Die Situationen mögen nicht direkt miteinander vergleichbar sein, doch eines haben der Fanboykott in der Fußball-Bundesliga, bei Hannover 96, und der beim Viertligisten Rot-Weiss Essen unzweifelhaft gemeinsam: Die von vielen nur noch als ‚Klatschvieh‘ diffamierten Ultras auf den ehemals stimmungsvollen Tribünen proben aktuell den Aufstand. Einen Aufstand gegen die ‚Mächtigen‘ im Verein. Hierfür wählen sie die für sie vielleicht härteste Form des Protests, den ‚Liebesentzug‘. Ein Spiel mit dem Feuer.
Auf der großen, der nationalen Bühne, läuft der Streit in Hannover schon seit der Vorsaison. Ursprünglich ging es wohl mal um Transparente, um Pyrotechnik und um Regeln für Auswärtsspiele. Die Situation zwischen Vereinsführung und vielen Fans der 96er schaukelte sich langsam hoch. Seit dem Beginn dieser Spielzeit boykottieren mehrere Hundert der ehemals lautstärksten Fans des Bundesligisten die Spiele der Profimannschaft. Viele besuchen stattdessen die Spiele des Nachwuchsteams, der U23. Sehr zum Leidwesen der Profimannschaft.
BVB: Marcel Reif und kein Ende!?
Die Attacken auf Sky-Reporter Marcel Reif, welche seit dem Revierderby vom letzten Wochenende die Schlagzeilen einiger Gazetten bestimmen, sind natürlich keinesfalls zu rechtfertigen oder zu verteidigen.
Gewalt in jeder Form ist niemals ein legitimes Mittel, schon gar nicht der Kritik an einem Sportreporter.
Wer den Fernsehmacher durch das Durchrütteln seines Autos (beim Revierderby) oder das mutwillige Bewerfen mit Bierbechern (beim Pokalspiel des BVB in Dresden) einzuschüchtern, zu verängstigen oder gar mundtot zu machen versucht, der schießt dabei selbstverständlich und ohne Diskussion meilenweit über das Ziel hinaus.
Daran darf und kann es, bei allen vielleicht berechtigten Gründen seine Arbeit grundsätzlich zu kritisieren, keinen Zweifel geben. Ein solches Verhalten ist völlig inakzeptabel und scharf zu verurteilen!
Doch erscheint die jüngste Medienoffensive des Marcel Reif in dieser leidigen Angelegenheit nun ebenfalls nicht gerade sehr clever.
Wer nicht häufig genug erscheint, der muss zukünftig wohl komplett wegbleiben!
Das Revierderby hat viele andere spannende Fußballthemen in den letzten Tagen, zumindest hier im Ruhrgebiet, deutlich überlagert. Eines davon möchte ich aber heute hier bei uns im Blog zumindest noch einmal kurz aufgreifen, da es doch sehr viel Diskussionspotential und Emotionen in sich bergen dürfte.
Da hat der FC Bayern München, nicht gerade für seine überkochende Stimmung im Stadion berühmt, und bei vielen Fußballfreunden sogar regelrecht für sein ‚Event‘-Publikum in der heimischen Arena verschrien, zuletzt einigen seiner Fans nämlich die Dauerkarte gekündigt, da sie nicht häufig genug bei dem Heimspielen des Clubs erschienen sind.
Das Alles wohlgemerkt vor dem Hintergrund ständig offiziell ausverkaufter Heimspiele. Und das hat den Betroffenen natürlich so überhaupt nicht geschmeckt.
Eine aktuelle Gerichtsentscheidung gab dem Club nun jedoch Recht.
Wer nicht mindestens 8 der 17 Bundesliga-Heimspiele der Bayern im Stadion verfolgt, der verliert in München seinen Platz im Stadion, sprich sein Anrecht eine Dauerkarte auch für die nächste Spielzeit zu erwerben. Einzelkarten sind jedoch nur sehr schwer zu bekommen. Das führt nun zu emotionalen Debatten!
#BVBS04 : 3:0 – War Schalke denn nun einfach zu schwach, oder Dortmund zu stark?
Nein, es wahrlich nicht das von vielen erwartete Revierderby ‚auf Augenhöhe‘ gestern. Der heimische BVB dominierte den Nachbarn aus Gelsenkirchen beim 3:0 (0:0) über die kompletten 90 Minuten scheinbar nach Belieben, hätte viel früher deutlich führen müssen als es dann tatsächlich der Fall war. Doch erst durch drei späte Treffer von Pierre-Emerick Aubameyang (78.), Henrich Mchitarjan (80.) und Marco Reus (86.)fiel die eigentlich längst überfällige Entscheidung im Kräftemessen der beiden großen Revierclubs.
