Domenico Tedesco hat auf Schalke hoch gepokert und gewonnen. Vorerst.

Heimsieg! Foto: Michael Kamps

Puh! Das war wahrlich nichts für schwache Nerven am frühen Sonntagabend. Mit 2:1 schlug der FC Schalke 04 den VfL Wolfsburg, durch zwei Treffer von Daniel Caligiuri. Es war ein typischer Arbeitssieg, der spielerisch schon heute weitestgehend vergessen ist.

Was von dem Spieltag aus Schalker sicht jedoch zweifelsohne in Erinnerung bleiben wird, das sind seine Randgeschichten. So sorgte die Tatsache, dass Trainer Domenico Tedesco zum Rückrundenstart einen Torwartwechsel vornahm, statt auf Teamkapitän Ralf Fährmann zwischen den Pfosten auf den vergleichsweise unerfahrenen Alexander Nübel setzte, dafür, dass das zuvor hochgekochte Thema rund um die angeblich feststehende Trennung von Manmager Christian Heidel (spätestens zum Sommer 2020) rasch in den Hintergrund trat.

Eine mehr als nur als mutig zu bezeichnende Personalentscheidung vom Coach, der sich damit der eklatanten Gefahr aussetzte, im Falle eines weiteren Misserfolgs vor den eigenen Fans selber zum Gegenstand des Fanzorns zu werden.

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Schalke: Wo bleibt eigentlich der Fan-Aufstand gegen die ‚Ausbootung‘ von Höwedes und Geis?

Benedikt Höwedes. Foto: Michael Kamps

Während Borussia Dortmund in diesen Tagen mit seiner Personalpolitik groß in der Öffentlichkeit steht, kaum ein Tag vergeht an dem nicht über mögliche Zu- und Abgänge diskutiert wird, geht es beim Nachbarn aus Gelsenkirchen vergleichsweise ruhig zu.

Dabei gibt es in diesen Tagen eigentlich auch dort reichlich Diskussionsstoff. Der sportliche Erfolg der Vorsaison, der dem FC Schalke 04 am Ende gar souverän die Vizemeisterschaft bescherte, sorgt im konkreten Fall jedoch offenbar dafür, dass das durchaus etwas unwürdig anmutende nahende Ende der beiden ehemaligen Galionsfiguren Benedikt Höwedes und Johannes Geis, die von Coach Domenico Tedesco gerade ziemlich unsanft aussortiert wurden, beim Testspiel bei SW Essen am Samstag nicht einmal im Kader der Königsblauen standen, in der Öffentlichkeit kaum nenneswerte Beachtung findet.

Einen Fan-Aufstand gegen die Entscheidung des Trainerteams gibt es jedenfalls nicht im Ansatz. Und das, obwohl Höwedes bekanntlich seit Jahren eine absolute Schalker Führungspersönlichkeit war und Geis, der im Sommer 2015 für eine hohe Ablösesumme (immerhin im zweistelligen Millionenbereich) zu den Schalkern kam, damals von den Kollegen der WAZ noch erwartungsfroh als Königstransfer des Jahres bezeichnet wurde.

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