„Open (S)Pace“ von Jeroen Verbruggen am Musiktheater im Revier (Foto: Costin Radu)
Darf ein Kritiker zweimal über die gleiche Produktion schreiben? Natürlich darf er. Wenn er für verschiedene Medien arbeitet, sowieso. Wenn er sich (aus welchen Gründen auch immer) bei seiner ersten Einschätzung krachend geirrt hat und den Mut aufbringt, seine Eitelkeit mal beiseite zu lassen, wäre es sogar außerordentlich ehrenhaft. In diesem Fall allerdings ist das Medium das gleiche, wie das der ersten Kritik, und es soll auch nichts grundsätzlich revidiert werden. Ist es dann nicht müßig, sich noch einmal zu äußern, wenn doch eigentlich nur die neueste Meldung, i.e. die Kritik, die möglichst direkt am Morgen nach der Premiere schon online ist, etwas gilt?
Im ersten Text gab ich den Hinweis, dass Jeroen Verbruggens Choreographie für das Ballett im Revier so dicht und voller Ideen sei, dass man es mehrmals besuchen müsse, um es erfassen zu können. Diese Vermutung sah ich nun nach meinem zweiten Besuch der Vorstellung am 9.5.
Open (S)Pace: Louiz Rodrigues und Ensemble (Foto: Costin Radu)
Am Anfang dieser in vieler Hinsicht erstaunlichen Ballett-Performance stand die Idee, den derzeit vielbeschäftigten, dauerkreativen, jungen Choreographen Jeroen Verbruggen zur Zusammenarbeit mit der nicht weniger bemerkenswerten Gelsenkirchener Compagnie zu bewegen. Das Haus machte dem Belgier ein verführerisches Angebot: Eine Produktion im kleinen Haus des Musiktheaters auf der Raumbühne sollte es sein. Ansonsten gab es keine Vorgaben. Carte Blanche für ein Experiment mit einer bestens trainierten, im neoklassischen Stil überlegenen und für andere Bewegungssprachen
Chor und Ensemble in „Moskau, Tscherjomuschki“ von Dimitri Schostakowitsch am Musiktheater im Revier (Foto: Bettina Stöß)
Eigentlich geht es bei Schostakowitschs Bühnenwerk aus den späten 1950er Jahren um die Wohnungsnot in Moskau und korrupte Immobilienverwalter und Funktionäre, die bei der Wohnungsvergabe in der neu gebauten und begehrten Trabantenstadt Tscherjomuschki Willkür walten lassen. Da in Gelsenkirchen nun aber die Wohnungsnot nicht gar so groß ist, entschied sich das Regieteam um Dominique Horwitz, der vor allem als Chansonnier bekannt ist, eine gänzlich andere Geschichte zu erzählen. Die eher lose dramaturgische Form der Revue-Operette gibt das durchaus her.
Nur drei Bühnenwerke schrieb der Komponist Dimitri Schostakowitsch: „Die Nase“ nach Nicolai Gogol
Bridgett Zehr und Corps de Ballet in Romeo und Julia von Bridget Breiner am Musiktheater im Revier (Foto: Costin Radu)
Noch bevor sich der fahlsilberne Vorhang bei der Premiere am 17.2. im großen Haus des Musiktheaters im Revier hebt, bevor die Musik von Sergej Prokofjew einsetzt, macht Compagniechefin und Choreographin Bridget Breiner klar, dass sie mit diesem Abend Großes vorhat. Eine dunkle Gestalt, die Kapuze ihrer Kutte tief ins Gesicht gezogen, schiebt sich halb durch einen Spalt im Vorhang und aus dem Lautsprecher erklingen die ersten Zeilen von Shakespeares Text auf Englisch, raunend und gerade so laut, dass sie nur zu verstehen sind, wenn das Publikum ganz leise ist, eine zweite Stimme aus einer anderen Ecke des Raumes kommt hinzu, jetzt auf deutsch, dann noch eine und noch eine, bis ein vielsprachiger Chor
Schalkes Coach Tedesco (rechts). Foto: Robin Patzwaldt
Heute kann es tatsächlich gelingen. Durch einen deutlichen Heimsieg (ein 2:0 würde schon reichen) gegen den Hamburger SV könnte sich der FC Schalke 04, aktuell noch auf Rang Sechs der Tabelle, in der Fußball Bundesliga nach dem zwölften Spieltag tatsächlich auf Rang Zwei schießen, damit auf dem Papier zum Bayern-Jäger Nummer Eins werden.
