The Great ECCE Swindle

Bernd Fesel, ECCE

In der vergangenen Woche beantwortete das European Center for Creative Economy (ECCE) eine  Anfrage von mir. Das Ergebnis: Die Dortmunder Verwaltung hat die Mitglieder des Kulturausschusses hinters Licht geführt und zahlreiche Ruhr2010 Projekte ECCE zugeschlagen.

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Dortmund soll die ECCE GmbH gründen und somit den von Dieter Gorny bislang als Institut der Kulturhauptstadtgesellschaft Ruhr2010 geführten Laden über das Jahr  2011 erhalten. Die Dortmunder Grünen wollten im Herbst wissen, ob sich denn die Gründung der GmbH und die damit verbundenen Kosten lohnen und fragten nach, was ECCE denn bislang so geleistet hat. Die Stadt beantwortete diese Frage mit einer fulminanten Liste: Dutzende von Projekten und Partnerschaften wurden da aufgeführt – eine auf den ersten Blick beeindruckende Leistungsbilanz. Ich fragte dann einmal nach – und wollte wissen, was denn bei den einzelnen Projekten so rausgekommen ist, was sie gekostet haben, ob sie weitergeführt werden sollen und wie denn die Partnerschaften mit den vielen Institutionen im Alltag aussehen – insgesamt über 400 Fragen, die in der vergangenen Woche von ECCE auf über 80 Seiten beantwortet wurden.

Nun habe ich mir diese Antworten etwas genauer angesehen.

Das Ergebnis: Der Großteil der Fragen wurde nicht konkret beantwortet. Was ECCE auch nicht leisten konnte, denn viele der

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ECCE, bitte antworten Sie…

Screenshot der ECCE-Seite: Mit dem Rottstr.5 Theater haben die Kreativökonomisten nichts zu tun. Werben tun sie trotzdem mit dem erfolgreichen Off-Theater

Ich sage es nur ungern, aber auch ich bin irgendwie Kreativwirtschaft. Ich verdiene mein Geld als Journalist und arbeite zudem auch noch für das Rottstr5Theater in Bochum. Ich bin also sogar auch noch ein Teil eines sog. Kreativ-Quartiers. Eigentlich bin ich also durchaus interessant für das European Center For Creative Economy, kurz ECCE. Die ECCE hat noch nie mit mir Kontakt aufgenommen. Das würde ich auch niemals verlangen. Deshalb wurde ich jetzt meinerseits aktiv. Von unserem Gastautor Honke Rambow.

Auf der Internetseite der ECCE findet sich unter dem Menu-Punkt „Kreativ.Quartiere Ruhr“ ein Foto des Rottstr5Theaters. Daneben steht folgender Text:

Bochum

Eine Metropole lebt durch urbane Räume nud (das steht da wirklich so, Anm. d. Autors) Quartiere mit dichter Atmosphäre. Bochum hat mehrere Areale, die der Kreativwirtschaft Anknüpfungspunkte bieten und für die eine Entwicklung vorangetrieben wird. In Stadtteilen wie Ehrenfeld findet man private Initiativen, die sich die Förderung des eigenen Stadtteils zur Aufgabe gemacht haben. Musik wurde im Bereich der Zeche Prinz Regent gefördert.

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Netzneutraliät: Horny Gorny – immer da, wo es was zu holen gibt…

 

 

 

 

 

Dieter Gorny

 

 

 

 

Gestern stimmten die Vertreter von CDU und FDP in der Internet-Enquetekommission für eine Verschiebung der Abstimmung über die Frage der Netzneutralität. Sie hatten wohl Angst, sie zu verlieren.

Und Mittendrin auf der Seite von CDU und FDP: Medientausendsassa Dieter Gorny: Für die CDU sitzt er in der Internet-Enquetekommission des Bundestages, Direktor vom European Center for Creative Economy (ECCE) ist er auch,  oberster Musikindustrie-Lobbyist Deutschlands sowieso und ganz nebenbei noch Aufsichtsratsvorsitzender der Filmstiftung NRW. Auch Gorny hob seine Hand, als es gestern darum ging, unter einer fadenscheinigen Begründung die Abstimmung zur Netzneutralität in den Herbst zu verschieben. Markus Beckedahl beschreibt die Gründe auf Netzpolitik:

Die heutige wiederholte Aktion wirkt wie eine Schmierenkomödie, die Abstimmung darüber zu verhindern und weiter in den Herbst zu verschieben. Die Koalition hat kein Interesse daran, dass die von ihr einberufene Enquete-Kommission für die Empfehlung einer gesetzlichen Festschreibung der Netzneutralität mehrheitlich stimmt, während man parallel im Rahmen der Telekommunikationsgesetz-Novelle eine ganz andere Richtung bevorzugt.

