Grüne planen Wiedereinführung von Lebensmittelkarten für Fleisch

Adé Frikadelle Foto: Rainer Z Lizenz: CC
Adé Frikadelle Foto: Rainer Z Lizenz: CC

Das die Ernährung auf Lebensqualität auf Lebensqualität und Lebenserwartung einen hohen Einfluss hat ist unbestreitbar. Allerdings bedeutet für viele Menschen Genuss leider der Verzehr von Lebensmitteln die entweder zu fett, zu süß und zu salzig sind oder unter unethischen Bedingungen hergestellt werden. Von unserem Gastautor Thorsten Stumm.

Ein uns zugespieltes Strategiepapier der Grünen soll das ändern. Entstanden ist es unter dem Titel „Fleischlos 2020“ durch eine informelle Zusammenarbeit auf grüner Referentenebene der NRW Ministerien Umwelt, Johannes Remmel, und dem Gesundheitsministerium von Barbara Steffens.
Das Strategiepapier versteht sich als Roadmap zu einer mindestens vegetarischen besser noch vegan lebenden Bevölkerung.
Als erster Meilenstein wird die verstärkte Nutzung der Technik des Agenda-Settings in den Medien empfohlen. Da der deutsche Journalismus mehrheitlich eher unkritisch grünen Themen gegenüber ist, sollen verstärkt Berichte über fleischlose Ernährung in den Medien lanciert werden. Erste Erfolge sind schon sichtbar. So nennt das Papier die Gewinnung von Tim Mälzer als Sympathieträger für die vegetarische Gemüseküche als ersten Erfolg.
Wie hier nachzulesen ist http://www.stern.de/lifestyle/gemuese/
Die Grünen in den Gremien der Landesmedienanstalten werden angewiesen Einfluss darauf zu nehmen, dass in jeder Kochshow, zuerst bei „Lanz kocht „, zunächst mindestens ein Gericht vegetarisch ist. Langfristig ist der Anteil umzukehren.

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Dortmund: Zwei Demos gegen Nazis

bockwurst_nazisGleich zwei Demos gegen Nazis finden heute in Dortmund statt.

Um 13.00 Uhr beginnt am Hauptbahnhof einen Gedenkdemonstration an die Opfer von Nazimorden. In Dortmund brachten Rechtsradikale den Punker Thomas Schultz um, ermordeten den Kioskbesitzer  Mehmet Kubaşık und ein Dortmunder Nazi tötete mehrere Polizeibeamte.

Um 14.00 Uhr starten die Grünen am  Dorstfelder Hellweg/Ecke Heyden-Rynsch-Straße einen Gegendemonstration zu einer Kundgebung der Nazipartei Die Rechte.

Das Ruhrbarone Ostermenü: Mett-Panda Akropolis

Doppelte Portion Panda Foto: Manfred Werner / Tsui Lizenz: GNU/CC
Doppelte Portion Panda Foto: Manfred Werner / Tsui Lizenz: GNU/CC3.0

Für meinen Freund Klaus ist der Panda das „überflüssigste Tier der Welt“. Klar, geht ein Panda durch China, tanzen die Mäuse „Aussterber! Aussterber! Aussterber!“-singend um ihn herum und zeigen hämisch mit ihren Pfötchen auf ihn. Den ebenso knuddelige wie sensiblen Verlierer wird es nicht mehr lange geben. Wer unser Ostermenü kochen will, muss sich also beeilen.

Ostern – das wichtigste Fest der Griechen. Da gönnt man sich schon mal etwas besonderes: Einen kleinen Panda zum Beispiel. Nachdem der ausgenommen ist, wird er mit einer ausreichenden Menge Rinder- und Schweinehackfleisch, Zwiebeln, Feta und Oliven gefüllt. Gewürzt wird mit ordentlich Oregano und dann ab zum Bäcker – die haben Backöfen in der richtigen Größe und an Ostersonntag ohnehin nichts zu tun.

Zum Mett-Panda Akropolis trinkt man Retsina, danach macht man es sich sich bei ein paar Litern Metaxa-Cola im Kreis der Lieben gemütlich und lässt den Ostersonntag ausklingen.

