmunder Borussia beim VfB Stuttgart gab sich Coach Peter Bosz noch gewohnt sympathisch. Er erzählte entspannt von seiner Frau, seinem ersten Heimaturlaub in der Länderspielpause und gab sich auch in Hinblick auf seine zuletzt kriselnde Mannschaft weiterhin optimistisch.

Am Freitagabend sollte seine ambitionierte Truppe beim Bundesligaaufsteiger aus Stuttgart bestehen, die zuletzt schwachen Auftritte vergessen machen. Es kam jedoch ganz anders. Eine erschreckend schwache Mannschaft des BVB unterlag beim VfB mit 1:2, setzte damit ihre Erfolglos-Serie fort. Fortschritte durch die zweiwöchige Pause begünstigt zu erarbeiten, waren nicht zu erkennen. Erschreckend!

Wirft man einmal einen Blick auf die Situation in der Vorsaison, dann liegt die Bosz-Truppe in etwa auf dem Punktelevel, welches auch Thomas Tuchel im Vorjahr vorzuweisen hatte. Nur war man damals noch in der Champions League gut im Rennen und im DFB-Pokal nahm der Lauf in Richtung Berlin erst so richtig Fahrt auf.

In diesem Jahr sieht das grundlegend anders aus. Gegen die Tottenham Hotspurs geht es in der kommenden Woche auf internationalem Parket nur noch um Schadensbegrenzung, muss zumindest Platz Drei in der Gruppenphase irgendwie gerettet werden, um dann zumindest in der vergleichsweise unattraktiven Europa League noch etwas weiter an den Geldtöpfen Europas teilhaben zu dürfen. Im DFB-Pokal rechnet dem BVB aktuell in München wohl kaum eine Chance aus.

Die Bilanz des Niederländers ist aber vor allem auch deshalb so bitter, weil man, im Gegensatz zum Vorjahr, überaus brillant in die Liga startete, nun aber eine klare Negativtendenz zu erkennen ist. Eine Delle, wie man sie zuletzt im letzten Jahr von Jürgen Klopp miterleben musste, als man sich noch im Februar auf dem letzten Platz in der Bundesliga wiederfand.

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Dem BVB fehlt es an echten Führungsspielern!

BVB-Trainer Peter Bosz und BVB-Pressesprecher Sascha Fligge im Gespräch. Foto: Robin Patzwaldt

Nein, das war gar nichts gestern. Nur 1:1 gegen APOEL Nikosia in der UEFA Campions League. Damit verlängerte sich die Durststrecke des BVB um einen weiteren unrühmlichen Höhepunkt. Zu selten wusste die Truppe von Peter Bosz in letzter Zeit auf dem Platz zu überzeugen. Nach einem Top-Start in die Fußball-Bundesliga, mit fünf Siegen in Serie zum Auftakt, machen Club und Fans derzeit ein ungewohnt tiefes Tal durch. Lediglich das 5:0 im DFB-Pokal in Magdeburg vermochte die Fanseelen zuletzt zu erfreuen. Die gefühlten und tatsächlichen Niederlagen waren zuletzt eindeutig in der Überzahl.

Die Stimmung im Umfeld ist von himmelhochjauchzend somit plötzlich auch zu einer Art Panik gekippt. Beides erschien bzw. erscheint übertrieben. Der BVB ist schließlich noch im DFB-Pokal dabei, in der Liga in der Spitzengruppe und selbst in der Champions League sollte zumindest das Überwintern in der Europa League erreichbar sein.

Massive Kritik konzentriert sich in diesen Tagen vor allem auf Trainer Bosz. Der Niederländer wäre zu unflexibel und würde zu dickköpfig an seinem scheinbar inzwischen von den Gegnern komplett entschlüsseltem System festhalten. Das mag zum Teil ja auch stimmen.

Doch für mich offenbarte sich in den letzten Spielen in erster Linie vielmehr ein ganz anderes Problem als die Trainerfrage: Der Mannschaft der Schwarzgelben fehlt es vielmehr an echten Anführern auf dem Platz.

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„Dealer“ sind Händler

Ein Polizeieinsatz in der Dortmunder Nordstadt sorgt für große Diskussionen. Dieser Einsatz gegen einen Messerstecher war notwendig. Die Besucher des Nordpol ahnten nicht, dass es um eine schwere Straftat ging. Sie dachten, die Polizei würde, wie so oft, die schwarzen Jungs an der Straßenecke schikanieren. Immer wieder geht die Polizei dort gegen tatsächliche und vermeintliche Dealer vor. Mit einer Entkriminalisierung von sogenannten Betäubungsmitteln wäre es wohl nie zu der Auseinandersetzung gekommen.

