Die Corona-Zahlen steigen im Ruhrgebiet auch am 21. Oktober. Jetzt gibt es knapp über 4.000 akute Fälle. Die 7-Tage-Inzidenz steigt auf 78 (+3). Herne ist weiterhin Spitzenreiter im Revier mit einer sprunghaft angestiegenen Inzidenz um +18 auf 133. Auch in Hagen steigt sie kräftig, nämlich um +10 Punkte. In drei Städten und einem Kreis geht sie jedoch zurück. Nordrhein-Westfalen verzeichnet ein Tagesplus von knapp 2.200 Fällen und eine Inzidenz von 67 (+ 4,8). Sehen Sie hier alle Werte für die Städte des Ruhrgebiets als Graphiken.
Ruhrbarone-Ausflugstipp: Der Landschaftspark Duisburg-Nord
Nach der Regattabahn in Duisburg-Wedau, der Sechs-Seen-Platte, der Landmarke TIGER & TURTLE – MAGIC MOUNTAIN und dem Rheinpark stelle ich heute im Blog das letzte touristische Highlight in Duisburg für dieses Jahr vor: Den Landschaftspark Duisburg-Nord.
Letzten Freitag, bei leider eher trüben Wetterbedingungen, besuchten Ruhrbaron-Kollege Robin Patzwaldt und ich das ehemalige Hüttengelände in Duisburg-Meiderich:
Mit Reitze Dijkstra, einem überzeugten Duisburger und Dauergast im Landschaftspark, hatten wir einen kompetenten Guide der uns durch „seinen Landi“ führte.
Und mit allerhand Informationen zur Geschichte „einer der schönsten Großstadtoasen in Deutschland“ (Eigenwerbung der Betreibergesellschaft) aufwartete.
Buchhandlung Scheuermann: Buchtradition seit 1911 trifft Internet
Das Epizentrum von Duisburg hat sich in den letzten 30 Jahren gewandelt: Nicht unbedingt im positiven Sinne. Viele kleine Läden von damals gibt es heuer nicht mehr. Dafür viele Ein-Euro-Läden und eine krasse Überversorgung mit Geschäften die Mobiltelefone und dazugehörige Verträge an den Mann und die Frau bringen.
Besonders gravierend ist der Kahlschlag in der City von Duisburg, wenn man die Situation heute mit der in den 90er Jahren vergleicht, am Buchhandel zu bemerken: Die Buchhandlung Atlantis, Bücher Herrmann, die Braunsche Buchhandlung und andere Buchläden – sie sind schon seit langer Zeit Geschichte. Neben Druck durch die Filiale einer großen Buchhandelskette, dürfte der Online-Handel hier ein Grund für den Kahlschlag sein.
Von den alteingesessenen Buchläden, die ich vor 30 Jahren schon kannte, existieren noch zwei: Die Weltbühne in Duisburg-Neudorf und die Buchhandlung Scheuermann auf dem Sonnenwall – direkt am Friedrich-Wilhelm-Platz.
Stammgast war ich vor 30 Jahren in der Braunschen Buchhandlung, was auch was mit den damaligen Leseempfehlungen einer dort angestellten Verkäuferin, die ich von einem Zeltlager der Pfadfinder her kannte, zu tun hatte: Man trifft selten genug Menschen die den gleichen kranken Humor haben. In einer Buchhandlung ist so ein Treffer wahres Gold wert. Auch wenn Begrüßungen à la „Das ist ein Buch nach Deinem Geschmack! Ein kleiner Junge bringt 38 ältere Damen um. Das Buch trieft vor Blut!“ (Der gemeine kleine Faragui) und „Ich habe da ein tolles Buch! Ist wie für Dich geschrieben! Eine Frau hat Geschlechtsverkehr mit Kakerlaken!“ bei anderen Besuchern der Buchhandlung oft zu merkwürdigen Gesichtsausdrücken und Zuckungen geführt haben. Der empfohlene (wunderschöne) Roman, BTW, im letztgenannten Falle: La Cucaracha oder Die Stunde der Kakerlaken
Die Buchhandlung Scheuermann war für mich – nun ja: bis zu meiner Wiederankunft im Ruhrgebiet im Jahre 2019 – absolutes feindliches Gebiet. Irgendwann, in meiner frühen Jugend, hat mich meine Mutter eindringlich darauf hingewiesen, niemals – unter keinerlei Umständen – dort einen Fuß reinzusetzen oder gar dort ein Buch zu kaufen.
