Am 20. April 2023 wurde der Film MARXLOHLAND im Zentrum für Kultur in Duisburg-Hochfeld gezeigt. Die Ruhrbarone haben damals eine DVD, signieret, zur Verlosung ausgeschrieben. Die inoffizielle ZK-Glücksfee Klaus Steffen, AKA Nicolas Dark, hat am 2. Mai 2023 die ehrenvolle Aufgabe übernommen den glücklichen Gewinner zu bestimmen.
MARXLOHLAND: Gut besuchter Filmabend im ZK Hochfeld
Das Image von Duisburg ist verbesserungswürdig: Die Innenstadt punktet an einigen Orten mit einem ähnlichen Charme wie die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea, es gibt – anders als in Bochum, Essen, Düsseldorf – kein gastronomisches Zentrum, im bundesweiten Behördenranking stand Duisburg 2022 auf dem vorletzten Platz. Manchmal wird im Fitness-Studio die Machete eingesetzt, wie vor einigen Tagen, manchmal gibt es auch Schießereien (Stefan Laurin: „Das ist Duisburg. Eine Schießerei gehört hier dazu“). Sogar die Ostermärsche wirken in Duisburg eine Spur grausamer als in anderen Metropolen.
Als Duisburger wird man, z.B. im schwäbischen Raum, teilweise wegen seiner Herkunft bemitleidet: Meistens wird man dann auf den Stadtteil Marxloh – von dem viele das Bild einer No-go-Area im Kopf haben – angesprochen. Realistisch ist dieses Bild von Marxloh, bei allen Problemen, die der Stadtteil hat, nicht: In der Kriminalstatistik des Jahres 2022 liegt Marxloh auf dem dritten Platz, hinter der Altstadt und dem Dellviertel. Marxloh ist ein sozialer Brennpunkt, wenig idyllisch, stellenweise unschön – aber keine Kriminalitätshochburg.
Jemand, der dieses verzerrte Bild von Marxloh etwas zurechtrücken möchte, ist die Journalistin Stephanie Hajdamowicz. Im letzten Jahr hatte ihr Filmdebüt MARXLOHLAND Premiere. Finanziert wurde das kleine Budget des Werkes über Crowdfunding. Gestern wurde der Film im Zentrum für Kultur in Duisburg-Hochfeld, dieser Stadtteil ist auch ein sozialer Brennpunkt in der Stadt, gezeigt.
#duisburgimpft: Medialer Impf-Booster im Krieg gegen COVID-19
Seit dem Frühjahr 2020 hält die Coronakrise an: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie trifft die Menschen auf der ganzen Welt. Das öffentliche Leben stand zwischenzeitlich still. Nach einem anfänglichen Run auf Impfstoff, der einen kritischen Verlauf einer COVID-19-Erkrankung und einen weiteren massiven Anstieg der Infektionszahlen verhindert, ist es zwischenzeitlich ruhiger in den deutschen Impfzentren geworden. Auch in Duisburg.
Die Stadt Duisburg kämpft jetzt mit der Kampagne #duisburgimpft gegen diesen Trend und steigende Infektionszahlen an.
Wahlmanipulation in Duisburg?
In Duisburg geht es, zum Schluss des Kommunalwahlkampfes, noch hoch her: Der Begriff des Wahlbetruges steht im Raum. In der Lokalzeit Duisburg des WDR gab Claus Krönke, der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Duisburg-Hamborn (einem der betroffenen Stadtteile) ein Statement zum mutmaßlichen Wahlskandal ab.
Am 2. September 2020 tauchte zudem ein Video auf dem, neu eingerichteten, YouTube-Account Secim Gecim auf, in dem es um Geldfluss und Stimmen geht. Am Donnerstag wurden Privat- und Geschäftsräume des BIG-Funktionärs Selgün C. von Ermittlern durchsucht.
