Seit dem Frühjahr 2020 hält die Coronakrise an: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie trifft die Menschen auf der ganzen Welt. Das öffentliche Leben stand zwischenzeitlich still. Nach einem anfänglichen Run auf Impfstoff, der einen kritischen Verlauf einer COVID-19-Erkrankung und einen weiteren massiven Anstieg der Infektionszahlen verhindert, ist es zwischenzeitlich ruhiger in den deutschen Impfzentren geworden. Auch in Duisburg.
Die Stadt Duisburg kämpft jetzt mit der Kampagne #duisburgimpft gegen diesen Trend und steigende Infektionszahlen an.
Wanheim ist ein Stadtteil in Duisburg, der sich in den letzten 30 Jahren extrem verändert hat: Die unmittelbare Nähe zum Rhein lud zu ausgehenden Spaziergängen am Rheinufer ein und auch dieser Stadtteil zwischen Wanheimerort und Hüttenheim war besonders durch die Stahlindustrie geprägt.
Thyssen, die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann und andere große Industrieunternehmen hatten hier ihren Sitz. Sogar Atommüll fand hier früher eine zwischenzeitliche Heimat: Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) hat hier seit 1985 schwach- bis mittelradioaktive Abfälle aus Betrieb und Stilllegung deutscher Atomkraftwerke verarbeitet und für die anschließende Zwischen- bzw. spätere Endlagerung verpackt, zwischengelagert und weiterverschickt..
Bis 1992 war in diesem Stadtteil das Royal Corps of Transport der britischen Rheinarmee stationiert: In den Glamorgan Barracks. Durch einen Bombenanschlag der Irisch Republikanischen Armee (IRA) im Jahre 1988 erlangte Wanheim endlich weltweit die mediale Aufmerksamkeit, die der Stadtteil verdient. Inzwischen ist diese Kaserne, die im zweiten Weltkrieg als Flak-Kaserne diente, komplett zurückgebaut: Dort sind Wohnungen und sehr viel Industrie zu finden.
Insgesamt: Der Stadtteil hat sich gewandelt – und ist inzwischen ein beliebter Ausflugsort. Für Duisburger, Menschen aus dem Ruhrgebiet und Touristen aus allen Herren Ländern.
Der Grund dafür: Die Landmarke Tiger & Turtle – Magic Mountain!
Während der COVID-19-Krise war/ist besonders die Gastronomie von Restriktionen betroffen. Ziel dabei: Die Pandemie einzudämmen. Für Restaurants und Gaststätten waren diese Maßnahmen natürlich suboptimal. Und vorbei ist die Zeit der Einschränkungen auch noch nicht. Es war an der Zeit, sich vor Ort umzusehen.
Seit Eingen Wochen sehe ich immer wieder Hinweise zum Eckwort (www.eckwort.de) in meinem Newsfeed auf Facebook. Religiöse Themen tauchen eher selten in meinem Nachrichtenfeed auf. Und ich bin nicht besonders oft in Kirchen anzutreffen.
Der Fakt, dass mich Hinweise auf Online-Predigten von Pfarrer Jürgen Muthmann – wegen der Corona-Situation – in meinem Stadtteil erreichen, hat mich einigermaßen erstaunt: Und neugierig gemacht. Jürgen Muthmann ist Pfarrer in der evangelischen Gemeinde in Duisburg-Wanheimerort.
Wenn man, wie ich, in Wanheimerort – einem Stadtteil südlich der Duisburger Innenstadt, wohnt, stolpert man aktuell recht oft über ihn: Wegen Aushängen, in denen z.B. eine Nachbarschaftshilfe für die Zeit der COVID-19-Krise angeboten wird. Und auch online: Das Eckwort hat sogar mich irgendwie digital erreicht. Was mich natürlich neugierig machte.
Es war an der Zeit, Pfarrer Jürgen Muthmann ein paar Fragen zu stellen.
Für die rechtsextremistische NPD könnte Ärger ins braune Haus stehen. Bei der Polizei wurde, wegen Volksverhetzung und dem Verdacht auf fehlende Erlaubnis der Sondernutzung zur Plakatierung, eine Strafanzeige gestellt.
Die Ruhrbarone werden, in den folgenden Tagen, die am ersten Mai in Duisburg durchgeführte Nazidemo thematisch behandeln. Ich mache als Wanheimerorter, der in unmittelbarer Nähe des Naziaufmarschgebiets vom Tag der Arbeit wohnt, heute mal den Anfang.
Wanheimerort ist ein, eher gemütlicher, Stadtteil in Duisburg. Abends verschlafen wie die schwäbische Provinz. Der gleiche, unwiderstehliche, Charme wie die entmilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Man kann dort also ruhig leben, da in diesem Viertel das Nachtleben genauso tot ist wie im Epizentrum von Duisburg.
Touristisch war der letzte Tag der Arbeit ein Novum in der Geschichte des romantischen Stadtteils: Zahlreiche Nazis aus dem Umfeld der nationalsozialistichen Splitterpartei „Die Rechte“, Antifaschisten aus ganz NRW und Cops trafen sich gemeinsam um den Tag der Arbeit feierlich zu begehen. Endlich mal was los in Wanheimerort.
In Sachen Naziaufmarsch am Tag der Arbeit war am letzten Wochenende viel los in Duisburg! Hintergrund: Die neonazistische Kleinstpartei Die Rechte plant, für den ersten Mai, einen Marsch in der Ruhrmetropole.
Auf drei Veranstaltungen hatten Duisburger – und natürlich auch Aktivisten außerhalb von Duisburg – die Chance, sich auf den DU-Day am Tag der Arbeit vorzubereiten.
Die Nazikleinstpartei „Die Rechte“ mobilisiert seit einiger Zeit für ihren Marsch am Tag der Arbeit in Duisburg. Im Zuge ihrer – O-Ton – „Frühjahrsoffensive“, soll der neue Standort der Kleinpartei in Duisburg gestärkt werden.
Ihren Wahlkampfauftakt feiern die Neonazis am 20. April 2019 – „zufällig“ fällt dieser terminlich mit Führers Geburtstag zusammen – in Wuppertal.
Die Nazipartei ging aus den, im Jahre 2012 verbotenen, freien Kameradschaften hervor – und hat bisher vor allem durch Straftaten in Dortmund-Dorstfeld auf sich aufmerksam gemacht.
Mit der Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck, die aktuell in Bielefeld eine zweijährige Haftstrafe wegen wiederholter Volksverhetzung genießt, hat Die Rechte die Chance genutzt, eine potenzielle Blutzeugin der Bewegung als Kandidatin für das Europäische Parlament ins Rennen zu schicken.
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