Duisburg: Demonstrationen werden kleiner

Die Polizei zwischen PEGIDA und Gegendemonstranten. (Foto: Sebastian Weiermann)
Die Polizei zwischen PEGIDA und Gegendemonstranten. (Foto: Sebastian Weiermann)

Die Demonstrationen von PEGIDA NRW, und die Veranstaltungen von Nazi-Gegnern werden schon in der zweiten Woche erheblich kleiner. Das große Duisburger Toleranz Bündnis verzichtete am Montag komplett auf eine Veranstaltung. Die Initiative „gegen Duisburger Zustände“ konnte am Montag noch 70 Menschen mobilisieren. Dem „Netzwerk gegen Rechts“ schlossen sich ca. 900 Personen an. Die beiden Kundgebungen gegen PEGIDA verliefen ohne Störungen.

Die rechte PEGIDA Bewegung konnte 300 Menschen auf die Duisburger Straßen bringen. Ein Teil der Teilnehmer, die Polizei spricht von einem Drittel, stammte aus dem rechten Hooliganspektrum. Viele Teilnehmer trugen Symbole der „Hooligans gegen Salafisten“. Auch Neonazis aus dem Ruhrgebiet und dem Rheinland nahmen an der Demonstration teil. Diese hatten bei PEGIDA einige Kröten zu schlucken. So kritisierte einer der PEGIDA Redner die antisemitischen Krawalle des letzten Sommers. Ein anderer Redner rief denjenigen, die Nazi-Parolen riefen, zu sie sollten in Düsseldorf bei Dügida demonstrieren. Inhaltliche Überraschungen gab es darüber hinaus nicht bei den Reden. Das arme Volk wurde beklagt, gegen den Islam gehetzt und die Berichterstattung über PEGIDA kritisiert.

Die kurze Demonstration der rechten Bewegung verlief ohne Störungen, sieht man davon ab, dass die Organisatoren alle Mühe hatten Nazi-Parolen zu unterbinden.

Für PEGIDA in NRW wird die Teilnahme von Neonazis mittlerweile zum Problem. Hooligans und Nazis bestimmen das Bild. Die frustrierten Bürger, die PEGIDA eigentlich erreichen möchte, werden von den Teilnehmern so sehr abgeschreckt, dass sie nicht wieder zu den Aktionen kommen. Sollten die Demonstrationen auch weiter von Hooligans und Neonazis dominiert werden, wird den Organisatoren von PEGIDA NRW wohl bald die Lust vergehen.

Frühlingssession der Sprücheklopfer: Ein neuer Claim für Duisburg

Heute beginnt die Frühlingssession der Sprücheklopfer im Ruhrgebiet. Bochum und Dortmund werden sich entäussern – ein neuer Claim fürs Kaff.

Guten Morgen Deutschland.

Heute werden im Ruhrgebiet neue Sprüche der alten Städte vorgestellt.

Imagevorteil für Duisburg: Pegida mit Freaks. Bild: XN
Imagevorteil für Duisburg: Pegida mit Pfarrer-Freak. Bild: XN

Dortmund etwa verabschiedet sich von dem grossen U. Und ewig grüsst das Murmeltier, ein alter Sack im neuen Kleid. Selbst Bochum verschläft das nicht.

Imagesprüche der Kommunen im Ruhrgebiet, neue Claims fürs Kaff. Das bedeutet hier: Der Kaiser hat keine Kleider an.

Nehmen wir mal Duisburg. Da kann ich mitreden. Das ist seit fünf Dekaden mein erster Wohnsitz. Dumm, dümmer, Duisburg.

Duisburg assoziiert sich dem gemeinen Durchschnittsrezipienten doch so:

Loveparade, 21 Tote. Irgendwann mal was mit einem verlorenen Arbeitskampf der Stahlarbeiter. Neuzeitlich das Problemhaus In den Peschen. Ein halbes Dutzend Bauskandale. Gehaltsschiebereien in der Stadtverwaltung und ihren Angliederungen.

Fürs Kurzzeitgedächtnis: Letzten Montag war in Duisburg die Scheidemarke der Pedida. Deren Demo dort, die war nicht von Abstiegsängsten von in rassistische lappenden Mittelschichtlern geprägt.

