Schalke: Polizei setzt auf Gewalt gegen Fans

8811_130822_polizei_658x370Das Qualifikationsspiel gegen PAOK Saloniki aus Griechenland wurde durch einen überzogenen Einsatz der Polizei für viele Fans zu einer sehr persönlichen Katastrophe. In der Nordkurve entdeckten die Ordnungshüter eine Fahne der Ultras von „Vardar Skopje“ mit denen einige Schalker Fans befreundet sind.

Nach Angaben der Schalker Vereinsführung interpretierte die Polizei das als Volksverhetzung und sah darin eine Provokation der griechischen Gäste. Daraufhin schickt die Einsatzleitung während des Spiels eine Hundertschaft in Kampfmontur in die vollbesetzte Nordkurve. Dabei kommt es zum Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray. „Ich kann noch immer nicht Glauben was da heute passiert ist. Wegen einer Fahne stürmen ca. 40 Polizisten in die Nordkurve und fangen ohne langes Zögern an mit Schlagstöcken zu schlagen und mit Tränengas zu sprühen“, schreibt marcx 04 im Forum von Westline. „Und das Ende vom Lied sind wieder Stadionverbote und unschuldige Polizisten. Zum Kotzen. Positiv nur, dass die gesamte Nordkurve und der Oberrang mit „Bullenschweine“ Sprechchören auf die Situation geantwortet haben“. Paul aus Gelsenkirchen berichtet auf facebook ebenfalls von den unschönen Szenen in der Arena: „Ein paar wenige halten auf Schalke eine mazedonische Flagge hoch und die Polizei sieht das als Provokation geht in die Kurve und knüppelt und sprayt alles in Grund und Boden. Unbeteiligte teils junge Mädchen liegen mit Platzwunden vor den Blöcken.“

Schalke 04 reagiert schon kurz nach dem Abpfiff und verurteilte das Vorgehen der Ordnungshüter. „Der Einsatz der Polizei war weder mit den Verantwortlichen des Clubs abgestimmt, noch wäre er von diesen auch nur ansatzweise gefordert oder gutgeheißen worden“, heißt es in einer ersten Erklärung von Schalke 04 zu den Ereignissen. „Dieser Einsatz war völlig unverhältnismäßig. Wir können dies absolut nicht gutheißen und bringen dafür nicht das geringste Verständnis auf.“ In den Foren kursiert das Gerücht, dass die UEFA den Einsatz der Polizei gefordert hat – eine Stellungnahme des Verbandes liegt derzeit noch nicht vor. Es gibt bisher auch keine Angaben über die Zahl der Verletzten.

Im Gegensatz zu den Verantwortlichen des Vereins hatten die Vertreter der Medien ein weniger klares Bild von den Ereignissen. „Nach diesem Tor drehten die Schalker Fans in der Nordkurve durch“, berichtet die WAZ im Internet. „Die Polizei musste aufmarschieren – es kam zu unschönen Szenen, die mit Sicherheit ein Nachspiel haben werden.“ Auch die Kollegen Marco Hagemann von Sky und Thomas Wark vom ZDF waren mit der Bewertung der Situation überfordert. Beide sprachen von Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Fangruppen von Schalke 04. Wenn in der Hektik eines Fußballspiels nicht die richtigen Fragen gestellt werden können, dann gibt es immer die Möglichkeit nach dem Abpfiff die Situation zu erklären. Die Ereignisse an diesem unschönen Fußballabend werden auf jeden Fall ein Nachspiel haben.

Fußball: Trainer Jens Keller scheint beim FC Schalke 04 bereits vor dem Champions League-Start deutlich angezählt

Jens Keller. Quelle: Wikipedia; Foto: DerHans04; Lizenz: CC
Jens Keller. Quelle: Wikipedia; Foto: DerHans04; Lizenz: CC

Es ist wahrlich bemerkenswert. Da startet der FC Schalke 04 mit einer großen Portion Optimismus in die neue Saison. Markige Sprüche sind aus dem Trainingslager der Königsblauen zu vernehmen. Man will auch in der kommenden Spielzeit die Möglichkeit haben wieder Champions League zu spielen, will am Ende der anstehenden Saison möglichst mal wieder vor dem wenig geliebten Nachbarn aus Dortmund landen, und dann genügen bereits wenige Tage um die Stimmung in Gelsenkirchen wieder nahe an den Nullpunkt zu führen.

