Es war zunächst nur eine kuriose, kleine Randgeschichte des letzten Bundesligaspieltages: In den letzten Spielminuten der Begegnung Darmstadt 98 gegen Bayer 04 Leverkusen kassierten gleich etliche Darmstädter Kicker noch eine ‚Gelbe Karte‘, welche nun bei jedem einzelnen von Ihnen eine ‚Gelb-Sperre‘ wegen der 5. Bzw. 10 Karte in der laufenden Spielzeit nach sie ziehen wird. Durchaus kurios! Und, ob Zufall, oder nicht, jeder einzelne von Ihnen wird’s nun ausgerechnet gegen den schier übermächtigen FC Bayern München am nächsten Wochenende fehlen, in der Woche danach, wenn es für die Hessen wieder um wichtige Punkte gegen direkte Mitkonkurrenten im Abstiegskampf geht, stehen dann aber alle fünf (nach abgesessener Sperre) wieder zur Verfügung.
Der üble Verdacht: Gibt Darmstadt die Punkte gegen den Rekordmeister im Vorfeld so bereits quasi freiwillig verloren, nur um die wichtigen Stammkräfte dann danach alle wieder zu Verfügung zu haben, wenn die Chance auf Punktgewinne vermeintlich günstiger stehen?
So verständlich der Ärger vieler Bochum-Fans über den Ausgang des gestrigen Pokal-Viertelfinales gegen den favorisierten FC Bayern München ja auch sein mag, so übertrieben sind viele Reaktionen, welche man aktuell im Netz finden kann.
Auch wenn man feststellen muss, dass solche Unmutsbekundungen indirekt ja auch von den Aussagen von Trainer Gertjan Verbeek und Torhüter Manuel Riemann in Interviews nach dem Spiel mit befeuert wurden.
Natürlich war der Platzverweis in der 43. Spielminute gegen den erst frisch eingewechselten Simunek am Ende eine spielentscheidende Szene. Und auch wenn der in dieser Szene verursachte Elfmeter von Thomas Müller bekanntlich vergeben (bzw. gut gehalten) wurde, kennt die Aufregung über Bayern-Kicker Arjen Robben heute bei vielen Bochumern keine Grenzen, da dieser am Abend nicht nur dazu verantwortlich war, dass Timo Perthel mit einer Augenverletzung früh ausgewechselt werden musste, sondern auch indirekt dafür, dass der für ihn eingewechselte Simunek dann nach nur wenigen Minuten schon wieder mit Rot ‚vom Platz flog‘.
Doch dieses Einschießen auf den Niederländer ist so, wenn man mal aus neutraler Sicht auf die Vorgänge des Abends schaut, völliger Quatsch!
Karl-Heinz Rummenigge, beim nationalen Ligaprimus FC Bayern München immerhin der aktuelle Vorstandschef, sprach bei einer Diskussionsrunde in Mailand nun ganz offen von der möglichen Einführung einer Europaliga mit 20 Top-Mannschaften. Aktuell überlieferte Zitate des Funktionärs sorgen derzeit für viel Aufsehen in der Szene. Mal wieder, möchte man fast schon anmerken.
Dies dürfte wohl insgeheim ein weiterer Schritt des Rekordmeisters sein, die Diskussion der Vermarktung der Fußball-Bundesliga in seinem Sinne voranzutreiben. Erst kürzlich wurde ja innerhalb der Bundesliga das Thema TV-Vermarktung sehr kontrovers diskutiert. Hintergrund dürfte nun auch wohl hier sein, dass die englische Premier League durch einen neuen, besonders lukrativen TV-Vertrag finanziell in ganz neue Dimensionen vorstoßen konnte, während den FC Bayern (und auch andere Top-Clubs der Bundesliga) hierdurch ein großer Wettbewerbsnachteil erwarten.
„Ich schließe es nicht aus, dass man in Zukunft eine europäische Liga gründet, in der die großen Teams aus Italien, Deutschland, England, Spanien und Frankreich spielen“, sagte Rummenigge nun jedenfalls (lt. eines Berichts u.a. der Süddeutschen Zeitung) in einer Diskussionsrunde an der Mailänder Universität Bocconi. Das dürfte in den Ohren vieler Fußball-Manager wie eine offene Drohung klingen.
