Oppa erzählt vom Krieg oder: Damals unter Präsident Ottokar Wüst war beim VfL Bochum doch wirklich alles besser!

Sportlich dümpelt der VfL Bochum momentan in der 2. Bundesliga und der Wiederaufstieg der „Unabsteigbaren“ ist momentan nicht wirklich gesichert.

Zusätzlich zur sportlichen Misere kommt das Vakuum im Aufsichtsrat, welches durch den überstürzten Rücktritt des bisherigen Vorsitzenden Werner Altegoer und weiterer Mitglieder des Aufsichtsrates verursacht wurde. Zwar besteht der VfL Bochum darauf, dass man handlungsfähig sei, doch die Frage in welche Richtung sich der VfL Bochum zukünftig entwickeln wird, ist weiterhin offen. Wenn es irgendwo zu Umbrüchen kommt, werden die verschiedensten Vorschläge gemacht und in die Diskussion eingebracht. So auch beim VfL.

Es fing alles mit einem unscheinbaren DIN A4-Zettel an, der vom Layout her irgendwo zwischen „Kindergartenkinder versuchen sich an Erpresserbriefen“ und den ersten Layoutversuchen mit Hilfe von Schreibmaschine und Pritt-Stift anzusiedeln ist:

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WATTENSCHEID IST UNSER LEBEN

Wir sind Wattenscheider Jungs! Geboren, aufgewachsen und geformt in dieser kleinen Weltstadt mitten im Pott. Eine harte Schule zwischen Ghetto und Einöde, zwischen Prolldisco und Straßenkampf, zwischen Fußball und Langeweile. Die SG Wattenscheid 09 hat unsere Jugend bestimmt. Mit ihrem Abstieg aus der ersten Bundesliga verebbte unsere Liebe für das runde Leder. Fußball-Legasthenie war die Folge. Kein Interesse, kein Antrieb, keine Kultur. Jetzt sind wir zurück zu den Wurzeln, auf dem Rasen, der die Welt bedeutet – beim Auswärtsspiel der Wattenscheider Kicker in der NRW-Liga. Ein Erlebnisbericht von Herrn Schlange und Herrn Joswig.

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Der Ruhrpilot

Fußball: Rot-Weiss Essen meldet Insolvenz an…Der Westen

Ruhr2010: Eine Million Menschen singen am Samstag um 12.10 Uhr…Ruhr Nachrichten

Ruhr2010 II: Das goldene Dorf…Hometown Glory

Opel: Rettungsaktion für Opel kommt ins Stottern…Welt

Ruhrfestspiele: Malkovich spielt den Massenmörder Jack Unterweger…Ruhr Nachrichten

Ruhrgebiet: Welle an Austritten überrollt das Ruhr-Bistum…Der Westen

Kultur: Das war Soulcialism…Kochplattenteller

NRW: Letzte Ausfahrt Neuwahl…Der Westen

Duisburg: Love Parädchen…Der Westen

Essen: Speakers’ Corner 2.0 wird offiziell eröffnet…Pottblog

BP: Die Linke in der Gauck Falle…Demokratisch Links

BP II: Zensursulas Luftnummer…F!XMBR

BP III: Mutti bekommt Schwiegersohn…Frontbumpersticker

Internet: Interview mit Peter Sunde über Flattr…Netzpolitik

Geld: Schwarz-Gelb verspielt letzten Kredit…Carta

Recht: Simulierte Sicherheit…Jungle World

Gute Besserung: Zwangspause für den Sprengsatz…Sprengsatz

Der Ruhrpilot

NRW: Kraft lässt alles offen…RP Online

NRW II: SPD und Grüne in NRW wollen jetzt bei der FDP sondieren…Hamburger Abendblatt

