Massive Kritik an Fleischfabrikant Clemens Tönnies auf Schalke: Aber warum eigentlich erst jetzt?

Archiv-Foto: Michael Kamps

Noch immer brodelt es in der Fanszene auf Schalke mächtig. Für den kommenden Samstag wurde parallel zum letzten Saisonspiel 2019/20 gegen den SC Freiburg nun sogar eine Demo am Stadion in Gelsenkirchen angekündigt. Die Kritikpunkte der Anhängerschaft sind dabei vielfältig. Streng genommen passt den Fans aktuell so gut wie gar nichts mehr, was rund um ihren Klub abläuft.

Verständlich, wenn der eigene Verein sportlich nicht nur eine historisch schlechte Rückrunde spielt, dazu finanziell auch noch am Abgrund steht (die Rede ist von rund 200 Mio. Euro Schulden) und zugleich das große Aushängeschild des Klubs, der mächtige Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies, deutschlandweit aufgrund diverser Verhaltensweisen massiv in der Kritik steht.

Da bleibt einem als treuem Anhänger des traditionsreichen Bundesligisten aus dem Ruhrgebiet echt nicht mehr viel, auf das man womöglich stolz sein könnte, wenn man ein königsblaues Herz hat. Wahrlich keine gute Zeit, um ein bekennender Schalke-Fan zu sein.

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Werner-Abgang bei RB Leipzig perfekt – Die Fußballfans sind die Verlierer!

Timo Werner (links). Quelle: Wikipedia, Foto: Эдгар Брещанов – soccer.ru, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Als Nationalspieler Timo Werner im vergangenen Sommer seinen laufenden Vertrag bei RB Leipzig, der eigentlich in diesem Sommer ausgelaufen wäre, öffentlichkeitswirksam nach langem hin und her doch noch vorzeitig verlängerte, da wurde er dafür massiv gefeiert. Nicht nur von seinem Klub, sondern auch von großen Teilen der Öffentlichkeit.

Dabei war schon damals zumindest zu erahnen, dass keinesfalls die Liebe zum Verein oder gar eine sportliche Entscheidung hinter den Entwicklungen stand, sondern lediglich knallharte wirtschaftliche Eigeninteressen Werners.

Als ich das hier im Blog offen ansprach, da setzte ein kräftiger Gegenwind ein. Der Timo habe sich mit dieser Unterschrift ganz klar zu RB bekannt, sehe seine Zukunft längerfristig in Leipzig, wolle aktiv mithelfen den Brause-Klub weiter mit aufzubauen usw..

Obwohl damals schon klar war

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Eine Teilöffnung der Fußballstadien würde den Fans nicht wirklich helfen

Ultras in Aktion. Foto: Daniel Jentsch

Am Sonntagabend wurde im Rahmen der TV-Sendung ‚Sky90‘ angesprochen, was Fußballfans sich schon lange fragen: Wann dürfen, in Anbetracht der derzeit stattfindenden Corona-Lockerungen, denn auch zumindest einige Fans wieder in die Stadien?

Bei Gastgeber Patrick Wasserziehr diskutierten Ex-BVB-Torwart Roman Weidenfeller, Bayern-Vertreter Oliver Kahn und Journalist Tom Bartels über eine Möglichkeit die Arenen schon bald wieder für Publikum zu öffnen. Ein Ansinnen, für das Jens Lehmann im Sport1-Doppelpass noch vor wenigen Wochen übel gescholten und sogar ausgelacht wurde. Inzwischen ist der Gedanke jedoch wohl gar nicht mehr so abwegig. Wenn die Runde auch (natürlich) nicht allzu konkret wurde, in einem waren sich alle einig: Je eher, je besser!

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Pflichtsieg gegen Werder Bremen erwartet – Letzte Chance für Schalke-Trainer David Wagner?

Saisonende 2019 auf Schalke – Notnagel Huub Stevens konnte den Abstieg der Gelsenkirchener verhindern. Foto: Michael Kamps

Dass das Spiel des FC Schalke 04 gegen den SV Werder Bremen, welches am morgigen Samstagnachmittag in Gelsenkirchen über die Bühne gehen wird, am 29. Spieltag das Spiel ‚Not gegen Elend‘ im Fußballoberhaus sein würde, das hätte zu Beginn der Saison 2019/20 wohl auch kaum jemand erwartet. Doch so schnell kann das im Profigeschäft gehen.

Bremens Trainer Florian Kohfeldt galt, ebenso wie sein Schalker Gegenüber David Wagner, zu Beginn der Runde noch als regelrechter Glücksgriff für seinen Klub. Beide Coaches zeichneten sich durch eine hohe Eloquenz und Authentizität aus, waren über Wochen und Monate hinweg die Lieblinge bei Medien und den Fans.

