Hasst J. K. Rowling Transpersonen?

JK Rowling Foto: Carlsen Verlag, Lizenz: Lizenzfrei

Es könnte mir wahrscheinlich egal sein, ob sie das tut, denn ich bin weder eine Transperson noch eine Frau noch so jung, dass ich durch Harry Potter geprägt und dadurch irgendwie persönlich an Rowling interessiert wäre. Aber als jemand, der sich einerseits in verschiedenen Milieus bewegt und andererseits immer neugierig auf Argumente und Debatten schaut, kann ich nicht anders, als mich zu fragen, was dahinter steckt, wenn ein Teil meiner Bekannten ohne jeden Zweifel die Niedertracht dieser hasserfüllten Person anprangert und ein anderer Teil ebenso überzeugt feststellt, dass an all diesen Vorwürfen nicht mal ansatzweise etwas dran sei.

Es gibt noch eine dritte Gruppe von Personen, die zögerlich zugibt, nicht alles von ihr zum Thema gelesen zu haben, aber die einzelnen Beispiele gar nicht mal so hasstriefend interpretiert zu haben. Aber man wolle sich natürlich auf keinen Fall auf die falsche Seite stellen. Denen wird dann gerne entgegnet, dass man ihre Aussagen im größeren Kontext betrachten müsse, um sie als transphob einzuordnen. Und netterweise hat sich die Seite Vox.com die Mühe gemacht, akribisch alles zusammenzutragen, was Rowling zu dieser Thematik jemals gesagt oder getan hat. Wir können also, von der Neugier getrieben, was nun an diesen Vorwürfen dran ist, uns ein eigenes Bild machen.

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Premiere in Dortmund: Das Internat von Ersan Mondtag

Das Internat von Ersan Mondtag am Schauspiel Dortmund (Foto: Birgit Hupfeld)

Wenn sich am Beginn der eiserne Vorhang hebt, erwartet die Zuschauer ein echter Wow-Effekt. Rechts und links auf der Vorderbühne bilden riesige schwarze Bäume mit roten Strichen wie böse Augen eine sich verjüngende Allee, an deren Ende in dem auf die Hälfte geschrumpften Guckkasten das Internat zu sehen ist. Durch große gotische Spitzbögen blicken wir in eine Treppenhaus, auf der Ebene darüber ein schmiedeeisernes Gitter und Tor, hinter dem zwei Internatsschüler wachend stehen. Ersan Mondtag erdachte nicht nur die Idee des Stückes, das in Dortmund als Uraufführung geführt wird, sondern auch das Bühnenbild, die Kostüme und das Maskenbild. Nur wenige Augenblicke nach dieser Eröffnung setzt sich die Drehbühne, auf der das Internat mit erwähntem Treppenhaus, Duschen, Speise- und Schlafsaal steht, in Bewegung. Sie wird sich in den nächsten anderthalb Stunden unablässig drehen. 

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