Im Herbst letzten Jahres erschien der Roman „NSA“ (Nationales Sicherheits-Amt) des bekannten deutschen Fantastikautoren Andreas Eschbach. Bereits gestern veröffentlichten wir das Interview mit ihm als Podcast. Nun liegt es auch in geschriebener Form vor.
Bartoschek: Wie würden Sie denn „Nationales Sicherheits-Amt“ beschreiben, ist das ein dystopischer Roman, oder wie würden Sie den benennen?
Eschbach: Es gibt einen Begriff, ich weiß nicht, ob es den nur im Französischen gibt, eine „Uchronie“, eine Alternativgeschichte. Von der Form, vom Aufbau her ist es eine Alternativgeschichte, die Geschichte hat einen etwas anderen Verlauf genommen. In dieser Alternativgeschichte wird durchgespielt, was an Potential in digitaler Technik steckt, wenn sie in die falschen Hände fällt.
Bartoschek: Für die Hörerinnen und Hörer, die das Buch noch nicht kennen: Die Rahmengeschichte ist in etwa so, dass der Computer wesentlich früher entwickelt wurde, als dies tatsächlich der Fall war, schon im Kaiserreich, und dann später eben auch im Nationalsozialismus die entsprechenden Überwachungstechniken genutzt werden konnten, um den einzelnen Bürger komplett auszuspionieren. Ich habe dann gedacht an „The Man in the High Castle“ von Philip K. Dick. War das etwas, was man dann mitdenkt, oder entwickelt man so seine Sachen?