Toni Kroos gab sich Minuten nach seinem 2:1-Freistoßtreffer in der fünften Minute der Nachspielzeit für die DFB-Elf gegen Schweden überraschend angefressen. Statt sich ausgelassen über den glücklichen Sieg zu freuen, der der Deutschen Elf die Chance auf eine Achtelfinalteilnahme bei der Fußball-WM 2018 in Russland auf den letzten Drücker erhalten hat, widmete er sich lieber in ungewohnter Schärfe den Kritiker der eigenen Mannschaft.
Diesen warf er vor, dass sich zuletzt wohl sehr viele in der Heimat darüber gefreut hätten, wenn die Löw-Truppe erstmals sein Menschengedenken in der Vorrunde frühzeitig aus dem Turnier ausgeschieden wäre. Doch ganz so leicht wollte man es diesen aus Sicht der Mannschaft eben nicht machen, wie der Profi von Real Madrid mit geschwollenen Halsadern trotzig in die Mikrofone der versammelten Journalisten diktierte.
Logisch, da sprach in der ersten Erregung nach dem Schlusspfiff noch sehr viel Adrenalin mit. So ein Last-Minute-Siegtreffer der setzt halt zwangsläufig viele Emotionen frei. Dass da nicht jedes Wort vorher auf die diplomatische Goldwaage gelegt wird, das sollte klar sein. Und doch geben die Aussagen von Kroos selbst mit einigem Zeitabstand einigen Grund zu berechtigten Diskussionen.
Denn tatsächlich kann man in den letzten Wochen ja viele kritische Stimmen in Richtung der DFB-Elf wahrnehmen. Sogenannte Experten, Mainstream-Medien aber auch ungewohnt viele ganz ’normale‘ Fußballfans haben aus sehr unterschiedlichen Gründen aktuell offenbar besonders viele Gründe überaus kritisch in Richtung der eigenen Nationalmannschaft zu blicken.