11. Mai 1960: Der Mossad fasst Adolf Eichmann

Adolf Eichmann während seines Prozesses in Jerusalem; Foto: Israel Government Press Office / Public domain
Adolf Eichmann, der Logistiker des Holocausts, während seines Prozesses in Jerusalem (1961); Foto: Israel Government Press Office / Public domain

Am 11. Mai 1960 verschwindet Ricardo Klement in Buenos Aires spurlos.

Zwölf Tage später gibt David Ben-Gurion, der damalige israelische Ministerpräsident, vor der israelischen Knesset die Sensationsmeldung bekannt:

Der langjährig gesuchte Architekt des Holocausts, Adolf Eichmann, befindet sich in israelischer Haft. Trotz seiner Tarnidentität unter dem Namen Ricardo Klement wurde der Naziverbrecher erkannt.

Adolf Eichman wurde am 11. Mai 1960, durch ein spektakuläres Kommandounternehmen des israelischen Nachrichtendienstes Mossad, aus seinem zweiten Leben in Argentinien gerissen – und per Luftfracht nach Israel überstellt.

Die Beschaffung der Chruschtschow-Rede vom XX. Parteitag der KPdSU (1956) und die einer irakischen Mig-21  im Jahre 1966 haben das öffentliche Bild des israelischen Instituts für Aufklärung und besondere Aufgaben mit Sicherheit positiv geprägt.

Der „besondere“ Nimbus, der sich im Laufe der Jahre um den israelischen Auslandsgeheimdienst bildete, war aber ganz besonders ein Resultat der öffentlichkeitswirksamen Überführung Adolf Eichmanns an die Justiz

Bemerkenswert an dieser Unternehmung war auch deren Zielsetzung.

Es ging nicht nur um simple Rache, die einfacher zu bewerkstelligen gewesen wäre als ein risikoreicher Transport von Argentinien nach Israel:

Sondern um die  juristische Aufarbeitung und Dokumentation der Systematik des größten Verbrechens in der Menschheitsgeschichte.

Neben den Nürnberger Prozessen, ist der Eichmann-Prozess  bis heute wohl die am meisten beachtete gerichtliche Aufarbeitung der Shoa, gefolgt von den Frankfurter Auschwitzprozessen und den Majdanek-Prozessen.

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Arye Sharuz Shalicar: „Eine Schwächung der Hisbollah bedeutet auch eine Schwächung der Revolutionsgarden“

Arye Sharuz Shalicar kennt die Sicherheitslage in Deutschland und im Nahen Osten; Foto: Privat
Arye Sharuz Shalicar kennt die Sicherheitslage in Deutschland und im Nahen Osten; Foto: Privat

Bundesinnenminister Seehofer (CSU) geht gegen Islamisten in Deutschland vor. Am 26. April 2020 wurde ein Betätigungsverbot gegen die Terrororganisation Hisbollah (Hizb Allah) verhängt.

Räumlichkeiten in mehreren Bundesländern wurden heute Morgen von der Polizei durchsucht. (Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums)

Die Tätigkeiten der Hisbollah waren auch im letzten Jahr, bei einem Telefonat der Ruhrbarone mit Arye Sharuz Shalicar, ein Thema hier im Blog.

Der Schriftsteller, ehemalige Sprecher der IDF (Israelische Verteidigungskräfte) und deutsch-persisch-israelische Politologe berät den israelischen Außen- und Nachrichtendienstminister und kennt sowohl die Lage in Deutschland, als auch die im  Nahen Osten.

Die Ruhrbarone haben heute mit ihm telefoniert. Thema war nicht nur die Hisbollah: Die Muslimbruderschaft ist eine ähnliche Baustelle. Ebenso Themen: Der Iran, Corona und die Lage im Nahen Osten.

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Israel in Deutschland: Erfolgreicher Online-Kurs „Krav Maga“

Online Krav Maga: Interessante Veranstaltung der israelischen Botschaft; Screenshot Facebook
Online Krav Maga: Interessante Veranstaltung der israelischen Botschaft; Screenshot Facebook

Im Zuge des Versammlungsverbotes wegen COVID-19: Sportliche Trainingsevents haben sich teilweise ins Internet verlagert. Im Bereich der Kampfkünste (Karate online / Karate online in Oer-Erkenschwick) haben die Ruhrbarone dazu im Blog berichtet.

Am vergangenen Freitag fand ein Online-Schnupperkurs im israelischen Verteidigungssystem Krav Maga statt. Veranstalter war die Botschaft des Staates Israel in Deutschland.

Ich war skeptisch bei diesem Online-Kurs zum israelischen Nahkampfsystem Nr. 1.

Zu Unrecht!