Ein mühsamer 2:0-Erfolg bei einer Amateurmannschaft im Pokal, ein fehlerbehaftetes 3:3 daheim gegen den HSV und eine (vor allem  in dieser Höhe) unerwartete 0:4-Niederlage beim Werksclub aus Wolfsburg, und schon scheinen die Nerven vor dem ach so wichtigen Qualifikationsspiel zur Champions League gegen Ex-Trainer Huub Stevens und sein Team aus Saloniki ziemlich blank zu liegen.

Da reichen dann offenbar schon ein paar geringschätzige Aussagen des TV-Moderators Waldemar Hartmann beim ‚Fußballstammtisch‘ ‚Doppelpass‘ am Sonntag bei ‚Sport1‘ und Manager Horst Heldt springt dem kritisierten Trainer Jens Keller helfend zur Seite

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FC Schalke 04: Christoph Metzelder erklärt Karriereende im Profifußball

Christoph Metzelder, hier noch im Trikot von Real Madrid. Quelle Wikipedia Foto: Elemaki Lizenz: cc
Christoph Metzelder, hier noch im Trikot von Real Madrid. Quelle Wikipedia Foto: Elemaki Lizenz: cc

Nun kam es also doch so, wie es vielleicht zu befürchten war: Christoph Metzelder hat im Alter von nur 32 Jahren seinen Rücktritt vom aktiven Profifußball erklärt. Der Abwehrrecke wird zukünftig als TV-Experte für den Bezahlsender ‚Sky‘ arbeiten, für den er u.a. auch schon während der WM 2010 tätig war. Damit verliert die Bundesliga, ohne Zweifel, einen ihrer wohl profiliertesten Profikicker.

Mit der deutschen Nationalmannschaft wurde ‚Metze‘ Vize-Weltmeister, mit Borussia Dortmund Deutscher Meister, mit Schalke DFB-Pokalsieger. „Ich bin unglaublich dankbar dafür, eine großartige Karriere erleben zu dürfen“, sagte der 32-Jährige gestern. „Ich kann auf dem Niveau körperlich nicht mehr mithalten. Ich höre sehr früh auf, aber ich glaube, es ist richtig.“

Damit setzt der gebürtige Halterner einen leisen, aber würdevollen Schlusspunkt unter seine, vom Verletzungspech gebeutelte Karriere, welche trotzdem einige imposante Höhepunkte vorweisen kann, welche aber sicherlich ursprünglich noch deutlich mehr Potential versprach. Sein Körper spielte da aber nicht mit.

Immerhin 47 Länderspiele sind für ihn verzeichnet. Bei der Weltmeisterschaft 2002 spielte er in allen sieben Begegnungen des DFB-Teams, wurde Vize-Weltmeister. Doch bereits kurz darauf begann seine Pechsträhne. Schon in seiner Zeit bei Borussia Dortmund fehlte er

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Spekulationsblase geplatzt – Jens Keller bleibt auch zur neuen Saison Trainer beim FC Schalke 04

Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc
Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc

Endlich ist die Entscheidung gefallen: Jens Keller bleibt Trainer auf Schalke!

Alles andere wäre ja der Öffentlichkeit auch nicht vermittelbar gewesen. Die Erfolge der letzten Wochen hätten, unabhängig von der Saisonendplatzierung des Revierclubs, auch eigentlich keine andere Entscheidung nachvollziehbar erscheinen lassen.

Das hätte man in Gelsenkirchen aber auch alles wesentlich einfacher haben können. All die Spekulationen der letzten Wochen, von Armin Veh, über Roberto Di Matteo, bis hin zu Stefan Effenberg, haben am Ende nur dazu geführt das Jens Keller das Arbeiten extrem erschwert wurde. Er hat die Prüfung, trotz all der ungünstigen Störfeuer gut bestanden. Das spricht für ihn.

So ganz scheint man sich seiner aber trotz der gestern verkündeten Vertragsverlängerung für die erste Mannschaft der Königsblauen aber doch nicht sicher zu sein. Sonst hätte man

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Gemeinsam gegen das Vergessen: ‚Stolpersteine 2013‘ am 29. April in Gelsenkirchen.

Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc
Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc

Bereits Anfang März haben wir hier bei den Ruhrbaronen kurz auf diese Aktion aufmerksam gemacht. Mehrfach wurde damals auch der Wunsch an uns herangetragen doch noch einmal an den bevorstehenden Termin zu erinnern, wenn er zeitlich etwas näher gerückt ist.

Dem wollen wir heute hiermit gerne nachkommen.

U.a. ruft auch das ‚Schalker Fanprojekt‘ zur Teilnahme an der Aktion ‚Stolpersteine 2013‘ am 29. April 2013 in Gelsenkirchen auf.

