Schon wieder ist eine Woche vergangen. Der nächste Bundesligaspieltag steht an diesem Wochenende ins Haus. Die Ruhrbarone-Autoren Peter Hesse und Robin Patzwaldt haben es sich auch diesmal nicht nehmen lassen die Lage in der Szene zu besprechen. In dieser Woche ging es neben dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund unter anderem auch um das Berliner Derby zwischen Union und Hertha BSC, die Jobgarantie für Bundestrainer Joachim Löw für das nächste Jahr und den Aufschwung des VfL Bochum in Liga 2. Aber lest selbst:
Covid-19: Auch der Profisport muss auf einen Corona-Impfstoff hoffen
So langsam wird die Situation im Profisport echt kritisch. Nicht nur, dass die Veranstaltungen, sofern sie derzeit denn überhaupt noch durchgeführt werden können, bedingt durch die Corona-Pandemie schon seit Monaten nur noch ohne nennenswerte Zuschauermengen vor Ort stattfinden können, was viele Klubs in große finanzielle Nöte bringt. In diesen Tagen mehren sich auch die Meldungen, wonach immer mehr erkrankte Sportler in Quarantäne müssen.
Lässt sich der Spielbetrieb zum Beispiel in der Fußball-Bundesliga und in vielen weiteren Formaten so in den kommenden Monaten so überhaupt noch regulär und möglichst fair aufrechterhalten? Die Zweifel mehren sich.
Ein Blick durch die aktuellen Meldungen aus diversen Sportarten reicht schon, um zu erkennen, dass derzeit vieles bedrohlich ins Wanken gerät, was noch in den hinter uns liegenden Sommermonaten relativ gesichert fortgesetzt werden konnte.
Wird die Fußball-Bundesliga jemals wieder wie früher sein?
BVB-Boss Aki Watzke jammerte am Samstagabend im Sportstudio des ZDF öffentlich über drohende finanzielle Verluste des BVB. So würde die Corona-Situation den Klub alleine beim am kommenden Wochenende anstehenden Heimspiel gegen den FC Schalke 04 rund eine Millionen Euro ‚kosten‘, weil die angestammten gut 80.000 Zuschauer bekanntermaßen aktuell nicht im Stadion sein könnten.
Wenige Tage späte drohe dem BVB gegen St. Petersburg in der UEFA Champions League dann erneut das Gleiche. Der Klub bezifferte den u.a. deshalb zu erwartenden Verlust für diese Saison kürzlich schon einmal auf rund 70 Millionen Euro.
Logisch, dass ein Verein sowas nicht ewig wird stemmen können. Die Pandemie bedroht folglich die Zukunft selbst der größten Klubs im Lande. Doch eines wird in diesen Diskussionen ums Geld gerne vergessen: Es droht damit auch das Ende der Fan-Kultur, wie wir sie zuletzt kannten.
Das Fußball-Länderspiel der DFB-Auswahl gegen die Türkei in Köln gehört komplett ignoriert!
So eine zweiwöchige Unterbrechung des Spielbetriebs in der Fußball-Bundesliga, wie wir sie gerade einmal wieder erleben, ist bei den Verantwortlichen der Liga und den vielen Millionen Fans im Lande nie besonders beliebt.
Wenn den 36 Proficlubs in Liga 1 und 2 aufgrund einiger Auftritte der Nationalmannschaft(en) der Rhythmus im Spielbetrieb schon kurz nach Saisonstart wieder komplett abhandenkommt, dann ist das traditionell ärgerlich. Insbesondere aber dann, wenn dies in Pandemie-Zeiten geschieht, und ein darin angesetztes Länderspiel dazu auch noch völlig ohne sportlichen Wert daherkommt, wird es widersinnig und im Sinne des Sports sogar sehr ärgerlich.
‚Mir geht diese ewige Lamentiererei von Favre in den Pressekonferenzen extrem auf den Geist!‘
Auch in dieser Woche haben sich die Ruhrbarone-Autoren Peter Hesse und Robin Patzwaldt wieder am virtuellen Wasserspender in der Ruhrbarone-Redaktion getroffen und kurz ihre Gedanken zum aktuellen Geschehen im Profifußball ausgetauscht.
Heute ging es u.a. um den Nervfaktor von BVB-Coach Lucien Favre, alte Bochumer Recken und das Trainerdebüt des neuen Schalke-Coaches Manuel Baum
ZDF-Reporterin Claudia Neumann und der FC Schalke 04 ruinieren vielen Fans den Saisonauftakt
So kann das gehen. Da freut man sich seit Tagen auf das Eröffnungsspiel der Fußball-Bundesliga-Saison 2020/21, und dann endet dies in einer totalen Enttäuschung. Nicht nur die Tatsache, dass der FC Schalke 04 beim desaströsen 0:8 an der Isar, beim Spiel gegen den immer übermächtiger werdenden FC Bayern München, so überhaupt nicht ablieferte, auch der Kommentar von Claudia Neumann im ZDF, konnte einem schnell die Zornesröte ins Gesicht treiben.
