Schalke beweist mit der Verpflichtung von David Wagner seine neue Bescheidenheit

David Wagner. Archiv-Foto: BVB

Der FC Schalke 04 machte am späten Donnerstagabend offiziell, was seit Tagen schon gemunkelt wurde: Ausgerechnet Ex-BVB 2-Trainer David Wagner wird als Nachfolger von Cheftrainer-‚Feuerwehrmann‘ Huub Stevens die Profis der Knappen in der kommenden Bundesliga-Saison betreuen.

Die Reaktionen sind überwiegend positiv. Viele Fans loben seine ‚Eurofighter‘-Vergangenheit. Wagner war, die Älteren hier werden sich erinnern, einst im Kader, als die Gelsenkirchener 1997 den UEFA Pokal, die heutige Europa League gewannen.

Andere Beobachter führen seine gute Arbeit in Huddersfield ins Feld, wo der inzwischen 47-Jährige zunächst mit einem Außenseiterteam den Aufstieg in die englische Premier League schaffte und im Jahr darauf den Klassenerhalt Realität werden ließ.

Als Außenstehender wundert man sich allerdings zunächst etwas, über die auf Schalke zuletzt offensichtlich stark gesunkenen Ansprüche.

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Metzelder-Protest der Nordkurve auf Schalke zeigt, warum Schalke da steht, wo es steht!

Christoph Metzelder. Archiv-Foto: sky

Christoph Metzelder ist in diesen Tagen, so hört man, ein begehrter Mann. Der seit Jahren als TV-Experte bei ‚Sky‘ tätige Ex-Nationalspieler wird sowohl für einen führenden Posten beim DFB als auch beim FC Schalke 04 heiß gehandelt.

Wirklich erstaunlich ist das nicht. Mit seinem großen Fußballsachverstand und seiner eloquenten Art überzeugt der in Haltern lebende frühere Abwehrspieler offensichtlich nicht nur viele Fußball-Fans bei Sky, er beeindruckt offenbar auch wichtige Entscheider in der Szene.

Vor diesem Hintergrund überrascht es dann schon etwas, wenn Fans auf der Schalker Nordkurve, so wie am Samstag zu sehen war, sich in beleidigendem Ton gegen ein zukünftiges Engagement Metzelders in Gelsenkirchen aussprechen.

„Identität zählt bei unserem Verein.“ hieß es auf einem nicht zu übersehenden Banner vor dem Heimspiel der Königsblauen gegen die Frankfurter Eintracht (1:2). Es folgte die wenig schmeichelhafte Ergänzung Metzelder sei „ein Zeckenschwein“.

Dies war natürlich eine Anspielung auf die langjährige BVB-Vergangenheit des inzwischen 38-Jährigen. Zwischen 2000 und 2007 spielte der Vizeweltmeister von 2002 für den BVB. Später in seiner von Verletzungen geplagten Karriere war Metzelder allerdings auch für den FC Schalke 04 aktiv (2010-2013).

Nun kann man zu der Personalie Metzelder stehen wie man will, die Verbohrtheit mit der sich hier ein nicht zu übersehender Teil der Schalker Fanszene gegen einen ehemaligen Spieler ihres Klubs wendet, nur weil er auch einmal ein paar Jahre für den Erzrivalen aus Dortmund gespielt hat, die offenbart zugleich einen wichtigen Teil der Begründung dafür, warum es seit Jahren nicht so recht voran gehen will mit den Schalkern. Hier geht es häufig nicht um die Sache, die pure Emotion beherrscht vielfach die Debatten.

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Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel!

Schalkes Coach Tedesco (rechts). Foto: Robin Patzwaldt

War das jetzt ein nennenswerter Fortschritt, oder geht der Abwärtstrend beim FC Schalke 04 weiter? Am Freitagabend unterlagen die Gelsenkirchener beim SV Werder Bremen mit 2:4 (1:1), kassierten damit die bereits 14 Saisonniederlage. Zur Erinnerung: In der Vorsaison waren es insgesamt nur sieben. Punktet der VfB Stuttgart heute in Dortmund, schrumpft der Vorsprung der Knappen auf den Relegationsplatz unter vier Punkte.

In der Vorwoche habe ich hier im Blog geschrieben, dass die Zeit von Trainer Domenico Tedesco in Gelsenkirchen in Kürze beendet werden sollte/wird. Die kämpferisch phasenweise überzeugende Leistung in Bremen dürfte, auch wenn heute beteuert wird, dass er auch nächste Woche gegen Manchester City auf der Bank der Königsblauen sitzen wird, an der Richtigkeit dieser Einschätzung nichts grundsätzliches geändert haben.