2013 ist ein besonderes Gedenkjahr: Vor 80 Jahren fand die Machtübergabe an Hitler und seine Schergen statt, die Deportation und Ermordung Gelsenkirchener Sinti und Roma jährt sich zum 70. Mal, ein weiteres Datum ist der 75. Jahrestag der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Umso wichtiger ist es, in diesem Jahr sichtbare und dauerhafte Zeichen der Erinnerung an Menschen zu setzen, die dem Rassen- und Größenwahn der Nazis zum Opfer gefallen sind.

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Schalker Fanprojekt unterstützt ‚Stolpersteine 2013 – Gemeinsam gegen das Vergessen‘

Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc
Das Stadion der Gelsenkirchener. Quelle: Wikipedia Foto: Friedrich Petersdorff Lizenz: cc

Über die Problematik rechtsextremer Fußballfans haben wir auch hier bei den Ruhrbaronen in letzter Zeit leider bereits häufiger berichten müssen.

Fans vieler Vereine unterstützen deshalb derzeit besonders zahlreich und aktiv Aktionen, welche für Toleranz und ein friedliches Miteinander werben, oder das Gedenken an Opfer rechter Gewalttaten aufrechterhalten bzw. aktiv fördern sollen.

Dabei bilden natürlich auch die Fans des FC Schalke 04 keine Ausnahme.

Das ‚Schalker Fanprojekt‘ ruft zum Beispiel ganz aktuell zur Teilnahme an der Aktion ‚Stolpersteine 2013‘ in Gelsenkirchen auf.

Eine nachahmenswerte Aktion, zu der nun auch seitens des Schalker Fanprojektes offiziell eingeladen wurde:

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Schalke, Sozialdemokraten, Gazprom und die Mafia

Wer sich für die Aktivitäten von Gazprom und der russischen Kleptokratie interessiert, hätte es schon vor vielen Jahren wissen können. Das gilt ausdrücklich für die Politiker und Funktionäre der SPD. Das Interview mit Jürgen Roth stammt aus dem Jahr 2012. Leider ist der Publizist 2017 verstorben.

Interview: Michael Voregger

Wie gefällt es Ihnen das Schalke in der nächsten Spielzeit in der Champions League spielt und quer durch Europa reisen wird?

Jürgen Roth: Auf der einen Seite ist es mir ziemlich egal, weil ich kein Schalke-Fan bin. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein ziemlicher Imagegewinn für Gazprom. Damit machen die Schalke-Fans, ob sie wollen oder nicht, Propaganda für ein totalitäres System in Russland. Das halte ich für ziemlich zynisch. So gesehen wünsche ich mir, dass Schalke häufiger verliert.

Warum ist Gazprom kein normaler Konzern und damit auch kein normaler Sponsor?

Jürgen Roth: Gazprom ist eine politische, wirtschaftliche und geheimdienstliche Waffe der Kreml-Kleptokratie. Und Russland ist bis heute der korrupteste Staat in Europa. Von daher unterscheidet sich der Konzern von allen anderen Multis in der Welt. Natürlich gibt es auch bei denen Korruption – insbesondere bei den Energiekonzernen – und das Geld fließt in die Taschen der Aktionäre. Nur der zentrale Unterschied ist, dass sie in aller Regel in demokratischen Staaten beheimatet sind. Dort gibt es einen mehr oder weniger funktionierenden Rechtstaat, ein demokratisches System und es herrscht zumindest ein wenig Transparenz. All das trifft auf Gazprom beziehungsweise Russland nicht zu.

Die persönlichen Verbindungen des russischen Staatsapparats liegen aber doch in der Vergangenheit?

Jürgen Roth: Die liegen nicht in der Vergangenheit, sondern funktionieren bis heute. Putin und Medwedew wären ohne Gazprom nicht dort, wo sie heute stehen. Gazprom wäre auf der anderen Seite nicht der mächtige imperiale Konzern – diese

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Mohnstrietzel und Mutantentaschen

Mohnstrietzel und Mutantentaschen

Mitten in der Neustadt im Gelsenkirchener Süden liegt die Backstube von Ägidius Krause – hier wird seit über 100 Jahren nicht nur Brot gebacken. Über die Stadtgrenzen hinaus haben die Apfeltaschen des 68jährigen Berühmtheit erlangt, die von den zufriedenen Kunden auch schon mal als „Mutantentaschen“ oder „Apfelkoffer“ bezeichnet werden. Damit ist jetzt Schluss und es verschwindet einer der letzten Traditionsbäckereien im Ruhrgebiet endgültig aus dem Stadtbild.

ruhrMENSCHEN erzählt Geschichten von den Menschen an Ruhr und Emscher – in Bild und Ton – jeden Monat – ab Januar 2012