Die vielleicht wichtigste Bundesliga-Saison aller Zeiten beginnt
Heute Abend geht es endlich wieder los! Mit dem Spiel des FC Bayern München gegen den FC Schalke 04 geht die Fußball-Bundesliga, nach gut zehn Wochen Sommer-Pause, in ihre vielleicht wichtigste Saison.
Was zunächst nach Spannung und Attraktivität klingt, ist in Zeiten der Corona-Pandemie ein großes Wagnis, das mit vielen Risiken und Unwägbarkeiten zurechtkommen muss, die weit abseits des grünen Rasens liegen.
Was kann der BVB von Marco Reus in Zukunft noch erwarten?
Bei den Fußball-Bundesligisten läuft gerade die Vorbereitung auf die in zwei Wochen beginnende Saison 2020/21. Coronabedingt hört und sieht man diesmal von den Protagonisten vergleichsweise wenig. Einerseits sind Zuschauer bei den Vorbereitungsspielen aktuell noch immer die Ausnahme, andererseits hat die Pandemie das Koordinatensystem der Gesellschaft gerade insgesamt gehörig verschoben. Profifußball ist in diesen Tagen selbst für viele Hardcore-Fans halt längst nicht mehr so wichtig, wie er ihnen noch bis zum März erschien.
Trotzdem produziert die Liga natürlich auch weiterhin Schlagzeilen und Diskussionen. Beim BVB beschäftigt die Fans zum Beispiel das nahende Comeback von Kapitän Marco Reus, der am morgigen Montag sein Comeback nach sieben Monaten Verletzungspause geben soll.
So berichten die Ruhrnachrichten zum Beispiel gerade mit einer gewissen Vorfreude: ‚Nach sieben Monaten Zwangspause wird Marco Reus am Montag gegen Sparta Rotterdam sein BVB-Comeback geben.‘
Für die Kollegen ist das offenkundig mit einer gesteigerten Erwartungshaltung verbunden. Mir stellt sich in Anbetracht des nahenden Comebacks gerade eine ganz andere Frage: Was kann der BVB sich von Marco Reus in Zukunft eigentlich noch erwarten?
Verstärkt der verletzungsanfällige Offensivspieler die Mannschaft der Schwarzgelben wohl überhaupt noch? Kann er den BVB sportlich dauerhaft besser machen? Ich habe inzwischen gehörige Zweifel daran.
Zulassung von Teilzuschauermengen bei Spielen der Fußball-Bundesliga könnte Wettbewerb verzerren
Es war eine Nachricht, die bei vielem Fußballfreunden im Lande zunächst einmal große Erleichterung auslöste. RB Leipzig hat von den örtlichen Behörden in Aussicht gestellt bekommen, zum Bundesligasaisonstart in gut zwei Wochen wieder 20 Prozent der Zuschauerplätze bei Heimspielen in Leipzig besetzten zu dürfen. Gut 8.000 Fans wären das im Falle des Brauseklubs. Dies berichteten am Dienstagnachmittag übereinstimmend diverse Medien.
Nachdem seit März die verbliebenen restlichen Saisonspiele 2019/20 Corona bedingt allesamt völlig ohne Stadionzuschauer über die Bühne gehen mussten, klang das nach einer guten Nachricht. In Wahrheit würde ein solches Vorgehen aber mehr Probleme als Vorteile mit sich bringen. Zumindest dann, wenn man nicht nur auf das damit zu erwirtschaftende Geld schaut, sondern auf einen fairen Wettbewerb Wert legt.
Wenn einfach nix passiert: Die Formel 1 vergibt gerade ihre Chance neue Fans hinzuzugewinnen!
In Sachen Sport ist in diesem Sommer bekannter Weise ungewöhnlich wenig los. Keine Olympischen Spiele, keine Fußball-EM, kein Wimbledon, zunächst auch keine Tour de France und auch seit Ende Juni schon keine Fußball-Bundesliga mehr.
Für jemanden dessen Zeitplan, insbesondere an den Wochenenden im Regelfall nach den Sportveranstaltungen ausgerichtet ist, und das betrifft ja in diesem Lande längst nicht nur Journalisten, ist das folglich eine sehr merkwürdige Zeit.
Es fehlen einem viele der sonst üblichen Eckpfeiler des Sportjahres. Das verändert nicht nur für die betroffenen Sportler vieles. Nun könnte man ja leicht auf die Idee kommen, dass es durch solch bisher nie gesehenen Lücken im Sportkalender auch zu Verschiebungen von Fan-Interessen und medialer Aufmerksamkeit kommen wird.