Rettungsdienst: Pleitegeier kreisen über dem Gesetz

Magnus Memmeler Foto : Privat

Im letzten Interview  beschäftigte sich Magnus Memmeler mit der Frage, warum es ohne Laufbahnprüfung keine Karrierechancen im Bereich des Rettungsdienstes gibt. Heute nimmt er die Pleite des Dortmunder Anbieters ASB im Lichte des aktuellen Gesetzgebungsverfahrens in den Blick.

Die Novellierung des Rettungsdienstgesetzes NRW kommt in die entscheidende Phase. In Dortmund gibt eine  Hilfsorganisation seine Zahlungsunfähigkeit bekannt. Zahlreiche Positionspapiere zur Novellierung des RettG NRW und zur Novellierung des BHKG NRW lassen uns erneut nachfragen, ob der Rettungsdienst noch sicher ist.

Ruhrbarone: Am Freitag hieß es: „Dortmund: ASB Regionalverband meldet Insolvenz an“. Zeitgleich stellen sich die Hilfsorganisationen als Rückgrat des Rettungsdienstes und des Bevölkerungsschutzes dar. Wie passt das zusammen?

Memmeler: Zunächst muss ich sagen, dass mich diese Meldung zum ASB auch bewegt, da ich einige handelnde Personen persönlich kenne und ich mir natürlich auch vorstellen kann, wie diese Meldung auf die Mitarbeitenden des ASB wirkt. Durch meine langjährige Tätigkeit im Rettungsdienst der Stadt Dortmund kann ich mir vorstellen, dass diese Meldung zahlreiche Entscheider im Stadtgebiet Dortmund bewegen wird. Schließlich stellt der ASB aktuell Personal für 4 Rettungswagen, 3 Krankenwagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug im Stadtgebiet Dortmund und stellt zusätzlich Ressourcen für den Bevölkerungsschutz bereit.

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Deutsche Wirtschaft: Impfkampagne beschleunigen – Risikogruppen auch nachts impfen!

Unternehmen in Existenzkrise (Foto: Stefan Laurin)

 

Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) beziffert die Kosten des aktuellen Lockdowns auf 3,5 bis 5 Milliarden Euro – pro Woche! Und diese Zahlen sind nur die optimistische Variante. Denn es könne noch schlimmer kommen. Ein Lockdown auch im Februar müsse unbedingt verhindert werden. Dafür sei die Impfkampagne zu beschleunigen. Es müsse Tag und Nacht geimpft werden.

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Corona-Zombies bedrohen deutsche Sparkassen

Foto: daveynin (Creative Commons Attribution 2.0 Generic)

Die Corona-Krise trifft viele Firmen hart. Die Politik versucht zu helfen. So wurde auch die Insolvenzpflicht ausgesetzt. Dies war anfangs sinnvoll, führt aber zunehmend zu Zombie-Firmen, die nur noch schein-lebendig sind. Finanzexperten erwarten für das erste Halbjahr 2021 mehr Insolvenzen und Kreditausfälle. Davon betroffen wären am stärksten die Sparkassen. Die Corona-Krise könnte so von der Realwirtschaft auf den Bankensektor springen. Steht uns eine Bankenkrise ins Haus?

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Air Berlin: Eine kuriose Reise mit einer eigentlich nicht mehr aktiven Fluglinie

‚Air Berlin‘-Maschine auf dem Düsseldorfer Flughafen am 13.11.2017. Foto: Robin Patzwaldt

Manchmal erlebt man schon wirklich grundkomische Dinge im Leben. So erging es mir in den letzten Tagen rund um einen ursprünglich bereits im vergangenen Frühjahr gebuchten Flug mit ‚Air Berlin‘ von Düsseldorf nach Stockholm und zurück.

Auf der Suche nach einem günstigen Flug zur ‚SAP Global Series 2017‘ der nordamerikanischen Eishockeyliga NHL in der schwedischen Hauptstadt, wo am vergangenen Wochenende zwei Spiele zwischen den Colorado Avalanche und den Ottawa Senators ausgetragen wurden, schenkte ich mein Vertrauen damals der seit Jahren fest etablierten Fluggesellschaft aus der Bundeshauptstadt.

