Das feine und intime Theater eines Christoph Marthaler, das sich mit dem ganz alltäglichen Scheitern und der stillen Vergeblichkeit des Lebens beschäftigt, das weder in seinem Humor noch seiner Melancholie laut und vordergründig ist, eignet sich auf den ersten Blick so gar nicht für die riesige Unüberschaubarkeit der Bochumer Jahrhunderthalle. Und auch die Bühnenbilder einer Anna Viebrock, diese tristen, geschlossenen Räume, die leicht aus der Zeit gekippten Amtsstuben und Wartehallen, die in ihrem sanften Verfall zunächst unbedingt realistisch und bei genauem Blick in den Details absurd bis surreal sind – in den Weiten der Halle sind sie eine Unmöglichkeit. Und dennoch wagt sich dieses Team nun gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern, Rhetoric Project, dem Schlagquartett Köln, Schlagzeugstudierenden aus Köln, Detmold, Essen, Münster und Bochum und dem Dirigenten Titus Engel an diese
Ruhrtriennale: Cosmopolis in der Jahrhunderthalle
Zunächst drängt sich Don DeLillos Roman „Cosmopolis“ von 2003 nicht unbedingt für eine Bühnenadaption auf. Vor allem deshalb nicht, weil der vorrangige Handlungsort – eine Stretchlimousine, die durch New York fährt – beinahe als zweite Hauptperson neben dem Finanzmanager Eric Packer agiert. Noch schwerer wiegt wohl, dass 2012 David Cronenberg in seiner Verfilmung diese Stretchlimousine brilliant inszenierte und die von der Außenwelt abgeschirmte Bewegung grandios in einem seiner besten Filme umsetzte. Eine Bühnenadaption des Stoffes muss mit diesen bestehenden Bildern unweigerlich in Konkurrenz treten und etwas entgegenzusetzen haben.
Das ist wohl auch Johan Simons bewusst gewesen, als er „Cosmopolis“ als seine letzte Inszenierung im Rahmen der Ruhrtriennale auf den Spielplan setzte. Auch bei ihm gibt es sie zwar, die weiße Stretchlimousine, aber nur im Spielzeugformat. Das macht Sinn, denn er verlegt das gesamte Geschehen auf einen Spielplatz. Ein Sandkasten, drei Wipppferde, ein Karussell, eine Schaukel, ein Klettergerüst, auf dem der Elektronikmusiker Benjamin Dousselaere steht, und zwei Straßenlaternen hat Bettina Pommer auf die spiegelnde Metallspielfläche in die Jahrhunderthalle gebaut, ästhetisch merkwürdig unentschieden zwischen Realismus und abstrakter Setzung. Hier tummeln sich Pierre Bokma als Eric Packer, Bert Luppes als sein ehemaliger Mitarbeiter und Attentäter Benno Levin, Elsie de Brauw in allen weiblichen Rollen und Mandela Wee Wee in allen weiteren männlichen.
Packer ist mit seiner Entourage der Platzhirsch auf dem Spielplatz und das nörgelige Blag Levin wird in der Sandkiste nur so lange geduldet, so lange es nicht stört. Die Spielplatzmetapher
Letzter Vorhang für die Ritournelle in der Bochumer Jahrhunderthalle
Die Ritournelle ist uns bei der Ruhrtriennale ans Herz gewachsen. Leider endet dieses tolle Format für elektronisch geprägte Musik aller Facetten in diesem Jahr mit seiner dritten Auflage.
Um so mehr ein Grund, sich Samstag Abend ein weiteres Mal auf dem Gelände der Jahrhunderthalle in Bochum für die große Festivalnacht einzufinden.
Auf vier verschiedenen Bühnen gibt es ab 18 Uhr elektronische Sounds.
Ein Abend in Moll – Ruhrtriennale eröffnet mit der Oper „Alceste“
Am Freitag eröffnete die Spielzeit der Ruhrtriennale in der Bochumer Jahrhunderthalle. Bis Ende September sind 22 Produktionen an verschiedenen Spielorten im ganzen Ruhrgebiet zu sehen. Das Wochenende zeigte mit der Eröffnungsoper „Alceste“, der Nacht der elektronischen Pop-Musik „Ritournelle“ und einer Aufführung in der DITIP-Moschee Duisburg Marxloh das breite Spektrum, mit dem Intendant Johan Simons sein Publikum in dieser Spielzeit umschlingen will. Der Start ist gelungen.