NRW III: Kraft und Rüttgers zum Ende der Sondierungsgespräche…Pottblog

Karstadt: Metro macht erneuten Vorstoß…Ruhr Nachrichten

Medien: Wird die Westfalenpost teurer?…Zoom

Ruhr2010: Ausländer im Ruhrbergbau…Hometown Glory

Dortmund: Drabig rückt auf ins Präsidium der Landes-SPD…Der Westen

Bochum: Einkaufszentrum für die Innenstadt…Der Westen

Duisburg: Das digitale Erstaunen der ARGE…Prospero

Essen: DFB erkennt RWE-Bürgschaft nicht an…Der Westen

Essen II: Gott schütze Rot Weiss Essen…Der Westen

Gaza: Aufrufe zum Mord an Juden…Hometown Glory

Gaza II: Propagandaschlacht auf hoher See…Jungle World

Gaza III: Herr Erdogan und sein Kampf um den Gazastreifen…Xtranews

BP: Zensursula for President…Frontbumpersticker

BP II: not my president … aber…Zeitrafferin

BP III: Außenstelle Merkel…Weissgarnix

BP IV: Aus Respekt vor dem Amt…F!XMBR

BP V: Vieles spricht für Joschka… Law Blog

Internet: EDRi-Broschüre klärt über Censilia-Pläne auf…Netzpolitik

Internet II: Nochmal zu Flattr…Blogbar

Apple: iPad und die Vodafone-Tarife…Pottblog

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Mohamed war ein Prolet…

 . . . und ein paar weitere heitere Fußballgeschichten, weil es gleich wieder losgeht!!!

abb: stadtwerke bo/ ruhr nachrichten

RWE/ Für mehr als 30 Millionen Euros soll Traditionsclub und Viertligist Rot-Weiß Essen nun endlich doch ein neues Stadion bekommen kick. Ein Steinwurf entfernt vom alten Georg-Melches Stadion fällt deshalb am Samstag, High Noon, der feierliche symbolische Startschuss für die neue rot-weiße Spielstätte. Eine der letzten Amtshandlungen des scheidenden OB Wolfgang Reiniger (CDU). Immerhin ist das neue Stadion mit vier Tribünen geplant und damit gegenüber dem bisherigen Traditionsbau (3) klar im Vorteil. Klar im Nachteil sind Fußballtraditionalisten im Essener Norden. Statt Georg Melches – dem für die meisten vor allem nur noch rätselhaften Namen des Cluburvaters kick – soll die neue Arena laut "derwesten" einen Namenssponsor aus der Wirtschaft bekommen kick. Allerdings handelt es sich dabei um das allerunauffälligste Sponsoring der Fußballgeschichte: Die neue Anlage wird schlicht "RWE-Arena" heißen. Rheinisch-Westfälischer Kapitalismus, man muss ihn einfach lieben!

VfL/ Zwanzig Kilometer ostwärts heißen die Dinge schon längst anders. Namenssponsor des Rewirpower-Stadions sind die Stadtwerke Bochum und nach der Umbenenung des Ruhrstadion hat der kommunale Versorger nun die nächste Verwandlung ins Auge gefasst. In einer Anzeige haben sich die Bochumer Lizenzspieler in Haka-Pose ablichten lassen. Auffällig: Die Spieler aus der zweiten Reihe posen besonders grimmig. Auch die eher witzigen Ankündigungsplakate für die VfL-Spiele, die bislang die Abenteuer der Bochumerin Gerda zeigten, machen nun einem neuen Motiv Platz. Etwas Fankurve ist zu sehen und dazu das Motto: "Andere haben Trophäen, wir haben Euch!" Angesichts der chronischen Unzufriedenheiten mancher Bochumer Fanseele (kick) kann das allerdings auch als Klage verstanden werden.

BVB/ Im Pokal hat Lucas Barrios bereits getroffen, der neue Weltttorjäger des BVB, doch nun macht ihm Don Alfredo Pöge, Erbsenzähler des Weltfußballs den Titel streitig kick. Zu Pöge und seinen Fußballstistikern ist schon viel geschrieben worden, zum Beispiel im Spiegel.
Persönlich glaube ich ja, die alten Männer und der Republikflüchtling sind eine Art Fußballfreimaurerloge, die den Fußball unterwandern wollen, seine Geschichtschreibung monopolisieren um die ewige Herrschaft des Bösen einzuleiten.

S04/ Schalke hat(te) bekanntlich dieses interkulturelle Problem mit seinem Vereinslied. Für mich nur wieder ein Beispiel von "misheard lyrics". Auf der Nordkurve singen sie seit Jahren klar und eindeutig "Mo-ha-med war ein Prolet". Und was man so von Mohamed weiß – erst am Feuer, Walzwerk, Mannesmann, dann auf Stütze, nebenbei Taxi – muss ich sagen, sie haben recht!  

Ein Hoch auf DPA, die wissen alles!

