Führungskrisen in Hamburg und Bremen – Schlechte Zeiten für die Fußballlehrer

Das Stadion des HSV. Foto: Robin Patzwaldt
Das Stadion des HSV. Foto: Robin Patzwaldt

Gefühlt wird die Schnelllebigkeit im Trainergeschäft der Fußball-Bundesliga immer extremer. Kaum sind die ersten Spiele der neuen Saison gespielt, da werden erste Trainer ausgetauscht, im Sommer noch mit viel Vertrauen ausgestattete Strategien in den Clubs frühzeitig als falsch verworfen, hektisch nach neuen, nach besseren Lösungen gesucht und die entsprechenden Personen dann installiert.

Und auch wenn die Statistiken belegen, dass sich das in den letzten Jahren, was die Umfänge und Zeitpunkte der ersten Trainerentlassungen betrifft, gar nicht so sehr verändert hat, so setzt sich doch bei den Beobachtern aktuell vielfach zumindest der Eindruck fest, dass die Zeiten in diesem Bereich doch irgendwie unruhiger geworden sind und die Vorgänge rund um diese Personalwechsel von den betroffenen Clubs wohl auch noch nie so wenig professionell in die Medien transportiert worden sind, was natürlich auch an der stetig gestiegenen Medienpräsenz im Profifußball liegen mag.

So ist Viktor Skripnik bei Werder Bremen inzwischen schon seit zwei Spieltagen durch Interimslösung Alexander Nouri auf dem Trainerstuhl ersetzt worden. Auch dieser steht aktuell schon wieder in der Diskussion. Soll er bleiben, soll er seinerseits nun möglichst rasch durch einen erfahreneren Bundesligatrainer ersetzt werden? Von der Vereinsführung hört man dazu derzeit nur Ausflüchte und Phrasen. So darf weiter fleißig spekuliert werden. Sehr zum Nachteil der Mannschaft und der beteiligten Personen.

Noch größer ist das offensichtliche Chaos derzeit beim Nordrivalen Hamburgers SV. Trainer Bruno Labbadia, vor kurzem noch zum Hamburger des Jahres gekürt, steht schon seit Tagen vor dem Aus, musste die gesamte Vorbereitung auf das gestrige Spiel gegen den FC Bayern München im Schatten der Diskussionen rund um seine persönliche Zukunft durchführen. Dass die Mannschaft beim unglücklichen 0:1 gegen den Rekordmeister gestern ordentlich spielte scheint unwichtig, auch nach dem Spiel gab es keine klaren Aussagen vom Verein in der Trainerfrage. Es wäre nicht überraschend wenn die Trennung zwischen dem ‚Dino‘ und seinem Chefcoach noch heute im Laufe des Tages verkündet würde.

Beiden Vereinen, beiden Führungsriegen, ist dabei eines gemein: Die Außendarstellung der Cluboberen ist eine schiere Katastrophe, das ‚Herumgeeiere‘ in der Trainerfrage kaum noch zu toppen. Schwierige Zeiten für die betroffenen Fußballlehrer! Und ein Armutszeugnis in Sachen Strategie und Ausrichtung des Clubs. Offenbar gibt es eine solche Planung offenbar vielfach gar nicht (mehr) wirklich.

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Die macht der Dose – RB Leipzig bestätigt auf Anhieb alle Befürchtungen seiner Kritiker

Ralf Ragnick, Sportdirektor von RB Leipzig. Quelle: Wikipedia, Foto: Werner100359, Lizenz: CC-BY-SA 4.0
Ralf Ragnick, Sportdirektor von RB Leipzig. Quelle: Wikipedia, Foto: Werner100359, Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Die Bayern jagen in der Fußball-Bundesliga auch weiterhin von Sieg zu Sieg, bezwangen den Underdog aus Ingolstadt zum Auftakt des Oktoberfestes in der heimischen Arena recht emotionslos mit 3:1, haben nun die ersten sechs Pflichtspiele der noch jungen Saison allesamt gewonnen. Der BVB zaubert auch mit einer vermeintlichen B-Elf im Heimspiel gegen Darmstadt 98 und siegt damit, nach dem Erfolg in Warschau in der Champions League unter der Woche, nun tatsächlich zweimal in Folge mit 6:0. Das macht beim Anhang der Schwarzgelben zuversichtlich für die nächsten Wochen, dass die Umbauphase des Kaders vielleicht doch schneller erfolgreich als beendet angesehen könnte als von vielen vermutet. Doch die bisherige Mannschaft der noch jungen Bundesliga-Saison ist eigentlich RB Leipzig.