Die Ruhrbarone haben heute mit Claus Krönke (SPD), der in Duisburg für klassische Kümmererarbeit in seinem Revier bekannt ist und seit Jahren für ein besseres Image des Stadtteils kämpft, über den mutmaßlichen Wahlbetrug und die Stimmung im Stadtteil Hamborn gesprochen.
Nicht nur zur Weihnachtszeit
Radikale Prediger nutzen Feiertage für Groß-Events
Plätzchen backen ist nicht überall angesagt. An manchem Ort wird auch an einer anderen Gesellschaft, einer Gegengesellschaft, gearbeitet oder mindestens mentale Unterstützung für jihadistische oder extremistische Gruppen organisiert. Islamistische Events haben besonders an allgemeinen Feiertagen Hochkonjunktur. Wenn die anderen also feiern oder sich auf die Feiertage vorbereiten, kommen z.B. in Duisburg-Marxloh und Berlin-Neukölln Hassprediger und ihre Anhängerschar zusammen.
أنشروها بارك الله فيكم
Posted by Tarik Ibn Ali on Donnerstag, 10. Dezember 2015
Die Namen derer, die das Event gestalten, sind nicht so geläufig wie der von Pierre Vogel, der sich in Duisburg vor zwei Monaten am gleichen Ort angekündigt hatte, aber dann doch nicht kam (die ruhrbarone berichteten). Tarik Chadlioui oder Muhamed Ciftci sind allenfalls wenigen Szenekennern ein Begriff, auch die Alias-Namen Tarik ibn Ali und Abu Anas helfen wenig weiter. Die anderen sind noch weniger in der Mehrheitsgesellschaft bekannt. Beide Moscheen haben wiederholt problematische Prediger eingeladen. Insofern sind sowohl Personen wie auch Einrichtungen typisch für die salafistische Szene und das Vorgehen. Ibn Ali und Abu Anas lohnen jedoch auch persönlich der näheren Betrachtung.
Der WDR in Duisburg-Marxloh: Ich bin ein Politiker – holt mich hier raus!
Der WDR hat sich etwas wirklich Tolles für seine Zuschauer ausgedacht. Politiker aller Parteien in Nordrhein-Westfalen sollen endlich das wahre Leben kennenlernen. Sie sind seit Sonntag gemeinsam in einer Wohngemeinschaft in einem sozialen Brennpunkt im Ruhrgebiet untergebracht. Dort sollen sie in einem „Realitäts-Check“ die reelle Härte von Hartz IV endlich selbst erleben dürfen. Ein urbanes Dschungelcamp für Politiker.
Alte Linke, junge Grüne und Bürgermeisterkandidaten leben für zehn Tage in Duisburg-Marxloh zusammen. Statt Kakerlaken zu essen oder aus Bäumen ein Floß zu flechten, sollen sie „praktische Lösungen finden für ganz reale, alltägliche Probleme, wie z.B. die Jugendarbeitslosigkeit oder den fehlenden Krankenversicherungsschutz vieler Menschen in diesem Stadtteil“ freut sich der WDR in seiner Vorankündigung.
Die Idee ist ohne Frage eine gute Maßnahme des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, um gegen den weit verbreiteten Politikfrust anzutreten. Vor allem im Prekariat zwischen Duisburg-Marxloh und Dortmund-Nordstadt ist das Desinteresse an Politik weit verbreitet – hier liegt die Wahlbeteiligung auf einem erschreckend niedrigen Niveau. Der WDR reagiert mit seiner Sendung mutig auf die vielen Klagen, dass sich das Politikpersonal seinen Wählerinnen und Wählern entfremdet habe. Zeit, das zu ändern.
Begleitet wird der Lernprozess der Politiker von Kameras. Mit ein bisschen Glück huscht auch mal ein echter Hartz-IV-Empfänger mit einer offenen Bierflasche authentisch durch’s Bild – zumindest hätte dann das Fernsehformat „Nicht reden – machen statt quatschen“ doch noch das Prädikat Reportage verdient.