Hintergrund dieses Kleinkrieges war ein Vorfall in der 1960er oder 1970er Jahren – ich glaube eine schulische Angelegenheit: Irgendwas mit einem furchtbar eskalierten Elternabend im Zusammenhang mit einer früheren Besitzerin oder Mitarbeiterin aus Wanheimerort, meinem Stadtteil. Genau lässt sich das für mich heute nicht mehr rekonstruieren, was vermutlich auch besser ist: Alle direkt Beteiligten dieses Händels leben inzwischen nicht mehr.
Wahlmanipulation in Duisburg?
In Duisburg geht es, zum Schluss des Kommunalwahlkampfes, noch hoch her: Der Begriff des Wahlbetruges steht im Raum. In der Lokalzeit Duisburg des WDR gab Claus Krönke, der stellvertretende Bezirksbürgermeister von Duisburg-Hamborn (einem der betroffenen Stadtteile) ein Statement zum mutmaßlichen Wahlskandal ab.
Am 2. September 2020 tauchte zudem ein Video auf dem, neu eingerichteten, YouTube-Account Secim Gecim auf, in dem es um Geldfluss und Stimmen geht. Am Donnerstag wurden Privat- und Geschäftsräume des BIG-Funktionärs Selgün C. von Ermittlern durchsucht.
Die Ruhrbarone haben heute mit Claus Krönke (SPD), der in Duisburg für klassische Kümmererarbeit in seinem Revier bekannt ist und seit Jahren für ein besseres Image des Stadtteils kämpft, über den mutmaßlichen Wahlbetrug und die Stimmung im Stadtteil Hamborn gesprochen.
Sahra Wagenknecht: Sozialistische Tagträume in Duisburg
Am kommenden Sonntag werden in NRW die Kommunalparlamente und – in vielen Kommunen – auch die Bürgermeister neu gewählt. Besonders ereignisreich war dieser Wahlkampf bisher nicht. Das hängt natürlich auch mit der Coronakrise zusammen, die große Parteievents, wie früher, aktuell unmöglich macht.
In Duisburg haben sich in diesem Kommunalwahlkampf bisher Claudia Roth und Robert Habeck von Bündnis90/Die Grünen sehen lassen, jetzt zog DIE LINKE nach: Gestern suchte Sahra Wagenknecht das Epizentrum von Duisburg heim.
Tatort in HD: Horst Schimanski ist zurück
Duisburg, Schmuddeljacke, „Scheiße!“, eingetretene Türen – und das alles in HD: Der Tatort feiert seinen 50. Geburtstag. Und der WDR zeigt alle Tatort-Folgen des Ermittlerduos Schimanski/Thanner (Nicht am Stück, wie ich fälschlicherweise zuerst angenommen habe!). Trotzdem: Ich freue mich drauf!
Wenn in den frühen 80er Jahren um 20:15 Uhr Derrick, der Alte oder Tatort liefen, war ich selbstverständlich schon im Bett. Jugendmedienschutz und so. Über die Handlung dieser Krimiserien wurde am nächsten Tag eigentlich am Frühstückstisch niemals gesprochen.
Das änderte sich mit dem ersten Ruhrflorenz-Tatort, in dem Götz George, als Kommissar Horst Schimanski, ermittelte. Und fluchte. Diese Folge hieß dann auch Ruhrort – genau wie der romantische rechtsrheinische Stadtteil in Duisburg.
