Jochen Distelmeyer spielt neue Konzerte ohne Herrn Blumfeld

Letztlich kam in einer geselligen Runde die Frage auf, was wohl der Jochen Distelmeyer, ehemals Sänger der formidablen Kombo Blumfeld, aktuell macht. Seit der Abschiedstournee und Auflösung der Band sind mittlerweile gut zwei Jahre ins Land gegangen. Und jetzt is er wieder da und hat sogar am 16.7. im Grend in Essen den zweiten Auftritt seiner Soloaktivitäten zum besten gegeben. Richtig: zum BESTEN, denn entgegen so mancher Meinung in der Twittersphäre war es richtig gut. 

Blumfeld begründeten in den 90ern die "Hamburger Schule". Die ersten drei bis vier Alben waren Blaupause für Generationen von deutschsprachigen Bands. Bei den letzten Platten deutete sich unter den Fans die Aufsplittung der Meinungen an: Polarisiert in "wat´n Scheiß" und "supergeil". Das neue Album in neuer Bandbesetzung – also nicht das gefürchtete Ich-alleine-mit-meiner-Gitarre Soloprojekt – ist aufgenommen. Heavy heißt´s und erscheint 25.09.2009. Einen in seiner Studiversone eher langweiligen Song kann man auf Jochen Distelmeyers Seite schon jetzt im Stream anhören live dagegen wesentlich grooviger gespielt.

Diestelmeyer rockt das Grend mit seiner neuen 5köpfigen Band. Heiß war es in der Halle und eng auf der Bühne. Den Drummer habe ich erst beim letzten Song vor der Zugabe den Drummer entdeckt. Dachte schon der käme nur von Band. Und dass ein Keyborder mit am Start ist, habe ich dann bei der Bandvorstellung mitbekommen.
Böse Zungen behaupten Distelmeyer sei nun in der deutschen Musikszene zum Mark E Smith mutiert. Nein, nicht ob seiner genuschelten Zwischenansagen, sondern aufgrund des zunehmenden Verschleiß von Musikern. Dem Sound hat die aktuelle Besestzung keineswegs geschadet. Es wird kräftig gerockt. Ob es bei der sg. Abschiedstournee von Blumfled auch so war, kann ich nicht sagen. Den Abschied nahm ich nicht ernst und wollte ihn erst beim Comeback weider sehen. Hat sich gelohnt. Denn die "Schlagerelemente" sind wieder in den Hintergrund getreteten. Ein bisschen Singer-Song-Writer-Attitude steht ihm aber gut zu Gesicht.
Das Publikum liebt ihn wie eh und je. Mit gut 120 Besuchern ausverkauften Grend kein Wunder. Und der von Distelmeyer inszenierte Canon bei "Quo Vadis" – die Männer singen im Chor "Quo Vadis" und die Damen "Stets dem Leben zu, zwischen ich und du" war schon ziemlich abgefahren.

Aus aktuellem Anlaß hier noch der Link zu unserer Verlosungsaktion vom 21. bis 24. September 2009
 

Weitere Termine:

17.07.2009 Würzburg, Cafe Cairo
18.07.2009 Gräfenhainichen, Melt! Festival
30.08.2009 Hamburg-Kampnagel, Internationales Sommerfestival
05.11.2009 Dortmund, Freizeitzentrum West
06.11.2009 Bielefeld, Kamp
07.11.2009 Mülheim an der Ruhr, Ringlokschuppen
09.11.2009 Köln, Gloria-Theater
11.11.2009 Erlangen, E-Werk
14.11.2009 Stuttgart, Universum
15.11.2009 München, Ampere-Muffatwerk
02.12.2009 Osnabrück, Lagerhalle