Am vergangenen Montag, zwei Tage nach den Terrorangriffen von Hamas und Islamischer Dschihad in Palästina auf Israel, demonstrierten Anhänger dieser Terrorgruppen in Duisburg-Hochfeld. Etwas über 100 Mitstreiter konnten für diese antisemitische Demonstration mobilisiert werden. Gestern, nur drei Tage später, war der Mob zahlenmäßig wesentlich schlechter aufgestellt.
Etwa 30 Dschihad-Fans, die offensichtlich mit der Enthauptung von Neugeborenen und der Ermordung von Zivilisten keinerlei Schwierigkeiten haben, fanden sich vor der Pauluskirche in Duisburg-Hochfeld ein.
Am 20. April 2023 wurde der Film MARXLOHLAND im Zentrum für Kultur in Duisburg-Hochfeld gezeigt. Die Ruhrbarone haben damals eine DVD, signieret, zur Verlosung ausgeschrieben. Die inoffizielle ZK-Glücksfee Klaus Steffen, AKA Nicolas Dark, hat am 2. Mai 2023 die ehrenvolle Aufgabe übernommen den glücklichen Gewinner zu bestimmen.
Das Image von Duisburg ist verbesserungswürdig: Die Innenstadt punktet an einigen Orten mit einem ähnlichen Charme wie die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea, es gibt – anders als in Bochum, Essen, Düsseldorf – kein gastronomisches Zentrum, im bundesweiten Behördenranking stand Duisburg 2022 auf dem vorletzten Platz. Manchmal wird im Fitness-Studio die Machete eingesetzt, wie vor einigen Tagen, manchmal gibt es auch Schießereien (Stefan Laurin: „Das ist Duisburg. Eine Schießerei gehört hier dazu“). Sogar die Ostermärsche wirken in Duisburg eine Spur grausamer als in anderen Metropolen.
Als Duisburger wird man, z.B. im schwäbischen Raum, teilweise wegen seiner Herkunft bemitleidet: Meistens wird man dann auf den Stadtteil Marxloh – von dem viele das Bild einer No-go-Area im Kopf haben – angesprochen. Realistisch ist dieses Bild von Marxloh, bei allen Problemen, die der Stadtteil hat, nicht: In der Kriminalstatistik des Jahres 2022 liegt Marxloh auf dem dritten Platz, hinter der Altstadt und dem Dellviertel. Marxloh ist ein sozialer Brennpunkt, wenig idyllisch, stellenweise unschön – aber keine Kriminalitätshochburg.
Jemand, der dieses verzerrte Bild von Marxloh etwas zurechtrücken möchte, ist die Journalistin Stephanie Hajdamowicz. Im letzten Jahr hatte ihr Filmdebüt MARXLOHLAND Premiere. Finanziert wurde das kleine Budget des Werkes über Crowdfunding. Gestern wurde der Film im Zentrum für Kultur in Duisburg-Hochfeld, dieser Stadtteil ist auch ein sozialer Brennpunkt in der Stadt, gezeigt.
Fremde und seltsame Geschichten aus der Welt des Schattenkiosk, dem seit zehn Jahren in loser Folge erscheinenden Bühnenformat für „schwierige Unterhaltung“: Nicolas DARK, der Archivar der alltäglichen Schrecken, pendelt am Samstag – in den Räumen des Zentrums für Kultur in Duisburg-Hochfeld – zwischen Lesepult und Gesangsmikrofon.
Seit April 2022 ist, mit dem Zentrum für Kultur, eine neue Location am Start: Die den Stadtteil in kultureller und gastronomischer Hinsicht aufwertet.
In den früheren Räumen der Gaststätte „Zum St. Johann“ finden seitdem regelmäßig kleinere Konzerte, Lesungen und – tagsüber – Sozialberatungen statt. Donnerstags bis Samstags trifft man sich jetzt hier, am Abend, beim offenen Tresen.