Es ist Alltag in der Dortmunder Nordstadt. An der Münsterstraße, im Keuningpark, am Borsigplatz stehen junge Männer rum und bieten ihre Waren an. Viele handeln mit Cannabis, manche auch mit „härteren“ Drogen. Viele der Männer sind als Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Ihre Perspektiven auf dem regulären Arbeitsmarkt sind miserabel. Mit dem Verkauf von Drogen bessern sie ihr Einkommen mehr schlecht als recht auf. Da Cannabis und Co. illegal sind, gehören auch Polizeiaktionen gegen den Handel zum Nordstadt – Alltag. Kleine Kontrollen gibt es ständig und alle drei, vier Wochen rücken Hundertschaften im Stadtteil ein, kontrollieren schwarze Männer und wühlen durch Gebüsche, auf der Suche nach ein paar Gramm Gras. Die Razzien bringen nicht viel, die Händler sind klug, tragen ihre Ware nicht am Körper und selbst wenn, wird niemand wegen einem Tütchen Mariuhana eingesperrt. Das ist ein Kreislauf, den es in der Nordstadt und an vielen anderen Orten in Deutschland, wie dem Ebertplatz in Köln oder der Hafenstraße in Hamburg, schon seit Jahren gibt.

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Update 2: Der Kollege mit dem Schlagstock

Der Journalist René W. am Freitag mit Schlagstock in der Nordstadt unterwegs.

Linke Aktivisten haben am Sonntag ein Video von einem Polizeieinsatz am Wochenende in der Dortmunder Nordstadt veröffentlicht (Ruhrbarone-Bericht , Ruhrbarone-Kommentar ). Der dazugehörige Artikel, mit Video auf der Plattform Indymedia kritisiert, dass Polizisten mit Schlagstöcken einen Menschen daran hindern, den Einsatz zu filmen. Einer der Polizisten ist aber eigentlich gar keiner, sondern der Journalist René W. In dem Video geht er mit einem gezogenen Schlagstock auf den Filmenden los.

„Verpiss dich mit deiner Kamera!“, ruft der Reporter der filmenden Person entgegen. „Ich darf Sie filmen“, entgegnet eine Stimme. „Nein, du darfst mich nicht filmen“, ruft der Gefilmte wieder, dreht sich dann um und kehrt zurück zur Straße, wo der Hundeführer sich über einen am Boden liegenden Mann beugt. W. trägt Jeans, eine schwarze Weste und einen Tonfa. Er ist klar am Einsatz beteiligt und wirkt für Außenstehende wie ein Polizist. Dass er normalerweise als Blaulicht-Reporter unterwegs ist, ist in dieser Filmsequenz nicht zu erkennen.

Kollege W. trägt einen sogenannten Tonfa, auch Einsatzmehrzweckstock genannt. Paragraph 42a des Waffengesetzes verbietet das Führen von „Hieb- und Stoßwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr. 1.1“. Auch von der Dortmunder Polizei gibt es dazu einen Info-Flyer. Mit einem „berechtigten Interesse“ etwa zur Berufsausübung, ist es erlaubt, diese Art von Schlagstöcken zu tragen. Dafür ist allerdings eine Ausnahmegenehmigung erforderlich. Ob René W. so eine Genehmigung hat, ist unklar. Zur Berufsausübung eines Journalisten gehört es in jedem Fall nicht, einen Schlagstock mitzuführen.

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Polizeieinsatz in der Nordstadt: Linke Privilegienkids auf Urlaub in der Gosse

Fassade des Schüchtermannkarrees
Symbolbild: Nordstadt

Ich bin familiär in der Münsterstraße verwurzelt. Ich kenne die Ecke Mallinckrodtstraße/Münsterstraße, an der in der Nacht von Freitag auf Samstag ein großer Polizeieinsatz stattfand. Es gibt einen Pressebericht der Polizei, der den Einsatz aus Sicht der Polizei schildert. Und es gibt eine gemeinsame Stellungnahme einiger „Anwohner“. Beide sind bei den Ruhrbaronen im Wortlaut zu lesen. Der Vorwurf: Die Polizei habe rassistische Kontrollen durchgeführt und auf die Gegenrede der „Anwohner“ mit Gewalt reagiert. Dazu drei Kommentare von mir:

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Dortmund bekommt Besuch aus Leipzig: Empfangt sie kritisch, aber gewaltfrei!

Die Südtribüne beim Heimspiel gegen RB Leipzig. Foto: Alexander Mühl

Heute ist es also soweit. Erstmals seit den leider völlig eskalierten Vorkommnissen rund um das erste Gastspiel der Leipziger in Dortmund kommt es heute Abend zum nächsten Aufeinandertreffen der beiden Fußball-Bundesligisten BVB und RBL in der Ruhrgebietsmetropole.

Logisch, dass da alle Beteiligten mit erhöhter Aufmerksamkeit in den Samstag gehen. Diesmal werden aus Leipzig jedoch offenbar nur noch rund 3.000 Anhänger erwartet. Im Februar sollen es noch rund 8.000 Gästefans gewesen sein.