Markus nennt das ganze einen „Demokratieschaden“. Und an dem hat sich Dieter Gorny an der Seite von FDP und CDU in der Enquetekommission beteiligt. Das interessante ist, das Gorny ja auch ein Nebenerwerbsozialdemokrat ist. Das musste man in NRW sehr lange sein, wenn man Geld vom Land oder Sendelizenzen wollte: Für ein Rockbüro zum Beispiel, eine Popmesse oder einen Musiksender wie Viva. Will man Geld vom Bund oder Kontakte in die Berliner Politik nutzen, ist es im Augenblick günstiger, mit der CDU zu kooperieren.  Die SPD sitzt ja im Berlin auf dem Trockenen. Spannend dabei: Der gleiche Gorny der in der Enquetekommission der Bundestages auf Vorschlag der Union sitzt

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Grüne ECCE-Fragen: Die Antworten der Stadt Dortmund

Jörg Stüdemann

Heute Nachmittag tagte in Dortmund der Kulturausschuss. Ein Thema: Das European Center for Creative Economy (ECCE).
Das Thema hatten die Grünen auf die Tagesordnung gebracht. ECCE ist ein erfolgloses Kulturahupstadtprojekt. Geleitet wird es von Ex-Viva Boss Dieter Gorny und einem gewissen Bernd Fesel, der irgendwas können soll, von dem niemand weiß, was es ist .  Und wenn die beiden bis Ende des laufenden Jahres niemanden finden, der ECCE weiter Geld gibt, wird der Laden dicht gemacht. Die Grünen hatten  sechs Fragen zum Thema ECCE an die Stadtverwaltung gestellt:

1. Ist es richtig, dass die Stadt Dortmund und die RVR eigene Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr ab 2011 neue Träger des ECCE werden sollen?

2. Wenn ja, wurden bereits in Bezug auf die Gesellschafter der GmbH, den Geschäftsführer etc. Gespräche geführt oder Verträge vorverhandelt?

3. Wenn ja, wie viele finanzielle Mittel sollen seitens der Stadt Dortmund in die neue GmbH fließen?

4. Welche Projekte wurden von ECCE angekündigt und welche wurden bis heute eigenständig durchgeführt?

5. Wie beurteilt die Verwaltung die Auswirkungen der Arbeit von ECCE auf die Kreativszene in Dortmund und der Region? Welche konkreten Vorteile ergeben sich für die Kreativwirtschaft aus den bisherigen Aktivitäten von

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Neuer ECCE Flop: Living-Games Festival vor dem Aus?

Bernd Fesel, ECCE

Die Messe Living-Games war eines der Aushängeschilder des European Centers for Creative Economy (ECCE). Nun steht sie vor dem Aus.

Die Messe Living-Games in Bochum steht vor dem Aus. Die Homepage wurde seit fast einem Jahr nicht mehr aktualisiert und auf Nachfrage dieses Blogs erklärte der Veranstalter, das es wahrscheinlich sei, dass die Messe in diesem Jahr nicht mehr stattfinden wird. Die weitere Zukunft ist fraglich. Es fehle noch an Förderzusagen.

Die Messe Living-Games gehörte  zu den Luftnummern, die Dieter Gorny und sein Kofferträger Bernd Fesel, die beiden ECCE Chefs, im Kulturhauptstadtjahr und der Zeit  davor protegiert haben, um Geldgebern und Politik einen super Kreativwirtschaftsszene im Ruhrgebiet vorzugaukeln. Noch heute schreibt ECCE auf seiner Homepage:

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Dortmund: Grüne haben ein paar Fragen zu ECCE

Bernd Fesel, ECCE

ECCE ist auf der Suche nach einem neuen Finanzier.  Der RVR und die Stadt Dortmund sollen ECCE künftig bezahlen. Wir berichteten im April darüber.  Nun wird ECCE Thema im Dortmunder Kulturausschuss.

Die Dortmunder Grünen haben  für die kommende Kulturausschusssitzung in der nächsten Woche nämlich ein paar Fragen zu ECCE:

1. Ist es richtig, dass die Stadt Dortmund und die RVR eigene Wirtschaftsförderung Metropole Ruhr ab 2011 neue Träger des ECCE werden sollen?

2. Wenn ja, wurden bereits in Bezug auf die Gesellschafter der GmbH, den Geschäftsführer etc. Gespräche geführt oder Verträge vorverhandelt?