Es ist sogar ziemlich wahrscheinlich dieses Szenario im Vorfeld des Spiels, wenn man sich die Voraussetzungen vor dem Spiel einmal etwas näher anschaut, war der HSV zuletzt doch nicht gerade ein Schreckgespenst für die Gegner, stand der dortige Trainer Markus Gisdol im Norden auch schon sehr heftig in der Kritik.
Der Jubel in Gelsenkirchen wäre natürlich groß, sollte dieses Kunststück am Abend in der Arena gelingen. Und das auch grundsätzlich zu recht. Denn das internationale Geschäft diesmal am Ende wieder zu erreichen, das wäre für den im Vorjahr noch so sehr enttäuschenden Club aus dem Revier in diesem Jahr eigentlich eine Pflicht.
Und wenn man nach rund einem Drittel der Runde auf Rang Zwei rangieren würde, die Voraussetzungen das Saisonziel schlussendlich tatsächlich zu erreichen wären dann nicht nur auf dem Papier ausgezeichnet.
Es gilt aktuell jedoch auch etwas Essig in den Schalker Wein zu schütten. Denn erst einmal war die bisherige Runde auch für die Königsblauen bisher wahrlich auch kein durchgehendes Vergnügen, waren viele Spiele der Knappen recht zäh anzuschauen, zudem auch dort zahlreiche sportlichen Enttäuschungen und diverse Rückschläge in den ersten Monaten vorhanden.
Die bisherige Saison der Schalker ist eigentlich so keines Rang Zwei würdig, wenn wir hier mal ganz ehrlich sind. Und darin liegt im Kern eben auch eine sehr grundsätzliche Kritik an der gesamten Liga, welche man daraus ableiten kann, fast schon muss.
Die Fans in Gelsenkirchen geben immer alles. Foto: Michael Kamps
Noch steht die offizielle Bestätigung des Vereins zwar aus, doch nach übereinstimmenden Medienberichten ist die Amtszeit von Trainer Markus Weinzierl beim traditionsreichen FC Schalke 04 nach nur einem Jahr dann nun auch schon wieder vorbei.
Mehr als die Tatsache an sich überrascht hier wohl der konkrete Zeitpunkt der Trennung. Nachdem der Übungsleiter im letzten Sommer ja zusammen mit dem Manager neu nach Gelsenkirchen kam, dort eigentlich für mehr Kontinuität und Ruhe sorgen sollte, eine sportlich extrem enttäuschende Saison ablieferte, in der Tabelle nur in der unteren Hälfte abschloss, damit deutlich weniger erfolgreich war als seine Vorgänger Andre Breitenreiter, Roberto Di Matteo und Jens Keller, kommt die Trennung aus sportlicher Sicht wenig überraschend.
Schließlich war den Königsblauen zuletzt ein Europa League Platz regelmäßig zu wenig, sah man Team doch eher in der Champions League. Dass Weinzierl mit der Truppe das internationale Geschäft nun erstmals seit Jahren jedoch am Ende wieder komplett verpasste, dürfte da als Trennungsgrund schon ausreichen.
Nur warum erfolgte die Trennung dann nicht bereits vor Wochen als die Bundesligarunde vorbei war und das sportliche Scheitern fix war? Warum erst jetzt, nachdem die Spieler Max Meyer und Yevhen Konoplyanka in diese Woche öffentlich massiv gegen ihren Trainer aufgetreten waren?
Am 20.5. hatte im Musiktheater im Revier der dreiteilige Ballettabend „Der Rest ist Tanz“ mit neuen Choreographien von Pontus Lidberg, Renato Paroni de Castro und Marguerite Donlon Premiere. Damit reiht sich die Compagnie von Bridget Breiner neben dem Dortmunder und dem Essener Ballett ein, wo unter dem Titel „Kontraste“ bzw. „3 by Ekman“ ebenfalls in den vergangenen Monaten dreiteilige Abende von Gastchoreografen gezeigt wurden. Es mag sein, dass Dortmund mit Richard Siegal, Johan Inger und Edward Clug und Essen mit Alexander Ekman die größeren Namen der Szene verpflichten konnte, doch das nur 14köpfige Ensemble des Balletts im Revier zeigt im Gegenzug von nur etwas weniger
Der vorletzte Bundesligaspieltag ist gespielt. Fast alle relevanten Entscheidungen sind bereits vor dem großen Finale am kommenden Samstag gefallen: Bayern ist mal wieder längst Meister, Leipzig seit Samstag auch offiziell Vizemeister. Neben Underdog Darmstadt muss nun auch Ligazwerg Ingolstadt absteigen. Wenig überraschend.