Jetzt, Ende Mai 2020, sind beide Übungsleiter massiv in die Schusslinie geraten. Kohfeldt droht mit seinem Team aus der 1. Liga abzusteigen, David Wagner und seine Schalker stellen nach überraschend erfolgreicher Vorrunde, die den Verein und seinen Anhang sogar vom Erreichen der UEFA Champions League träumen ließen, das schlechteste Team der Rückrunde und warten inzwischen seit dem ersten Rückrundenspieltag auf einen Sieg.

Gegen die um den Klassenerhalt kämpfenden Bremer, ist für die Gelsenkirchener also ein Sieg eigentlich Pflicht. Denn gegen wen will Schalke denn bitteschön in näherer Zukunft noch gewinnen, wenn nicht in der heimischen Arena gegen einen akut abstiegsgefährdeten Klub? Doch genau darin liegt, wie immer in solchen Fällen, eben auch die Gefahr. Der Druck ist auf beiden Seiten immens.

Und so langsam stellt sich dann auch die Frage, was wird aus Schalkes Trainer David Wagner, wenn das Vorhaben Dreier gegen Bremen erneut nicht gelingen sollte?

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BVB empfängt S04 im Corona-Ausnahmezustand: Ein Revierderby für die Tonne?

Ein Derby für die Tonne? Foto: Robin Patzwaldt

Seit Ende der 1970er-Jahre ist das Revierderby zwischen ‚meinem‘ BVB und dem Erzrivalen Schalke 04 für mich schon eines der absoluten Highlights in (fast jedem) Fußballjahr. Diese Spiele versprühten, egal wie die Tabellensituation und die Form der Teams zuvor auch war, stets eine besondere Magie.

Tage- und wochenlang wurde im Vorfeld stets darüber diskutiert, steigerte sich die Vorfreude in beiden Fanlagern bis zum Spieltag ins schier Unermessliche. In diesem Jahr ist das alles anders. Und ich befürchte, nicht nur bei mir.

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Der Fußball darf keine Sonderrolle erhalten, wenn der Kampf gegen Covid-19 glaubhaft bleiben soll

Das leere Stadion des BVB. Foto: Robin Patzwaldt

Es mehren sich derzeit tatsächlich die Anzeichen, dass es mit dem Profifußball in diesem Lande im Mai wieder losgehen soll. Natürlich mit Spielen gänzlich ohne Zuschauer im Stadion und unter strengen Auflagen. Bei den Vereinen hat das Teamtraining in Kleingruppen vielfach auch schon wieder begonnen.

Der durch die Spielpause seit Mitte März aufgebaute wirtschaftliche Druck scheint dermaßen groß zu sein, dass vielen Vereinen, würde diese Saison nicht zu Ende gespielt werden, der bereits Ruin drohen würden. So scheinen hier im Ruhrgebiet außer dem BVB alle Klubs in akuten Existenzängsten zu sein. Das lässt tief blicken, was die Planung für Notfälle betrifft.

Nun könnte man natürlich die Meinung vertreten, dass eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga eine gute Sache wäre, weil die Sportnation aktuell halt nach Unterhaltung lechzt, so wie das ganze Land in diesen Tagen. Da wären selbst die ungeliebten ‚Geisterspiele‘, also Begegnungen ohne Fans im Stadion, plötzlich willkommen bei den Anhängern.

Und doch kommt bei mir keine große Vorfreude auf, wenn ich daran denke, dass dann Anfang Mai irgendwann das große Revierderby zwischen Dortmund und Schalke als eines der noch fehlenden Spiele der Runde den Auftakt in die Schlussphase der Saison 2019/20 bilden würde. Ganz im Gegenteil!

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Die Fußball-Bundesliga wird auch im Mai noch nicht wieder spielen können

Das fast leere Volkspark-Stadion in Hamburg. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Man muss grundsätzlich Ziele haben im Leben. Nur so kann man effektiv auf etwas hinarbeiten und es schließlich auch erreichen. Insofern wundert es auch nicht, dass die DFL derzeit den ambitionierten Plan verfolgt ab Mai wieder Profifußball in Deutschlands Stadien zu spielen, den Betrieb in der Bundesliga und in Liga 2 wiederaufzunehmen.