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Lesefreude für das Stayhome-Office-Sofa: Auf feindlichem Gebiet

Tja: Ein passenderes Bild gab es nicht ;-) in der Mediathek der Ruhrbarone
Tja: Ein passenderes Bild gab es nicht 😉 in der Mediathek der Ruhrbarone; Free picture (Israel paper texture) from https://torange.biz/fx/israel-paper-texture-168698

Heute mal kein Roman in der Lesefreude für das Stayhome-Office-Sofa. Bei den letzten Buchvorstellungen haben wir an dieser Stelle immer ein Foto des Autors verwendet: Das ist bei der heutigen Buchbesprechung – Auf feindlichem Gebiet – heißt das Werk, schwer möglich:

Der Name des Autors, Gerald Westerby („Kriegsname: Schoolboy“), ist nur ein Pseudonym. Ich glaube, er hat sein Werk – ich habe es nicht zur Hand – als „Crashkurs für Manager oder Firmengründer“ bezeichnet.

Ich konnte mich mit dieser Beschreibung nie anfreunden. Das Buch ist mehr: Ein spannender Blick auf den Nahost-Konflikt in der 70er, 80er und 90er Jahren.

DIE WELT: Lobende Worte für „Auf feindlichem Gebiet“

In der renommierten Tageszeitung DIE WELT wurde der heutige Corona-Shutdonw-Buchtip seinerzeit sehr gelobt.

Als Jugendlicher hab ich diverse Bücher über den BND, die amerikanischen Dienste etc. gelesen.

Diese waren alle interessant und, irgendwo, glaubwürdig. Das Sachbuch KGB (Oleg Gordiewski und Christopher Andrew), das aktuell bei Amazon für stolze 135 Euro angeboten wird (Ich wusste die Namen der Autoren nicht , mußte googeln und werde demnächst ein paar Bücherkisten entstauben!) wirkte in dieser Reihe recht glaubwürdig.

Zum israelischen Nachrichtendienst, für den ich mich thematisch auch interessierte, gab es nur das Standardwerk von Victor Ostrovsky: Ich konnte mich mit diesem Werk niemals anfreunden: Real beschreibt der Autor, der später mit internen Unterlagen zur Presse lief, nur seine Ausbildung und er schildert alle Operationen der Vergangenheit, als wäre er dabei gewesen.

Das er nicht erwähnt, wie er vor 2500 Jahren bei Jericho die Trompeten geblasen hat, verwunderte mich beim Lesen.

Seine Gründe, weshalb er die Ausbildung vorzeitig beendete erschienen auch zweifelhaft. Ich fand das Buch schlecht und unglaubwürdig. Beim zweiten Teil, dass er schrieb als er nicht mehr im Dienst war, schildert er die „Barschel-Ermordung“ – ebenfalls irgendwie unglaubwürdig, da er ja längst ausgeschieden war.

Auf feindlichen Gebiet, von Gerald Westerby (Oder wie auch immer er heißt: Bleiben wir mal einfachhalber bei diesem Namen!) hat diese Bildungslücke weitgehend geschlossen.

Der heutige Buchtipp, um den Corona-Shutdown entspannt und lesend auf dem heimischen Sofa zu verbringen!

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Griff in die Geschichte: Das Münchner Olympia-Attentat

Gemälde eines der Olympia-Terroristen, Xavier Tricot, CC BY-SA 3.0
Gemälde eines der Olympia-Terroristen, Xavier Tricot, CC BY-SA 3.0
Gemälde eines der Olympia-Terroristen, Xavier Tricot, CC BY-SA 3.0

Die Ausrichtung der Olympischen Spiele im Jahr 1972 in München hatten den Charakter eines Meilensteins für die junge Bundesrepublik, der nach den nationalsozialistischen Verbrechen eine ungebrochene und positive Identifikation mit der Nation herzustellen sollte. Dass dies nicht gelang, ist nicht zuletzt auf den antisemitischen Terrorakt palästinensischer Terroristen zurückzuführen, bei dem elf Israelis starben. i Ein Gastbeitrag von Jérôme Buske.

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Peace to Prosperity – The US initiative is underestimated

Jared Kushner; Photo: Lori Berkowitz
Jared Kushner; Photo: Lori Berkowitz [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Jared Kushner does not have an easy job: The allocation of the post, as chief advisor to the president, to Donald Trump’s own son-in-law had a special taste. Numerous projects initiated by him ran in the sand. Jared Kushner is currently being criticised once again. Wrongly so. Background: This week the economic workshop is taking place in Bahrain.

As soon as the USA and Bahrain had announced the workshop last week, the leadership of the Palestinians declared that they would not participate and asked other Arab states to ignore the workshop as well. After the White House published the Peace to Prosperity plan on Saturday, the Palestinians rejected it and criticized the paper: because the plan allegedly tries to abandon Palestinian hopes of statehood.

The media’s assessment of the plan takes up this criticism: What, life isn’t always fair, doesn’t do justice to Jared Kushner’s efforts.

Fact: The plan, without becoming concrete, deals with one’s own Palestinian identity. The reflexive Palestinian rejection is a mistake.

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Zehn Fragen an Bijan Djir-Sarai – Außenpolitischer Sprecher der FDP im Bundestag

Bijan Djir-Sarai, Außenpolitischer Sprecher der FDP im Bundestag; Foto: Bijan Djir-Sarai
Bijan Djir-Sarai, Außenpolitischer Sprecher der FDP im Bundestag; Foto: Bijan Djir-Sarai

Bijan Djir-Sarai wurde 1976 in Teheran/Iran geboren. Im Jahre 1987 kam Bijan Djir-Sarai, ohne Kenntnisse der deutschen Sprache, in die Obhut seines Onkels in Grevenbroich.