Die Eröffnungsrede zum Festpielmotto „Seid umschlungen – Freiheit Gleichheit, Brüderlichkeit!“, hielt die Mühlheimerin Carolin Emcke, deren Roman „Gegen den Hass“ – ein Plädoyer für eine offene Gesellschaft – im Oktober erscheint. Im selben Monat wird sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten. Das Unbehagen in der turbulenten Zeit, in der wir in Echtzeit Kriege und Gewalttätigkeiten, wie die öffentlichen Hinrichtungen durch den IS mitverfolgen, beschreibt Emcke eindringlich. Diese Zeugenschaft macht uns zu untätigen Mitwissern: „Es ist dieses virtuelle Miterleben, das uns einbindet ohne uns tatsächlich einzubinden – das ist nicht auszuhalten ist. Es gibt keine Unschuld des Nicht-Wissens mehr.“ Emckes Rede rüttelt am Nerv der Zeit. Mit ihrem Nachdenken und „gedanklichen Sondieren“ über die aufgeklärte Gesellschaft, die immer auch sich selbst zum Objekt hat, öffnet sie in ihrer Rede den Blick auf das Premierenstück „Alceste“.
Ritournelle | Ruhrtriiiennale – Peaches live in der Jahrhunderthalle in Bochum
Sieben Jahre waren inzwischen vergangen, dass die kanadische Electroclash-Sängerin und Musikproduzentin Peaches alias Merrill Beth Nisker ihr letztes Studioalbum veröffentlicht hat. Es war jedoch keine wirkliche Auszeit und keine entspannte Ruhephase. Im Gegenteil: Die vergangenen Jahre seit dem Release von „I Feel Cream“ (2009) waren die womöglich produktivsten und provokantesten in der Karriere der Kanadierin und zur Zeit Wahlberlinerin, die nicht nur für ihren musikalischen Output bekannt ist, sondern auch als Produzentin, Filmemacherin und Performance-Künstlerin. Angefangen bei gefeierten Theaterproduktionen, die sie zwischenzeitlich realisiert hat, über ihr beim Toronto International Film Festival präsentiertes Filmdebüt, bis hin zur Veröffentlichung ihres ersten Buches: Peaches hat mit jeder Aktion und mit jedem dieser unterschiedlichen Projekte die Grenzen ihres Schaffens neu definiert – und während der studiofreien Zeit so viel Beifall geerntet wie nie zuvor.
Im letzten Jahr meldete sie sich mit ihrem mittlerweile fünften Studioalbum „RUB“ (VÖ: 25.09.2015 | I U She Music / Indigo) zurück. Es ist ein unmissverständliches Statement und zugleich das neueste Kapitel eines künstlerischen Dialogs, den Peaches vor fünfzehn Jahren begonnen hat. Peaches – Trendsetterin als auch Ikone für viele nachfolgende Musikerinnen – hat schon immer Knöpfe gedrückt und Köpfe mit ihrer krassen, sexuell aufgeladenen Kombination aus elektronischer Musik, Hip-Hop und Punk zum Umdenken bewegt.
Mit ihrem bahnbrechenden Elektro-Punk kommt Peaches nach sechs Jahren endlich zurück nach Deutschland, um existierende Grenzen einzureißen. Ihre einzigartigen Live-Shows, eine Mischung aus Punk-Konzert und Sexshow, gelten als wegbereitend für die Electroclash-Bewegung werden immer wieder zu den wildesten und exzessivsten überhaupt gezählt.
Am 13. August wird Peaches im Rahmen der Ruhrtriennale in der Bochumer Jahrhunderthalle zu Gast sein.
Auch in diesem Jahr feiert die Ruhrtriennale eine Nacht der elektronischen Pop-Musik. Das Programm bewegt sich erneut in einem Spannungsfeld zwischen Noise und Lovesongs. Abseitiger Club-Underground trifft auf große Pop-Gesten jenseits des Mainstreams.
Programm:Main Stage / Jahrhunderthalle
Moderat
Oneohtrix Point Never
Peaches
Karten für den Abend gibt es unter www.tickets.ruhrtriennale.de.
