Cartoons ohne Bilder #99


Ein Frühstückstisch. Vater im Unterhemd liest die BILD-Zeitung. Wütender Blick. Gezackte Sprechblase: „Früher hatten die Politiker noch mehr Ecken und Kanten!“

Sohn im Teenageralter, gelangweilt von seinem Tablet aufschauend: „Ja, da waren die noch polygon gerendert.“

Der Computerspiele-Preis ist tot!

Dass Deutschland keine Medien-Preisverleihungen kann, braucht eigentlich nicht besonders betont zu werden. Über den Echo hat ganz Deutschland gelacht. Eine andere Frage ist, ob eine Branche es aushalten muss, auf der eigenen Gala von der Moderatorin gedemütigt zu werden.

Der Deutsche Computerspielpreis (DCP) war die letzten Tage in aller Munde – und das, obwohl die allermeisten Menschen bislang kaum jemals von ihm gehört hatten. Ins Gerede ist er gekommen wegen eines freizügigen Wonderwoman-Cosplays der Staatsministerin im Kanzleramt, Dorothee Bär, und wegen eines unterirdischen und stellenweise widerwärtigen, weil teils frauenfeindlichen und rassistischen, beinahe immer aber zotigen Auftritts der Moderatorin des Abends, Ina Müller, die es keine Sekunde schaffte, ihre klischeebewehrte und ahnungsfreie Abneigung gegenüber Computerspielen zu zügeln. Die deutsche Spieleindustrie, titelte SpOn, erniedrigt sich selbst.

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Selbstzensur ad absurdum: Bei Wolfenstein 2 musste gar Hitlers sekundärer Männlichkeitsbeweis dran glauben

Schämt sich für den deutschen Umgang mit dem Hakenkreuz bei Games: Wolfgang Walk (57) (Foto: Titus Tamm)

Ruhrbarone: Herr Walk, in einem aktuellem Artikel für gamespodcast.de kritisieren Sie den Umgang mit dem Hakenkreuz in deutschen Videospielen. Was stört Sie?

Wolfgang Walk (WW): Vor allem die Ungleichbehandlung mit allen anderen Kunst- und Medienformen. Bei denen wird völlig richtigerweise gesagt: Es kommt bei Hakenkreuzen auf den Zusammenhang an. §86 Absatz 3 StGB regelt das. Seit 2008 mittlerweile sind Games als Kulturgut vom Kulturrat offiziell anerkannt. Aber aus sehr albernen Gründen soll für Games diese Regelung nicht gelten. So wird das Game als Kunstform am Erwachsenwerden gehindert – und umgekehrt wirft man uns vor, nicht erwachsen zu werden. Dabei ist die Rechtslage eigentlich eindeutig, wird nur von der für das Prüfungsverfahren zuständigen Obersten Landesjugendbehörde – wie ich finde: feige – so interpretiert, als müsste da erst mal der erste Senat des Bundesverfassungsgerichts höchstpersönlich einen Passierschein ausstellen, was natürlich Quatsch ist.

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+++ next level 2016 – festival for games +++ great!

Auf dem next level 2016 – festival for games im NRW Forum in Düsseldorf konnte man an diesem Wochenende seinem Spieltrieb freien Lauf lassen. Auf zwei Etagen wurden an 3D-Druckern kleine Dinosaurier gebaut, beim Matchmaking Profis und Amateure aufeinander losgelassen, man konnte den Spuren von Stanisław Lem folgen und Menschen vor einem gefährlichen intelligenten Ozean retten (oder auch nicht) und im freien Fall echte virtuelle 3D-Welten entdecken. Die Besucher waren nicht nicht in der Mehrheit Nerds mit tiefen Ringen unter den Augen und stay inside Haut. Im Gegenteil, das Publikum war bunt gemischt, gut durchgegendert und altersmäßig zwischen 3 und 63 Jahren. Eines verband offenbar alle – Spaß am Spiel. Dass die heterogene Gruppe gut miteinander gut auskam und das Festival sehr kommunikativ war, lag zum einen an der freundlich-lässigen Ignoranz der Twentysomething gegenüber den Menschen, die eine 196 im Geburtsjahr haben, und zum anderen an dem Programm, das von den Organisatoren so hervorragend zusammengestellt war, dass Spaß und Spannung für alle sicher war.

Level 1

Eines der Highlights war ohne Frage das Real Life-Computerspiel der komplexbrigade aus Berlin, die mit Interactive Theatre viele anlockten – die Mitspielmöglichkeiten wurden voll ausgeschöpft. Wenn sich der Reissverschluss der Raumstation CERES SPACE FOUNDATION öffnet, verschluckt einen ein weißer cleaner Raum. 90 Minuten haben wir Zeit, unsere Kollegen vom Planten Solaris zu retten, doch keiner weiß wer von der Crew zu den Bösen und wer zu den Guten gehört. Wir 10 Festivalbesucher bilden das NCC-1590 Epimetheus Team, werden desinfiziert, ziehen Uniformen und weiße Pantöffelchen an – und beginnen mit unserem Auftrag.

