Investigative Investitionen

Foto: Investigativ

1) Bodo Hombach ist nicht nur Geschäftsführer der WAZ-Mediengruppe, er ist auch ein Freund des investigativem Journalismus. Soll man gar nicht meinen, behauptet er aber – und verweist auf eigene Erfahrungen: So habe er damals als Mülheimer Häuslebauer nicht aufgrund moralischer Werte auf vergünstigte Zinsen verzichtet, sondern aus Angst, es könne herauskommen. Die Medien, meint Hombach heute, seien das einzige Gegengewicht in der Demokratie. Und darum ärgert er sich über Lokalredaktionen, die den Polizeichef persönlich kennen, aber von Terrorzellen vor der Haustür erst aus der Süddeutschen erfahren. Nun soll in dem Zeitungshaus ein Rechercheteam eingerichtet werden, ein pensionierter Spiegeljournalist wird der WAZ-SEK helfen.
2) Investigativ, die zweite: Die Ruhrpressekonferenz hat einen Recherchepreis ausgelobt. Gesucht werden Journalist/inn/en, die einem Thema hartnäckig nachgehen wollen. Aus den Ideen wird dann eine mit Profiwühlern besetzte Jury, die stärkste Story auswählen. Für die gibt es 1.000 Euro vom Verein, Unterstützung durch Jury und einen Mentor sowie Hilfe bei der Veröffentlichung. mehr
3) Apropos Medium: Wie man hört, möchte die WAZ noch in diesem Jahr mit Lokalfernsehen loslegen, am liebsten ohne das Center TV, klein anfangen mit Lokalnachrichten vorm WAZ-Logo und drumherum ein Mantelprogramm laufen lassen, gekauft von einem noch geheimen Anbieter. Die Online-Kooperation mit dem WDR habe damit nichts zu tun, heißt es in Essen, da gehe es bloß um den Ankauf einiger regionaler Einspielfilme für das Internetportal des Verlags.
4) Die WAZ ist sehr zufrieden mit Katharina Borchert (Foto) und dem Online-Portal. Nach technischen Startschwierigkeiten würden die Werbeeinnahmen hoch schnellen und auch die Einschaltquote sei zuletzt um 62 Prozent gestiegen. Besonders gut würden Bilderstrecken laufen, etwa im Karneval. Für die Macher des Portals soll der Verlag eine Prämie ausgelobt haben, sollten sie bis Ende des Jahres den Online-Marktführer der Regionalpresse, die Rheinische Post, hinter sich gelassen haben.

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