Italien hat es geschafft: Boykott der umstrittenen Fußball-WM in Katar auf elegantem Weg

WM-Qualifikationsspiel im Hamburger Volksparkstadion. Archiv-Foto: Daniel Jentsch

Das Teilnehmerfeld für die Fußball-WM 2022 in Katar formt sich. Die von Anfang an hoch umstrittene Veranstaltung rückt scheinbar unaufhaltsam näher, scheint sich dabei zudem immer mehr von der ursprünglichen Kritik zu befreien.

Dies wurde unter anderem am Donnerstag noch einmal deutlich, als Europameister Italien sich im Playoff-Halbfinale gegen Außenseiter Nordmazedonien (0:1) in der Qualifikation sportlich bis auf die Knochen blamierte und die Endrunde verpasste. Italien-Trainer Roberto Mancini zeigte sich nach dem Spiel sehr enttäuscht über das Ausscheiden. Und auch Spieler zeigten sich betrübt. So sprach Roberto Mancini sogar von der ‚größten Enttäuschung seiner Karriere‘.

Dies zeigt, dass die Motivation der Sportler an diesem Turnier teilzunehmen trotz aller vielleicht vorhandenen Bedenken grundsätzlich noch immer überraschend groß ist. Auch im Lager des DFB-Teams ist zuletzt nur noch wenig Kritik am Gastgeber zu vernehmen gewesen.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass viele Ankündigungen der Vergangenheit, die bis hin zu einem Boykott Katars gingen, am Ende doch reine Lippenbekenntnisse waren. Die Fußball-WM 2022 scheint am Ende ähnlich unkritisch begleitet zu werden, wie vergangene Turniere. Jedenfalls, was die Teilnehmer betrifft. Hier droht eine vertane Chance.

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Die vollen Stadien in der Bundesliga könnten sich noch bitter rächen

Ungewohnt voll war es am Samstag auf Schalke. Foto: Michael Kamps

Es sind ungewohnte Bilder, die einen zwiespältig zurücklassen. Die Fußball-Bundesliga kehrt nach rund zwei Jahren der pandemiebedingten Einschränkungen in diesen Tagen schrittweise wieder in die alte Normalität zurück. Sie versucht es zumindest. Nach Monaten gänzlich ohne Zuschauer in den Stadien, öffnen sich die Eingangs-Tore jetzt wieder für mehr und mehr Fans.

In Gelsenkirchen war es zum Beispiel am Samstag beim Heimspiel des Zweitligisten FC Schalke 04 gegen Hannover 96 schon wieder fast voll in der Arena. So schön das für alle Fußballfreunde auf den ersten Blick auch sein mag, so bedenklich ist es auf der anderen Seite eben auch. Die Corona-Pandemie ist ja, wenn auch die hospitalisierungsraten der Infizierten erfreulich gering ausfallen, alles andere als vorbei. Fast jeden Tag werden neue Höchstwerte aufgestellt. Und ausgerechnet jetzt packen wir die Fußballstadien wieder möglichst voll?

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Der BVB kann froh sein, wenn Erling Haaland weg ist!

Erling Haaland. Foto: BVB

Sportlich ist der Nutzen von Erling Haaland für Borussia Dortmund unbestritten. Ist der Top-Torjäger des BVB mit auf dem Platz, sind Treffer der Schwarzgelben quasi vorprogrammiert. Fehlt der Norweger hingegen, ist der sportliche Erfolg längst nicht so wahrscheinlich. So gesehen wäre es ein herber Verlust für den Revierklub, sollte Haaland den Borussen im kommenden Sommer nach zweieinhalb Jahren tatsächlich wieder den Rücken kehren, wie es aktuell vielerorts angenommen wird.

Blickt man aber einmal mit etwas mehr Distanz auf die Entwicklung, die der BVB seit ein paar Jahren genommen hat, wäre der Abgang des Stürmers vielleicht auf Sicht sogar von Vorteil für die Borussia, könnte sich der Verein doch so wieder auf die Entwicklung einer schlagkräftigen Truppe kümmern, so wie das noch unter den Jahren eines Trainers Jürgen Klopp der Fall war. Damals gelang es noch mit deutlich geringerem Budget eine hungrige Mannschaft aufzubauen, die sich auch mit dem Klub identifizieren konnte und den BVB nicht nur als Durchlauferhitzer für die eigene Karriere nutzte.

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Lasst uns über Playoffs in der Fußball-Bundesliga reden!

Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz: CC BY 2.0

Die schwindende Attraktivität der Fußball-Bundesliga bleibt inzwischen kaum noch jemandem verborgen. Selbst die führenden Köpfe in Liga und bei der DFL hat die Debatte erreicht. Interessanter Weise sind ausgerechnet Playoffs inzwischen scheinbar eine ernsthafte Option geworden, um dem Wettstreit wieder zu mehr Spannung zu verhelfen. Eine Art der Entscheidungsfindung, die noch vor Jahren hierzulande völlig undenkbar erschien. Doch nach der sich anbahnenden zehnten Meisterschaft des FC Bayern München schwindet der Widerstand gegen Playoffs derzeit offenbar sichtbar.

Selbst Bayern-Vorstand Oliver Kahn steht möglichen Meister-Playoffs in der Bundesliga offenbar aufgeschlossen gegenüber. „Ich finde es spannend, über neue Modelle wie Playoffs für die Bundesliga nachzudenken“, sagte der Chef des Rekordmeisters aus München dem „Kicker“.

„Ein Modus in der Bundesliga mit Halbfinals und Finale würde Spannung für die Fans bedeuten. Es macht also Sinn, so einen Gedanken durchzuspielen. Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen“, meinte er dort.

Das überrascht zunächst, wären die Bayern doch diejenigen, deren Dominanz mit einer solchen Änderung des Formats bedroht wäre. Doch in München scheint man erkannt zu haben, dass Serienmeisterschaften am Ende auch nicht im Sinne des Rekordmeisters sind.

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Wechsel von Ex-BVB-Profi Ousmane Dembélé zum FC Bayern München wäre ein Schlag ins Gesicht

Ousmane Dembélé noch im BVB-Trikot. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Es gibt Nachrichten im Sport, die lassen einem auch in fortgeschrittenem Alter und mit mehr Lebenserfahrung noch immer die sprichwörtliche Kaffeetasse aus der Hand fallen, wenn man sie morgens liest. Einer solche war in diesen Tagen für mich eindeutig die zum wiederholten Male auftauchende Spekulation in einigen Medien, dass der 2017 im Unfrieden aus Dortmund zum FC Barcelona gewechselte Ousmane Dembélé offenbar ein Kandidat für einen Wechsel zum FC Bayern München zu sein scheint.

Eine Personalspekulation, die, wenn sie in den kommenden Tagen oder Wochen denn Realität würde, für nichts anderes als die dann wohl endgültig verlorengegangene Fan-Nähe in der Fußball-Bundesliga stehen würde.

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Das Jahr 2021 im Rückblick – längst nicht so schlecht wie sein Ruf

Wunderkerze. Foto: Robin Patzwaldt

So langsam neigt sich das Jahr 2021 dem Ende entgegen. Wie wohl die meisten hier, habe auch ich für mich über die Weihnachtstage, die auch diesmal wieder ruhiger als gewohnt ausgefallen sind, darüber sinniert, was von den vergangenen zwölf Monaten am Ende im Rückblick wohl hängenbleiben wird, wie sich diese Zeit auf mich und mein Leben ausgewirkt haben.

Nun, die erste Reaktion war natürlich auch bei mir: ‚Gut, dass sich dieses blöde Jahr bald versabschiedet. 2021 war übel, wird sicherlich nicht in guter Erinnerung bleiben‘. Doch je länger ich mir darüber Gedanken gemacht habe, je weniger konnte ich diese negativen Gefühle bestätigen. Eigentlich gehe ich sogar relativ gut gelaunt in das neue Jahr, was mich selber, in Anbetracht der vielen Einschränkungen zuletzt, einigermaßen erstaunt hat.

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Was ist aus der zu Pandemiebeginn angekündigten neuen Demut der Fußball-Bundesliga geworden?

Die ‚gelbe Wand‘ in Dortmund vor Corona. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Die Corona-Zahlen explodieren gerade! Menschen in ganz Deutschland machen sich zunehmend Sorgen. Sie ängstigen sich. Sei es um ihre eigene Gesundheit, oder die ihrer Lieben. Nach Ansicht nahezu aller Experten, lässt sich das Ungemach in den kommenden Wochen auch kaum noch stoppen. Die Zahlen werden weiter steigen, schlicht weil es von Infektion über Erkrankung bis zu Hospitalisierung oder gar Tod immer entsprechend dauert. Wollen wir im Dezember dem Ungemach Einhalt gebieten, wir müssten jetzt sofort dringend handeln.