Erstaunlich, wie sich in Sekunden die Rollen in der Gruppe verteilen. Sarah übernimmt sofort das Kommando und verteilt die Aufgaben an uns mit einer stillen Ernsthaftigkeit, dass man bald nicht mehr weiss, ist sie die eingeweihte Spielemacherin oder empfindet sich einfach nur den Druck, unter dem wir stehen, als real. Kelvin, Anna und Snout sind existentiell bedroht, es gibt schon bald den ersten Toten. Zeit nachzudenken, gibt es nicht. Telefon! Die beiden Funker müssen die Signale aufnehmen, das Strategieteam rennt zum Forscherteam und brüllt: „Schnell, seht nach warum der Ozean Bläschen bildet – er fängt an sich selbst zu zerstören!“

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Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

civIn einigen Tagen ist Weihnachten und es wird beschaulich im Lande. Wer noch ein paar passende Geschenke braucht oder aufregende Unterhaltung nach langen Familienfeiern sucht, der ist mit Computerspielen gut bedient und sollte hier weiterlesen. Mein Favorit für gesunde Aufregung mit viel Adrenalin ist derzeit „Wolfenstein: The New Order“. Das Spiel ist schon im Mai erschienen und das hat den Vorteil, dass es bereits für 30 Euro den Besitzer wechselt. Allerdings muss man 18 Jahre alt sein und das hat auch seinen Grund. Anders als die drei Vorgänger spielt „The New Order“ nicht mehr im Zweiten Weltkrieg, sondern die Geschichte um den amerikanischen Soldaten B.J. Blazkowicz beginnt 1960.

Er erwacht nach 14 Jahren Koma und die Welt wird von Nationalsozialisten regiert.Das „Regime“ ist brutal, unterdrückt die Bevölkerung und unterdrückt jede Opposition. Blazkowicz schließt sich dem Widerstand an und es beginnt der Kampf gegen die Diktatur. Bei der Jagd auf die Unterdrücker verzichten die Entwickler auf bekannte NS-Symbole, aber der historische Bezug ist immer offensichtlich. Herausgekommen ist ein spannendes Ballerspiel mit viel Abwechslung. Also genau das richtige für ruhige Feiertage und lange Winterabende. Das Beste daran – der Spieler gehört zu den Guten und räumt heftig unter den ziemlich fiesen Nazi-Schergen auf.

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[Gamescom – Gamescom City Festival – Videodays / Köln 2014]

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‚Ready to play‘ !

Köln bereitet sich zum 6. Mal auf das weltweit größte Event für interaktive Unterhaltung vor. Vom 13. bis 17. August erwartet die Rheinmetropole erneut hunderttausende Spielefans aus aller Welt. Sie alle haben nur ein Ziel: die gamescomDenn hier steht passend zum diesjährigen Leitthema ‚Spielend neue Welten entdecken‘, vor allem eines auf dem Programm: die neuesten Highlights der Computer- und Videospielindustrie live erleben und vor Ort testen. Gelegenheit dazu wird es genug geben.

Das „Who is Who“ der Industrie ist prominent in Köln vertreten und auch in puncto Internationalität legt die gamescom im Vergleich zum Vorjahr zu.

Pavillons aus 16 Ländern sind alleine in der business area vertreten, dabei gebührt dem Gemeinschaftsstand der Nordic Region in diesem Jahr besondere Aufmerksamkeit. Die fünf Länder, Norwegen, Schweden, Finnland, Island und Dänemark, bilden die Partnerregion der gamescom 2014, und auch in diesem Jahr wird das weltweit größte Event für interaktive Unterhaltung mit der business area (Hallen 4 und 5), der entertainment area (Hallen 6 bis 10), dem gamescom city festival und der Game Developers Conference Europe (GDC) für alle Zielgruppen das passende Angebot bereithalten.

Insgesamt werden rund 700 Aussteller zunächst am 13.8. 2014 den Fachbesuchern- und Medienvertretern und ab dem 14. August Spielefans aus aller Welt hunderte Neuheiten präsentieren.
Neben spannenden Premieren für alle games-Plattformen, von Konsolen-, PC-, Online- und Mobile-Games sowie technischen Neuerungen im Bereich Virtual Reality, wird auch E-Sports in einer neuen Dimension live erlebbar sein.

Ein wichtiger Hinweis : Alle gamescom-Tagestickets sind bereits ausverkauft. Vor Ort sind nur noch Nachmittagstickets ab 14 Uhr erhältlich!

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