Nach drei Spieltagen noch ungeschlagen, bereits sieben Punkte auf dem Habenkonto, auch schon 7 Tore erzielt, sechs davon auswärts. Damit stellt das Team, welches vom umstrittenen Brausehersteller ‚Red Bull‘ organisiert wird, aktuell den erfolgreichsten Bundesligaaufsteiger seit 25 Jahren. Von vielen Fans im Vorfeld ja schon so befürchtet, aber nun eben auch tatsächlich mit aller Vehemenz in der Eliteliga des Landes angekommen, und so schnell wohl auch nicht mehr wegzudenken. Ob es einem nun persönlich gefällt, oder auch nicht.

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Saisonstart im Schatten: Die 2. Fußball-Bundesliga hätte durchaus mehr Beachtung verdient!

Das Stadion des FC St. Paili in Hamburg. Foto: Daniel Jentsch
Das Stadion des FC St. Pauli in Hamburg. Foto: Daniel Jentsch

Traditionell startet die 2. Fußball-Bundesliga mit ihren ersten beiden Spieltagen zeitlich deutlich vor dem ansonsten ständig mehr beachteten Fußball-Oberhaus, welches dann erst nach dem DFB-Pokalwochenende Ende August in den Ligabetrieb einsteigen soll.

Ursprünglicher Gedanke dahinter war natürlich, dass man dem Unterhaus so die ungeteilte Aufmerksamkeit der Fußballfans im Lande zusichern möchte, somit auch etwas Reklame für den inzwischen durchaus recht attraktiven Fußball in dieser Liga machen will.

So auch in diesem Jahr, wo der Spielbetrieb in Liga 2 aktuell bereits wieder startet. Wahrlich eine beachtenswerte Ansammlung von Traditionsclubs, darunter immerhin 11 ehemalige Deutsche Meister aus Ost und West, welche da aktuell ihr monatelanges Kräftemessen beginnen.

Pech allerdings in diesem Jahr nur, dass die Olympischen Spiele in Rio dem Fußball hierzulande aktuell doch viel von der ursprünglich angedachten ungeteilten Aufmerksamkeit rauben.

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Keine Sommerpause ohne Sommertheater

Christoph Schubert. Hier noch in der NHL, bald in der drittklassigen Oberliga. (Foto: Robin Patzwaldt)
Christoph Schubert. Hier noch in der NHL, bald in der drittklassigen Oberliga. (Foto: Robin Patzwaldt)

Und jährlich grüßt das Murmeltier: Anfang Juli, die Teams der deutschen Eishockeyligen stellen ihre Kader zusammen, vereinbaren Vorbereitungsspiele und möchte mit dem Verkauf der Dauerkarten beginnen, jedoch ist es wie in jedem Jahr. Gut zwei Monate vor dem Saisonbeginn stehen weder Modus noch Gegner endgültig fest. Was für die unteren Ligen normal ist, hat in diesem Sommer durch den überraschenden Rückzug der Hamburg Freezers auch die Deutsche Eishockey Liga erwischt. In den letzten Tagen klärte sich dann, dass die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven den Platz der Hamburger in der kommenden Spielzeit einnehmen werden. Und auch für die drei Ruhrgebietsteams in der Oberliga Nord besteht weiterhin eine gewisse Unsicherheit ob der kommenden Gegner.

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Moskitos Essen: Zäher Pflichtsieg beim Tabellenschlusslicht

Das Eisland Farmsen: Heimstätte der Hamburg Crocodiles. Und von der Optik her in den Sommermonaten auch für den örtlichen Schützenverein interessant. (Foto: Simon Ilger)
Das Eisland Farmsen: Heimstätte der Hamburg Crocodiles. Und von der Optik her in den Sommermonaten auch für den örtlichen Schützenverein interessant. (Foto: Simon Ilger)

Nach dem zähen Spiel gegen die Piranhas aus Rostock am vergangenen Freitag am heimischen Westbahnhof ging es für die Mannschaft von Frank Gentges nach Hamburg zu den Crocodiles. Das Truppe aus der Hansestadt ist abgeschlagen Tabellenletzter und damit war die Favoritenrolle klar verteilt. In den letzten Wochen hatten die Mücken jedoch häufig wenig Glück beim Abschluss und mit einer besseren Chancenauswertung wäre es heute nicht mehr nur noch um den undankbaren neunten Platz gegangen. Ohne Unterstützung aus Köln und Düsseldorf ging es für die Moskitos an die Elbe, aber auch die Crocodiles gingen arg dezimiert in das Spiel. Beide Trainer konnte nur drei Reihen aufbieten. Auf Essener Seite war erneut Melvin Schumacher aus dem DNL2-Team mit an Bord.

