Am morgigen Donnerstag geht also nun auch für den BVB mit dem ersten Pflichtspiel nach der Sommerpause der ‚Ernst des Lebens‘ wieder los. In der 3. Qualifikationsrunde zur UEFA Europa League steht für die Tuchel-Truppe das Auswärtsspiel in Österreich gegen Wolfsberg an. Ein Vergleich, der dann in der nächsten Woche, beim Rückspiel in Dortmund, endgültig entschieden werden wird.
Auf dem Papier sind die Schwarzgelben als topgesetztes Team in der Qualifikation natürlich eindeutiger Favorit. Zumal auch die Vorbereitung bei den Dortmundern bisher sehr ordentlich lief, zuletzt sogar Italiens Rekordmeister Juventus Turin mit 2:0 (1:0) besiegt werden konnte.
Aber klar, Vorbereitungsspiele sind eben dann doch nicht der wahre Maßstab. Man darf also gespannt sein, ob der BVB die insgesamt als sehr ordentlichen zu bezeichnenden Leistungen zuletzt nun morgen schon wird bestätigen können, wenn es wirklich erstmalig um etwas geht.
Rathaussturm: Prozessbericht zum ersten Urteil gegen Rechten Gewaltäter
Gestern wurde nach dem Überfall auf das Dortmunder Rathaus am Wahlabend 2014 der erste Täter vor dem Amtsgericht Dormund verurteilt. Der Neonazi hatte einen Nachwuchsjournalisten angegriffen und gewaltsam zu Boden gedrückt, ein Fußtritt traf den Studenten im Gesicht. Mehrere Zeugenaussagen bestätigten den Gewaltakt. Nach dreistündiger Verhandlung wurde das Urteil gegen den Rathausstürmer, den Rechtsextremisten Patrick B., gefällt. Der stadtbekannte Nazi musste sich nun – eineinhalb Jahre später – vor Gericht verantworten. Er wurde wegen Körperverletzung in Tateinheit mit versuchter Nötigung zu 80 Tagessätzen verurteilt.
Die Einstellung der Ermittlungen gegen die meisten Rathausstürmer hatte letztes Jahr für große Empörung gesorgt. B. war unter den Angreifern, die am Wahlabend versuchten, sich gewaltsam Zutritt zu der Wahlparty im Dortmunder Rathaus zu verschaffen. Die Rechtsextremisten trugen uniform-ähnliche Shirts mit dem Aufdruck „Weg mit dem NWDO-Verbot“, aus der verbotene Nazi-Kameradschaft ging die Partei „Die Rechte“ hervor. Sie waren mit Pfefferspray und Flaschen bewaffnet auf das Rathaus zugelaufen. Die Gäste der Wahlparty versuchten mit einer Menschenkette den Rechten den Zutritt zum Rathaus zu verwehren. Es kam zu tumultartigen Situationen, mehrere Menschen wurden verletzt.
Anders als bei der ehemaligen Landtagsabgeordneten Daniela Schneckenburger (Die Grünen), bei der das Verfahren gegen den gewalttätigen Angreifer zunächst eingestellt worden war, kam das Gericht im Fall des attackierten Journalistik-Studenten D. zu einem eindeutigen Urteil und der Feststellung der persönlichen Schuld.
Opfer D.: Zu Boden gedrückt und ein Tritt ins Gesicht
D. war als Kameramann für ein studentisches Projekt am Wahlabend im Rathaus und wurde während seiner Berichterstattung über die Tumulte vor dem Rathauseingang von einem der Rechtsextremisten angegriffen. Der Student konnte sich noch gut an die Situation erinnern. Eindrucksvoll schilderte er dem Gericht, wie er von einem Rechtsextremisten gewaltsam zu Boden geworfen und dabei am Ellbogen verletzt wurde. Der Nazi habe ihn dann weiter auf den Boden gedrückt gehalten. „Ich habe seine Hand im Nacken gespürt“, so der Geschädigte. Während er festgehalten wurde, traf ihn ein Tritt mitten ins Gesicht. Eine Schwellung an der Stirn und den verletzten Ellbogen attestierte am nächsten Tag ein Arzt.
6 Dinge, die teurer sind, als bei einem Naziüberfall in Dortmund Journalisten anzugreifen
Am Montagmorgen wurde der Dortmunder Neonazi Patrick Brdonkalla vom Dortmunder Amtsgericht wegen Körperverletzung in Tateinheit mit versuchter Nötigung zu einer Geldstrafe von 800€ verurteilt. Der Angeklagte hatte beim Rathaus-Überfall im vergangenen Jahr einen Kameramann umgeschubst – einer seiner Kameraden soll diesem danach ins Gesicht getreten haben. 800€ – was ein Schnäppchen! Wir haben ein paar Straftaten rausgesucht, die teurer sind, als einen Kameramann in Dortmund umzuschmieren:
Protestcamp zieht von Dortmund nach Berlin: „Alles gemacht, was wir machen konnten“
Die letzte Woche des Protestcamps syrischer Geflüchteter in Dortmund läuft: Am Samstag will die Gruppe nach Berlin umziehen. Am Freitag planen die Menschen noch einmal eine Demonstration zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in der Huckarder Straße – dem Ort, an dem sie vor knapp sieben Wochen ihren Protest begannen. Was hat er gebracht?