Das Konzert von Steven Wilson in der Jahrhunderthalle Bochum
Neben seinen zahlreichen anderen großartigen Musikprojekten ist der britische Musiker, Produzent, Toningenieur, Gitarrist und Keyboarder Steven Wilson auch als Solokünstler unterwegs.
Im März letzten Jahres brachte er sein viertes Soloalbum Hand. Cannot. Erase. auf den Markt, das einschlug wie eine Bombe. Es ist ein sehr nachdenklich stimmendes Konzeptalbum um eine Frau, die sehr lange verstorben und unbemerkt in ihrer Wohnung liegt. Er schreibt es aus weiblicher “Perspektive” und setzt dabei verstärkt auf elektronische Komponenten.
Wie sein Werk The Raven That Refused to Sing (And Other Stories) zwei Jahre zuvor, erreicht es Platz 3 der deutschen Charts und ist, laut vieler Kritikerstimmen, eines der besten Alben, die uns das Jahr 2015 beschert hat.
Die darauffolgende Tour, die am 12.03.2015 in Cambridge ihren Auftakt hatte, führte Wilson bereits durch zahlreiche Länder und Städte in der ganzen Welt und war und ist zum größten Teil ausverkauft.
Und auch die Nachfrage nach den Terminen seiner Hand. Cannot. Erase. -Tour 2016, die bis Juli schon bekanntgegeben wurden, ist ungebrochen hoch.
Gestern Abend stand Steven Wilson in der Jahrhunderthalle in Bochum auf der Bühne und es war schon sein Zusatzkonzert für uns, da das heutige ( am 15.01.2016 ) bereits nach kurzer Zeit ausverkauft war.
Es war ein sehr emotionaler Abend.
Statt einer Vorband sorgte ein Intro für die richtige leicht düstere und atmosphärische Stimmung, die im Publikum schnell zu einer andächtigen Stille führte.
Punkt 20 Uhr betrat Steven Wilson dann mit seiner Tourband die Bühne, die von nun an Raum für Steven Wilsons bewegende und endlos erscheinende Songs bot.
Er spielte ein wunderbares Set, im dem er vor allem sein Konzeptalbum nicht nur musikalisch, sondern auch visuell gelungen umsetzte. Aber auch ältere Songs fanden ihren Platz.
Das Konzert heute Abend in Bochum ist ausverkauft.
Weitere Informationen unter www.prime-entertainment.de.
Steven Wilson kommt für zwei Konzerte nach Bochum
Als der britische Musiker Steven Wilson im März 2015 sein Konzeptalbum Hand.Cannot.Erase veröffentlichte, wurde es von den Medien und den Fans gleichermaßen gefeiert. Belohnt wurde Steven Wilson weltweit mit den höchsten Chart-Positionen seiner Karriere. Es folgte eine erfolgreiche Tour mit ausverkauften Shows, die ihn auch nach Deutschland führte. Nun setzt der Star des Progressive Rock seine Tournee fort und ist auch wieder auf unseren Bühnen zu sehen.
Bekannt wurde Wilson 1991 als Gründer, Sänger, Gitarrist und Songwriter der Progressive-Rock-Band Porcupine Tree, die seit 2010 allerdings aufgrund seiner begonnenen Solokarriere pausiert.
Nebenher ist er auch als Produzent von Bands wie Opeth, Orphaned Land, Fish und Marillion tätig, interpretiert Prog-Rock Klassiker von Jethro Tull, Yes und King Crimson auf eine völlig neue Art und Weise und verlegt unter seinem eigenen Label Headphone Dust Kleinstauflagen von Tonträgern.
Für sein Album Hand.Cannot.Erase ließ sich das musikalische Mutlitalent von dem Dokumentarfilm Dreams Of A Life inspirieren, in dem es um eine Frau geht, die fast drei Jahre tot in ihrer Wohnung lag. Keine alte einsame Frau wohlgemerkt, sondern eine junge, beliebte, attraktive – mit Familie, Freunden und Ex-Geliebten, die aber trotzdem von niemandem vermisst wurde. Ein sehr trauriges Themas, dass ihm dennoch durchweg Begeisterungsstürme einbrachte.