Gastronomie- und kulturmäßig war es in Duisburg lange Zeit nicht zum Besten bestellt: Ein gastronomisches Zentrum in Zentrum fehlt. Die Zeiten, in denen man sich um die Börsenstraße herum von einer coolen Location zur nächsten bewegen konnte: Sie sind lange vorbei.
Live-Musik im Epizentrum von Duisburg gibt es noch im INDIE und im Stapeltor, einem soziokulturellem Zentrum in der Nähe des Innenhafens. Ansonsten erinnerte das Zentrum der Ruhrgebietsstadt bisher an die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea.
Aktuell passiert in Duisburg einiges um diesen unschönen Zustand zu verbessern: In Hochfeld gibt es seit einigen Monaten das Zentrum für Kultur, betrieben vom Verein Solidarische Gesellschaft der Vielen (SGDV). Jetzt hat die SGDV ein neues Projekt am Start. Die Ruhrbarone haben sich bei Özkan Ulucan umgesehen und hatten einige Fragen zum neuen Projekt „Hundesalon Amigo“.
Stadtrundfahrten konnten mich noch nie wirklich begeistern. Aus dem Bus heraus Gebäude und Denkmäler betrachten – ich finde das immer etwas langweilig und bevorzuge Erkundungen zu Fuß. Auch bei Städtetouren. Meine Messlatte für die Bewertung von Stadtrundfahrten liegt deshalb nicht unbedingt hoch:
Die schlimmste Tour ever erlebte ich 1986 bei einer Sightseeing-Tour durch Belgrad: Es gab, wenn ich mich richtig erinnere, eine Kneipe zu sehen (mit dem Namen „?“), einen Fernsehturm, eine kaputte Burg, den Teil einer kaputten Stadtmauer und einen – in meinen Augen – ziemlich hässlichen Wohnkomplex mit dem passenden Namen Drei Witwen, den ich beim Anblick der Gebäude darauf zurückführte, dass die drei verantwortlichen Architekten vermutlich wegen ihres Schaffens standrechtlich erschossen wurden und mit der Namensgebung den Witwen der Bauherren ein Denkmal gesetzt werden sollte. Das ist aber nur eine persönliche Vermutung.
Wäre ich ein böser Mensch, hätte ich – aufgrund dieser Erfahrung – die Bombardierung Belgrads durch die NATO 1999 als absoluten städtebaulichen Glücksfall für die Stadt betrachtet. Kurz gesagt: Die zwei- bis dreistündige Tour durch die damalige jugoslawische Hauptstadt war, zumindest für mich, eine einzige Tortur. Wäre es mir, damals im Jahre 1986, erlaubt gewesen schon Alkohol zu konsumieren: Der Bord-Vorrat an Gin-Tonic wäre an diesem Tag durch mich eliminiert worden.
Als letzte Woche mein Handy klingelte und Joachim Schneider, der Vorsitzende des örtlichen Sportvereins DJK Wanheimerort, mich fragte ob ich Interesse an einer Stadtrundfahrt am letzten Freitag hätte, sagte ich spontan zu: Viel zu tun hatte ich an diesem Tag nicht und schlimmer als die oben erwähnte Tour könnte so eine Fahrt kaum sein.
Aus touristischer Sicht ist Duisburg leider nicht besonders im Schwange. Was natürlich verwundert. Aber in Zeiten von Corona ist Urlaub in Deutschland wieder beliebt: Da lohnt sich ein Blick nach Duisburg.
Für einen Tagesausflug lohnt sich die malerische Regattabahn und das Ausflugsziel, das ich hier heute vorstelle, allemal. Und auch für Touristen aus dem Rest der Welt bietet sich Duisburg an, wenn es um den ausgedehnten Sommerurlaub geht: Schließlich ist man von hier aus – egal ob mit dem öffentlichen Personennahverkehr, dem PKW oder dem Fahrrad – ganz schnell in Bochum oder in Düsseldorf.
Der Ruhrbarone-Ausflugstipp: Der wunderschöne Rheinpark in Duisburg-Hochfeld.
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