Fettes Brot und Alle Farben sorgen für einen gelungenen Juicy Beats Auftakt
Die Juicy Beats, Dortmunds legendäres und größtes Festival und in diesem Jahr bereits im Vorfeld mit 47.000 ausgegebenen Tickets komplett ausverkauft, startete gestern im Westfalenpark. Zum 20. Jubiläum findet das Event diesmal an zwei Tagen statt und schließt ausserdem Übernachtungmöglichkeiten auf dem Vereinsgelände des TSC Eintracht mit ein.
Mit rund 15.000 Besuchern war der Freitag ein ordentliches „Warm-Up“ mit einem noch gut überschaubaren Musikprogramm. Die Hamburger Hip-Hop-Formation Fettes Brot – oder auch Dokter Renz, König Boris und Björn Beton auf der Mainstage und der Berliner DJ und Musiker Frans Zimmer alias Alle Farben auf der Electronic Stage, waren für mich die Highlights des Freitagabends. Beide Acts brachten ihre Floors und Festwiesen eindeutig zum Beben und wurden mit Begeisterung gefeiert.
Die Fantastischen Vier kommen im August nach Dortmund
Seit ihrem ersten Auftritt 1989 auf Europaletten in einem Stuttgarter Kindergarten haben die Fantastischen Vier über 700 Konzerte gespielt, die zum größten Teil alle ausverkauft waren. Mit ihrem ersten Album 1991 „Jetzt geht’s ab“ und der Hitsingle „Die da“ aus dem zweiten Album „4 gewinnt„(1992) konnten sie ihre ersten großen Erfolge verbuchen und es folgten noch sieben weitere großartige Studioalben wie „4:99„, „Fornika“ und aktuell „Rekord“ (ihr viertes Nummer-Eins-Album aus dem letzten Jahr).
In diesem Sommer sind sie damit im August und September auf REKORD OPEN AIR TOUR 2015 und werden unter anderem am 21.08.2015 Halt im Dortmunder Westfalenpark machen.
Mit im Gepäck der Schweizer R&B – und Soul – Vollblutmusiker Seven, der sein aktuelles Album BackFunkLoveSoul präsentieren wird.
Tickets für den Abend gibt es momentan unter www.tickethall.de und weitere Informationen zu dem Event sind unter www.fourartists.com nachzulesen.
CASPER „CASTIVALS“ 2015 – am 22.8.2015 im Dortmunder Westfalenpark
Mit »XOXO« und »Hinterland« gelangen Benjamin Griffey alias Casper gleich zwei Nummer-1-Alben in Folge, er erhielt Gold- und Platinauszeichnungen, ECHO-Awards und 1 Live-Kronen, Headlinerslots bei den wichtigen Festivals, sowie ausverkaufte hochverlegte Touren in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Diesen Sommer setzt der deutsch-amerikanische Rapper noch einen drauf. Zwischen Juni und August spielt Casper in der Open Air-Spielzeit 2015 sechs eigene Festivals mit ausgewählten Gästen, kurz genannt: die Castivals.
Sie bilden den Höhepunkt der überaus erfolgreichen Tour zu seinem Platinalbum „Hinterland“ und der Headliner auf den Sommershows ist natürlich Casper selbst.
Zu seinen familiären „Freilufthappenings“ lädt er in jeder Stadt zwei befreundete und geschätzte Musiker unterschiedlichster Musikrichtungen ein und das letzte Castival wird am 22.8.2015 im Dortmunder Westfalenpark stattfinden.
Bosse wird, neben der jungen Band AnnenMayKantereit, an diesem Abend gemeinsam mit Casper auf der Bühne stehen und zusätzlich zum musikalischen Angebot wird es auch ein stimmiges Drumherum geben.
Tickets für Dortmund gibt es unter www.krasserstoff.com und an allen bekannten VVK- Stellen.
31.07.2015 Ludwigsburg, Schloss Ludwigsburg mit Bosse & Zugezogen Maskulin
21.08.2015 Hamburg, Trabrennbahn Bahrenfeld mit Haftbefehl & Thees Uhlmann
22.08.2015 Dortmund, Westfalenpark mit Bosse & AnnenMayKantereit /
Einlass 17 Uhr, Beginn 18:30 Uhr !!
VfL Bochum: Das Saisoneröffnungs-Spiel gegen den BVB ist ausverkauft – ‚Sport 1‘ überträgt live im TV
Rien ne va plus: Einen Tag vor dem Revierderby des VfL Bochum gegen Borussia Dortmund sind die letzten Tickets verkauft worden. Somit werden am Freitag 28.000 Fans beider Lager dem Knaller zur VfL-Saisoneröffnung an der Castroper Straße in Bochum beiwohnen. Mehr Zuschauer sind aufgrund von eingerichteten Sicherheitszonen für dieses Spiel nicht zulässig. Einen Verkauf an den Tageskassen wird es somit auch nicht geben.
