Corona: Der Osten brennt

Sollten die jetzt brandheiß angekündigten Corona-Gegenmaßnahmen nicht schnell wirken, so explodieren in wenigen Wochen vor allem im Osten die Zahlen. Besonders düster sind die Prognosen für Sachsen. Hier könnten sich die Fallzahlen bis Silvester verdoppeln und bis Ende Januar sogar vervierfachen. Die Todesfälle könnten auf das sechsfache steigen. Aber auch in den anderen östlichen Bundesländern ist mit starken Zunahmen zu rechnen. Bundesweit könnten sich die Todesfälle auf insgesamt mehr als 44.000 verdoppeln. In den Großstädten an der Ruhr und in NRW sähe es nicht viel besser aus.

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Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen: Corona-Prognosen für das Ruhrgebiet

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

 

Bundesweit bisher eine Million Corona-Infizierte. Und wie sieht es in den Großstädten an der Ruhr aus? Mehr als 1.000  Menschen sind dem Corona-Virus im Ruhrgebiet zum Opfer gefallen. Wie geht es nun weiter? Was kommt auf das Industriegebiet noch zu? Voraussagen anhand eines ausgeklügelten Simulationsmodells. Und ein Blick in den Rückspiegel zeigt, wie gut oder schlecht das Prognosemodell ist.

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Merkel: Binnen einer Woche verdoppeln sich Neuinfektionen auf 28.000 pro Tag

Bundeskanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel: Foto: CDU/Laurence Chaperon Lizenz: Copyright

Bundeskanzlerin Angela Merkel rechnet mit einer Verdoppelung der täglichen Corona-Neuinfektionen von heute rund 14.000 auf 28.000 binnen einer Woche – wenn die Kontakte nicht reduziert werden. Kann das wirklich sein? In so kurzer Zeit eine Verdoppelung? Ist das bloßer Alarmismus und Panikmache? Wir wollen wissen, seit wann sich die aktuellen Zahlen verdoppelt haben und wagen einen Blick zurück auf die Zahlen der letzten Wochen und Monate…

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Ergänzung: Corona-Update: Hoffnungsschimmer für das Ruhrgebiet?

++++ Datenpanne beim RKI: Bei der Übertragung von Daten kam es gestern zu beträchtlichen Computerproblemen zwischen den Ländern und dem RKI. Das meldete das Robert-Koch-Institut nachdem wir diesen Beitrag veröffentlicht haben. Ein Server des Berliner Instituts sei für mehr als drei Stunden ausgefallen. Wir haben für unseren Bericht die unvollständigen RKI-Daten genutzt, bevor das RKI seine Datenlücke offenbarte. Daher sind die Werte für den 23. Oktober in diesem Beitrag nicht stimmig, diejenigen für die Tage davor hingegen schon. Der Hoffnungsschimmer, den wir für das Ruhrgebiet vermuteten, hat sich als trügerisch herausgestellt: In Wahrheit sind die Fallzahlen und Inzidenzen schlimmer statt besser geworden. +++

Die 7-Tage-Inzidenz ist im Ruhrgebiet unverändert geblieben gegenüber gestern. In sieben von 15 kreisfreien Städten und Kreisen hat sie sich sogar verringert. Und das zum Teil sehr kräftig: So gibt der Wert für Herne um knapp 22 Punkte nach – wobei Herne immer noch Spitzenreiter im Revier bleibt. Auch in Bochum, Bottrop, Dortmund und Duisburg gehen die Inzidenzen stark zurück, nämlich zwischen 10 und 18 Punkten. Darf man an der Ruhr vorsichtig auf eine Wende hoffen? 

Aber: Großer Wermutstropfen ist der Ennepe-Ruhr-Kreis, der um 30 Inzidenz-Punkte nach oben schießt. Auch der Kreis Unna (+20) und die Stadt Essen (+11 verdüstern das BIld. Aber immerhin: Im Durchschnitt bleibt das Ruhrgebiet konstant und koppelt sich sogar leicht vom NRW-Trend ab. Dieser zeigt immer noch nach oben (+4).

Die Entwicklung für alle Städte und Kreise in einzelnen Graphiken…

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Covid-19-Simulation: Ab Mitte Dezember reichen die Intensivbetten nicht mehr

OP im Krankenhaus
Foto: Roland W. Waniek

Die Covid-19-Infektionszahlen gehen derzeit stark nach oben, die zweite Welle rollt ganz klar. Immer mehr ernsthaft Erkrankte müssen stationär behandelt werden, einige von ihnen auf Intensivstationen. Aber wann ist die Kapazitätsgrenze unserer Krankenhäuser erreicht? Wann haben wir nicht mehr genug Intensivbetten? Ein hochkomplexes Computermodell der Uni Saarland simuliert die Belastbarkeit des deutschen Gesundheitswesens. Es zeigt sich: auf den R-Wert kommt es an – dieser aber zieht seit Anfang September kräftig an.

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Corona oder nicht Corona? Testet uns!

Foto: Gerd Altmann, Lizenz: https://pixabay.com/de/service/terms/#license
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Foto: Gerd Altmann, Lizenz: Pixabay Lizenz 

Der entscheidende Weg, Covid-19 zu besiegen, ist seine Reproduktionsrate drastisch zu senken. Darauf fußt unsere derzeitige Abwehrstrategie. Aber: Reicht dafür der verordnete Lock-down, das Nahezu-Stilllegen eines ganzen Landes, einer ganzen Volkswirtschaft wirklich aus? Nein, sagen Statistik-Experten. Sie wollen uns testen. Nicht uns alle, sondern nur einen Teil von uns. Dies aber überlegt und systematisch – so, wie bei Wahlumfragen: nämlich repräsentativ.

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