Dafür gibt es viele gute Gründe. Gerade in schweren Zeiten wie diesen, täte den Menschen etwas Unterhaltung und Ablenkung zweifelsohne sehr gut. Da wäre es urplötzlich dann auch kein großes Problem mehr für viele Fuß0ballfreunde, dass das natürlich dann die ungeliebten ‚Geisterspiele‘ wären. Die Krise macht uns alle eben deutlich bescheidener. 😉

Zu dem Begehren nach Unterhaltung kommt natürlich im konkreten Fall noch mit hinzu, dass die Vereine in eine grundsätzliche Existenznot geraten dürften, wenn die Ligaunterbrechung, die seit Mitte März den Spielbetrieb lahmlegt, noch monatelang weitergehen würde.

Sollte die begonnene Spielzeit 2019/20 am Ende gar vorzeitig abgebrochen werden müssen, so wie im Eishockey hierzulande geschehen, wird im Bereich der DFL von einem finanziellen Schaden von rund 750 Millionen Euro gesprochen. Das brächte selbst Giganten der Branche wie den FC Bayern München oder Borussia Dortmund in allergrößte Schwierigkeiten.

Es verwundert also nicht, dass die DFL alles unternehmen möchte um die Runde noch zu einem sportlichen Ende zu bringen. Doch so löblich und kaufmännisch vernünftig dieses konkrete Ansinnen der DFL auch sein möge, es ist, zumindest in der vorgesehenen Zeitspanne von Mai bis Juni 2020, leider völlig unrealistisch.

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Coronavirus: Warum Zuschauerausschlüsse noch das geringste Problem im Profisport sein werden

Fans in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps

Der Profisport in Deutschland ringt mit den Folgen der Ausbreitung des Coronavirus. Wie soll man angemessen mit der Gefahrenlage umgehen? Noch ist man sich nicht einig. Eine Hiobsbotschaft folgt in diesen Stunden auf die nächste.

Während erste Großveranstaltungen schon ohne Zuschauer über die Bühne gehen werden, so wird das Rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln heute zum Geisterspiel, versuchen andere Klubs ihr Programm mit aller Entschlossenheit unverändert durchzupeitschen. Union Berlin zum Beispiel will am kommenden Bundesligaspieltag trotz allem noch immer mit seinen Fans im Rücken gegen den FC Bayern München antreten. Die Debatten über das Pro und Contra laufen.

Erstaunlich ist jedoch, dass die meisten Beobachter dieser unschönen Entwicklungen dabei bisher noch immer deutlich zu kurz zu denken scheinen.

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Coronavirus – Wenn selbst das Revierderby plötzlich zur absoluten Nebensache wird

Revierderby in Dortmund vor leeren Rängen? Foto: Robin Patzwaldt

Es klang zunächst recht harmlos. Als die Deutsche Fußballliga (DFL) am Sonntagnachmittag mit einer knapp gehaltenen Pressemeldung herauskam, die den Umgang mit dem Coronavirus betraf, da hieß es darin schlicht: „Selbstverständlich gilt der Gesundheit der Bevölkerung und damit auch aller Fußball-Fans oberste Priorität. Dabei muss es das Ziel sein, in unterschiedlichen Lebensbereichen den jeweils angemessenen Weg zu finden zwischen berechtigter Vorsorge und übertriebener Vorsicht.

Selbstverständlich werden sich die Clubs der Bundesliga und 2. Bundesliga mit den zuständigen Behörden an den jeweiligen Standorten wie bisher eng hinsichtlich des Ablaufs weiterer Spieltage abstimmen.

Gleichzeitig steht es außer Frage, dass die Saison wie vorgesehen bis Mitte Mai zu Ende gespielt werden muss, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln. Nur so erhalten Clubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Spielzeit Planungssicherheit.“

Das hieß im Klartext wohl: Wir versuchen alles den Spielbetrieb weiter aufrecht zu erhalten. Zur Not auch ohne Zuschauer!

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Kehrt bei den Ultras jetzt endlich Vernunft ein?

Die Befürchtungen im Vorfeld der für Samstag angesetzten Bundesligaspiele waren vielerorts groß. Würden die Ultras tatsächlich Spielabbrüche riskieren, so wie sie es in einem offenen Brief an die Führungsriege des Verbandes und der Liga vollmundig und recht aggressiv angekündigt hatten? Nun, sie taten es nicht, wie wir jetzt wissen.

Die Erleichterung war daher groß, als die Spiele am Samstag weitestgehend störungsfrei über die Bühne gehen konnten, die Fans sich überwiegend mit dem beschäftigen konnten, wegen dem sie zu hunderttausenden den Weg in die Stadien gefunden hatten: Dem Spiel.

Zwar gab es in fast allen Stadien deutlich sichtbare Transparente und Gesänge in Richtung des DFB, doch blieb alles im erträglichen Rahmen. Haben die Ultras jetzt dauerhaft zur Vernunft gefunden? Zweifel bleiben.

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