Und trotzdem liefert die Fußball-Bundesliga an diesem Wochenende extrem verstörende Bilder. Bilder, die ganz im Widerspruch zu der im Frühjahr 2020 betonten neuen Demut und Bescheidenheit des Profifußballs stehen. Kurz zur Erinnerung: Damals war man froh, die Spielzeit 2019/20 überhaupt nach einer zweimonatigen Unterbrechung noch zu Ende spielen zu können. Und die Covid-Zahlen von damals waren mit denen von heute nicht zu vergleichen. Wo sind da die Verhältnismäßigkeit und die Konsequenz?

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Dauerkarten-Ärger beim BVB: „Das hat etwas von ‚Winterspeck anfressen‘ für die dunkle Jahreszeit“

BVB-Boss Aki Watzke. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

BVB-Fan Tobias Burchhardt ist stocksauer. Am Dienstag erhielt der 50-Jährige Post von seinem Lieblingsverein aus Dortmund. Doch was er darin lesen musste, trieb ihm völlig unerwartet die Zornesröte ins Gesicht.

Burchhardt hatte zuletzt lange Zeit auf die Nutzung seiner Dauerkarten für das Westfalenstadion verzichten müssen. Das Corona-Virus machte den Stammkunden der Vereine den Besuch in den Arenen zuletzt über viele Monate hinweg weitestgehend unmöglich. Das traf auch die BVB-Fans sehr hart, die ansonsten immer besonders Zahlreich zu beliebten Dauerkarten griffen. Doch was der Klub seinen treuesten Anhängern jetzt in einem Brief mitzuteilen hatte, verärgerte den leidenschaftlichen Anhänger extrem.

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Verspielen DAZN, Sky Sport und Co. gerade die Gunst der Fußballfans?

Foto: Sky

Dass man als Fußballfan in diesen Zeiten inzwischen mehrere Abos braucht um dem Geschehen Live am Bildschirm folgen zu können, das ist eine Tatsache, an die sich die meisten Anhänger im Laufe der Jahre schon gewöhnt haben. In der seit August laufenden Spielzeit 2021/22 hat sich die Zersplitterung bei den Übertragungsrechten jetzt aber noch einmal deutlich gesteigert.

Der bisherige Platzhirsch ‚Sky‘ hat weitere Marktanteile abgeben müssen. Seit dieser Saison wird auch der komplette Bundesliga-Sonntag vom Konkurrenten DAZN gestemmt. ‚Sky‘ bleibt jetzt aus dem Fußballoberhaus nur noch der Samstag, nachdem auch die UEFA Champions League ab sofort nicht mehr im Programm des Abo-Senders ist. Hier überträgt neben DAZN jetzt unter anderem Amazon Prime einige Spiele.

Diese Verschiebung ist für die Fußballfans nicht nur mit höheren Kosten, sondern in vielen weiteren Bereichen mit erheblichen Konsequenzen verbunden.

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Warum die Saison des FC Schalke 04 trotz des schwachen Starts alles andere als langweilig wird

Gegen den Underdog aus Aue gab es am 3. Spieltag in Gelsenkirchen auch keinen Sieg. Foto: Michael Kamps

Nein, das hatte man sich in Reihen des FC Schalke 04 sicherlich ganz anders vorgestellt! Nach einer selten peinlichen Abstiegssaison, trennten sich die Wege der Gelsenkirchener Profikicker und der 1. Fußball-Bundesliga im Mai nach rund 30 Jahren wieder einmal.

Wie ein Klub, der noch zwei Jahre zuvor (im Sommer 2018) ausgelassen über die Vizemeisterschaft jubeln durfte, auf eine solch dramatische Art und Weise (durch eine lange sportliche Durststrecke ab Januar 2020)  in große Not geraten ist, das suchte in der Geschichte der Liga seinesgleichen. Dass es ausgerechnet die traditionsreichen Schalker waren, die Erinnerungen an die historisch schlechten Fußballer von Tasmania Berlin weckten, war vielen im Revier in der Vorsaison über Monate hinweg sehr peinlich.

Als das Umfeld letztendlich nach und nach akzeptierte, dass der Abstieg ihrer Lieblinge unabwendbar war, fügte man sich in Gelsenkirchen notgedrungen in sein Schicksal, schmiedete aber rasch Pläne für ein schnelles Comeback ins Fußballoberhaus. Der Schmerz, er sollte möglichst rasch weichen.

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