Räppeln in Waltrop: Irgendwas zwischen schöner Oster-Tradition und nächtlicher Ruhestörung

Die ‚Räppler‘ bei ihrem Abmarsch an der St. Peter-Kirche in Waltrop im Jahre 2018. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

„Ah, bald ist Ostern! Ein langes Wochenende. Da kann man endlich mal wieder ausschlafen.“ Das werden sicherlich viele von euch heute denken. Bei euch mag das ja auch stimmen. Hier bei mir in Waltrop geht diese Rechnung nicht auf. Hier wird man, wenn man nicht gerade schwerhörig ist oder ganz außerhalb der Stadtmitte wohnt, auch an Karfreitag und Karsamstag spätestens so gegen 7 Uhr wachwerden. Ob man will, oder auch nicht.

Wieso? Die Erklärung ist eine ungewöhnliche, und genau deshalb möchte ich sie auch hier im Blog der Ruhrbarone nach ein paar Jahren Pause noch einmal frisch in Erinnerung rufen.

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Alter katholischer Osterbrauch: Waltrop und seine ‚Räppler‘

Räppler. Foto: Immanuel Giel Lizenz: gemeinfrei
Räppler. Foto: Immanuel Giel Lizenz: gemeinfrei

Heute ist Karfreitag, wir haben gerade 7.15 Uhr, und ich bin schon seit  6.58 Uhr wach… Warum? Weil hier gerade zwei Jugendliche mit großen Holzrappeln direkt an meinem Schlafzimmer vorbeigegangen sind und mich der Lärm der sogenannten ‚Räppler‘ recht unsanft geweckt hat.

Und obwohl ich selber gar nicht religiös bin, finde ich dieses alte, kirchliche Brauchtum in meinem Wohnort seit Jahren schon angenehm, irgendwie anheimelnd und vertraut. So richtig dörflich gemütlich, ein wenig altmodisch eben. Denn dieses ‚Räppeln‘ ist hier in Waltrop eine alte Tradition, wie sie nur noch in ganz wenigen, katholisch geprägten Orten und Regionen der Republik gepflegt wird, wie ich sie nun aber auch schon seit 1973 kenne, seitdem meine Eltern damals mit mir aus Dortmund das kurze Stück an den Rand des Ruhrgebiets, nach Waltrop, gezogen sind.

Und da ich jetzt schon einmal an einem Feiertag, wo hier garantiert noch fast jeder Leser gemütlich in seinen Federn liegt, so früh wach bin, nutze ich einfach mal die zusätzliche freie Zeit und schildere Ihnen hier kurz, was und warum hier in Waltrop an Ostern immer so besonderes vor sich geht:

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09. Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf

Plakat Heinrich Czerkus (413x580)Nachdem wir am gestrigen Montag ja bereits auf eine Gedenkveranstaltung für die Opfer des Naziregimes am Karfreitag in der Bittermark aufmerksam gemacht haben, erreichte uns passend dazu nun noch eine Information über eine weitere Gedenkveranstaltung am kommenden Freitag, den 09. Heinrich Czerkus-Gedächtnislauf, welche sich für Interessenten recht günstig direkt mit der Veranstaltung der Stadt Dortmund in der Bittermark verbinden lässt.

Wir geben diese Einladung der Veranstalter, darunter u.a. auch der BVB und dessen Fanprojekt, heute hier auch gerne einmal direkt so an Sie weiter:

 

 

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Gedenkveranstaltung für Nazi-Opfer: Karfreitag am Mahnmal in der Bittermark

Am Mahnmal Bittermark. Quelle: Wikipedia, Foto: Tbachner Lizenz: cc
Am Mahnmal Bittermark. Quelle: Wikipedia, Foto: Tbachner Lizenz: cc

Seit inzwischen über 50 Jahren erinnert die Stadt Dortmund regelmäßig am Karfreitag am Mahnmal in der Bittermark an die 300 Widerstandskämpfer, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene, die von den Nazis um Ostern 1945 in der Bittermark und im Rombergpark ermordet wurden.

Auch in diesem Jahr findet daher am kommenden Freitag wieder eine Gedenkveranstaltung dort statt.

Neben Bürgermeisterin Birgit Jörder wird dort in diesem Jahr u.a. auch BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball sprechen.

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