Der Tusch des Tages geht heute mal an die DPA, denn: die wissen alles. Und zwar vor allen anderen. Heute um 9.12 Uhr flatterte eine Agenturmeldung in die angeschlossenen Redaktionen. Nicht wirklich interessant, aber es ist schließlich Sommerpause im Fußball. "Ergebnisse und Tabelle des Concacaf-Gold Cup" in den USA. Gruppe A aus Columbus, Kanada und El Salvador trennen sich 0:0, Jamaika und Costa Rica trennen sich 1:1, zur Pause führte Jamaika. Doch seit kurz nach zehn gibt es auch eine Eilmeldung auf DPA …

Foto: Ruhrbarone beim Abnehmen des "Tusch des Tages"  (flickr.com)

Gold Cup, Ergebnisse EIL, steht dort. Und es folgt eine dürre Erklärung an die Redaktionen, die Ergebnismeldung von 9:12 Uhr nicht zu verwenden, die Spiele fänden nämlich erst in der "Nacht zum Mittwoch" statt. Mistbau, aber was für einer! Sei es drum: Ich vertraue weiter der guten alten DPA. Habe auf die beiden Unentschieden beim Buchmacher gesetzt und halte Euch auf dem laufenden, wer wirklich Recht hatte – die Meldung von 9:12 oder die von 10:07. Könnt mir (und DPA) mal kräftig die Daumen drücken!

PS: Wetten kann süchtig machen, fangen Sie gar nicht erst damit an!

 

Wer gegen wen? Wie die Funzelliga startet

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Im Frühjahr wurde die Einführung der Funzelliga vom außerordentlichen DFB-Funzeltag in Düsseldorf abgenickt. Und morgen, Donnerstag 2. Juli um 11 Uhr ist es soweit. Die Liga stellt – natürlich live – den Spielplan für die beiden ersten Funzelligen vor, die am Freitag, 7. August mit dem "obligatorischen Freitagspiel" starten. Und wetten, dass zum Auftakt Magaths Schalke auf Ex-Magaths Wolfsburg trifft?!

Abb: ruhrbarone.de

Danach wird der Fußball aber ziemlich unübersichtlich. Zwischen Freitag 18 Uhr und Montag 22.15 gibt es rund 20 Stunden Livefußball im Fernsehen. Und bei dieser Dauerbefunzelung ist die 3. Liga – beginnt bereits Ende Juli – noch gar nicht mitgerechnet. Es kommen noch einmal zehn Spiele (zwei am Freitag, sechsmal Samstag, zweimal Sonntag; zumeist 14 Uhr) dazu – in der Regel.

Natürlich gibt es auch einige Ausnahmen vom so genannten "Kernspieltag". Aus den fünf "Parallelspielen" am Samstag um 15.30 werden nach "Abstellungsperioden des Weltverbands FIFA" sechs und das Freitagabendspiel um 20.30 wird stattdessen von Zweitligisten ausgetragen. Außerdem finden in fünf UEFA-Cup-Wochen keine Samstagsspiele während der ARD-Sportschau statt. Was ja ohnehin keinen Sinn macht, außer dass sich zwei Sendeformate hübsch kannibalisieren. Natürlich steht der Samstags-Sieger auch schon fest – es ist der gute alte Videotext.

Das ganze noch einmal in einer grafischen Zusammenfassung, gute Unterhaltung:

 

Ein Schock am Wörtersee

Heute mal der Tusch für die Welt! Ein dichtes, schnelles Tagebuch von Elmar Krekeler und der Abdruck der  Eröffnungsrede des Bachmann-Wettbewerbs in  Klagenfurt. Es spricht Josef Winkler. Nein, es seziert, blamiert, schockiert da einer der wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller eine Stadt ohne Bibliothek, aber dafür mit Korruption und Unfalltot um ein nutzloses EM-Stadion direkt am Wörthersee. Herausragend. Leider weniger herausragend die Überschrift: Autor Josef Winkler "brüskiert Haider Witwe". Das ist natürlich – wie sagt man es noch dort drunten? – a Schmarrrrn. Und zwar: Oan großer! 

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Zur Sprache des Fußballs

Es begann mit einer Abseitsstellung. Mitspieler Sul. war schon wieder unzufrieden mit der Schiedsrichterentscheidung, zeterte und meckerte, wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Der Referee zückte die gelbe Karte. Sul. war immer noch auf Touren und kommentierte die Verwarnung mit einer abwertenden Handbewegung. Der Schiri nestelte nach der roten Karte, zeigte sie und sagte dem weiter wütenden Sul.: "Das ist eine Missbilligung". Das wollte Sul. natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Er konterte: "Bist selber eine Missbildung". Verließ aufreizend langsam das Spielfeld. Buhrufe beider Mannschaften. Da sage einer, die Sprache des Fußballs ist international.