Dass sich die Bayern dann ihrem Selbstverständnis nach dann natürlich mit zu diesen 20 Clubs zählen dürften, das sollte klar sein. Doch welche anderen 19 Vereine sind dann mit dabei? Der BVB? Wahrscheinlich. Schalke? Möglich. Und sonst? Aus der Bundesliga? Wolfsburg? Leverkusen? Wohl wenig attraktiv außerhalb Deutschlands. Das dürfte dann schon bei der konkreten Besetzung einer solchen Liga spannend werden.
Na, da ist aber einer motiviert. Der Bochumer Felix Bastians trainiert offenbar, zumindest wenn es nach einem frisch veröffentlichtem Facebook-Beitrag von ihm glauben kann, schon fleißig für das im Februar 2016 anstehende Viertelfinale gegen den ‚großen FC Bayern‘. 😉
Kurz zum Hintergrund: Nachdem der VfL gestern seine Achtelfinalbegegnung bei 1860 München souverän mit 2:0 gewann, somit die nächste Runde im DFB-Pokal erreichen konnte, wurde dem Zweitligisten kurz danach der scheinbar übermächtige Rekordmeister für die nächste Runde zugelost. Felix Bastians nahm es offenbar mit einer Mischung aus Vorfreude und Respekt.
Wollte einmal einen Zweikampf gegen Costa gewinnen ????!!!Ist im Spiel ja eher schwierig ?????!!#aufdembildistergarnichtsoschnell #dfbpokal #vflbochum #bochumerjunge #FB5
Ist es nun eine Art ‚Bonusspiel‘ für den FC Schalke 04, wie Trainer Andre Breitenreiter jüngst meinte, oder kann bzw. darf man doch etwas Zählbares von den Gelsenkirchenern erwarten, wenn es heute Abend, ab 18.30 Uhr gegen den scheinbar übermächtigen FC Bayern München geht?
Nach zuletzt wenig erfolgreichen Wochen für die Königsblauen war Trainer Andre Breitenreiter auch auf der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag sichtlich bemüht die Erwartungshaltung der eigenen Anhänger deutlich nach unten zu fahren. Natürlich sei man gegen den Tabellenführer nur Außenseiter, doch das bedeute eben auch nicht automatisch, dass man sich nicht auch eine Überraschung zutraue, so der Coach.
Und damit passte er sich dann auch fast allen Trainern an, die ähnliches zuletzt mit ihrem Team versucht hatten. Bisher ist es allerdings letztendlich lediglich Eintracht Frankfurt gelungen einen Sieg der Münchener in dieser Saison in einem Bundesligaspiel zu verhindern. Und das auch nur mit einer extremen Mauertaktik im eigenen Heimspiel. Eine Taktik die wahrlich nicht schön anzusehen war, als die Hessen sich vor ein paar Wochen ihr 0:0 ermauerten.
Die Schalker-Fans dürften da heute wohl einen etwas anderen Anspruch an ihr Team haben.
Nein, wirklich überraschend kam es nicht, dass der FC Bayern München sein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten aus Dortmund gestern zum Abschluss des achten Spieltages in der Fußball-Bundesliga gewonnen hat. Was aber sehr wohl unerwartet kam, das war die Höhe des Erfolges mit dem der Ligaprimus seinen aktuell schärfsten Verfolger mit 5:1 (2:1) in die Schranken wies, und damit alle Fußballfreunde, welche auf einen spannenderen Verlauf der Meisterschaft in diesem Jahr enttäuschte.
Es sieht, mit nun bereits sieben Punkten Vorsprung, nach gerade einmal acht Runden, erneut schwer nach einen Durchmarsch für den Rekordmeister aus. Eine Tatsache, die aktuell mal wieder für heftige Debatten über die drohende (bzw. real wohl schon längst existierende) Langeweile in Deutschlands höchster Fußballliga sorgt.