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The Sinderellas – „Let There Be Sin“ in Köln und Düsseldorf

The Sinderellas@Facebook
The Sinderellas@Facebook

The Sinderellas, das sind aktuell die vier Künstlerinnen Nathalie Tineo, Belle la Donna, Lily of the Valley (Hamburg) und Eden (Berlin). Zusammengefunden haben sie sich vor ungefähr sechs Jahren mit der Idee ihre Songs mit den Attributen des New Burlesque vereinen.

Schon vor der Zeit bei The Sinderellas konnten alle unterschiedliche Erfahrungen im Showgeschäft machen und bereits Erfolge als Showgirls, Models, Sängerinnen und Tänzerinnen verbuchen. Hierbei standen sie u. a. mit der Burlesque-Tänzerin Dita von Teese auf der Bühne. 2009 führten gemeinsame Veranstaltungen die Künstlerinnen zusammen und es entstand die Idee, Burlesque und Erotik mit modernem Sound mit Retro-Stilelementen aus diversen Genres und extravaganter Mode zu kombinieren. Die Plattenfirma Warner Music Germany nahm die Gruppe unter Vertrag. Ein Jahr lang arbeiteten The Sinderellas gemeinsam mit dem schwedischen Produzenten Stefan Örn in Stockholm an den Songs für ihr Debütalbum „Secrets & Sins“, das am 26. Oktober 2012 in Deutschland erschien.

Seit Oktober 2012 treten The Sinderellas mit ihrer musikalisch-erotischen Live-Show „Secrets & Sins“ mehrmals im Monat im Hamburger Club Gruenspan, später im Delphi-Showpalast auf und zeigen einen Mix aus sinnlichem Burlesque-Tanz, Showeinlagen, aufwändigen Kostümen und Liedern ihres Debütalbums. Live werden außerdem auch Lieder gespielt, die nicht auf dem Album zu finden sind. Unterstützt wird die Gruppe von dem Hamburger Regisseur Jan Christof Scheibe, von einer 7-köpfigen Live- Band und 15 Kostümbildnern. Das Bühnenbild ist eine Symbiose aus klassischen Theater-Requisiten, Videomapping-Kunst und aufwändigen Lichtprojektionen.

Nach ihrer ersten erfolgreichen Show im Gloria Theater in Köln am 09. Januar diesen Jahres, werden The Sinderellas am 17.06.2016 erneut dort auf der Bühne stehen.

Direkt am nächsten Tag geht es dann weiter in das CAPITOL THEATER Düsseldorf (18.06.2016), wo sie dann zum ersten Mal mit ihrer „Let there be SIN“ Show zu Gast sind.

Zwei Abende, die atemberaubend schöne Akrobatikeinlagen, sinnliche Balladen, treibend-rockende Swing Nummern und eine knisternde Burlesque-Show versprechen.

Karten gibt es bei The Sinderellas oder unter www.headlineconcerts.de.

Endlich! – Die Fußball-Bundesliga vor dem Rückrundenbeginn

Das Hamburger Volksparkstadion. Am Freitagabend beginnt hier die Bundesligarückrunde. Foto: Robin Patzwaldt
Das Hamburger Volksparkstadion. Am Freitagabend beginnt hier die Bundesligarückrunde. Foto: Robin Patzwaldt

Noch immer drei Tage bis dahin, doch so langsam kribbelt es schon wieder. Zumindest wohl bei den Millionen von Fußballfans im Lande. Denn am Freitagabend beginnt mit der Begegnung Hamburger SV gegen Bayern München die Rückrunde im Fußballoberhaus. Damit geht dann nun auch die mehrwöchige Winterpause endgültig zu Ende.

Wobei, so richtig ruhig war es in diesem Winter in Sachen Fußball gar nicht. Emotional diskutierte Themen gab es auch in den letzten Tagen mehr als genüge. Egal ob es die umstrittenen Trainingslager von Bayern, dem BVB, von Schalke oder Leverkusen (Dortmund und München beehrten Katar bzw. Dubai mit ihrer Anwesenheit, S04 und Bayer vergnügten sich jeweils in Florida, machten mit finanzieller Unterstützung der Liga Reklame für das Produkt in den USA), oder auch den zuletzt immer mehr in den Fokus geratenen ‚Wintertransfers‘, zu diskutieren gab es für Fußballfans so auch in der eigentlich fußballfreien Zeit eigentlich fast täglich etwas.