Dinge, für die die Finanzkrise leider zu spät kam

Die Finanzkrise ist Mist. Menschen müssen kurz arbeiten, oder gar nicht mehr. Länder gehen Pleite. Banken, Versicherungen und Konzerne sowieso. Dazu feiert Vater Staat ein Comeback, durch das selbst Martin Schulz (SPD) aus Würselen ein bisschen wie Barack Obama klingt. Die Finanzkrise hat aber auch guten Seiten: Wettbüros, die so tun, als wären sie Banken, finden wir jetzt doof. Genauso künstliche Palmeninseln vor Dubai, das fernöstliche Hochhauswettrüsten, den Rhein für Hochseedampfer ausbaggern. Doch für manche Dinge kommt die Finanzkrise zu spät. Heute: Die Siemens cookingLounge.

Abbilddungen: ruhrbarone

In der Bayern München Spielstätte von Fröttmaning direkt neben einer Mülldeponie, diesem Stadion am Ende der Welt, das seine Außenhaut wie ein Chamäleon verfärben kann und doch nur aussieht wie ein breit getretener Golfball, in diesem Stadion kann man nicht nur mit dem BMW vor die VIP-Lounge vorfahren und dann abgehalftetere und/ oder wechselwillige Fußballweltstars ansehen. Hier kann man jetzt auch Kochen lernen.

Ein Koch namens Stefan Ziemann betreibt mitsamt dem Münchner Weltkonzern Siemens hier eine Kochschule mit Hochleistungsküche und Logenfenster – was eine genauso beknackte Geschäftsidee ist wie hier eine Bibliothek, ein Kino oder ein Theater zu eröffnen. Doch statt den Ball flach zu halten, und die Stadionpanoramaküche zu den anderen Nieten wie die Rolltreppe ins Nichts (klick) zu legen, haut Siemens im aktuellen Magazin der Süddeutschen Zeitung kräftig auf die Sahne.

"Wenn die Fußballstars des FC Bayern München in die Allianz Arena einlaufen", schreiben die stilblühenden Konzerntexter, "verwandelt sich das Stadion in einen brodelnden Hexenkessel. Ein Kessel, in dem man nun auch kochen kann, denn für fußballbegeisterte Genießer hat Siemens im schönsten Stadion der Welt einen besonderen Ort geschaffen." Oink.

Ich wiederhole: Siemens hat den "fußballbegeisterten Genießer" entdeckt, für den es im "schönsten Stadion der Welt" (?) jetzt das Angebot gibt, "während rundum die Emotionen hochkochen", auf 160 Quadratmetern "Spitzengastronomie und Fußball" zu "genießen". Der fußballbegeisterte Genießer darf auch wählen, ob er während des Spiels mit einem Menu bekocht wird oder ob sich für ihn an das Fußballspiel "noch ein exklusiver Kochkurs" anschließt.

  Ich versuche es mir vorzustellen, bin schließlich auch fußballbegeistert und ein Genießer: Ich fahre  Samstags zum FC Bayern in die cookingLounge, treffe auf andere Genießer, stehe um den Herd von Herrn Ziemann. Während sich draußen die Spieler warm machen, gucke ich zu wie der putzt, schneidet und brutzelt. Setze mich zum Anpfiff auf die Freischwinger, plaudere mit Tischnachbarn, höre Stadionatmosphäre, sehe mal zum Stadion TV mal aufs Spielfeld. Es gibt einen leckeren Tropfen aus dem Rheingau, es duftet nach Basmatireis und Noilly Prat. Und für die Halbzeitpause hat Herr Ziemann was ganz besonderes in Petto: "Meine Empfehlung zur Halbzeitpause: Mit Vanilleschote gepiercter Seeteufel an Risotto und Frühlingszwiebeln".

Ich schätze mal, auch beim schrumpfenden, kriselnden Weltkonzern Siemens möchte man einige Geschäftsideen der letzten Jahre gerne ungeschehen machen: mit bundesdeutschen Handyschraubereien angefangen zu haben, blind auf die Einschienenbahn (klick) zu setzen, die geschmierten Pseudogewerkschaften. Auch die Kochschule im Fußballstadion dürfte bald dazu gehören. Das kommt dann bei der nächsten Wirtschaftskrise unter die Räder.