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Domenico Tedesco hat abgewirtschaftet – Schalke muss jetzt handeln!

Stimmung auf Schalke. Foto: Franz-Christian Müller

Es war wahrlich nicht das Wochenende für die beiden großen Fußballklubs aus dem Revier. Während sich Borussia Dortmund am Freitag durch ein 1:2 (0:1) in Augsburg kurzzeitig zum Gespött der Fußballnation machte, setzte der FC Schalke 04 am heutigen Samstag noch einen drauf.

Gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verloren die Gelsenkirchener in der heimischen Arena sang und klanglos mit 0:4 (0:1)! Und das, nachdem das Spiel im Vorfeld als wegweisend tituliert wurde. Kaum zu glauben!

Schon in der Vorwoche war die Leistung der Königsblauen in Mainz katastrophal. Der Revierklub unterlag dort nach schwacher Leistung mit 0:3. Nach dem Spiel geriet der enttäuschende Auftritt durch den verkündeten Rücktritt von Manager Christian Heidel zum Saisonende medial allerdings in den Hintergrund.

Auf der Pressekonferenz vor dem Düsseldorf-Spiel gab sich Trainer Domenico Tedesco, der in der Person von Heidel seinen wohl größten Fürsprecher im Verein einbüßte, kämpferisch. Er wolle der ‚Motor‘ auf Schalke sein, sich dieser schwierigen Situation gerne und mit ‚Stolz‘ stellen, betonte Tedesco, gab sich unverdrossen und motiviert.

Seit wenigen Minuten steht fest: Tedesco ist mit seinen Ambitionen auf ganzer Linie gescheitert!

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Heidel-Debatte zur Unzeit: Kehrt jetzt das ‚Chaos‘ nach Schalke zurück?

Christian Heidel (li.) im Gespräch mirt Sky-Reporter Dirk große Schlarmann (re.). Foto: Robin Patzwaldt

Als er vor zweieinhalb Jahren aus Mainz ins Ruhrgebiet kam, da sollte beim FC Schalke alles anders, vieles möglichst bald besser werden. Christian Heidel stand vor der herausfordernden Aufgabe aus dem ‚Chaos‘-Klub eine solide geführte Einheit zu machen, die Gelsenkirchenern auf Dauer zu einem Top-Bundesligisten formen. Deutlich zu unruhig waren vielen im Umfeld die Jahre zuvor, als die Knappen häufig nur mit viel Mühe in die Europa League, statt in die angestrebte Champions League einzogen.

Inzwischen scheint das Vertrauen in die Arbeit des damals als eine Art ‚Heilsbringer‘ verpflichteten Heidel jedoch weitestgehend aufgebraucht zu sein. Wie die ‚Bild‘-Zeitung berichtet, soll sein Vertrag ’stand heute‘ jedenfalls nicht über den 30. Juni 2020 hinaus verlängert werden. Und häufig ist eine solche Meldung im Profifußball ja nur ein erstes Anzeichen eines noch deutlich näher liegenden Endes der Zusammenarbeit.

Offenbar hat Heidel die Zustimmung des mächtigen Klubchefs Clemens Tönnies nach gut zwei Jahren weitestgehend verloren. Und die aus der ‚Bild‘-Meldung resultierenden Debatten sorgen ausgerechnet vor dem Rückrundenstart der Gelsenkirchener heute Nachmittag gegen den VfL Wolfsburg in der Anhängerschaft aktuell für viel Unruhe.

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Druck auf Domenico Tedesco nimmt zu – Ist er noch der Richtige für den FC Schalke 04?

Die Fans in Gelsenkirchen stehen noch immer hinter dem Verein. Foto(s): Michael Kamps

Kurz vor dem Ende des Fußballjahres müssen wir uns hier an dieser Stelle natürlich auch noch einmal mit dem FC Schalke 04 beschäftigen. Als Vizemeister des Vorjahres in die Saison gestartet, ist das Team inzwischen, nach 16 Spieltagen, mit mageren 15 Punkten auf Rang 14 der Bundesligatabelle zu finden. Kaum zu glauben!

Noch deprimierender: Schalke unterlag schon fünf Mal in der heimischen Arena, zuletzt am Mittwoch gegen die ebenfalls tief verunsicher aufspielende Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen mit 1:2. Die Unruhe wächst auf vielen Ebenen. Millionen Fußballfans fragen sich: Was stimmt nicht bei den Königsblauen?

