Jetzt mal ganz ehrlich. So wirklich viele gute Gründe für einen Besuch in Castrop-Rauxel fallen einem auch als Mensch aus dem Ruhrgebiet ja nicht ein. Das geht auch mir so, obwohl ich als Waltroper ja quasi direkt nebenan wohne. Im Laufe meines Lebens bin ich aber meist an unserer etwas verrufenen Nachbarstadt schlicht vorbei- oder durchgefahren.
An diesem Wochenende habe ich jetzt allerdings ein Ziel für mich entdeckt, das sich schon bald für einen regelmäßigen Aufenthalt anbieten könnte: Den „Natur- und Wasser-Erlebnis-Park Emscherland“.
Die Stadtverwaltung in Gelsenkirchen hat geschlafen. Trotz Widerstandes des Gelsenkirchener Oberbürgermeisters, Frank Baranowski, und der demokratischen Parteien – SPD, CDU, Bündnis90/Grüne, FDP – wird die semiromantische Ruhrmetropole demnächst, wie Ruhrbaron Stefan Laurin es gestern formulierte, zum neuen Leningrad an der Emscher:
In Gelsenkirchen-Horst liegt die Parteizentrale der umtriebigsten marxistisch-leninistischen Avantgardepartei der Arbeiterklasse wo gibt im Universum. Seit vielen Jahren wird von diesem geschichtsträchtigen Ort in Gelsenkirchen, mit eher überschaubaren Erfolgsmeldungen, die große sozialistische Weltrevolution vorangetrieben.
Dort soll, wenn es nach dem Willen der Parteiführung geht, am 14. März 2020 eine Lenin-Statue feierlich eingeweiht werden.
Ein über zwei Meter großer, kommunistischer, Blickfang.
Gußeisern, nicht stählern, wie man vermuten könnte – wenn man die Haltung dieser Partei zu Josef Stalin kennt.
Die Ruhrbarone haben da ein paar Ideen, um das Stadtbild in Gelsenkirchen generell aufzuwerten und im selben Zug das Lenin-Denkmal, wenn es denn realisiert werden sollte, in den Schatten zu stellen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ab Morgen ist es also wieder soweit: Mit einem großen Open-Air-Fest für alle Bürger eröffnet die Ausstellung Emscherkunst 2016. Das diesjährige Motto der Kunsttriennale Emscherkunst lautet offiziell dabei „Entdecke die Kunst – erlebe die Veränderung“.
Zum insgesamt dritten Mal nach 2010 und 2013 zeigt die ‚Emscherkunst 2016‘ dabei dann in den nächsten Wochen Kunst in Stadt und Natur entlang der Emscher. Auf einer insgesamt rund 50 Kilometer langen Kunstroute durch insgesamt fünf Städte (Holzwickede, Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Herne) sind dann über den Sommer hinweg die diversen Kunstwerke (wohl wieder am besten mit dem Fahrrad) zu erleben.
Am Samstag beginnt dabei alles erst einmal mit einem großen Fest!
Der Frühling lacht bereits. OK, heute vielleicht gerade nicht so, aber zumindest grundsätzlich. Da geht man doch auch schon wieder deutlich lieber vor die Tür und genießt das Leben in der Natur. Und große Freiluft-Kunst-Ereignisse werfen ihre Schatten auch bereits voraus. Vom 4. Juni bis zum 18. September 2016 findet im östlichen Ruhrgebiet nämlich die internationale Ausstellung ‚Emscherkunst 2016‘ statt. Und das ist jetzt schon gar nicht mehr so lange hin.
Unter dem Motto „Entdecke die Kunst – erlebe die Veränderung“ zeigt die Schau dann bereits zum dritten Mal zeitgenössische Kunst in Stadt und Natur entlang der Emscher. Das dürfte wirklich nett werden. Kann man sich auch jetzt gut schon einmal vormerken.
Der Ausstellungsparcours führt dabei dann durch fünf Städte des östlichen Ruhrgebietes, hin zu immerhin insgesamt 24 Kunstwerken von internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern. Zum ersten Mal wird dabei in diesem Jahr mit dem Unionviertel in Dortmund ein Schwerpunkt mitten in der Stadt gesetzt. Veranstalter sind wie in den Jahren 2010 und 2013 dabei die Emschergenossenschaft, Urbane Künste Ruhr und der Regionalverband Ruhr.
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