Der VfL Bochum 1848 weist insbesondere Anhänger von Borussia Dortmund darauf hin, dass es die Sicherheitsrichtlinien nicht zulassen, dass BVB-Fans mit erkennbaren Fan-Utensilien (Trikots, Schals etc.) der Zugang zur gesamten Ostkurve sowie den Blöcken A und B (Südtribüne) gewährt wird.
Darüber hinaus werden die Fans in den Stehplatzbereichen sowohl in der Ostkurve als auch im Gästebereich vorsorglich darauf hingewiesen, die Aufgänge und Mundlöcher frei zu halten und möglichst weit nach oben aufzurücken, um nachfolgenden Fans den Zugang zu den Stehplatzbereichen zu ermöglichen.
Anm. der Red.: Der Sender ‚Sport 1‘ überträgt das Spiel ab 19.55 Uhr live im Free-TV.
Ruhrgebiet: Die 99 besonderen Seiten der Region
Immerhin 99 touristische Highlights des Ruhrgebiets in einem kleinen Taschenbuch für 9,99 Euro anzubieten sind sicherlich ein durchaus ambitioniertes Unterfangen.
Dem 1974 in Essen geborenen Reisebuchautor Michael Moll ist dies in seinem im Juni 2015 frisch erschienenen Werk ‚Ruhrgebiet – Die 99 besonderen Seiten der Region’ tatsächlich recht gut gelungen, wenn man sich als Leser denn mit einem groben Überblick über die vermeintlichen Highlights des Ruhrgebiets beschränken mag. Und natürlich sind die von ihm hierfür ausgewählten Ziele dabei völlig subjektiv, wie wohl auch gar nicht anders zu erwarten.
Auf letztendlich dann aber doch immerhin 160 kompakten Seiten bekommt der Leser hier letztendlich, in aller gebotenen Kompaktheit, wirklich einen schönen Überblick über das, was man sich im Ruhrgebiet einmal ansehen könnte und vielleicht auch sollte. Das nun neu auf dem Buchmarkt angebotene Büchlein zeichnet sich dabei in erster Linie dadurch aus, dass es eben nicht nur von den klassischen Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebietes handelt, sondern eben auch sogenannte Geheimtipps beinhaltet.
Dortmund: Syrische Flüchtlinge richten Aufruf an die Bundesregierung
Seit drei Wochen protestieren syrische Flüchtlinge in einem Protest-Camp in Dortmund für ihr Recht auf Asyl. Lange Fluchtwege liegen hinter ihnen, ihre Familien mussten sie zurücklassen. Der Schriftzug auf einem der Protest-Banner zeigt, dass es für sie um Leben und Tod geht: „Bitte helfen Sie unsere Familien, vor dem Tod zu retten!“ Doch für manche der Kriegsflüchtlinge kommt trotz der lauten Hilferufe jede Unterstützung zu spät. Die Syrer in dem mit Pavillons und Zeltplanen notdürftig improvisierten Camp, haben in der letzten Woche die ersten Todes-Nachrichten von ihren Angehörigen erhalten. Nun richten sie sich in einem Aufruf an die Bundesregierung.
Bei heftigen Unwetter, in nasskalten Nächten und dann wieder fast unerträglicher Sommerhitze harren die Flüchtlinge langmütig gegenüber dem Hauptbahnhof aus. Tagsüber herrscht bei dem Camp reger Betrieb. Viele der sonst eilig vorbeieilenden Passanten sind neugierig und suchen das Gespräch mit den Protestierenden. Abends wird an einer langen Tafel am Boden sitzend gemeinsam das Fasten gebrochen. Die Männer essen meist schweigend – nach einem Tag ohne Essen ist der Hunger groß. An diesem Abend wurde in einer marokkanischen Moschee ein syrisches Lammgericht in saurer Jogurtsosse zubereitet. Bani freut sich und lädt die Umstehenden dazu ein, mitzuessen. Die sprichwörtliche arabische Gastfreundschaft gilt auch hier, auf dem Asphalt der Fußgängerzone.
Die Syrer sind offen und freundlich. Manchmal könnte man fast vergessen, wie ernst die Lage ist. Die meisten der syrischen Flüchtlinge sind Familienväter und kämpfen für ein Bleiberecht. Auf den Bannern und Protestplakaten steht. „Unsere Familien sind vom Tod bedroht“ Und „Wir brauchen schnell Termine bei den Behörden“. Gemeint ist ein Termin beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Hier beantragen die Kriegsflüchtlinge Asyl und hoffen auf die Chance, dann ihre Familien aus den Kriegsgebieten nachholen zu können.
Bani erfährt über facebook von dem Tod seiner Verwandten
Bani zeigt auf sein Handy: „Hier, das habe ich gestern zugeschickt bekommen“. Zu sehen ist ein Film mit den Bildern eines völlig zerstörten Hauses, daneben ein tiefer Bombenkrater. „Du siehst hier meine Straße“ sagt Bani und scrollt weiter nach unten. Es sind Bilder von toten Kindern zu sehen und in einem Schutthaufen die Leiche eines Mannes. Sein Gesicht ist von blutigen Wunden übersät – Verletzungen durch die Bombensplitter. „Das ist mein Onkel.“