Und hätte Hamburg bei Schalke nicht noch in der letzten Minute den glücklichen Ausgleich geschafft, dann wäre auch der HSV quasi schon fix (abermals) in der Relegation gewesen. So aber verbleibt diesbezüglich zumindest dann doch noch ein wenig Restspannung für Spieltag 34.
Schafft der BVB die direkte Champions League-Qualifikation, oder am Ende dann doch etwa 1899 Hoffenheim? Wer läuft auf den Rängen Fünf bis Sieben ein und darf (böse Zungen sprechen ja auch schon von ‚muss‘) in die Europa League? Augsburg, Wolfsburg oder der HSV, wer geht in die Relegation gegen den Dritten der 2. Liga?
Das war es dann aber auch schon in Sachen Spannung für den letzten Spieltag. So wenig attraktiv war der Endspurt der Liga, bei allem gegenteiligen Getöse einiger Medien, wohl tatsächlich noch nie.
Die Südtribüne beim Heimspiel gegen RB Leipzig. Foto: Alexander Mühl
Viele Emotionen gestern bei den beiden großen Revierclubs in der Fußball-Bundesliga. Während die Schalker einen durchaus etwas überraschenden, aber letztendlich keinesfalls unverdienten Punktgewinn bei den Münchener Bayern feiern durften, elektrisierte das Duell des BVB gegen den Brauseclub RB Leipzig am Abend die Massen.
Dass die Schwarzgelben schlussendlich mit 1:0 die Oberhand behielten wurde gefeiert, als habe man gerade großes erreicht. Dabei waren es letztendlich auch ‚nur‘ drei weitere Zähler auf dem Weg zurück in die Champions League. Besonders Fanproteste und Ausschreitungen gegen den vom ‚Red Bull‘-Konzern getragenen Club aus dem Osten Deutschlands und seine angereisten Anhänger sorgten dabei für Aufsehen.
Sondaschulesind eine 1999 gegründete Ska-Punk-Band aus Oberhausen und Mülheim an der Ruhr und wurde von Marc Böhle (Böhle77, bis 2005) und Mirko Klautmann (Chemokeule, noch aktive) gegründet.
Zu den Gründungsmitgliedern gehörten ebenfalls Sänger Tim Kleinrensing (Costa Cannabis, noch aktiv) und die Bläserfraktion der alten Band von Böhle und Klautmann, „The Project“.
Mit ihrem ersten veröffentlichten “Klasse 1A” (2002) spielten sie eine über 200 Konzerte umfassende Tour.
Nachdem im Jahr 2005 Böhle die Band verlassen hatte und durch Tobias Rauch ersetzt worden war, veröffentlichten sie 2006 ihr zweites Album “Rambazamba”. Die gleichnamige Rambazamba-Tour, die über 100 Konzerte umfasste, führte sie von Deutschland nach Holland über Österreich bis nach Italien.
Während dieser Tour verließ Trompeter Carmelo Parello die Band und wurde durch den Posaunisten Christopher Altmann ersetzt, sodass fortan zwei Posaunisten in der Band spielten. Zudem verließ Sascha Gase ebenfalls die Formation, was dazu führte, dass im Jahre 2007 insgesamt fünf verschiedene Drummer mehr als 30 Konzerte spielten.
Im Jahr 2008 eröffneten sie außerdem Rock am Ring und gewannen den Bandcontest des Open Flair.
2012 erschien das fünfte Album “Lass es uns tun”, womit die Band zum ersten mal in die allgemeinen deutschen Album-Charts einstieg. Das Nachfolgealbum “Schön kaputt” (2015) erreichte die ersten zehn der Albumhitparade. Das Album beschreibt den Zerfall und Sozialabau im Pott und feiert dabei die wunderschöne Hässlichkeit des Lebens, womit Sondaschule auf ein bewegtes Bandleben zurückblicken und sich, nach Ausflügen in elektronische Gefilde und einem musikalischen Reifeprozess, zurück auf ihre Stärken aus treibenden Bläsern, Offbeats und Mitgröhl-Refrains besinnen.
Nach über 600 Live-Shows mit ihrem sechsten Album im Gepäck, haben Sondaschule nun für den Spätsommer am 09.09.2017 ein weiteres Highlight angekündigt und werden ein “SONDASCHULE Open Air” Konzert im Amphitheater Gelsenkirchen geben.
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