#EM2016: Das Turnier in Frankreich wird als ein nur mittelmäßiges in Erinnerung bleiben

Foto: Robin Patzwaldt
Foto: Robin Patzwaldt

So ist das halt mit der sich ausgleichenden Gerechtigkeit. Wenige Tage nach dem äußerst glücklichen Erfolg im Elfmeterschießen gegen Italien, setzte es nun ein sportlich auf den ersten Blick nicht unbedingt gerecht erscheinendes ‚Aus‘ für die DFB-Auswahl bei der Fußball-Europameisterschaft im Halbfinale gegen Gastgeber Frankreich.

Jogis Buben unterlagen am Abend in Marseille bekanntlich mit 0:2 (0:1). Zwei Treffer von Antoine Griezmann (45. + 72.) besiegelten die erste Niederlage seit 1958 in einen KO-Spiel gegen den Nachbarn.

‚Angstgegner‘ Italien erstmals in einem Pflichtspiel besiegt, gegen Frankreich dann erstmals seit rund 60 Jahren in einem Turnier aber wieder unterlegen. Beide Entscheidungen hätten auch genauso gut andersherum ausfallen können. Kein Grund also um nun irgendwelche Tiefenanalysen anzustellen, welche eine vermeintliche Ungerechtigkeit herauszuarbeiten versuchen.

Die EM in Frankreich ist halt generell ein Turnier in dem sich keine Mannschaft wirklich als herausragend darstellen konnte. Es ist und bleibt wohl ein eher mittelmäßiges Turnier. Dass Frankreichs Finalgegner Portugal nur eines seiner bisher sechs Turnierspiele in den regulären 90 Minuten für sich entscheiden konnte, fünf Mal jedoch remis spielte, zeigt das ja auch sehr anschaulich.

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Nach der Generalprobe auf Schalke: Was kann man von diesem DFB-Team bei der EM erwarten?

Vor der Arena in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps
Vor der Arena in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps

Vom Ergebnis her war die Generalprobe der DFB-Auswahl, welche sich neuerdings aus Marketinggründen gerne etwas unbescheiden schlicht ‚Die Mannschaft‘ nennt, ein Erfolg. Mit 2:0 siegte man am Abend in Gelsenkirchen gegen Ungarn. Völlig ungefährdet, und ohne Gegentreffer. Liest sich auf dem Papier so eigentlich gut. War es aber bei näherer Betrachtung nicht wirklich.

Das Spiel bot den geneigten Zuschauern insgesamt höchstens einen durchschnittlichen Unterhaltungswert, und beide Treffer hätten aufgrund von eindeutigen Abseitspositionen während ihrer Entstehung gar nicht zählen dürfen. Die Stimmung auf Schalke war für Gelsenkirchener Verhältnisse zudem auch eher schlecht. Typische ‚Länderspielstimmung‘ halt im weiten Rund. Und nach diesem erneut ziemlich uninspirierten Auftritt der ‚Jogi-Auswahl‘ stellt sich einem danach nun mehr denn je die Frage: Was kann man von dieser Elf bei der nächste Woche beginnenden Fußball-EM in Frankreich eigentlich erwarten?

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Keine Stimmung, nur Kommerz! – ‚Die Mannschaft‘ kann Fans so nicht mitreißen

Das Berliner Olympiastadion. Foto: Michael Kamps
Das Berliner Olympiastadion. Foto: Michael Kamps

Auch wenn Vorbereitungsspiele vor einem großen Turnier natürlich vom Ergebnis her grundsätzlich nicht überinterpretiert werden sollten, konnte man aus der gestrigen 2:3 (1:0)-Heimniederlage der DFB-Auswahl gegen England dann letztendlich doch so einige Lehren ziehen. Diese lagen allerdings eher neben als auf dem Platz!

Dass die deutsche Mannschaft trotz einer zwischenzeitlichen 2:0-Führung am Ende sogar noch als Verlierer den Platz in Berlin verließ….geschenkt! Das Highlight war in der Hauptstadt gestern vielmehr das insgesamt herzlose, das kommerziell wohl schon übertrieben perfektionierte Drumherum.

