In den letzten Tagen hat die Berichterstattung über die Engpässe bei der Lieferung wichtiger Medikamente an Fahrt aufgenommen. Die genauen Hintergründe werden dabei häufig nur oberflächlich betrachtet.
Wer mit der pharmazeutischen Industrie nicht viel zu tun hat, könnte auf die Idee kommen, die vorherrschende Arzneimittelknappheit käme aus heiterem Himmel, bedingt durch eine Häufung der Atemwegsinfektionen, Probleme der Lieferkette, den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, Gasmangel und Nachwirkungen der Coronakrise. Und sicherlich haben all diese Faktoren ihren Beitrag geleistet. Aber seit der zunehmenden Ansiedlung pharmazeutischer Unternehmen in Ländern wie Indien und China gehören Engpässe wichtiger Arzneimittel zum Alltag. Bisher war dieser Alltag allerdings allzu häufig lediglich eine Randmeldung wert. Da wir nun die Früchte der jahrzehntelangen Verfehlungen der Politik ernten, wird es Zeit für einen Blick ins Detail.