Selbstzensur ad absurdum: Bei Wolfenstein 2 musste gar Hitlers sekundärer Männlichkeitsbeweis dran glauben

Schämt sich für den deutschen Umgang mit dem Hakenkreuz bei Games: Wolfgang Walk (57) (Foto: Titus Tamm)

Ruhrbarone: Herr Walk, in einem aktuellem Artikel für gamespodcast.de kritisieren Sie den Umgang mit dem Hakenkreuz in deutschen Videospielen. Was stört Sie?

Wolfgang Walk (WW): Vor allem die Ungleichbehandlung mit allen anderen Kunst- und Medienformen. Bei denen wird völlig richtigerweise gesagt: Es kommt bei Hakenkreuzen auf den Zusammenhang an. §86 Absatz 3 StGB regelt das. Seit 2008 mittlerweile sind Games als Kulturgut vom Kulturrat offiziell anerkannt. Aber aus sehr albernen Gründen soll für Games diese Regelung nicht gelten. So wird das Game als Kunstform am Erwachsenwerden gehindert – und umgekehrt wirft man uns vor, nicht erwachsen zu werden. Dabei ist die Rechtslage eigentlich eindeutig, wird nur von der für das Prüfungsverfahren zuständigen Obersten Landesjugendbehörde – wie ich finde: feige – so interpretiert, als müsste da erst mal der erste Senat des Bundesverfassungsgerichts höchstpersönlich einen Passierschein ausstellen, was natürlich Quatsch ist.

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Hakenkreuze an Privathaus eines Piraten

Hakenkreuze an Privathaus
Hakenkreuze an Privathaus

In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag wurde auf das Haus des Piraten Robert Rutkowski von Nazis ein feiger Anschlag verübt. Unbekannte Täter schmierten auf seine Hauswand mit weißer Farbe zwei große Hakenkreuze. Wieder einmal zeigen die Nazis in Dortmund, dass sie weder politisch handeln, noch argumentieren können. Sie sind nichts weiter als feige Schmierfinken.

Die Hakenkreuz sind innerhalb von zwei Wochen der zweite Versuch den engagierten Antifaschisten Rutkowski einzuschüchtern. Er ist Mitarbeiter der Landtagsfraktion der NRW- Piraten und seit vielen Jahren aktives Mitglied des Bündnisses BlockaDO. Das Bündnis hat zum großen Ärger der Rechten schon mehrfach Naziaufmärsche in Dortmund erfolgreich blockiert und konnte dadurch den ungehinderten Durchmarsch der Nazis durch die Stadt verhindern.

Todesanzeige
Todesanzeige

Bereits Ende Dezember hatten Nazis unter dem Pseudonym christian@DerWelder ihm und drei weiteren Personen, darunter Ruhrbaron Sebastian Weiermann, anonym einen makabren Tweet über Twitter zugeschickt. Angehängt war eine Todesanzeige mit dem Namen und dem angeblichen Todestag. Unterzeichnet ist die Anzeige mit Nationaler Widerstand jetzt! und Deutsche kauft bei (….).it , dem Internetversandhandel von NRW-Chef „Die Rechte“, Michi Brück, der auf dem Server des Parteikollegen Dennis Giemsch liegt. Mit Humor hat das nichts zu tun. Solche Taten sollen Menschen daran hindern, sich gegen Rechtsextremismus zu engagieren und sind der jämmerliche Versuch ein Klima der Angst in Dortmund zu schaffen. Doch ist Angst ist ein schlechter Ratgeber. Gut daher, dass Rutkowski die Verschandelung seiner Hausfassade erstaunlich gelassen sieht.

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