Der BVB startete furios in die neue Spielzeit. Nur Siege bis zum Mittwoch der vergangenen Woche. Vereinsrekord! Dann folgte das etwas unglückliche 1:1 in Sinsheim, gegen 1899 Hoffenheim. Das Remis auswärts war beileibe noch kein Beinbruch. Das folgende 2:2 gestern gegen Aufsteiger Darmstadt 98 darf dagegen nun getrost schon als herber Rückschlag verbucht werden. Zumal der Ausgleich für die Gäste eben auch erst in der letzten Spielminute fiel.
Eine Woche vor dem großen Test in München, gegen den FC Bayern, spielen die Schwarzgelben zwar erneut ordentlich, konnten den 0:1-Halbzeitrückstand mit einem Kraftakt, und zwei Treffer von Torjäger Pierre-Emerick Aubameyang, noch in eine zwischenzeitliche 2:1-Führung drehen. Doch statt die Partie dann in den letzten rund zwanzig Spielminuten vorzeitig zu entscheiden, das dann vermutlich vorentscheidende 3:1 nachzulegen, was bei einer Vielzahl von Chancen durchaus möglich gewesen wäre, kassierte die Tuchel-Truppe in der Schlussphase noch den völlig unnötigen Ausgleich. Und das gegen einen Gegner, den Kapitän Mats Hummels nach dem Spiel als faktisch schon ‚tot‘ beschrieben hatte.
So kann es gehen. Ist im Fußball ja auch nicht zum ersten Mal so passiert. Trotzdem ist das zweite Unentschieden des BVB in Folge nun schon eine kräftige Ernüchterung und irgendwie auch schon der Beweis, dass es für den Revierclub aktuell noch nicht wirklich für die Ligaspitze reicht.
Wenige Tage vor dem Euro League-Auswärtsspiel bei PAOK Saloniki in Griechenland und eine Woche vor dem Gastspiel an der Isar, fragen sich viele BVB-Fans bereits wieder wie stark der BVB denn nun eigentlich wirklich ist.
Klar, das Team ist faktisch noch immer ungeschlagen, ist in der Liga aktuell auf Platz 2, in die Europa League mit einem Sieg gestartet, im DFB-Pokal auch noch dabei. Alles soweit völlig ok. Sogar mehr als das. Doch wecken die jüngsten zwei Punktverluste schon gewisse Erinnerungen an längst vergessen geglaubte Zeiten. Einmal mehr fühlen sich Mahner, die Auftaktgegner seihen ja fast ausnahmslos auch keine echten Prüfsteine gewesen, nun bestätigt.
Wohltuend, dass die Mannschaft sich nach den beiden Spielen zuletzt selbstkritisch zeigte, offenbar erkannt wurde woran es lag. Nun stellt sich aber die Frage, ob der Hebel möglichst rasch wieder umgelegt werden kann?
In der aktuell noch immer laufenden ‚englischen Woche‘ in der Fußball-Bundesliga gab es mal wieder schier unzählige Highlights und Geschichten zu erleben, welche sich nun auch hier kurz zu erwähnen und dementsprechend auch zu diskutieren lohnen würden. Sei es der erfolgreiche Start von Trainer Andre Schubert als Nachfolger von Lucien Favre bei Borussia Mönchengladbach, oder auch die inzwischen fünf Pflichtspielsiege in Folge des FC Schalke 04, vier davon in der Liga, wodurch sich die Knappen still und leise in der Spitzengruppe der Bundesliga etabliert haben.
Dass die Schalker nach nun sieben Spieltagen 16 Punkte aufweisen, ein Wert, welchem die Knappen nur vor 44 Jahren toppen konnten, ist schon eine bemerkenswerte Entwicklung unter Neutrainer Andre Breitenreiter.
Oder auch die nun laufenden Personaldebatten in Hannover und Stuttgart, wo beide Teams noch immer den sportlichen Ansprüchen hinterherhinken, im Keller der Tabelle festzuhängen scheinen.
Doch all diese Themen in der Liga stehen aktuell ganz klar zurück hinter einen ‚Phänomen‘ namens Robert Lewandowski, dem Stürmerstar des FC Bayern München, welcher aktuell mal wieder ganz deutlich macht, wie groß u.a. auch der Verlust bei Borussia Dortmund war, als der Pole den Revier-Club im Sommer 2014 ablösefrei in Richtung München verließ.