Zu unausgeglichen war das Spiel am 23. Spieltag der Bundesligasaison 2014/15, speziell eben auch vor dem Hintergrund des beiderseits sicherlich vorhandenen hohen Potentials beider Mannschaften, welches dem BVB so am Ende den vierten Liga-Sieg in Serie, dem S04 hingegen das nun schon vierte sieglose Pflichtspiel in Folge bescherte. Den so entstandenen höchsten Derbysieg der Schwarzgelben seit 1998, als der Double-Sieger von 2012 ebenfalls mit 3:0 siegte, hatten ausgerechnet in der aktuell sportlich so unterschiedlichen Tabellenlage wohl nur die Wenigsten erwartet.
Doch woran es lag, dass das Derby so einseitig verlief, wie man es wohl schon Jahre lang nicht mehr erleben durfte bzw. musste, darüber gingen die Meinungen nach dem Topspiel des aktuellen Spieltages, je nach ‚Lagerzugehörigkeit‘, dann doch gravierend auseinander:
Waren die Dortmunder an diesem Nachmittag denn nun so unerwartet stark und dominant, oder die Gäste vom FC Schalke 04 am Ende schlicht so enttäuschend schwach?
Die Bundesliga diskutiert über uneinheitliche Schiedsrichterentscheidungen – Mal wieder…
Nachdem sich am letzten Bundesliga-Wochenende einige unverbesserliche Chaoten im Rheinischen Derby zwischen Mönchengladbach und Köln in den Mittepunkt der Fußballdebatten brachten, indem sie mal wieder ihre völlig sinnlose Krawallneigung öffentlich zur Schau stellten, diskutiert man in der Fußballgemeinde aktuell mal wieder recht intensiv über die Schiedsrichter und ihre Leistungen bzw. Beurteilungen. Dadurch erhitzt sich aktuell auch mal wieder die seit Jahren immer wieder auftauchende Debatte um die damit verbundenen Themen (ungerechter) Doppel- bzw. Dreifachbestrafungen und sogar eine angeblich häufig zu beobachtende Benachteiligung kleinerer Vereine gegenüber den sogenannten ‚Großen‘ der Liga.
Was war passiert? Am Freitag foulte Dortmunds Nuri Sahin in Stuttgart im Strafraum, was einen unstrittigen Elfmeter nach sich zog. Viele Stuttgarter sahen in dem Foul jedoch zudem eine Vereitelung einer klaren Torchance, was dann auch noch eine ‚Rote Karte‘, sprich einen Platzverweis, zur Folge hätte haben müssen. Schiedsrichter Deniz Aytekin zeigte dem Dortmunder allerdings nicht einmal ‚Gelb‘, sah in dem Vergehen offenbar eben keine Vereitelung einer klaren Torchance. Eine zumindest strittige Entscheidung.
0:2 daheim: S04 vor dem Aus in der Königsklasse – Wunder gibt es eben nicht auf Bestellung!
Was fängt man aus Schalker Sicht nun mit diesem Fußballabend an? 0:2 daheim gegen den Favoriten aus Madrid. Das Viertelfinale damit fast bereits verspielt. Und doch gab es gestern in Gelsenkirchen vieles zu sehen, was durchaus Mut machen kann, die Fans schlussendlich auch nicht allzu enttäuscht nach Hause gehen ließ.
Es hätte eigentlich ein Großer Fußballabend werden können hier im Revier. Doch das vom FC Schalke 04 angestrebte Fußballwunder fand am Mittwoch nicht statt. Trotz, im Vergleich zum Vorjahr, als die ‚Knappen‘ gegen die Königlichen ihr Heimspiel noch sang und klanglos mit 1:6 vergeigten, guter Leistung und moderatem Ergebnis, lässt die 0:2 (0:1)-Niederlageeigentlich kaum noch Chancen die Runde in der Champions League gegen den Titelverteidiger sportlich zu überstehen.
Ein 3:1-Erfolg der Königsblauen in Madrid müsste es nun schon sein, wenn man ins Viertelfinale vordringen will. Und wer glaubt schon daran?
1.Bundesliga am Montag? – Die nächste Runde ‚Fußball-Romantiker gegen Geschäftemacher‘
Wenden wir uns an diesem Bundesligasonntag mal weg vom aktuellen Tagesgeschehen, obwohl es auch an diesem Wochenende dort wieder genug anzumerken und zu diskutieren gäbe.
Doch das Thema der letzten Tage rund um den Profifußball in diesem Lande war eine offensichtlich ins Haus stehende weitere Zerstückelung der Anstoßzeiten. Käme dies in naher Zukunft so, soll hierdurch in erster Linie der Umsatz der Liga und ihrer Vereine gesteigert werden.