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Geschichten von hier – bodo im April.

bodo Titel April 2013Bereits vor Ostern erscheint die April-Ausgabe des Straßenmagazins bodo. Die Redaktion stellt das Heft vor:

Titelthema: Martin Fromme ist Teil des Comedy-Duos „Der Telök“, TV-Moderator, Schauspieler und Buchautor. bodo sprach mit ihm über Behinderung, die Medien, seine Kindheit in Herne-West und ein Rentnerleben an der Nordsee. Außerdem stellt die Redaktion sein Buch „Besser Arm ab als arm dran“ vor, einen bitterbösen „Behinderten-Knigge“.

bodo besucht „Die Urbanisten“ in Dortmund, einen Verein von jungen Stadtplanern, Pädagogen, Künstlern und Journalisten, die sich die „Mitgestaltung der eigenen Stadt“ zum Ziel gemacht haben.

Das eigene Auto mit fremden Menschen teilen? Oder gar auf ein eigenes Auto verzichten, um tage- oder stundenweise ein passendes Fahrzeug zu leihen? Für viele eine Schreckensvorstellung und doch ein Erfolgsmodell: Carsharing. Die Redaktion sprach mit Anbietern und Nutzern verschiedener Carsharing-Konzepte.

„Deaf Slam“: Bei einem Workshop im Vorfeld des inklusiven Filmfestivals der Aktion Mensch ließ sich bodo-Redakteur Sebastian Sellhorst zeigen, wie Poetry Slams in Gebärdensprache funktionieren. Und noch einmal Film: bodo hat das Programm des Internationalen Frauenfilmfestivals gesichtet und eine besondere Kino-Empfehlung.

Ein Floß für Athen: Drei Jahre dauerten die Vorbereitungen zur Gründung der ersten griechischen Straßenzeitung. Athen ist seitdem nicht wiederzuerkennen, die soziale Situation in Griechenlands Hauptstadt ist dramatisch. Seit wenigen Wochen ist „Shedia“ (dt. das Floß) nun auf Athens Plätzen und Straßen zu kaufen – und sie wird gekauft. bodo sprach mit der Deutschgriechin Polymnia, die Athen verließ und nun in Dortmund lebt und mit Chris Alefantis, Journalist und Mitgründer von „Shedia“.

Weitere Themen: Die Online-Marktplatz fairnopoly.de, die Rockband „Unkaputtbar“, in der der Musiker Boris Gott mit Suchtkranken aus einer Diakonie-Einrichtung arbeitet, die Nachhaltigkeits-Messe „gut.“ in Bochum, bodos soziale Stadtführung, Verkäufergeschichten, Opels ungewisse Zukunft, Zwangsräumungen, Ungarn, der Dortmunder Nordmarkt, Cig Köfte, der kommentierte Veranstaltungskalender mit 23 Verlosungen (z.B. Cindy von Marzahn, Tom Lüneburger, Quadro Nuevo), u.v.m.

Land kann Nazi-Partei „Die Rechte“ nicht verbieten

nazis_Do_201223Das NRW-Innenministerium kann die Nazi-Partei „Die Rechte“ nicht verbieten, obwohl es sie für eine Nachfolgeorganisation der im vergangenen Jahr verbotenen Kameradschaften hält. Das Nazis schützt die Parteienprivileg. 

Das Land kann die im vergangenen Jahr gegründete Nazi-Partei Die Rechte nicht verbieten. Das ist das Ergebnis einer  Prüfung des NRW-Innenministeriums: „Das ändert aber nichts an ihrer menschenverachtenden Ideologie. Neonazis bleiben Neonazis egal, ob sie Mitglied einer Kameradschaft oder einer Partei sind“, sagte Innenminister Ralf Jäger (SPD).

Für den  Verfassungsschutz und die Polizei ist der  Landesverband der Partei  „Die Rechte“ ein Auffangbecken für die im vergangenen Jahr verbotenen Kameradschaften aus Dortmund, Hamm und dem Rheinland. Jäger: „Das wird an den Mitgliedern und der Führungsstruktur deutlich. Hier gibt es deutliche Überschneidungen.“

Durch die Feststellung des Parteienstatus, so das Innenministerium,  sei ein Verbot als Ersatzorganisation der Kameradschaften gegenwärtig nicht möglich.

