Als jemand, der fast täglich über Sport schreibt, liegt es natürlich in meinem ureigensten Interesse, dass es den von mir dabei am häufigsten thematisierten Sportarten Fußball und Eishockey gut geht. Hohe Zugriffszahlen sichern meine berufliche Zukunft, wenn man es einmal ganz knapp herunterbricht.
So gesehen müsste es mich natürlich auch freuen, dass die gerade laufende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, so ein großer Erfolg ist. Tut es aber nicht, wenn ich einmal ehrlich bin.
Die Sommerpause im deutschen Profifußball ist endlich vorbei. Mit der großen Mehrheit der Spiele in der ersten Runde des DFB-Pokals und dem DFL-Supercup 2023 ging es an diesem Wochenende nach gut zweimonatiger Pause wieder los mit dem regelmäßigen Spielbetrieb.
Und es gab auch gleich wieder viele spannende Themen, die sich hier im Blog zu diskutieren lohnen würden. Eines überstrahlt jedoch alle anderen, so dass auch wir hier bei den Ruhrbaronen an diesem Sonntag daran nicht vorbeikommen: Harry Kane, die Rekordverpflichtung des FC Bayern München, steht bei Fans und Medien im Mittelpunkt. Jedoch ganz anders als von den meisten gedacht.
Schon wieder ist Samstag. Der ideale Zeitpunkt also für ein eher privates Geständnis: Ich mag Spargel. Schon seit Jahren. Im Frühjahr gehörte es bei uns in der Familie schon seit den 1970er-Jahren stets mit dazu sich zwei oder drei Mal im Jahr dieses ‚königliche Gemüse‘ zu gönnen. Trotz der vergleichsweise hohen Preise.
Im Regelfall kann man sich statt eines Kilos Spargel ja auch gleich ein Kilo Fleisch kaufen. Doch Spargel ist halt wirklich lecker. Gerade rund um Ostern gehörte dieser besondere Genuss daher schon in meiner Kindheit stets das eine oder andere mal mit auf den Tisch. Auf diese Mahlzeiten haben wir uns auch immer gefreut.
Doch was nun seit ein paar Jahren für ein regelrechter Hype rund um den Spargel ausgebrochen ist, das ist aus meiner Sicht nicht nur extrem verwunderlich, das taugt fast schon für eine Art von Verschwörungstheorie: Wer ist eigentlich dafür verantwortlich? Wer sorgt dafür, dass man diesen ans Verrückte grenzenden Spargel-Hype in diesem Lande in den Medien inzwischen faktisch gar nicht mehr entkommen kann?
Auch vier Tage nach dem Unfall von Ex-Formel 1-Weltmeister Michael Schumacher, beim Skifahren in den Französischen Alpen, ist dieser noch immer nicht außer Lebensgefahr.
Schumacher wurde dabei offenbar, wie es bei Unfällen häufig der Fall ist, Opfer einer tragischen Verkettung von unglücklichen Umständen. Natürlich wünsche auch ich ihm von dieser Stelle alles Gute und eine möglichst vollständige Genesung!
Was mich in den letzten Tagen allerdings fast noch mehr als die eigentliche Nachricht seines dramatischen Unfalls beschäftigt hat, dass ist die Tatsache, zu was für einer geballten medialen Berichterstattung es in seinem Fall gekommen ist, wie sehr die Öffentlichkeit weit über dieses Land hinaus durch diese Meldung erschüttert zu sein scheint.
Natürlich ist die Nachricht seines Unfalls auch von einer ziemlichen Bedeutung für das Land. Schumacher hat schließlich über Jahre hinweg die Schlagzeilen bis zu einem gewissen Grade mitbestimmt. Millionen nahmen in den letzten 20 Jahren Anteil an seinem sportlichen Erfolgen, interessierten sich teilweise auch für den öffentlich gemachten Teil seines Privatlebens.
Vor diesem Hintergrund ist es dann natürlich auch selbstverständlich, dass es die ‚Nation‘ bewegt wenn ein solch prominenter Ex-Sportler auf so tragische Weise verunglückt, in Lebensgefahr schwebt. Alles unbestritten.
Das Ausmaß und die Art der Berichterstattung in den letzten Tagen haben mich allerdings doch ziemlich entsetzt. Und das nicht etwa weil ich Michael Schumacher die große Anteilnahme nicht ‚gönnen‘ würde o.ä., sondern weil ich hier ein krasses Missverhältnis zu den sonstigen Gepflogenheiten vieler Leute in unserer Gesellschaft zu erkennen glaube.
Bashing – unwissenschaftliche Betrachtung über ein wiederkehrendes Thema
Geordnete Nachrichtenlage
Wir leben in unruhigen Zeiten. Das fanden die vor uns übrigens auch schon. Allerdings haben der Missbrauch einer Dienstmagd, die unbefugte Kopie aus einem Folianten oder die Vorteilsnahme des Erzbischofs vor Presse und Internet kaum Wellen geschlagen. Auch Sponsoring gab es bereits, es hieß nur anders und galt vorwiegend Baumeistern, Künstlern und Mätressen. Ebenso gab es Schweigegelder, die indessen heute anders heißen.
Wenn der Kaiser reiste, nahmen Vasallen ganz selbstverständlich seine kostspieligen Aufenthalte – und die des zahlreichen Hofstaats – auf ihre Rechnung. Kaiser waren zwar mächtig (solange es dem Papst gefiel), aber notorisch klamm. Manche Burgherrlichkeit kam dadurch an den Rand des Ruins. Die Fronleute murrten, aber was sollten sie schon ausrichten? Die Herren Ritter trauten sich das Murren nicht, irgendein finsterer Hagen hätte sonst vielleicht beim Kaiser gepetzt und die nächste Beförderung vereitelt. Unruhige Zeiten vielleicht, aber eine geordnete Nachrichtenlage.
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