Der Vater hatte früher in Deutschland studiert und wollte seinem Sohn eine bessere Lebensperspektive, als die, die er im Iran hätte, bieten. Bijan Djir-Sarai besuchte das Gymnasium und engagierte sich später in der FDP.

2009 gelang ihm der Einzug in den deutschen Bundestag. Eines seiner Schwerpunktthemen ist die Menschrechtslage im Mittleren und Nahen Osten. 2016 gelang ihn, nachdem die FDP in der vorherigen Legislaturperiode den Einzug in den Bundestag nicht geschafft hatte, erneut der Einzug ins deutsche Parlament.

Bijan Djir-Sarai ist Außenpolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion und Vorsitzender der NRW-Landesgruppe.

In der Reihe Zehn Fragen an (Bisher haben wie Antworten von Volker Beck und Martin Sonneborn erhalten.), haben die Ruhrbarone einige Fragen zu BDS, zum Nahen Osten und zur ziemlich traurigen Rolle der SPD in der Nahostpolitik, an Bijan Djir-Sarai gestellt.

Und zehn Antworten von Bijan Djir-Sarai erhalten.

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10 questions for Bijan Djir-Sarai: BDS, Israel, Iran

Bijan Djir-Sarai, Foreign Policy Spokesman of the FDP in the Bundestag; Picture: Bijan Djir-Sarai
Bijan Djir-Sarai, Foreign Policy Spokesman of the FDP in the Bundestag; Picture: Bijan Djir-Sarai

Bijan Djir-Sarai was born in 1976 in Tehran/Iran. In 1987 Bijan Djir-Sarai came into the care of his uncle in Grevenbroich, without knowledge of the German language.

The father had previously studied in Germany and wanted to offer his son a better outlook on life than he had in Iran. Bijan Djir-Sarai attended grammar school and later joined the FDP.

In 2009 he succeeded in moving into the German Bundestag. One of his main topics is the human rights situation in the Middle East. In 2016, after the FDP (Free Democratic Party) had failed to make it into the Bundestag in the previous legislative period, he succeeded in rejoining the German parliament.

Bijan Djir-Sarai is foreign policy spokesman for the FDP parliamentary group in the Bundestag and chairman of the NRW regional group.

Ruhrbarone have asked Bijan Djir-Sarai ten questions about the BDS, the Middle East and the rather sad role of social democracy, once so proud, in Middle East politics.

And have received ten replies.

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Zehn Fragen an Volker Beck (Bündnis90/Die Grünen): Antisemitismus, BDS, Iran

Volker Beck (Bündnis90/Die Grünen): Die Ruhrbarone hatten da mal zehn Fragen; Foto: Thomas Vogt
Volker Beck (Bündnis90/Die Grünen): Die Ruhrbarone hatten da mal zehn Fragen; Foto: Thomas Vogt [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons

Volker Beck (Bündnis90/Die Grünen) gehörte von 1994 bis 2017, als Abgeordneter für Bündnis90/Die Grünen, dem deutschen Bundestag an. Von 2014, bis zu seinem Ausscheiden aus dem Bundestag, war er Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe. 

Menschenrechte sind das Thema, zu dem er sich, auch nach seinem Parlamentsexit, regelmäßig äußert. Das Verhältnis Deutschland-Israel ist eine Herzensangelegenheit für ihn: Was nicht zu übersehen ist, selbst wenn man Nachrichten zur diesem Komplex nur sporadisch verfolgt.

Die Ruhrbarone wollten, in der Reihe Zehn Fragen an, ein paar Informationen zu aktuellen Themen haben: Mit Volker Beck hatten wir einen kompetenten Experten als Antwortgeber. Über Antisemitismus, die neonazistische Splitterpartei „Die Rechte“, eine falsche Iranpolitik  und die traurige Rolle von Heiko Maas (SPD) in der UNO.

Ruhrbarone: Der Bundesinnenminister hat unlängst neue Zahlen zum Thema Innere Sicherheit vorgelegt. Bei antisemitischen Straftaten wird hier eine signifikante Steigerung verzeichnet. Bei 90% der Taten gibt es einen rechtsextremen Hintergrund. Wie kann der Staat hier reagieren?

Volker Beck: Die Antwort auf antisemitische Straftaten muss Repression, Aufklärung und klare Haltung sein. Dass die Taten überwiegend rechts zu verorten sind, ist vermutlich korrekt. Das ergibt sich auch aus der Statistik über die ermittelten Täter und den hierbei festgestellten Nationalitäten. Allerdings sind die vom Bundesinnenministerium veröffentlichten 89,1 % sicher zu hoch gegriffen.

Jede antisemitische Propaganda von nicht-bekannten Tätern wird als rechts eingeordnet. Das ist nicht mehr sachgerecht: Denn auch Islamisten und Palästinenser verwenden inzwischen z.B. Hakenkreuze für ihre antiisraelische Propaganda.

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