Doch nach unzähligen Übergriffen, verbaler und körperlicher Art, ist die reisefreudige Anhängerschaft des Brauseclubs diesmal um mehr als die Hälfte geschrumpft. Das mag einerseits mit dem nach einer Premiere automatisch etwas zurückgehenden Interesse zu tun haben, andererseits aber dürfte es eben auch ein gutes Stück weit Angst sein, welches viele Leipziger davon abhält heute in den Westen zu reisen um sich ein Fußballspiel anzuschauen.

Wer will sich schon in einer fremden Stadt den sprichwörtlichen Schädel einschlagen lassen? Und das steht aus Sicht der RB-Fans heute wohl mit einer relativen Wahrscheinlichkeit erneut zu befürchten. Verständlich, dass da manch ein Zuschauer die Reise gar nicht erst antritt.

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Premiere an der Oper Dortmund: Arabella von Richard Strauss

Eleonore Marguerre als Arabella (Foto: Thomas Jauk / Stagepictures)

Die letzte gemeinsame Oper von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal – Arabella – ist eine lyrische Komödie. Tatsächlich ist sie das Sittengemälde einer untergehenden Gesellschaft, in der die Frauen ihre Lebensentscheidungen der Esoterik überlassen, die Männer spielsüchtig sind, auf Kredit ein längst nicht mehr finanzierbares Leben im Rausch von Alkohol und Bällen zelebriert wird und letztlich ein nicht sonderlich vertrauenserweckender Mann aus einem wenig bekannten Land zum Retter und Heilsbringer hochstilisiert wird. Uraufgeführt wurde dieser Taumel der Dekadenz dann auch noch ausgerechnet 1933 und geschrieben von einem Komponisten der sich mehr als leichtfertig den Nazis an den Hals warf.

Und nun Premiere in Dortmund ausgerechnet am Abend der Bundestagswahl, bei der eine rassistische Horde fast 13% erhält. Als Intendant Jens-Daniel Herzog

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Alle Achtung vor Ihrer Leistung, Peter Bosz!

BVB-Trainer Peter Bosz und BVB-Pressesprecher Sascha Fligge im Gespräch. Foto: Robin Patzwaldt

Auch wenn es in vielen Diskussionen rund um die Fußball-Bundesliga aktuell noch immer um den zu Beginn arg schwächelnden Videoassistenten und die daraus resultierenden Aufgeregtheiten geht, wird es nun, nach immerhin schon fünf absolvierten Spieltagen im Fußballoberhaus, auch mal wieder Zeit auf das sportliche Geschehen zu blicken. Und aus Ruhrgebietssicht kommt man da natürlich an der Tabellenführung von Borussia Dortmund derzeit nicht vorbei.

Klar, eine Tabelle nach so wenigen Spielen ist noch nicht wirklich aussagekräftig, und normalerweise sollte man ja auch erst nach rund 10 Spieltagen eine Platzierung dort etwas ernster nehmen, doch dass der BVB mit aktuell 13 von 15 möglichen Zählern auf Rang Eins thront, das ist schon etwas überraschend und auch hier ein paar Zeilen wert.

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Knut Reinhardt: Vom BVB-Profi zum Lehrer in der Dortmunder Nordstadt

Fußballprofis führen im Regelfall nach ihrer Karriere ein Leben im Luxus. So wohl die allgemeine Einschätzung. Und vielfach trifft das ja auch zu. Doch eben längst nicht immer. Viele führen nach der aktiven Zeit im Glamour des Profisports ein recht unauffälliges, ein ziemlich ‚normales‘ Leben.

Ein Vertreter dieser dann natürlich im Regelfall deutlich weniger beachteten Gattung ist der ehemalige Berufsfußballspieler Knut Reinhardt, welcher u.a. mit dem BVB in den 1990er-Jahren große Erfolge feierte. Die Älteren hier werden sich sicherlich noch gut erinnern.

Bereits auf dem Platz war er seinerzeit als Leader gefragt, wenn er auch nicht zu den ganz großen Stars der Szene gehörte, jetzt jedoch im Klassenzimmer noch viel mehr. Nachdem Reinhardt, immerhin Champions-League-Sieger im Jahre 1997 mit den Dortmundern, mit 32 Jahren dann seine Profikarriere beenden musste, entschied er sich ungewöhnlicher Weise für einen Beruf mit ähnlich hohem Lärmpegel wie im Fußballstadion: Er wird Grundschullehrer.

Von seiner spannenden Entwicklung erzählt jetzt ein Buch, welches aktuell noch ziemlich neu auf dem Markt ist, und welches ich hier und heute gerne einmal kurz unseren Lesern vorstellen möchte.

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