Jüngste Erfolgszahlen der englischen Premier League hatten auch bei der Bundesliga offenbar erneut entsprechende Begehrlichkeiten geweckt, eine seit Jahren schon laufende Grundsatzdebatte neu belebt. Der Kampf zwischen den Fußballtraditionalisten und Romantikern gegen die ‚kalten‘ Geschäftsinteressen und den Kommerz geht damit in die nächste Runde. Doch der Sieger dürfte hierbei schon längst feststehen. Und ein Zurück zu einheitlichen Anstoßzeiten der neun Erstligaspiele wird es nicht geben. Im Gegenteil! Vermutlich wird Erstligafußball schon bald auch am Montagabend gespielt und eben auch im TV zu sehen sein.
Pyrotechnik: Griechen setzen mal wieder ganz eigene Maßstäbe
Schier unglaubliche Bilder kursieren aktuell (mal wieder) vom griechischen Fußball im Internet.
Vor dem Ligaspiel zwischen PAOK Saloniki und Olympiakos Piräus kam es am vergangenen Wochenende in Thessaloniki nicht nur zu schweren Auseinandersetzungen, im Stadion empfingen die PAOK-Fans beide Teams zudem mit einer riesigen ‚Pyroshow‘.
Dagegen wirken ähnliche Vorfälle in deutschen Stadien, welche auch zuletzt immer wieder zu Geldbußen durch die Sportgerichtsbarkeit führten, geradezu ‚nicht erwähnenswert‘.
Marco Reus auf dem Weg zur ‚Heiligsprechung‘ in Dortmund? Gemach, gemach!
Was für eine tolle Nachricht für alle, die es mit dem BVB halten! Entgegen der allgemeinen Annahme hat Mittelfeldspieler Marco Reus seinen Verbleib beim BVB auch über das Saisonende hinaus verkündet, seinen Vertrag mit Ausstiegsklausel verlängert und damit auf die ihn für andere Verein relativ günstig zu transferierende Klausel in seinem bisherigen Arbeitspapier verzichtet.
Dafür gebührt ihm, in Anbetracht der Tatsache, dass er im Ausland und wohl auch bei Bayern München u.U. deutlich mehr Geld hätte verdienen können als in Dortmund Respekt.
Die Entscheidung zeigt auch, dass im Fußball der Gegenwart nicht immer nur das Geld entscheidet, wie viele ja längst befürchten. Das ist schön zu sehen und tut allen Fußballromantikern zweifelsohne gut.
Folgerichtig ergießt sich auf den 25-jährigen seit gestern Mittag nun eine Welle der Bewunderung und Dankbarkeit. Hauptsächlich natürlich von BVB-Fans und –Anhängern, aber durchaus von Leuten, denen eine Vereinsbrille in diesem Zusammenhang nicht nachgesagt wird, etwa von DFB-Boss Wolfgang Niersbach, der sich z.B. ebenfalls über diese Entscheidung erfreut zeigte.
Eishockey: Zoff um den DEL-Standort Krefeld
Eishockey hat es hierzulande schon seit langer Zeit traditionell schwer sich im Konzert der ganz ‚großen‘ Sportarten zu behaupten. Gerade auch in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) machen schon seit Jahren immer wieder Schlagzeilen von wirtschaftlichen Problemen einzelner Teams die Runde. Eishockeyfans aus dem Ruhrgebiet können hier ebenfalls ihre eigene Erfahrungen beisteuern. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur kurz u.a. an die ‚Revierlöwen‘ aus Oberhausen, welche zwischen 1997 und 2002 in der höchsten Deutschen Spielklasse unterwegs waren, inzwischen aber längst Geschichte sind.
Kaum ein DEL-Standort der nicht schon einmal in finanziellen Schwierigkeiten steckte, um seine Zukunft im Spitzeneishockey besorgt war. Egal ob Nürnberg, Köln, oder auch Düsseldorf. Wirklich glatt läuft es einfach nicht. Seit Jahren kämpfen die Clubs um mehr Medienpräsenz, um lukrativere Fernsehverträge, können ihre relativ teuren Teamkader kaum vernünftig gegenfinanzieren. An vielen Standorten, so wie z.B. auch in Iserlohn, spielen die Kuvencracks noch in veralteten ‚Wellblechhallen‘. Andere Standorte wie Köln, Düsseldorf und Mannheim verfügen hingegen bereits über moderne Multifunktionsarenen.
Auch in Krefeld war man vor gut 10 Jahren stolz, als man von der alten Rheinlandhalle endlich in den neu gebauten ‚Königpalast‘ umziehen konnte, seinen Fans endlich eine etwas zeitgemäßere Arena für die Auftritte der heimischen Krefeld Pinguine, den Deutschen Meister des Jahres 2003, präsentieren konnte.
Doch genau darum gibt es nun Ärger. Die Zukunft der Pinguine soll sogar auf dem Spiel stehen, wenn der Vertrag mit der Arenabetreibergesellschaft in Kürze ausläuft, und man sich aktuell noch nicht auf eine Fortsetzung des Mietverhältnisses für den Eishockeyclub einigen konnte.