Aufgeben will Jäger jedoch im Kampf gegen die Nazis und die Partei Die Rechte nicht: „Wir brauchen einen langen Atem und dürfen
nirgendwo nachlassen.“

Update Dortmunder Straßenstrich: OB Sierau kündigt Widerstand gegen Verwaltungsgerichtsentscheidung an

Ullrich Sierau, OB, Dortmund, SPD
Ullrich Sierau, OB, Dortmund, SPD

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat soeben entschieden, dass das stadtweite Verbot von Straßenprostitution in Dortmund nicht rechtens ist. Die Stadt Dortmund hatte 2011 den Straßenstrich an der Ravensberger Straße geschlossen und die Bezirksregierung Arnsberg davon überzeugt, ein stadtweites Verbot der Straßenprostitution zu genehmigen. Dagegen hat die Prostituierte Dany K. heute vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen geklagt und teilweise Recht bekommen: Das Gericht  hat die Schließung des Strichs an der Ravensberger Straße  bestätigt, allerdings das stadtweite Verbot der Straßenprostitution verworfen. Bezirksregierung und Stadt muss nun nach einem neuen Standort für einen Straßenstrich suchen.

Update:

In einer ersten Reaktion kündigt Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau (SPD) Widerstand gegen das Urteil an:

„Es bleibt dort beim Verbot der Straßenprostitution. Das ist erfreulich.“ Was den Prüfauftrag für das restliche Stadtgebiet angehe, werde nun die Urteilsbegründung abgewartet, im engen Kontakt mit der Bezirksregierung geprüft und dann über die Einlegung der Beschwerde entschieden. Sierau weiter: “Sollte das Urteil Rechtskraft erlangen, werden wir sehen, ob die Annahme des Gerichts tatsächlich zutreffend ist, irgendwo in der Stadt müsse es einen geeigneten Bereich für die Straßenprostitution geben.“

Im Dortmund-Teil der Ruhrbarone berichten wir über der Reaktionen auf das Urteil.

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Das Recht auf Sexarbeit

Die Dortmunder Prostituierte Dany K. verklagt das Land NRW und die Stadt Dortmund – ein Präzedenzfall in der Bundesrepublik. Am 21.03.2013 um 10:00 Uhr wird vor dem Verwaltungsgericht in Gelsenkirchen in einem der interessantesten Prozesse der letzten Zeit die Frage verhandelt, ob eine Kommune das gesamte Stadtbereich zum Sperrgebiet erklären darf und damit eine ausnahmsloses Verbot der Straßenprostitution aussprechen kann. Die Frage ist juristisch wie auch sozialpolitisch umstritten – der Prozessausgang ungewiss. Eines aber ist sicher: Den Schaden tragen allein die Frauen. Ein Gastbeitrag von Ulrike Märkel, Ratsfrau der Grünen in Dortmund.

Nach der landesweit einmaligen Maßnahme im Mai 2011, die Schließung des Straßenstrichs und die Einrichtung eines lückenlosen Sperrgebietes, beschließt Dany einen ungewöhnlichen Klageweg und verklagt, stellvertretend für viele andere Prostituierte, das Land NRW und die Stadt Dortmund, um auf dem juristischen Weg eine Grundsatzentscheidung herbeizuführen. Sie kämpft dafür, dass sie und ihre Kolleginnen wieder an einem sicheren Arbeitsort in einem geschützten Bereich tätig sein können, so wie es das bundesweit beachtete Dortmunder Modell ermöglichte. Doch gerade dieses Erfolgsmodell bezeichnete das Oberverwaltungsgericht in einem Schriftsatz von März 2012 als Mitverursacher der „besonderen Bedrohung für eine gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und für Belange des öffentlichen Anstandes.“ Diese Sichtweise ist nicht nachvollziehbar – hat doch neben anderen Städten vor kurzem Zürich das Dortmunder Modell kopiert.

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