„Ruhrort“ war der erste Tatort, der in meiner Anwesenheit ausgiebig beim Frühstück diskutiert wurde. Kurz formuliert: Meine Eltern waren keine Schimanski-Fans. Eher waren sie Team Stoever und Brockmöller und bevorzugten – damals – eindeutig Kommissar Haferkamp.
Ruhrbarone-Ausflugstipp: Die Sechs-Seen-Platte in Duisburg
In Süddeutschland sind immer noch Schulferien und Urlaub in Deutschland ist, wegen der Coronakrise, wieder stark im Schwange. Es gibt natürlich viele gute Gründe um seinen Urlaub in Duisburg zu verbringen, einige touristische Highlights wurden hier in den vergangenen Wochen bereits vorgestellt: Die wunderschöne Regattabahn in Wedau, Hochfeld – das Las Vegas im Ruhrgebiet – und der wunderschöne Rheinpark, sowie die Landmarke TIGER&TURTLE im idyllischen Wanheim.
Für unentschlossene und urlaubsbereite Menschen, stelle ich heuer ein weiteres touristisches Highlight in Duisburg vor: Die Sechs-Seen-Platte. Ein wahres Juwel des Ruhrgebietes.
Kommunalwahlwerbung: In Duisburg ausnahmsweise mal spannend
Plakatwerbung ist für mich – irgendwie – so 1914: Ich beachte sie eigentlich nicht mehr. Einen Nutzen sehe ich in der altbackenen Werbeform auch nicht mehr. Botschaften und Inhalte lassen sich besser über soziale Medien, die Zeitung, Radio und TV transportieren.
In Duisburg ist diese Form der Werbung aktuell trotzdem spannend: Auf zahlreichen Plakaten – die Botschaften wie „Lebenswert“, „Sicherheit“, „Wohnen“ transportieren – lächelt der Duisburger Oberbürgermeister Sören Link dem potenziellen Wähler entgegen.
Duisburg-Rheinhausen: „Beziehung zwischen der SPD und DITIB verstärkt“
Die Türkisch-islamische Anstalt für Religion (Diyanet İşleri Türk İslam Birliği) – kurz DITIB – ist seit Jahren hoch umstritten: Der in Deutschland eingetragene Verein untersteht dem Präsidium für Religionsangelegenheiten in der Türkei. Eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz wurde in der Vergangenheit erwogen: Die deutsche Politik geht seit Jahren auf Distanz zu dem Verein.
Bei der Einweihung der DITIB-Zentralmoschee in Köln Ehrenfeld im Jahre 2016 fehlte Ministerpräsident Armin Laschet (CDU): Nicht ohne Grund.
Gebete für die türkische Militäroffensive gegen Anti-IS-Kämpfer in Syrien (U-Boot des türkischen Staates), Kinder die in DITIB-Moscheen aufgehetzt werden (DITIB: Kleine Märtyrer spielen Krieg), die ablehnende Haltung zur Armenien-Resolution des Bundestages und Kontakte zur Muslimbruderschaft: Es gibt viele gute Gründe, ein wachsames Auge auf die Aktivitäten der DITIB zu werfen.
In Duisburg – OK: Hier ticken die Uhren anders – geht man leider weniger kritisch und eher fragwürdig mit dem umstrittenen Verein um. Zumindest bei der SPD in Rheinhausen-Mitte.
Werner Bergmann: Die Geschichte machen – Helden und Schurken im Ruhrgebiet
Auch als größter Fan des Online-Handels: Seit der Coronakrise kaufe ich Bücher konsequent nur noch im lokalen Buchhandel – was dazu führt, dass manchmal ein Buch mehr als geplant in meiner Einkaufstasche landet.
Ein Buch, das so bei meinem letzten Besuch in der Buchhandlung meines Vertrauens in meiner Einkaufstasche landete ist „Die Geschichte machen – Helden und Schurken im Ruhrgebiet von anno dazumal bis heute“ von Werner Bergmann.