Damit hatte bei den Verantwortlichen zuvor offenbar niemand ernsthaft gerechnet. Der Sieg von Markus Rehm im Weitsprung bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm stand offenbar nicht ernsthaft auf der Liste der Wahrscheinlichkeiten. Das zeigt die aktuelle Hilflosigkeit mit der der Deutsche Leichtathletik Verband (DLF) auf den Titelgewinn des Leverkuseners reagiert, ihn nun, trotz sportlicher Qualifikation, nicht für den anstehenden Europameisterschaften in Zürich nominiert hat, und die Tatsache, dass selbst der nationale Titel des 25-jährigen Rehm plötzlich wieder in Gefahr zu sein scheint.
Was war geschehen? Rehm war als erster Deutscher mit einer Karbonprothese deutscher Weitsprungmeister geworden. Erstmals übersprang er die 8-Meter-Marke und siegte mit starken 8,24 m.
Anschließend setzte dann rasch eine intensive Debatte über die Vergleichbarkeit der erzielten Leistung mit Karbon-Prothese und einem eventuell vorhandenen Vorteil durch die damit vorhandene Federung ein. Eine Diskussion die man nicht nur bereits deutlich eher hätte führen sollen und wohl auch müssen, sondern die auch den sportlichen Sieger eines Wettkampfes, zu dem der Sportler zuvor offiziell zugelassen wurde, im Nachhinein abzuwerten droht.