Im Laufe der Wochen und Monate geriet die Airline jedoch bekanntermaßen in immer heftigere Turbulenzen, meldete im August schließlich dann sogar Insolvenz an. Ein nennenswerter Überbrückungskredit sollte den Flugbetrieb eigentlich noch bis Mitte November aufrechterhalten, was für mich dann gerade noch gepasst hätte. Mir war das jedoch auf Anhieb schon deutlich zu heikel. Ich suchte mir also rechtzeitig einen Ersatzflug, buchte zusätzlich noch einen ähnlich teuren Trip beim Konkurrenten Eurowings, hatte fortan dann quasi zwei Plätze in zwei Fliegern für den selben Tag in Richtung Norden und zurück.

Dann überschlugen sich vor Wochen tatsächlich die Ereignisse. Air Berlin stellte den Flugbetrieb vor kurzem ein. Also, offiziell zumindest. Ich war fortan sehr froh mir noch für vergleichsweise günstiges Geld bereits frühzeitig eine Absicherung für diesen Fall geschaffen zu haben. Natürlich war das Geld für den Air Berlin Flug für mich damit auch endgültig futsch. Ärgerlich, aber nicht zu ändern, dachte ich mir.

Am Abflugtag dann die große Überraschung. Vor mir stand nämlich plötzlich doch ein Flieger mit großem Air Berlin Logo. Selbst das Bordpersonal lief in Optik der insolventen und eigentlich bereits seit Tagen eingestellten Airline auf, welche von Lufthansatochter Eurowings größtenteils übernommen wurde.

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Der BVB feiert heute seinen ‚2. Geburtstag‘ – Fanmarsch erinnert an den 14. März 2005

Das Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt
Das Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Na, liebe BVB-Anhänger, klingeln Euch heute irgendwie die Ohren? Bei Anblick des Datums 14. März auf dem Kalender wird sicherlich dem ein oder anderen wieder einmal bewusst, dass die Borussia vor 10 Jahren unmittelbar vor dem Ende stand.
Für viele Borussen ist der 14. März 2005 nämlich so etwas wie ein zweiter Geburtstag des Vereins. Und erst nach langen und intensiven Ringen stimmten die Haupteigentümer des Westfalenstadions damals dem Sanierungskonzept des finanziell schwer angeschlagenen Klubs zu.
Und nur dadurch konnte die damals akut drohende Insolvenz des Traditionsclubs quasi in letzter Minute noch abgewendet werden.
Borussia Dortmund hatte 2005 einen gigantischen Schuldenberg angehäuft, was am Ende auch zu einem Austausch in den Führungspositionen des Vereins führte. Reinhard Rauball wurde damals (erneut) Präsident und Hans-Joachim Watzke Geschäftsführer der neue Geschäftsführer. Sie lösten Gerd Niebaum und Michael Meier ab.

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Die ‚Moskitos‘ kämpfen um den Fortbestand des Eishockeystandorts Essen

Pucks. Foto: Robin Patzwaldt
Pucks. Foto: Robin Patzwaldt

Vor wenigen Tagen sorgten abermals schlechte Nachrichten rund um die Finanzsituation des Essener Eishockeyclubs ‚Moskitos‘ für Schlagzeilen.

In einer vom Club dazu veröffentlichten Nachricht vom zuständigen Insolvenzverwalter hieß es: „Die weiterhin kritische finanzielle Lage und die aktuellen Entwicklungen haben den Insolvenzverwalter Dr. Christoph Niering dazu gezwungen, gestern beim zuständigen Insolvenzgericht die sogenannte Masseunzulänglichkeit anzuzeigen.

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Krise in der Medienbranche geht weiter: Jede vierte ‚Weltbild-Plus‘-Filiale wird geschlossen

DSC05518Wie der Mediendienst Kress aktuell vermeldet, gibt es abermals schlechte Nachrichten für alle Beschäftigten in der Verlags- und Medienbranche, denn jede vierte ‚Weltbild-Plus‘-Filiale wird geschlossen. Ca. 300 Mitarbeiter sind offenbar davon betroffen.

Nachdem vor wenigen Wochen bereits intensiv über die Insolvenz der Verlagsgruppe ‚Weltbild‘ debattiert wurde, welche diese im Januar anzeigte, wird nun das dazugehörige Filialnetz offenbar spürbar verkleinert.