Es war, wenn man denn irgendwie eine ‚finden möchte‘, zweifelsohne die Negativgeschichte rund um die große Saisoneröffnung bei Borussia Dortmund am Samstag. Dass zahlreiche Fans im Stadion den Nationalspieler mit Pfiffen empfingen kam jedoch bei näherer Überlegung nicht wirklich überraschend. Auch Gündogan selber dürfte das Geschehen daher nicht überrascht haben.
Daher ist es jetzt im Nachgang schon recht überraschend, dass zahlreiche Medien die Geschichte aktuell derart intensiv aufgreifen, dabei offenkundig versuchen aus den ‚paar‘ Pfiffen, welche sich zudem nicht durch das ganze Spiel zogen, sondern nur bei der Vorstellung der einzelnen Spieler davor aufkamen, einen echten ‚Skandal‘ zu machen, die Geschichte damit insgesamt dann auch wesentlich größer zu machen als sie eigentlich war bzw. ist.
Natürlich war es grundsätzlich nicht geschickt, wie Gündogan und seine Berater sich zuletzt gegenüber dem BVB und seinen Fans verhalten haben. Auch die Tatsache, dass er nun wohl nur irgendwie ‚notgedrungen‘ beim alten Verein verlängerte, seinen Vertrag dabei jedoch auch wieder nur um ein einzelnes Jahr ausgedehnt wurde, die Diskussionen rund um seine Zukunft also vermutlich bereits im Winter, oder spätestens im nächsten Sommer, erneut beginnen werden, sind dabei nur unnötiges Wasser auf die Mühlen seiner aktuellen Kritiker.
Eines ist aber wohl auch klar: Wenn der Mittelfeldspieler aktuell mit den Worten „Ich glaube: Wenn ich meine Leistung bringe und eine Schippe drauf lege, kann ich viele Leute überzeugen. Hoffentlich auch die, die jetzt verstimmt sind“, zitiert wird, dann dürfte er auch damit eindeutig Recht haben.
Fußballfans sind in dieser Beziehung erfahrungsgemäß häufig ähnlich vergesslich wie Wähler bei gebrochenen Wahlversprechen. In ein paar Wochen kann das Verhältnis vieler Fans im Westfalenstadion zu Ilkay Gündogan daher dann auch schon wieder viel freundlicher aussehen.
Es war gestern tatsächlich das von Millionen Fußballfreunden so erwartete spektakuläre Ende der an der Spitze längst gelaufenen Bundesliga-Saison. Der Samstagnachmittag brachte zum Saisonfinale im Fußballoberhaus wieder einmal alle möglichen Facetten an großen Emotionen an die Oberfläche. Freudentränen bei Fans, Spielern und Offiziellen, aber natürlich auch tiefe Trauer und Bestürzung. Selbst Frust und große Wut waren mancherorts zu beobachten als die die Eliteliga die Saison 2014/15, die finale 34. Runde, hinter sich gebracht hatte, die Hoffnungen der einzelnen Teams sich danach erfüllt hatten oder zerstört wurden.
Und obwohl in einer repräsentativen, großen Umfrage im Vorfeld rund 80% der Befragten äußerten, dass sie den Abstieg am ehesten dem Bundesliga-Dino, dem Hamburger SV, gönnen wurden, kam es am Ende anders. Der HSV rettete sich nach einem 2:0-Sieg gegen einmal mehr erschreckend schwache Schalker noch auf den Relegationsrang, darf nun gegen den Tabellendritten im Unterhaus, welcher heute Nachmittag in Liga 2 aus den Mannschaften Darmstadt, Karlsruhe und Kaiserslautern ermittelt werden wird, um die Fortsetzung seiner 52-jährigen Ligazugehörigkeit spielen. Klarheit gibt es für die Hansestädter dann erst am 01. Juni, wenn auch das Rückspiel der Relegation gespielt sein wird.
Direkt ‚erwischt‘ hat es gestern mit dem SC Paderborn den wohl klarsten Außenseiter der Bundesligageschichte und mit dem SC Freiburg den zweiten ‚Kleinen‘ im Konzert der ‚Großen‘. Stuttgart, Hannover und Berlin wird man hingegen in der kommenden Spielzeit erneut bzw. weiterhin in der 1. Liga sehen.
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