Die in der Oliver Bierhoff-Ära beim DFB zur Perfektion durchgestylten Rahmenbedingungen, in der inzwischen sogar der DFB-Koch seine eigenen Werbeverträge erhält, waren gestern der eigentliche Aufreger des Abends. Denn trotz dieser scheinbaren kaufmännischen Perfektion auf allen Ebenen wollte im weiten Rund nicht wirklich weltmeisterliche Stimmung aufkommen. Vielleicht auch genau deswegen.

Höhepunkt des Abends waren dann eben auch die rund 4.000 stimmgewaltigen Gästefans, die den anwesenden 65.000 ‚Schland‘-Anhängern mal eben locker die Show stielen, ihnen zeigten, wie man über die komplette Spielzeit so ein Spiel begleitet, wie man eine Mannschaft so unterstützt, dass es ein echtes Erlebnis ist.

Der Sieg der Engländer auf dem grünen Rasen entsprach somit am Ende dann auch nur verdientermaßen dem da schon längst feststehenden deutlichen Erfolg der zahlenmäßig klar unterlegenen, aber stimmungstechnisch eben doch haushoch überlegenen, relativ kleinen Besuchergruppe von der Insel. Das Berliner Eventpublikum verlor das Kräftemessen noch deutlicher als es die Löw-Truppe auf dem Rasen tat.

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Euro 2016: Wenn die Qualifikation von ‚Qual‘ statt von ‚Qualität‘ zu kommen scheint

Gestern Abend in Leipzig. Foto: Daniel Jentsch
Gestern Abend in Leipzig. Foto: Daniel Jentsch

Es ist vollbracht! Auf den letzten Drücker machte auch die DFB-Auswahl durch das gestrige 2:1 gegen Georgien die Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft 2016 in Frankreich klar. Dass das ganze Unterfangen dabei bis zum letzten Spieltag dauerte, und das die Art und Weise der Qualifikation häufig mehr von ‚Qual‘ als vom Begriff ‚Qualität‘ abzustammen schien, das stimmt viele Fußballfreunde heute allerdings einmal mehr recht bedenklich.

Und das, obwohl in dieser Qualifikation erstmals 24 EM-Teilnehmer (statt wie bisher lediglich 16) gesucht wurden bzw. werden und die Qualifikationsspiele in ihrem sportlichen Wert von vielen Beobachtern im Vorfeld bereits kritisch hinterfragt wurden.

Zu aufgebläht und sportlich wenig reizvoll schien das ganze Prozedere aus Sicht der Spitzenteams, deutlich zu unattraktiv viele der angesetzten Spiele. Wenn eine deutsche Auswahl dann trotzdem bis kurz vor Schluss um die Teilnahme am eigentlichen Turnier zittern muss, bei dem man sich vom Selbstverständnis her wie selbstverständlich zu den Titelanwärtern zählt, dann herrscht jedenfalls sicherlich anschließend nicht viel Grund zu Selbstzufriedenheit, auch wenn man sich letztendlich tatsächlich, wie imn Vorfeld erwartet, doch noch als Gruppenerster über die Ziellinie geschleppt hat.

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Letztes DFB-Länderspiel vor der WM-Kader-Nominierung hinterlässt fast nur Fragezeichen

Bundestrainer Joachim 'Jogi' Löw; Lizenz: CC; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy
Bundestrainer Joachim ‚Jogi‘ Löw; Lizenz:CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0 ; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy

Es war einmal wieder einer dieser Freundschaftsspiel-Termine der DFB-Elf, der nur wenig Erhellendes hergab. Das Problem diesmal: Der gestrige 1:0-Sieg der DFB-Elf gegen Chile war nicht nur der erste Text im WM-Jahr 2014, es war auch gleichzeitig bereits der letzte Test vor der Nominierung des vorläufigen WM-Kaders für das Turnier in Brasilien im Sommer. Dumm gelaufen!

Natürlich, das Team trat mit einigen Umstellungen zum Test in Stuttgart an. Doch das auf dem Rasen präsente Team ließ nicht nur spielerischen Glanz vermissen, was sicherlich noch verständlich und auch nachvollziehbar gewesen wäre. Die Löw-Truppe war dem Gegner vor allem kämpferisch und von der Laufbereitschaft her unterlegen.