Insgesamt 53 ‚Weltbild-Plus‘-Läden müssen bundesweit innerhalb von einem Jahr dicht machen, die ersten 24 im kommenden Juli, so Kress.

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BVB: Jahrestag der Vereinsrettung mahnt Fans zur Demut – auch in Richtung Uli Hoeneß

BVBDie Verurteilung von Uli Hoeneß führte am gestrigen Tage bei vielen BVB-Fans im Netz zu hämischen Kommentaren und großer Schadenfreude.

Bis zu einem gewissen Grad mögen diese Reaktionen auch ganz verständlich sein, wenn man die sportliche Rivalität der letzten Jahre, bei denen auch Uli Hoeneß gerne einmal in Richtung Dortmund `scharf geschossen‘ hat, berücksichtigt.

Leider wurden dabei aber in den letzten Tagen, speziell eben auch Gestern, nach dem Urteil, etliche Grenzen überschritten, welche man, bei aller sportlichen Rivalität nicht hätte überschreiten dürfen/müssen.

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Sparkasse Vest will Klarheit: Was passiert, wenn die Städte im Kreis ihre Kredite nicht mehr bedienen können?

Kommt nach einem langen Abschwung automatisch der nächste Aufschwung? Foto: Dieter Wirdeier
Kommt nach einem langen Abschwung automatisch der nächste Aufschwung? Foto: Dieter Wirdeier

Es gibt Entwicklungen, die machen einen mehr als nachdenklich. Da steht im hinteren Teil der Printausgabe der ‚Recklinghäuser Zeitung‘ heute ein zunächst recht unscheinbar daherkommender Artikel, in dem der Sprecher der Sparkasse Vest, Dirk van Buer, bestätigt, dass sein Geldinstitut in diesen Tagen einen Brief an das Innenministerium in Düsseldorf schreiben wird, um sich von dort klipp und klar, schriftlich bestätigen zu lassen, ob das Land-NRW definitiv für die Schulden der Städte im Kreis Recklinghausen gerade stehen wird, sollten diese in Zukunft einmal nicht mehr in der Lage sein ihre kurzfristigen Kassenkredite selber zu bedienen.

‚Wir wollen Klarheit darüber, ob das im Fall der Fälle auch tatsächlich so funktioniert‘, wird der Sprecher der Sparkasse Vest darin zitiert. Heißt im Klartext wohl, die Bank sieht aufgrund der aktuellen Entwicklungen im Kreis Recklinghausen den Punkt nahen, wo die Kommunen im Vestischen-Kreis ‚zusammenklappen‘ könnten…

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Drohender Lizenzentzug und Zwangsabstieg im Fußball stehen häufig auch in Zusammenhang mit neuen Arenen der Clubs

Fußball. Quelle: Wikipedia, Foto: Anton, Lizenz: cc
Fußball. Quelle: Wikipedia, Foto: Anton, Lizenz: cc

Der gestrige Lizenzentzug durch die DFL (Deutsche Fußball Liga) für den Zweitligisten MSV Duisburg machte es mal wieder deutlich: Protzige Stadionneubauten führen Profifußballvereine in letzter Zeit allzu häufig in große Schwierigkeiten!

Nun bin ich in Sachen MSV Duisburg kein Insider, aber auch hier fällt mir direkt auf, dass der Club sich doch erst vor kurzem am Bau einer modernen Arena erfreute, nun auch dadurch aber finanziell böse zu Fall zu kommen droht.

Ähnlich verlief die Geschichte zuletzt ja auch schon in Aachen und Offenbach. Und egal ob Eigentum des Vereins, oder als Mieter, neue Arenen sind regelmäßig teurer für die dort antretenden Clubs. Große Pläne in Sachen Stadion führen offenbar häufig zur Selbstüberschätzung, zu übermütigen Kalkulationen, zu träumerischen Zukunftsprognosen. Im Detail sind die Dinge in jeder Stadt sicherlich etwas unterschiedlich. Eines haben diese Fehlentwicklungen jedoch offenbar häufig gemeinsam: Die Kosten für Neubau und/oder Miete des neuen Prachtbaus ruiniert am Ende die Clubfinanzen.

Ich erinnere mich zum Beispiel noch ganz gut an Aussagen

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