Doch ab Freitag kehren diese Randthemen dann endgültig auch wieder in den Hintergrund zurück, wird das Geschehen auf dem grünen Rasen wieder für die größten Schlagzeilen bei den Sportfans sorgen. Und das ist ja eigentlich auch ganz gut so.

Denn gerade auch sportlich gibt es bis Ende Mai ja auch noch so einige Fragen zu klären, auch wenn die Titelfrage, bei aktuell nun auch schon wieder acht Punkten Vorsprung der Bayern auf den BVB, wie in der Vorjahren ja auch bereits vorentschieden zu sein scheint. Doch zumindest der Kampf um die ‚internationalen Plätze‘ als auch der Abstiegskampf scheinen auch in diesem Jahr bekanntlich wieder überaus spannend zu werden. Werfen wir daher heute mal einen kurzen Blick auf die unterschiedlichen Ausgangslagen.

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#refugeeswelcome: Der Streit um die ‚Bild‘-Kampagne lenkt von den tatsächlichen Problemen ab

Das Stadion des FC St. Paili in Hamburg. Foto: Daniel Jentsch
Das Stadion des FC St. Pauli in Hamburg. Foto: Daniel Jentsch

Nur ein wenig geschmackvoller Werbegag der ‚Bild‘? Eine ‚gute‘ Aktion? Wertvolle Hilfe, oder gar der guten Sache am Ende abträglich? Die Meinungen der Beteiligten und auch der Beobachter gehen aktuell sehr weit auseinander, wenn der Fußball-Zweitligist FC St. Pauli die am Wochenende die von der Deutschen Fußball-Liga (DFL), Hermes und der „Bild“-Zeitung angedachte Aktion „Wir helfen -#refugeeswelcome“ boykottiert und als wohl einziger der 36 Proficlubs aus Liga 1 und 2 den dazugehörigen Aufdruck nicht auf dem Ärmel seiner Trikots präsentieren wird.

Diesen Entschluss erklärt der Hamburger Zweitligist mit seiner ohnehin gelebten „Willkommenskultur“. Um ein Zeichen für die Flüchtlingshilfe zu setzen, sollten alle 36 Profiklubs auf eine Werbefläche auf den Trikots verzichten. So zumindest der Plan.
Doch der Kiez-Club sieht lt. seinem Geschäftsführer Andreas Rettig „nicht die Notwendigkeit“, in der Sonntagspartie bei Eintracht Braunschweig an der freiwilligen Kampagne der Liga teilzunehmen. Ausgerechnet der als tolerant und ‚alternativ‘ bekannte Club macht bei so etwas nicht mit?

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Wer feiert am Ende, welcher Coach fliegt zuerst, wer steigt ab? – Die Fußball-Bundesliga startet

Das kleine Stadion in Ingolstadt. Foto: Daniel Jentsch
Jetzt auch erstklassig: Das kleine Stadion in Ingolstadt. Foto: Daniel Jentsch

Endlich geht’s wieder los, wird manch einer im Lande heute denken. Denn die Bundesliga startet heute Abend mit dem Spiel FC Bayern München gegen den Hamburger SV in ihre inzwischen schon 53. Saison. Nach dem spektakulären Ende im vergangenen Mai hat es bei allen 18 Clubs, welche in die neue Saison im Oberhaus gehen dürfen. etliche Veränderungen gegeben. Die Meinungen darüber, welcher Verein sich besonders gut und sinnvoll verstärkt hat, und welches Team vielleicht noch aktiv werden sollte auf dem Transfermarkt, gehen wie in jedem Jahr auseinander, auch bei den sogenannten Experten natürlich. Das macht die Sache ja auch stets so diskutabel und unberechenbar.
Einig sind sich in dieser neuen Spielzeit allerdings wohl fast alle, dass der große Titelfavorit einmal mehr FC Bayern München heißen dürfte, und das die Aufsteiger aus Darmstadt und Ingolstadt, welche auch die geringsten Etats und kleinsten Stadien haben, es vermutlich schwer haben dürften den Abstieg am Ende der Runde zu vermeiden. Doch auch hier sind Überraschungen in die eine oder andere Richtung natürlich grundsätzlich nicht ausgeschlossen.

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