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Das mutige Coming-out von Thomas Hitzlsperger zeigt die noch immer vorhandene Problematik im Fußball

Thomas Hitzelsperger. Quelle: Wikipedia; Foto: Stefan Baudy; Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Thomas Hitzelsperger. Quelle: Wikipedia; Foto: Stefan Baudy; Lizenz: CC-BY-SA-2.0

Eine wahrlich beachtenswerte Aktion von Thomas Hitzlsperger: Der 31-jährige Ex-Nationalspieler hat sich als einer der ersten Fußballprofis überhaupt zu seiner Homosexualität bekannt.

In einem Gespräch mit der Wochenzeitung ´Die Zeit` hat er nun, wenige Monate nach dem offiziellen Ende seiner aktiven Laufbahn im letzten Sommer, das allgemeine Schweigen unter den Profis in der Branche zu diesem Thema gebrochen.

Er ist damit ab sofort der erste prominente Fußballspieler in diesem Lande, der öffentlich als Schwuler bekannt ist. Welche Konsequenzen das für ihn haben wird, das kann man derzeit wohl nur schwer einschätzen. Für diesen Mut gebührt ihm zweifelsohne großer Respekt und Anerkennung!

Zuletzt war Hitzlsperger in der englischen Premier League für den FC Everton aktiv gewesen. Zwischen den Jahren 2005 und 2010 stand er beim VfB Stuttgart unter Vertrag, wo er im Jahre 2007 auch Deutscher Meister wurde (siehe Foto). Über die Stationen Lazio Rom, West Ham United und den VfL Wolfsburg verschlug es ihn 2012 wieder auf die britische Insel. Für die deutsche Nationalmannschaft absolvierte Hitzlsperger zwischen 2004 und 2010 insgesamt 52 Spiele.

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Endlich! Nationalmannschaftsnominierung für BVB-Keeper Roman Weidenfeller

Roman Weidenfeller. Foto: BVB
Roman Weidenfeller. Foto: BVB

Wie heute Mittag bekannt wurde, berief Nationaltrainer Joachim Löw den BVB-Keeper Roman Weidenfeller in das Aufgebot für die nächsten beiden Länderspiele gegen Italien und England.

Käme der 33-jährige dort tatsächlich zum Einsatz, dann wäre er der älteste Nationalmannschaftsdebütant in der DFB-Geschichte.

Der Borusse zeigte sich in ersten Reaktionen auf seine Berufung in den Kreis der Nationalmannschaft äußerst erfreut, aber auch demütig. Er stelle keinerlei Forderungen und ließe alles entspannt auf sich zukommen, wird der gebürtige Rheinland-Pfälzer zitiert.

Man kann ja zum BVB stehen wie man will, aber nach den konstant guten Leistungen in den letzten Jahren dürfte es eigentlich kaum jemanden geben, der Weidenfeller diese Berufung in die Nationale Auswahl nicht gönnen wird.

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Fußball: Unter Freunden – Breitet sich das ‚System Löw‘ weiter über den DFB aus?

Bundestrainer Joachim 'Jogi' Löw; Lizenz: CC; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy
Bundestrainer Joachim ‚Jogi‘ Löw; Lizenz: CC; Quelle: Wikipedia; Foto: Steindy

Hansi Flick, derzeit Co-Trainer bei Bundestrainer Joachim Löw, soll nach Informationen des ‚Kicker‘ den freien Posten als DFB-Sportdirektor übernehmen wollen. Allerdings erst nach der WM 2014 in Brasilien, also erst in einem Jahr.

Der Posten der seit dem Rückzug von Robin Dutt, den es im Mai als Cheftrainer zu Werder Bremen zog, vakant ist, würde damit in den unmittelbaren ‚Freundes-‚ und damit wohl auch Einflussbereich von Bundestrainer Joachim Löw fallen.

Keine gute Sache, aus meiner Sicht, denn es droht eine Art Cliquenwirtschaft an der Spitze des deutschen Fußballs.

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