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219,3 Kilometer im Fluss – Das Ruhr-Buch

Ruhrbuch CoverAuch wenn wir hier bei uns im Blog häufig über die aktuellen Zustände und negativen Entwicklungen in NRW, speziell auch im Ruhrgebiet, schimpfen und recht emotional diskutieren, vielen von uns ist natürlich trotzdem längst klar, dass diese Region auch ihre besonders lebens- und liebenswerten Seiten hat.

Falls sich jedoch jemand dessen noch immer nicht ganz so bewusst sein sollte, oder irgendwer vielleicht einen Freund oder Verwandten von Außerhalb noch von den vielen Schönheiten der Gegend in der wir hier leben überzeugen möchte, dann habe ich heute einen passenden Buchtipp für ihn bzw. sie:

In dieser Woche ist ein Buch erschienen, welches sich dem Fluss widmet, dem unsere Region ihren Namen zu verdanken hat. In „219,3 Kilometer im Fluss – Das Ruhr-Buch“ verarbeiten sechs Autoren/innen und ein Fotograf des im Verlag ‚hellblau‘ erschienenen Reportage- bzw. Fotobuches über die Ruhr ihre unterschiedlichen Eindrücke, welche sie entlang des Flusses in knapp 2 Jahren gesammelt haben.

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Duisburg: Lichterkette gegen Rassismus im Neumühl

Bild: Helmut Junge
Bild: Helmut Junge


Am Sonntag, den 16. November, um 17:00 Uhr formieren sich die Neumühler Bürger zu einer Lichterkette gegen den Rassismus in ihrem Stadtteil. Von unserem Gastautor Helmut Junge.

Organisiert von Unterzeichnern der Neumühler Erklärung und von den beiden Kirchen im Zentrum des Stadtteils, der katholischen Herz Jesu Gemeinde und der evangelischen Gnadenkirche, werden sich Neumühler Bürger zu einer Lichterkette zusammenschließen, um gegen die rassistische Stimmungsmache einzelner Neumühler Bürger, die von außen, vor allem von pro NRW gesteuert wird, zu protestieren. Es ist traurig aber wahr, dass es in unserem Stadtteil Leute gibt, die Menschen, die in Not geraten sind, die Hilfeleistung verweigern möchten.

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„Die reinsten, weißen Schafe scheißen den allergrößten Dreck“

maxbauer
Max Bauer
ist SPD-Lokalpolitiker in Duisburg. Mit einem offenen Brief bezieht er in der Debatte um Flüchtlinge Stellung.

Ich bin es leid, mich dafür zu rechtfertigen warum wir Menschen in Deutschland und
Duisburg Asyl gewähren. Ich bin es eindeutig satt, immer wieder erklären zu müssen, warum
Deutschland eine Weltverantwortung trägt. Ich bin gerne dazu bereit kulturelle Barrieren zu
überwinden und ein gemeinschaftliches miteinander zu schaffen, voller Akzeptanz und
Respekt. Aber bei so manchen Dialogen stelle ich mir ernsthaft die Frage ob es manchen in
unserem Land einfach zu gut geht, oder ob sie sich einfach so blind vom rechten Gesindel
instrumentalisieren lassen und keine eigene Meinung besitzen.

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Area 47xx

DuisburgUeberblick – CC BY-SA 3.0 – [1] Eigenes Werk by de.wp User:Smit

Ist man an Erkenntnisprozessen interessiert, stößt man seit der Aufklärung (David Hume) auf die Einsicht, dass Wahrnehmungen von Organen und psychischen Haltungen abhängig sind, mit denen solche Prozesse vollzogen und begleitet werden, also Vorstellungen sind. In der Tierwelt, zu der auch die Menschheit gehört, freilich nicht stets gehören will, weil sie Besseres sei, weil der heimische Hund z.B. nicht Kartenspielen könne und von Fußball nichts verstehe, gibt es eine große Variabilität in der Ausstattung. Menschen haben keine speziellen Organe, um z.B. elektrische oder magnetische Felder wahrzunehmen. Sie wären vermutlich aus Sicht anderer Tiere ziemlich beschränkt!

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