Beginnen wird Wilson seine aktuelle Tournee am 12.Januar in Deutschland, anschließend wird er in Belgien, Holland, UK, Frankreich, Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, Ungarn, Italien und Griechenland spielen. In der Jahrhunderthalle in Bochum wird er gleich an zwei Tagen auf der Bühne stehen, der Termin am 15.01.2016 ist bereits ausverkauft, Restkarten gibt es noch für den 14.01.2016 unter www.fkpscorpio.com. Weitere Informationen unter www.prime-entertainment.de.
Und noch eine schöne Nachricht. Elf Monate nach Wilsons überragendem Erfolgsalbum Hand.Cannot.Erase wird am 22.01.16 das neue Steven Wilson Interim Album 4 ½ auf den Markt kommen.
“Magie – Grenzen sprengen” – Steve Waite feiert Tourauftakt in Bochum
Stefan Wicht, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Steve Waite, gehört seit 1998 zu den bekanntesten deutschen Illusionisten und Entfesselungskünstlern.
Mit mehr als 500 Shows jährlich fesselt der Adrenalin-Magier aus Oggersheim sein Publikum im Feuer, unter Wasser und in der Luft.
Mit seinen Shows, eine Mischung aus neu entwickelten Großillusionen, spektakulären Stunts und aufwendiger Pyrotechnik, arbeitet Steve Waite als führender Adrenalin-Magier in Deutschland.
Für seine spektakulären Stunts und Großillusionen erhielt er internationale Ehrungen und Auszeichnungen sowie den Titel “ARTIST OF THE YEAR”. (Diese Auszeichnung wurde bereits an David Copperfield und Siegfried & Roy verliehen)
Angetrieben von weiteren Herausforderungen folgten Engagements in der USA und in China. CCTV zeigte erstmals vor einem Millionenpublikum seine Entfesselung im Land des Lächelns.
Einen Namen im internationalen Geschäft machte er sich mit seiner Entfesselung „Mensch gegen Gigant aus Stahl“, als er sich im Jahre 2002 auf Europas größter Achterbahn „GeForce“ befreite.
Im Auftrag vom Disneychannel durfte er als 1. Magier weltweit seine Stunts & Illusionen mit dem Showensemble im Starlight Express Bochum vorführen.
Nun geht er mit seinem 90-minütigen Magie & Showprogramm auf Tournee.
Im Gepäck: 2 Sattelschlepper mit verschiedenen Stunts & Illusionen, sowie Bühnen-, Licht- , Pyro und Tontechnik.
Seine Magie, eine Kombination aus Stand up Comedy und Zauberkunst, ist ein Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie.
In seinem Programm führt der Ironman der Zauberkunst seine Zuschauer in sein Secret Ware House – der Ort an dem alle seine Illusionen entstehen.
Nun geht er mit seinem abendfüllenden Programm “Magie – Grenzen sprengen” auf Tournee und startet damit am 13.01.2016 um 20 Uhr in der Jahrhunderthalle in Bochum.
Premiere:
13.01.2016 – Jahrhunderthalle Bochum – 20:00 Uhr
“Magie – Grenzen sprengen”
Tickets unter www.steve-waite.com
KulturLife mit Akua Naru
LaTanya Olatunji alias Akua Naru, die rappende Amerikanerin, die es vor gut zehn Jahren nach Köln verschlagen hat, meldete sich am 20.2. diesen Jahres mit einem neuen Studioalbum zurück. „The Miner’s Canary“ ist der Nachfolger ihres 2011 erschienen Debütalbums und verspricht auch ausserhalb von HipHop-Kreisen erneut ein wahrer Geheimtipp zu werden.
Zur Zeit ist Akua auf “The Miner’s Canary” Release Tour“, die sie durch ganz Europa führt. Am kommenden Sonntag (8.3.2015) wird sie im Rahmen dessen im Bochumer Dampfgebläsehaus neben der Jahrhunderthalle auf der Bühne stehen und ihr Publikum mit klassischen HipHop Sounds, afrikanische Rhythmen, Einflüssen aus Jazz, Blues und Soul und sozialkritischen Texten verzaubern.
Element of Crime
Element of Crime, Mittwoch, 4. März, 20.00 Uhr, Jahrhunderthalle, Bochum