3. Wenn ja, wie viele finanzielle Mittel sollen seitens der Stadt Dortmund in die neue GmbH fließen?

4. Welche Projekte wurden von ECCE angekündigt und welche wurden bis heute eigenständig durchgeführt?

5. Wie beurteilt die Verwaltung die Auswirkungen der Arbeit von ECCE auf die Kreativszene in Dortmund und der Region? Welche konkreten Vorteile ergeben sich für die Kreativwirtschaft aus den bisherigen

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ECCE korrigiert Schummel-Eintrag

Gestern berichteten wir über einen falschen Eintrag auf der Internetseite des planetenverschiebenden European Center for Creative Economy (ECCE).  Heute wurde der Eintrag korrigiert.

Noch gestern gab ECCE damit an, etwas bewirkt zu haben:

Eine Belebung der Brache des Katholikentagsbahnhofs gelang unter anderem durch eine temporäre Nutzung mit TAIB, der dann die Investition einesPrivatmanns folgte, der sich durch die entstandene Nachfrage ermutigt sah. Zudem fiel im Jahr der Kulturhauptstadt die Entscheidung, dass die Stadt Bochum im Viktoria Quartier ein Musik-Zentrum erhält.

Seit wenigen Minuten gibt sich die Truppe um Bernd Fesel und Dieter Gorny wieder etwas

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ECCE schmückt sich mit fremden Federn

Was macht man, wenn man keine Erfolge vorzuweisen hat, aber dringend welche braucht, um öffentliche Gelder schnorren zu können? Man erfindet sie.

Was macht man, wenn man keine Erfolge vorzuweisen hat, aber dringend welche braucht, um öffentliche Gelder schnorren zu können? Man erfindet sie.

Das European Center for Creative Economy (ECCE), geführt von Bernd Fesel und Dieter Gorny hat einen imposanten Namen, kostet eine Menge Geld und ist so erfolglos wie es unbedeutend ist. Dumm, wenn man immer wieder öffentliche Geldgeber davon überzeugen muss, einem unter die Arme zu greifen. Auch die wollen irgend etwas  für ihr Geld sehen, auch wenn keiner von ihnen so genau hinschaut. Zum Beispiel auf die Homepage von ECCE. Stolz verkündet man da:

Eine Metropole lebt durch urbane Räume und Quartiere mit dichter Atmosphäre. Bochum hat mehrere Areale, die der Kreativwirtschaft Anknüpfungspunkte bieten und für die eine Entwicklung vorangetrieben wird. In Stadtteilen wie Ehrenfeld findet man private Initiativen, die sich die Förderung des eigenen Stadtteils zur Aufgabe gemacht haben. Musik wurde im Bereich der Zeche Prinz Regent gefördert.

Eine Belebung der Brache des Katholikentagsbahnhofs gelang unter anderem durch eine temporäre Nutzung mit TAIB, der dann die Investition eines Privatmanns folgte, der sich durch die entstandene Nachfrage ermutigt sah. Zudem fiel im Jahr der Kulturhauptstadt die Entscheidung, dass die Stadt Bochum im Viktoria Quartier ein Musik-Zentrum erhält.

OK, das meiste ist PR-Geblubber sprachlich minderbemittelter Texter. Aber eine fette Lüge ist auch drin. Denn dass ECCE irgend etwas mit den Investitionen am Katholikentagsbahnhofs zu tun hat,stimmt schlicht nicht. Darauf weist Dirk Steinbrecher, der Sprecher der Bochumer Immobilien- und Standortgemeinschaft Bermudadreieck (ISG), hin:

„Diese Behauptung auf der Internetseite des Ecce ist ein Witz. Der dort gemeinte Investor Leo Bauer ist seit vielen Jahren auf dem Gelände unternehmerisch tätig, mit dem Ziel es zu einem kreativen HotSpot zu entwickeln. Das wissen die verantwortlichen Leute bei  ECCE. Auch der Kauf  des ehemaligen Katholikentagsbahnhofs und sein Umbau zu einem multifunktionalen Veranstaltungsort ist von ihm schon weit vor dem Kulturhauptstadtjahr geplant und vorbereitet worden. Da will sich offensichtlich Jemand mit fremden Federn schmücken.“

Ich denke mal, bei ECCE werden sie davon überrascht sein, dass jemand ihre Seite aufgerufen und gelesen hat. Das sind sie ja nicht gewohnt. Auch das ECCE- Renommierprojekt 2010lab zeigt dass man viel Geld ausgeben kann ohne wahrgenommen zu werden. Wir greifen denen mit unserer Aktion “Ein Link für das Lab” ein wenig unter die Arme.

 

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