Dass die Vizemeisterschaft nicht zu wiederholen sein würde, das war eigentlich allen Beobachtern schon beim Saisonstart klar. Die Knappen profitierten im Vorjahr von der Schwäche der Konkurrenz, hatte seinerseits vielfach das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite. Die Spiele der Gelsenkirchener waren selten spektakulär, aber vielfach erfolgreich. Das ist eben in nicht jedem Jahr so der Fall. Eine härtere Saison war also mit hoher Wahrscheinlichkeit zu erwarten. Dass sie so hart werden würde, das kommt dann allerdings schon überraschend.

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Das Ballett im Revier lädt zur Jam Session IX

Francesca Berruto und Sara Zinna in „La Berezina“ von Valentin Juteau am Musiktheater im Revier (Foto: Harry Simmons)

Am 23.6. versuchte sich das Ballett im Revier mit seinem Programm „Jam Session IX“ gegen das zweite Deutschlandspiel bei der WM zu behaupten. Kein leichtes Unterfangen und das kleine Haus des Musiktheater im Revier war dann auch nur knapp zur Hälfte besetzt, als Mitglieder des Ensembles ihre eigenen Choreographien präsentierte. Die Zuschauer wurden mit einem unterhaltsamen wie überraschenden Programm belohnt und das bei freiem Eintritt – nach der Vorstellung konnte jeder so viel spenden, wie ihm der Abend wert war und er fähig zu zahlen ist. Die Niederschwelligkeit des Angebotes ist daher ideal, das Ensemble, das Haus und vielleicht das Ballet an sich kennenzulernen.

Die Ballettmeisterin und Folkwangdozentin Lynne Charles machte mit ihrer Choreographie „The Barre“ den Auftakt und zeigte eine Arbeit, die sich mit dem Beginn allen Balletttrainings

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Ruhrbarone-Ausflugstipp: Zu Besuch in der Zoom Erlebniswelt Gelsenkirchen

Foto(s): Ruhrbarone

In diesem Sommer wollen wir von den Ruhrbaronen hier im Blog wieder in unregelmäßigen Abständen einige lohnende Ausflugsziele der Region vorstellen. Den Auftakt macht heute das Zoom Gelsenkirchen, der ehemalige ‚Ruhr Zoo‘ also.

Dazu machten wir in dieser Woche an einem verregneten Freitagmittag einen kleinen Ausflug nach Gelsenkirchen und schildern hier unsere Eindrücke von der Anlage im Norden der Revierstadt, die den Massen in Deutschland bisher wohl hauptsächlich für Fußball bekannt ist.

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Noch einmal: Open (S)Pace von Jeroen Verbruggen

„Open (S)Pace“ von Jeroen Verbruggen am Musiktheater im Revier (Foto: Costin Radu)

Darf ein Kritiker zweimal über die gleiche Produktion schreiben? Natürlich darf er. Wenn er für verschiedene Medien arbeitet, sowieso. Wenn er sich (aus welchen Gründen auch immer) bei seiner ersten Einschätzung krachend geirrt hat und den Mut aufbringt, seine Eitelkeit mal beiseite zu lassen, wäre es sogar außerordentlich ehrenhaft. In diesem Fall allerdings ist das Medium das gleiche, wie das der ersten Kritik, und es soll auch nichts grundsätzlich revidiert werden. Ist es dann nicht müßig, sich noch einmal zu äußern, wenn doch eigentlich nur die neueste Meldung, i.e. die Kritik, die möglichst direkt am Morgen nach der Premiere schon online ist, etwas gilt?

Im ersten Text gab ich den Hinweis, dass Jeroen Verbruggens Choreographie für das Ballett im Revier so dicht und voller Ideen sei, dass man es mehrmals besuchen müsse, um es erfassen zu können. Diese Vermutung sah ich nun nach meinem zweiten Besuch der Vorstellung am 9.5.

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Premiere in Gelsenkirchen: Open (S)Pace von Jeroen Verbruggen

 

Open (S)Pace: Louiz Rodrigues und Ensemble (Foto: Costin Radu)

Am Anfang dieser in vieler Hinsicht erstaunlichen Ballett-Performance stand die Idee, den derzeit vielbeschäftigten, dauerkreativen, jungen Choreographen Jeroen Verbruggen zur Zusammenarbeit mit der nicht weniger bemerkenswerten Gelsenkirchener Compagnie zu bewegen. Das Haus machte dem Belgier ein verführerisches Angebot: Eine Produktion im kleinen Haus des Musiktheaters auf der Raumbühne sollte es sein. Ansonsten gab es keine Vorgaben. Carte Blanche für ein Experiment mit einer bestens trainierten, im neoklassischen Stil überlegenen und für andere Bewegungssprachen

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